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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 20
Data: 22.12.1927
Descrizione fisica: 20
Freude an der Krippe des Weltheilandes' zübringen, um dort unser ganzes Herz auszuschütten und alle unsere Anliegen vor- zubringen. Die göttliche Allmacht, welche in diesen Ta gen durch den Mund eines Kindes redet, wird uns keine Fehlbitte tun lasten. Was gibt es Neuss in der Welt? Mussolini hat neuerdings für eine große Ueber- rafchung gesorgt. Nachdem er erst vor wenigen Monaten gegen Frankreich Reden gehalten hat, aus welche dieses mit Krieg hätte antworten können, und nachdem die ita lienischen

Zeitungen, die doch nichts anderes schreiben dürfen, als was dem Diktator gefällt, schon seit Jahren gegen Frankreich sich sehr gehässig gezeigt, hat nun Mus solini beinahe plötzlich seine Außen- Politik geändert und bemüht sich eifrig um die Freundschaft, ja um ein Bündnis mit Frankreich. Alles fragt sich, wie diese Wendung möglich werden konnte und was damit bezweckt wird. Durch den Völkerbund sollte die Geheimdiplomatie abgeschafft werden und die Außen- Politik aller Staaten sollte vor der ganzen

ist des wegen auf mehr oder minder begründete Vermutungen angewiesen. Es wird erzählt, daß der eigentliche Urheber des plötzlichen und darum so auffälligen Fußfalles Mus- solinis vor Frankreich England gewesen sei. Wie Eng- land die Verständigung Frankreichs mit Deutschland in die Wege geleitet Hat und damit der eigentliche Urheber der Locarno-Verträge geworden ist, ebenso habe England den Anstoß zur Verständigung Italiens mit Frankreich gegeben. Man braucht dabei nicht zu meinen, daß dem britischen

durch sein Eingreifen wohl geschaffen, aber nach deren Abschluß kaum mehr einen Finger ge- rührt, um die dadurch begonnene Politik sinngemäß wei- tevzuentwickeln. Zwischen Deutschland und Frankreich soll keine unmittelbare Kriegsgefahr bestehen, aber gar zu weit soll die Verständigung zwischen diesen zwei Staa ten nicht gedeihen. Das ist der Standpunkt Englands. Und die gleiche Politik befolgt England bezüglich des Ver hältnisses zwischen Frankreich und Italien: Unmittelbare Kriegsgefahren sollen ausgeschaltet

-zu Frankreich 'feit einiger Zeit ein so gespanntes, daß daraus ernste Kriegsgefahren entstehen konnten, ja bei längerer Fortdauer solcher Spannungen entstehen mußten. England ist seit dem Weltkriege der Gönner Italiens. Es hat diesem Lande manchen Dienst erwiesen, über noch größere Dienste von demselben sich erweisen lassen. Es sei nur erinnert an die Lösung der Mossulfrage zugunst«n Englands. Da- mals mußte die junge Türkei nachgeben, 'weil Italien im Dienste Englands mit einem kriegerischen Einfall

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 30.06.1927
Descrizione fisica: 18
neutral bleiben, wenn ihm diese Möglichkeit gelassen wird. Es befindet sich bei einem solchen Kriege in einer noch schwierigeren Lage als Oesterreich im Falle eines Krieges zwischen Ita lien und Jugoslawien. Denn Rußlands verwundbarste Front liegt doch in Europa und der kürzeste Aufmarsch zu dieser Front führt für England und Frankreich quer über Deutschland. Für uns Oesterreicher würde ein Krieg zwischen England und Rußland nicht so große und un mittelbare Gefahren bedeuten wie ein Krieg zwischen Ita

ist schon sehr oft Mord und Todschlag entstanden. Weit gefährlicher ist es, wenn leitende Minister großer Staaten in öffentlichen Streit geraten. Die Minister sprechen ja im Namen ganzer Völker und das Ende solcher Streitigkeiten ist schon öfter als einmal der Krieg gewesen. Die schwierigste Aufgabe der Nachkriegszeit ist die Herstellung eines aufrichtigen und dauerhaften Friedens zwischen Deutschland und Frankreich. Darin liegt >bic wichtigste Vorbedingung für die Erhaltung des europä- ifchen Friedens

