Die an der französisch-belgischen Grenze gele gene französische Festung Maubeuge wurde am 7. Septenrber von den Deutschen zum Falle gebracht. Den Siegern fielen 400 Geschütze und zahlrei ches Kriegsmaterial in die Hände; außerdem nah men sie die ganze Besatzung, 40.000 Mann (darun ter 4 Generäle gefangen. In Frankreich macht man der Bevölkerung vor, daß die französischen, englischen, russischen und serbischen Waffen siegreich seien, auswärtige Blätter, aus denen die Wahrheit zu erfahren wäre

, läßt man nicht zu. Selbst der Verkauf englischer Zeitungen, die die Niederlagen der Wahrheit entsprechend veröffentlichen , ist in ^Frankreich verboten. Erst in letzterer Zeit be- quemte sich die französische Regierung, in ver schleierter Form, die Niederlagen teilweise zuzu- Zestehen, was große Aufregung und Aufruhr in der Bevölkerung hervorrief, so daß das Militär mit Waffengewalt einfchreiten mußte. Bis un sere Leser im Besitze dieser Nummer sind, werden die Deutschen vor den Toren von Paris

Kaiser hat sich kürzlich^ zu fei nem tapferen Heere auf den Kriegsschauplatz nach Frankreich begeben. So kurz diese Meldung ist, so inhaltsschwer ist sie. Wenn einmal-der deut schen Kaiser während des Krieges sich in das Feindesland begibt, so besagt dies so viel, daß nicht die geringste Gefahr besteht, daß es den Feinden gelingen wird, die deutschen Truppen aus Frankreich zu verdrängen und dies»-bedeutet die endgültige Niederlage unserer feindlichen Landkräfte auf dem westlichen Kriegsschauplätze

. Nach englischen Berichten wurden zahlreiche englische Handelsschiffe von deutschen Kreuzern mit Beschlag belegt. Bekanntlich begründeten die Engländer, die Kriegserklärung an Deutschland damit, daß Deutsch land mit seinen Truppen durch Belgien gegen Frankreich marschiert fei und so die Neutralität Belgiens verletzt habe. Was die englischen Krä merseelen in Wirklichkeit von der Beobachtung der Neutralität halten, gebt aus folgendem hervor: Ter als Hilfskreuzer ausgerüstete Schnell dampfer des 9korddcutschen

geräumt haben. — Die Depesche wurde vom offiziellen Zenfurbureau amtlich zugelassen. Mit Boulogne überliefert Frankreich seinen dritten großen Hafen zum Verkehre mit England in die Hände der Deutschen. Die anderen zwei Hafen- plütze, die für eine Ausschiffung englischer Hilfs truppen auf französischen Boden in Frage kommen. Calais und Le Havre, sind (ersterer) entweder stark bedroht oder (letzterer) durch die Besetzung von Rouen vom Verkehre bereits definitiv abgeschnitten. Ein Schutz

- und Erutzdündnis des Dreiverbandes. Paris, 7. September. (K.-B.) (lieber Rom, Agence Havas.) Aus London wird berichtet: Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Sir Edward Grey, sowie die Botschafter von Frankreich und Rußland Unterzeichneten heute vormittags im Foreign Office folgende Erklärung: „Von den bezüglichen Regierungen gebührend ermächtigt, geben die Unter zeichneten folgende Erklärung ab: Die Regierungen Großbritanniens, Frankreichs und Rußlands ver pflichten sich gegenseitig, im gegenwärtigen

Von den Kriegsschauplätzen. Seit unserem letzten Berichte haben sich höchst wichtige Ereignisse auf den Kriegsschauplätzen in Rußland, Belgien und Frankreich zugetragen. Auf allen diesen Kriegsschauplätzen haben Schlachten von einem Umfange stattgefunden, wie die Geschichte aller Zeiten ihresgleichen nicht im entferntesten aufzu weisen hat. Millionenheere stehen sich im erbitter ten Kampfe einander gegenüber, mit den verhee rendsten Geschützen der modernen Technik ausge rüstet

ist, als der der Deutschen gegen die Franzosen, Belgier und Engländer. Nicht nur, daß die Deutschen an Truppenzahl den vereinigten Franzosen, Belgiern und Engländern kaum nachstehen, kom men die Weg- und Straßenverhältnisse sehr stark in Betracht. Während letztere in Frankreich und Bel gien gute sind und so eine rasche Vorwärtsbewegung zulassen, müssen unsere Truppen teilweise bis zu den Knien in Sand, Sumpf und Morast marschieren, weiters bedenke man unter solchen Umständen das langsame, mühevolle Vorwärtsliefern

, mit Belgien verbündeten französi schen und' englischen Truppen schwere Schlachten, in denen die Truppen der drei verbündeten Mächte vernichtende Niederlagen erlitten haben und so den deutschen Truppen den Einmarsch noch. Frankreich frei geben mutzten. Von der Provinz Lüttich forderte Deutschland eine Kriegskontribution von 60 Millionen. Di e Hi n t er t ü cke d er b e l g i s ch en B e v ö l- . kerung wurde in verschiedenen belgischen Ortschaften von den Deutschen schwer bestraft, zum abschreckenden

, und das ist immer hin ein gewaltiges maulvoll. Die Deutschen dringen aus allen Seiten mit einer geradezu ver blüffenden Raschheit vor, alles niederrennend, was sich ihnen in den Weg stellt. Von der Nord see bis zu den Vogesen dringen die Deutschen in Frankreich unaufhaltsam gegen Paris vor. Die Mehrzahl der auf ihrem Wege liegenden franzö sischen Festungswerke wurden teils durch Be schießung zur Uebergabe gezwungen, teils sind sie bereits vor Ankunft der Deutschen von den Franzosen geräumt worden

einige Ta ge vor seinem Tode zum Oberleutnant beordert worden. Die russischen Lügensiege. Wien. 10. September. In Frankreich wird die Stimmung immer gedrückter. Während sich die Berichte in den französischen Blättern in den letzten Tagen mehr der Wahrheit nä herten, verbreitet die offizielle Petersbur ger Telegraphenagentur unglaubliche Lügen über die angeblichen Siege der Russen in Deutschland und in Oesterreich. Sie berichtet dies, um das französische Volk aufzumuntern und dessen Vertrauen in die Heere der Ver bündeten

Generäle gilt. Zwischen schaufelnden russischen und serbi schen Soldaten gelangen wir nun zu einem recht appetitlichen Pavillon. Hier sitzen und plaudern die militärpflichtigen französischen Köche der ab- gereisten Botschafter. Sie loben die Küche des Gefangenenlagers, sind aber über das Gebräu ihrer ehemaligen Herrschaften sehr erbost. Blieb ja aus der rühmlichen Entente (so nennt man das Bündnis der Mächte Frankreich, Rußland und England, D. R.) nur mehr die Ente in den fran zösischen und englischen