auch sie seyen. Sie haben sich mit Frankreich verbündet, aber immer den römischen Stuhl und das heilige Reicd vor behalten, und sie seyen bereit, das Ihrige zum Nömer- zuge beizutragen. Man überließ es dem Kaiser, mit ih nen zu unterhandeln. Dieser überhäufte sie mit Gefäl ligkeiten, sorgte für Wohnung und Bewirthung, schickte ihnen Rheinwein und Malvasie?, und lud sie zur Tafel. Er schenkte auch Jedem einen silbernen Becher, und ein rothes Wamms von Damast, damit sie unter so viel Für sten und Herren
: „Er wolle zu Fuß nach Einsiedlen walle», auf dem höchsten Berge eine Gemse stechen, und der Mutter Gottes verehren, auch den Bruder Klaus zum Heiligen erheben helfen, wie er den heiligen Leopold erhoben.' Die Abgeordnelen sahen noch, wie ein italienischer Mönch, Unterhändler des Königs von Frankreich ergriffen ward; man theilte seine VerhaltungSbefehle dem Reichstage mit, und streute sie zahlreich in der Eidgenoffenschast aus. Der Kaiser machte auf dieser Versammlung eine Bekanntschaft
, welche ihm in der Folge mehr nützte, als die Versprechungen der schweizerischen Abgeordneten, die Bekanntschaft mit MathäuS Schinner, Bischof von Sitten. Dieser außerordentliche Man», die Seele aller Unternehmungen der Eidgenossen gegen Frankreich, war der Sohn gemeiner Leute aus Muhlibach im obern Wallis. In Sitten bemerkte ein ehrwürdiger GreiS den armen Schüler, als er mit andern, zur Erwerbung ei niger Pfennige auf der Straße' sang , fand Gefallen an seinen Antworten, verkündigte Großes von ihm, und ent stammte
, und an dessen Stelle ein betagter, schlichter Chorherr, Onkel des Matthäus, Niklaus Schinner gewählt. Später bewirkteauf der Flüh durch eine Reise nach Rom die Ernennung seines Günstlings zum Verwes/r deb Bisthums, die Würde eines BischosS erhielt derselbe im Jahre fünfzehnhundert. Die mannig faltigen Verhältnisse mit der Schweiz, mit Dsuischland, Frankreich und Italien, in welchen ein Bischof von mit ten, Oberhaupt des Landes WalliS sich befand, eröffne ten ihm einen ausgedehnten Wirkungskreis, und erwei terten
; gewaltig reg ten sich die Partheien; zum Glück für die Schweiz un terblieb der Römerzug. Der Pabst war nicht mehr da für, weil er ungern fremde Krieger in Italien sah, und weil, nachdem Ludwig die Lombardei verlassen hatte, seine Furcht vor Frankreich verschwunden war; durch Entfernung der Gefahr und französisches Geld erkaltete auch der Eifer der deutschen Stände. Maximilian, un geduldig und begierig einmal den Kaifertitel führen zu dürfen, rückte mit seinem kleinen Heere inS Veneti 'ani- fche