. Ohne die seit dem Kriege vom Jahre 1870 zwischen Frankreich und Deutschland bestehende Spannung wäre der Ausbruch des Weltkrieges kaum möglich gewesen. Der Weltkrieg hat zwischen den ge- nannten Staaten noch größere Spannungen hinterlassen. Wenn es nicht gelingt, diese auf friedlichem Wege zu be seitigen, wird es später zu einem noch größeren Krieg kommen. Die gestellte Aufgabe ist deswegen so furchtbar schwierig, weil es sich um einen Gegensatz handelt, der viele Jahrhunderte alt

ist, und weil die Franzosen die Eigenschaften eines stolzen Volkes haben, das es selbstver- stündlich findet, wenn es seinem Nachbar Schläge versetzt, das über unversöhnlich tut, wenn es selber Schläge be- kommen hat. Seit länger als 400 Jahren hat Frankreich fortgesetzt von Deutschland Gebiete abgezwackt und ist da bei mit Lug und Trug und Gewalttätigkeit vorgegangen. Der ganze Norden und Osten des heutigen Frankreich ist auf diese Weise vom Deutschen Reiche abgerissen worden. Die Deutschen haben sich im Verlaufe

gekommen ist. Nun haben die Franzosen die begreifliche Sorge, es könnte auch den Deutschen einmal einfallen, auf Rache zu sinnen und einen Vergeltungskrieg gegen Frankreich von langer Hand her vorzubereiten. Was die französische Politik im langen Zeitraum von 1870 bis 1918 zustande gebracht, könnte in ähnlich langer Zeit wohl auch die deutsche Gegenpolitik leisten. In Deutschland ist bloß die Partei der Deutsch nationalen solchen Racheplänen nähergetreten, wäh rend die überwiegende Mehrheit

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Alpenland
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Pagina 1 di 8
Data: 18.02.1926
Descrizione fisica: 8
. 7. Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, -en 18. Zebruar IYS6 Zolge 7 Ja 7a»i. ■anni ¥ t. Irnet t, m e Nr.- t, « Dim Pend! SBedi Du feiet A nge. inhaji. tbatjnt ieS t aler eil,, sich!i ren-ut billi« auch« :initm : freM »de» hen ns äsen a st wir iedtib fft.S- ng «* aße 4 Frankreich und der Mujsoljnikonslitt. Der neue Konflikt zwischen Mussolini und Deutschland, so schreibt der Pariser Korrespon dent der „Züricher Post", erregt in Frankreich das größte Interesse, wie überhaupt die faschisti sche Bewegung

zu haben, um der gärenden Unruhe des amuaschistischen Italiens ein Ventil zu schassen. Wenn die deutschfeindlichen französischen Blätter die Stumnung in Deutschland so schildern, so ha ben sie aber mich gleich eine Erklärung dnsür zur Hand, und diese lautet mcht anders, als daß in deulschnationalen Kreisen nach wie vor der Ge danke eines deutsch-italienischen Bündnisses mit der Spitze gegen Frankreich gehegt würde und daß man aus Italiens Unterstützung bei der kommen- den Beratung des Völkerbnndrares hoffe. ! Ganz

anders steht es aber mit den Kreisen des französischen L i nks ka rt e ll s. Diesen ist Muss lofini und der Faschismus nicht erst seit gestern, sondern von jeher verhaßt und ihre Presse ver sa untt keine Gelegenheit, um alle Schwächen, Lä cherlichkeiten und Vruialisäten des Faschismus zu unterstreichen. Und dies schon deshalb, weil Frankreich sich mit Faschismus bereits schon aus eigenem Boden ausemandersehcn nmß. Von den nmd 800.000 Italienern, die sich dauernd in Frankreich aufhalten, ist ein großer Teil

, haben die stärkste Opposition des Links- karteüs gegen Mussolini hervorgernfen. Die Sprache des „Quotidien", des Hauptrufers .im Streits, ist zeitweise schon so heftig geworden, daß Mussolini bei der stanzösischen Regierung Pro test erhoben hat. Da aber selbst ein französischer Faschismus sich zu regen beginnt, so hat das Linkskartell erst recht Ursache, dagegen anzugehen, denn dieser ist sein erbitterster Gegner. Das offizielle Frankreich hegt keine übertriebe nen Sympathien für das Italien Mussolinis. Ita

liens Ansprüche in K-leinasien, von denen die neuen Meldungen über ein angebliches englisch- italienisches Abkommen wieder Kunde geben und von denen das syrische Mandatgebiet Frankreichs bedroht ist, können keine Begeisterung in Frankreich erregen. Bezeichnenderweise ist die ser Meldung sofort eine französische gefolgt, die besagt, daß der syrische Oberkommissär sich nach Angora begeben wird. Die angekündigte Reise ! Mussolinis nach der italienischen Kolonie Tripo- : lis, die bekanntlich

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 10.10.1926
Descrizione fisica: 16
Seite 2. Nr. 41. sich unabhängig von Amerika zu machen und was die Hauptursache ist, Frankreich will rückenfrei sein. Um das zu verstehen, muß man die gegenwärtige europäische Lage erfassen. Wie heute die Situation ist, scheint ein Krieg zwischen Frankreich und Italien ein Ding zu sein, das bomben- sicher Komoren wird. Italien war bei den Fran zosen niemals weder geachtet noch weniger beliebt und ist es jetzt am allerwenigsten. Seine Politik wurde von der französischen Freimaurerei so ziem

- lich nach Belieben beeinflutzt. Durch seinen Bot schafter Barere wurde Italien in den Krieg gehetzt, was allerdings nicht gerade viel brauchte. Große Achtung hat sich nun Italien in Frankreich durch seine Kriegsleistungen nicht erworben. Man hat es daher auch nach dem Kriege behandelt nach dem Spruche: man liebt den Verrat, verachtet aber den Verräter. Italien schob auch alle Schuld auf Frank reich, daß es beim Friedensschluß nicht größere Vorteile errang. Mussolini hat nun den französi schen

und sich von Italien beeinflussen lassen. Daß man in Frankreich darob wenig erbaut ist. ist selbst verständlich Seine Pläne hält Mussolini auch nicht geheim. Zu wiederholten Malen hat er von den ..gerechten Ansprüchen Italiens" gesprochen und förmlich mit dem Säbel herumgefuchtelt wie seiner zeit Kaiser Wilhelm; das ist jeden mit Krieg be droht, der es wage, Italien entgegenzutreten. Re den erster Staatsmänner werden aber ernst ge nommen, wenn sie auch oft nicht so ernst gemeint sind. Wiederholt wurde

in italienischen Blättern mit dem Marschnach Paris gedroht. Wie ge reizt die Stimmung ist, hat man nach dem letzten Attentat auf Mussolini gesehen. Während der Kundgebungen für Mussolini in Atailand erscholl aus der vieltausendköpfigen Menge wiederholt der Ruf: Nieder mit Frankreich! Er wurde vom dortigen Faschistenführer oufgegrif- fen, der seiner Rede beifügte: „Sollte der Duee (Mussolini) einen Marschbefehl ausgeben, so könnte kein Hindernis den hinreißenden Vorstoß der Fa schisten aufhalten

. Denn die Faschisten sind jeder zeit bereit, für den Duce in den Tob zu gehen." Der Attentäter ist zwar Italiener, hat sich aber in Frankreich aufgehalten, wie die Mehrzahl der flüch tigen Gegner der Faschisten. Wie z u g e s p i tz t die Situation war, zeigt die Tatsache, daß an der französisch-italienischen Grenze beiderseits bedeu tende Truppenmassen zusammengezogen wurden. Die Sache stand auf Messers sch neide. Es wurde das zwar offiziell in Abrede gestellt, mir hat es aber ein Herr erzählt, der gerade

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 30.12.1926
Descrizione fisica: 16
? Eine Hauptursache zum Ausbruch des Weltkrieges und zu allen Leiden der Nachkriegszeit war und ist die zwischen Deutschland und Frankreich be- stehende Nationalfeindschaft. Dieser Gegen satz geht auf viele Jahrhunderte zurück, ja er ist bereits älter als ein Jahrtausend. Deutsche und Franzosen sind zwei verschiedene Nationen, verschieden nach Abstam- mung, Sprache, Geschichte und Kultur. Der Grund der langen Gegnerschaft liegt hauptsächlich darin, daß die Franzosen fortgesetzt Gebiete sich aneignen

wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 1 di 16
Data: 06.09.1929
Descrizione fisica: 16
nach dem Löwenanteil der Güter und der Arbeit, die der deutsche Sklave als Tribut an die Sie ger zu leisten hat. ., • Den größten Teil glaubte Frankreich stch gesichert zu haben. Aber die Dinge sollten an ders kommen. Durch den Ausgang des Krieges und den Versailler Vertrag war Frankreich die stärkste Macht des europäischen Festlandes worden. Die französische Politik der Nach- kriegsjahre bot ein scharf umrissenes Bild einer imperialistischen Realpolitik, die die Beherr schung Europas militaristisch

, und wirtschaftlich anstrebte. Früher oder später mußten hierin Frankreich und England scharf aufeinander prallen. Nach der Niederringung deS deutschen Rivalen hatte England seinem Bundesgenossen in Paris allzufreie Hand gelassen. Durch die Interessen auf den Weltmeeren, in Aegypten und am Suezkanal, in Palästina, Mesopotamien und vor allem Indien war Eng land so sehr abgelenkt worden, daß, eS in den europäischen Fragen geradezu in daS Schlepp tau Frankreichs geriet. Von diesem Gesichtsfeld aus die Haager

cordiale" mit Frankreich bereits zerstört sei. Nach mehr als dreiwöchentlichem Streit hat die Konferenz in der Nacht vom vorigen Diens tag auf Mittwoch nun doch eine Wendung ge nommen — England und Frankreich haben sich „geeinigt", England erhielt seine Forderungen zu 80o/o erfüllt, vielfach auf Kosten Deutschi lands. Die Annahme des Poungplanes, aber auch die Rheinlandräumung wurde gesichert. Die kleinen Staaten müssen sich fügen. Die Gegensätze aber zwischen Frankreich, und England können trotz

des versöhnlichen Aus ganges der Haager Konferenz nicht weggewischt werden. Kurz vor Torschluß im Haag schrieb der Franzose Rene PinonS, ein politischer Schrift steller von Mang, in der „Revue deS deux mondes": „Ob nun die Haager Konferenz mit einem offenen Mißerfolg endet oder mit einer Verschleierung — sie bezeichnet auf jeden Fall das Ende der Entente cordiale". In Frankreich ist man über daS Abrücken Englands bis weit hinein in die Kreise der Nationalisten sehr enttäuscht, wie vor kurzem über daS Abrücken

Amerikas von Frankreich! enttäuscht war. Hier ist zweifelsohne eine Wendung in der Weltpolitik wahrnehmbar. Bezeichnend ist, daß selbst Kreise, die bisher mit Leib und Seele für ein Zusammengehen zwischen Frankreich! und England sich, einsetzten, den Gedanken einer kontinentalen Zusammen arbeit ventilieren, einer kontinentalen 'Zusam menarbeit mit Deutschland, unter Ausschluß Amerikas und Englands. Man setzt sich für eine Annäherung an Deutschland ein. Freilich,, wie man sieht, der Not gehorchend

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 19.01.1923
Descrizione fisica: 16
auftun, über deren Ursachen sich wohl niemand im Zweifel zu sein braucht. Wir meinen die Besetzung des Rheins durch Frankreich — ohne jeden Grund und unter vossständiger Mißachtung des Friedensver trages von Versailles. Wieder ist es also der Rhein, Deutschlands, ja Europas schönster Strom, an dem schon so oft gerungen und gestritten, an dem aber auch schon so oft die deutsche Einheit geschmiedet und die deutsche Kraft aufs neue gehoben worden ist. Nicht umsonst steht am Niederwald, von Mainz

. Die Verbürldeten gingen auseinander ohne eins ge worden zu sein. Das "war es ja, was die Franzosen wollten, längst schon ging Frankreichs Habgier danach, mehr deutsches ilmtb zu besitzen, insbesondere gierte es schon lang nach dem letzten, Deutschland noch verbliebenen Kohlengebiete. Darum stÄte Frankreich immer wieder solche Forderungen an Deutschland, die dieses unmöglich erllillen konnte, um dann sagen zu können: „leistest du nicht, was ich verlange, so werde ich mir selber holen

, was ich will" Aus dieser Absicht heraus suchte Frank reich die Konferenz zum Scheitern zu bringen. Null mußte Frankreich noch nach einen anscheinend stichhältigen Gründ suchen, um ferne gierigen Pläne auch in die Tat Umsätzen zu können. Dabei ist es auf einen eigener: Trick verfassen. Es ließ nämlich „festftellen", daß Deutschland arr Holz und Kohle weniger geliefert habe, als es verpflichtet war. Es wurde der Schuld spruch gesprochen, Deutschland habe eine „absichtliche Ver fehlung" begangen. Auch Italien und Belgien stimm

ten diesem Schuldspruche gegen Deutschland zu, nur die Englärrder nicht. Nun hatte Frankreich euren Vorwand, um los gehen zu körrnen und so ließ es am 8. Jänner seine Trupperr ins Ruhrgebiet abrollen, wie wir letzteres noch kurz Mitteilen konnten. Düsseldorf wurde Haupt quartier der Franzosen und ein Zug nach dem anderen rollte auf den Schienen dahin und spie Soldaten,' Geschütze, Tanks mrd alle nröglichen Krregsgeräte aus. Essen an der Ruhr, Bruchhausen, Gelserrkirchen, Merdingen, Na tingen

19-02 im Auslande unter die Fahnen gerufen. Was Italien noch beabsichtigt, ob nicht der FaszistenHäupt ling .Mussolini bei dieser Gelegenheit sich neue Lorbeeren Holm will — all das liegt im Dunklen. Gesoßt kann man aber bei diesen (Stzmentzn auf alles sein. Alle „Sieger" wollen sich eben noch Brocken holen, well bekanntlich mit dem Essen erst der Appetit forrakt Frankreich sangt -an, sich neue Brocken zu holen — und die anderen wollen das Beispiel Frankreichs nicht ohne Nachahmung lassen. Tie eine Tatsache

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 12
Data: 13.05.1923
Descrizione fisica: 12
Nr. i$. Seile S. ---- sche Regierung. Frankreich erklärt vor allem, daß sein Vorgehen im Ruhrgebiet ein vollständig recht mäßiges fei. Die Reparationskommission habe die Verfehlungen Deutschands festgestellt und Frank reich und Belgien ermächtigt, sich selbst bezahlt zu machen. Deutschland verhindere aber, soweit es im stande sei, die Älussührung dieses Beschlusses. Das Vorgehen Deutschlands sei daher unberechtigt. Deutschland möge wissen, daß kein Vorschlag an genommen werde, ehe Deutschland

ist doch eine ungeheure Summe, sie ist sechsmal so groß, als Frankreich im Jahre 1871 an Kriegsentschädigung zahlen mußte; dazu kommen noch die bisherigen Leistungen und Lie ferungen. Nach einer Aufstellung des „Temps", des Blattes der französischen Regierung, hat Deutschland bis Ende 1922 folgendes geleistet und geliefert: An Barleistungen 450 Millionen Goldmark in frem den Devisen und 270 Millionen in kurzfristigen Lhatzscheinen bezahlt und an Sachleistungen 641,173.154 Goldmark, die sich auf die verschiede

- nm Länder wie folgt verteilen: Frankreich M,064.084 Goldmark, England 167,851.670, Süd- siawien 116,873.235, Italien 107,702.276, Belgien 65,645.690, Griechenland 4,519.519, Portugal 4,414.513, Rumänien 2,102.698, Japan 489. In diesen Zcchlen sind die Kohlen- und Holzlieserungen inbegriffen. Dazu kommen voll) die Besatzungs kosten, dann die Beschlagnahme seiner Handels und Kriegsflotte und die Abtrennung einer ganzen Reihe von Gebieten in Europa und auswärts. Mar: möchte meinen, das dürfte doch genügen

. In Frankreich sagt inan sich aber so: Deutschland hat sich als Kriegsschuldiger bekannt, es muß daher alles ersetzen. Nun sind wir noch lange nicht aus dem Wasser. Das verwüstete Gebiet ist rwch lange nicht wieder hergestellt. Gerade wie bei uns gehen ron dort noch Hunderte von armen Kindern in die Schweiz und lassen sich von mildtätigen Leuten verpflegen. Frankreich hat noch eine Kriegsschuld bei England und Amerika von 70 Milliarden stanz. Francs. England wäre nun bereit, seinen Tell den Franzosen

nachzulassen, wenn Amerika das gleiche täte. Dafür müßte Frankreich fein Guthaben bei Deutschland streichen. Amerika will aber von einem Nachlassen oder Schenken der Schuld nichts wissen. Würde das geschehen, dann könnte auch Frankreich gegenüber Deutschland eine andere Stellung einnehmen. Dazu kommt noch das ungeheure Mißtrauen, das man in Frankreich Deutschland gegenüber hegt. In Frankreich glaubt man nicht, daß Deutschland gewillt wäre, die über nommenen Zahlungsverpflichtunge uauch einzuhal ten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 20
Data: 22.02.1924
Descrizione fisica: 20
Bevölkerung, die nur dasjenige zu kaufen vermag, was zur Lebensnotdurft unbedingt notwendig ist, keine großen Geschäfte zu machen sind. Nur die Gewaltmenschen, welche den Friedensvertrag von Versailles gemacht, haben diese Binsenwahrheit nicht gekannt oder nicht kennen wollen, und haben deshalb in blinder Wut um sich geschlagen Man freute sich unendlich, bi/ deutsche Henne schlachten zu können, und übersah dabei ganz, daß sie vor dem Kriege auch für Frankreich, 'England, Italien und Ame- rika goldene Eier

mit ebensoviel Klugheit und Rücksicht als Entschlossenheit ihren Weg. Sie wollen keinen Krieg mit Frankreich, aber sie wollen die Zurückführung des französischen Uebermutes auf ein erträgliches Maß. Tie von England und Amerika verlangte Ueberprü- fungskommission, welche tk heutige Zahlungs fähigkeit Deutschlands untersuchen und daraus gegründete Vorschläge über jene Beträge machen soll, welche von Deutschland in den kommenden Jahren billigerwcise ge fordert werden können, ist nach Ueberwindung vieler

Schwierigkeiten doch zusammengetreten und ist gegen wärtig in voller Arbeit. Frankreich hat nur mit äußer stem Widerstreben und eigentlich nur über Zwang seine Zustimmung zum Zusammentritt dieser Untersuchungs kommission gegeben. Was das Ergebnis dieser Untersu chung sein und welche Vorschläge diese Kommission machen wird, vermag heute kein Außenstehender zu sagen. Nur so viel ist heute schon durchgesickert, daß die Arbeiten dieser Kommission mit einer Niederlage Frankreichs en den dürften. Nach ziemlich

verläßlichen Nachrichten soll die Mehrheit der Kommissionsmitglieder schon heute der Ueberzeugung sein, daß Frankreich durch seinen Ruhr einbruch die Hauptursache zum wirtschaftlichen Zusam menbruch Deutschland gesetzt hat, und daß an weitere Zählungen Deutschlands an Frankreich gar nicht zu renken ist, so lange die Besetzung des Rnhrgebietes an dauert. Es steht also in Aussicht, daß die Franzosen den Rückzug aus den besetzten Gebieten antreten müssen, oder daß wenigstens die Besetzung ganz wesentlich

ge mildert wird. Im Friedensvertrag hat Frankreich das Recht er halten, die Ryclnlande 15 Jahre lang besetzt zu halten. Diese Gelegenheit wollen die Franzosen benützen, um diese wichtigen Gebiete vom übrigen Deutschland mög lichst loszulösvn. Am liebsten würden sie diese Länder ganz mit Frankreich vereinigen. Die Rheingrenze war ja für die Franzosen von jeher in ähnlicher Weise der heißeste Wunsch, wie für die Italiener die Brennergrenze. Aber die Franzosen können derzeit nicht im Ernst daran denken

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Pagina 1 di 14
Data: 20.05.1923
Descrizione fisica: 14
der Italiener um so mehr, da sie gerade in letzter Zeit trotz Mussolinis hochtrabender Worte und hochfahrender Pläne sowohl von England als auch von Frankreich geringschätzig behandelt wur den. Namentlich bei der Pariser Konferenz ließ es England Italien fühlen, daß ihm die Meinung des kleinen Mannes auf der italienischen Halb insel so ziemlich gleichgültig sei. Mussolini war - -dazumal wegen dieser Zurücksetzung derartig er bittert, daß er ernstlich den Vorschlag machte, Frankreich, Italien und Deutschland

(!) sollten einen Bund (Block) bilden, der seine Spitze gegen das herrschsüchtige England kehren sollte. In Eng land wird man ob der Pläne Mussolinis nicht mit den Zähnen geklappert haben, sondern eher heim lich tüchtig gelacht haben. Heute hat sich das Blatt wieder gewendet. England braucht Italien, um es ein wenig gegen Frankreich auszuspielen, also tut man dem Welschen ein bißchen schön und der welsche Zaunkönig fühlt sich hochbeglückt. Nun Zur Sache. Wie wir letztesmal berichtet haben, hat Frankreich

und Belgien das deutsche Angebot, ohne die Meinung Englands und Italiens einzu- holen, barsch abgelehnt: Frankreich hat getan, als ob die ganze Angelegenheit nur ihn allein anginge. Darob war man in England nicht wenig ver schnupft. England hat auch ganz trocken erklärt, daß man ein solches Vorgehen bedauere und hat auch zu verstehen gegeben, es werde fich's nicht nehmen lassen, das deutsche Angebot ebenfalls zu beantworten. Und das ist auch geschehen. Am Sonntag wurde die englische Antwort Deutschland

überreicht und zugleich den anderen Regierungen zur Kenntnis gebracht. England führt in dem Ant wortschreiben eine äußerst stolze, selbstbewußte Sprache. Man gewinnt aus dem Tone unwillkür lich den Eindruck, die Weltlage muß sich in der letzten Zeit bedeutend zugunsten Englands ge bessert haben, der englische Löwe beginnt daher sich wieder zu recken und die Krallen zu zeigen. Fm Schreiben wird vorerst Deutschland herunter- gekanzelt wie ein Schulbube. England erklärt ober auch Frankreich

Rede gemacht habe." Aus diesen Worten geht hervor, daß Lord Cur- zon dem deutschen Botschafter offenbar gute Rat schläge zur Lösung der Frage erteilt hat, die man aber in Berlin nicht berücksichtigt hat. Lord Cur- zon gibt dann die Gründe an, warum die englische Regierung das deutsche Angebot als ungenügend bezeichnen müsse. Es sind dieselben, die auch Frankreich angibt, nämlich das Angebot (30 Milli arden) sei zu niedrig und die Sicherheit für die Ausbringung dieser Summe sei eigentlich

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Pagina 2 di 8
Data: 02.10.1928
Descrizione fisica: 8
Wolken aufragt. Es ist an der Zeit, den harten Tatsachen Rechnung zu tragen und den schönen Schein zu entthronen. Tatsache ist, daß die Befriedung Europas sich nicht mit Pakten und Paragraphen bewerkstelligen läßt. Tatsache ist, daß Frankreich die dominierende Macht auf dem Kontinent ist und nicht die Absicht hat, auf ein Tüpfel chen seiner Macht zu verzichten. Tatsache ist, daß auch nach Locarno Macht vor Recht geht. Tatsache ist, daß der Löwe nicht dadurch zum Lamm wird, daß er seine Klaue

auf ein Pergament setzt. Tatsache ist, daß Frankreich seine Faust vom Rheinland nicht zurückziehen wird, solange seine Faust die einzige auf dem Kontinent ist, hinter der Exekutivgewalt fitzt. Tatsache ist, daß England sich mit der Hegemonie Frank reichs auf dem Kontinent abgefunden hat. Tatsache ist, daß Deutschland diese Entwicklung der Dinge hätte voraussehen können, aber nichts getan hat, ihr entgegenzuwirken. Tatsache ist, daß die allgemeine Abrüstung auf lange Zeit hinaus ein leerer Wahn

zu entdecken. Deutschland hat es, mit einem Wort, Frankreich Zu leicht gemacht. Man kann seine Verbind lichkeiten erfüllen und dabei gleichzeitig seine Rechte wahr nehmen und seine Möglichkeiten ausutttzen. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß Deutschland als aktiver Faktor in der Weltpolitik ausgeschaltet ist und sich nur noch durch fromme Toleranz und Passivität behaupten kann. Eine Machtpolitik im Sinne der Vorkriegsperiode kann Deutsch land natürlich nicht mehr treiben. Aber zwischen Macht- Politik

und Ohnmachtpolitik gibt es noch eine Reihe Ab stufungen. Wenn die Leitung der deutschen Außenpolitik den Gang der Ereignisse nicht mehr direkt beeinflussen kann, so stehen ihr doch noch allerhand Möglichkeiten zur Verfügung, indirekt in die Entwicklung der Dinge ein zugreifen. Eine Unterlassungssünde in diesem Sinne war es, den englisch-französischen Zusammenschluß seit Locarno ungestört reifen zu lassen. England und Frankreich gehen heute in Europa — und außerhalb Europas, aber das ist ein Kapitel

für sich — Hand in Hand. Frankreich schaltet und waltet auf dem Kontinent nach Gutdünken. England erkennt die Rolle Frankreichs als Hüter des Kontinents neidlos an. Frankreich hält auf deutschem Boden Armee manöver ab. England macht mit. Frankreich leitet einen auf Verschleppung hinauslaufenden Kuhhandel über die Rheinlandräumung ein. England wacht mit. Frankreich widersetzt sich der Abrüstung. England macht mit. Frank reich kann auf dem Kontinent tun und lassen, was es will. England macht immer mit. Warum

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Pagina 2 di 16
Data: 12.01.1923
Descrizione fisica: 16
, daß Frankreich a u f keinen anderen Vorschlag hinsichtlich der deut schen Leistltngen eingehe, als auf den gewalttätigen eige nen Vorschlag. England hatte einen milderen Vorschlag gebracht und als nun Frankreich den Unnachgiebigen zeigte, packten die englischen Vertreter ihre Akten zusammen, nahmen den Hut und gingen. Die Uneinigkeit unter den Alliierten und der offene Konflikt zwischen England' und Frankreich ist hiemit vor aller Welt festgestellt. Als erste Folge wird wahrscheinlich das Rheinland

ein selbstän diges Vorgehen Frankreichs verspüren müssen. Es will nämlich Frankreich nach dem 15. Jänner selbständig in Deutschland Vorgehen, zwei Drittel des Ruhrgebietes mit Essen und Bochum besetzen. Wichtig ist dabei noch die Erklärung des englischen Delegierten Bouar Laws, daß die Durchführung des französischen Vorschlages die vernichtendste Wir kung auf die wirtschaftliche Lage Europas ansüben müßte, und daß Frankreich Deutschland in seinem Vorschlag mehr auserlegen würde, als es in Wirklichkeit

zahlen kann. Wichtig ist auch die Nachricht, daß auf Grund der gescheiterten Konferenz zwischen England und Amerika Einigkeit herrscht und beide Staaten ge meinsam gegen Frankreich Stellung nehmen. Die Ver einigten Staaken wollen, nach weiteren Nachrichten, aus der bisher beobachteten Reserve heraustreten und alle Mittel ausnützen, um die Frage der Wiedergutmachung zu lösen. Man kann also auf die kommenden Tage ge spannt sein, wie sich die Dinge noch entwickeln. Sicher ist so viel, daß angesichts

dieser Hartnäckigkeit Frank reichs und des drohenden eigenmächtigen Vorgehens in Deutschland eine sehr gedrückte Stimmung herrscht. Tatsache ist auch, daß Frankreich Jahrgänge einberu fen hat. Nun fragen wir uns noch: Was schlug England vor, was Frankreich? England steht ans dem Stand punkt einer' starken Herabsetzung der deutschen Schuld etwa auf die Höhe von 40 bis 50 Milliarden Goldmark, sofortige Aufgabe aller Besatzungen ans deutschem Bo den und aller Sanktionen (Strafmaßnahmen)'durch Frank reich, sowie

Frankreich. Die ur sprüngliche Höhe der Reparationsschuld '(Wiedergntma- chungsschuld) von etwa 130 Milliarden Goldfranken hat auch in Frankreich 'kein Mensch ernst genommen und man ist bereit, auf etwa 70 Milliarden dieser „Forde rungen" zu verzichten. Es bliebe sohin noch ein Betrog von etwa 60 Milliarden Goldfranken. