Menschheit feiert stol) ihr Werösfeft! Wilhelm 6d»mctz es war Sonntag —, soweit sie frei hatte, zur Versammlung beim „Thal", dem größten Gast hof in Neuberg, wo die Versammlung vormittags stattfand. Die Rede des „aufwieglerischen" Schneiders aus Graz hat aber solche Begeisterung ausgelöst, daß einstimmig beschlossen wurde, Resel nach dem 2 Stunden talein liegenden Lanau, wo eine Versammlung für 2 Uhr nachmittags an gesetzt war, zu begleiten. So konnte ich mich auf der Straße vor dem Direktionsgebäude
, treten für unser Wollen frei und offen ein, bekennen uns zu Neu bau und Neuordnung. Aber — insoweit hat der kluge Parolens Au ster recht — der erste Mai wird darüber hinaus auch gefeiert! In allem Kampf geht es nur um den Menschen und nur um ihn. Er soll sein Gesicht frei ins Maienlicht heben dürfen. Sein Auge soll vom SAein ewig grauer Sorge um den näAsten Tag befreit, endlich die Herrlichkeit des Blütenmonats ganz erschauen. Sein Herz, von tausend Bangnis sen gequält, soll frei in den klaren Tag
aufseiten. Aller Kampf um die äußeren, besseren Lebensbe- bedingungett will den Menschen innerlich frei machen, ihn über Qual und Leid hinausheben und ins helle Licht eines höheren und schöneren Da seins stellen. Um dessen ganz bewußt zu werden, feiern wir den ersten Mai, ein ernstes leuchtendes Sinnbild solchen hohen Wollens. Wir werden also überall im Licht des Mai tages schreiten, der gemeinsamen Kraft bewußt und unserer Forderungen eingedenk — und wir werden den Tag mit festlicher Freude erfüllen
um Schritt erkämpfen und gestalten müssen. So wird es morgen wieder sein, Daß von der Fahnenglut umweht Die Arbeit frei im Sonnenschein Durch ihren ersten Maitag gebt. Beflügelt ist ihr harter Schritt Es ruht die Hand, die baut und schafft, Und in uns schwingt ein Wissen mit: Wir sind vereint von stolzer Kraft! Sie wirkt in Herz und Geist und Hand, Sie webt in Arbeit und in Spiel Und zeigt uns bess'rer Freiheit Land, Als uns'res Strebens schönes Ziel. Und hinten bleibt, was uns verwirrt, Weit hinten, Not
, Zerstörung, Krieg. Daß Wohlstand herrscht und Friede wird; Das sei der Arbeit schönster Sieg! Dies ewig schöne, große Lied Durchbraust den neuen ersten Mai, Wenn unser Auge Sonne sieht, Ist auch der Weg zur Freude frei! Der Maiausflug von Heinz Schsrpf