, noch am seihen Tage, -ea der Zwischenfall herübergekabeit worden war, den französischen Ministerpräsidenten zu Essen eingeladen hat. Uns, als völlig objektiven Beobachtern, kann es nicht zu- stehen, die Richtigkeit der amtlichen Meldungen in Zweifel zu ziehen. Was mir aber feststclieii können, ist die nicht ivegzii- leugnende Tatsache, das; die italienische Volksseele sehr erregt ist gegen Frankreich. Das weist man auch in Paris recht gut, wo man der Welt weiszumnchen sticht, das Teufelein des Carthe- sius
man sich in Paris jedesmal groß wundert, wenn solche Kund gebungen wie im September gegen die französische Militär mission oder seht gegen -ganz Frankreich erfolgen? Seit langem, heistt es dann, verlangt die öffentliche Meinung Italiens einen gründlichen Wechsel ln dein Personal der Botschaft im Farnese- Palast, ivo ungern gesehene urfb in Rom -eigentlich unmögliche Leute sihen. Diesmal galt es das Heer, auf das Italien stolz ist; und ausgerechnet nach der in bemmrdernswürd-ig einmütiger Stim mung begangenen
. Und es ist bezeichnend, dast die Verstimmung die ganze Bevölkerung erfaßt hat. Daraus -ober den billigen Schluß zu ziehen, Italien wolle etwa mit -Frankreich brechen, wäre grundfalsch. Italien ist ge zwungen, wenigstens moralisch zu «seinen Krie-gsoerbü-ndete» z» halten, allein -schon -aus -dem Grunde, weil nirgends sonstwo in der weiten Welt ein anderer starker Rückhalt -augenblicklich möglich wäre. Aber Italien, aufrichtig -friedkiebeiid, sträubt sich dagegen, die Politik des Friedens mit der -Gemütsverfassung
von anno 1-915/16, wie -es Frankreich beliebt, zu machen. „Mit diesen Ge-pflogeicheiten must ein- für allemal aufgeräumt -wer den oder es -müssen überall -die führenden Männer gewechselt werdeul' -schreibt der gewiß besonnene „Corriera della Sera'. Und bei dieser Gelegenheit fällt -auch -mancher Hieb -ab gegen die unversöhnliche Schwester jenseits der -Alpen. So -lesen wir im „Paese', aus der Feder des Generals -R. Bencivonga: „Italien kann sich jederzeit aus sein Heer -verlassen: das bezeugt am besten
die Tatsache, daß es bisher noch nicht das Bedürfnis ge fühlt hat, -wie beispielsweise Frankreich, Gesetze auszuhecken gegen -die antimilitaristische Propaganda, -itrtb dast es, kühn und vertrauensvoll, die Verteidigung seiner Landesgrenzen den eigenen Söhnen überläßt, und nicht den Negern -aus Afrika, wie es Frankreich am Rhein tut.' Solche Bilder, wie wir sie jetzt vor dein Farnese-Palast und anderswo im Lande vor unseren Augen vorüberziohen lassen konnten, «haben wir schon -einmal gesehen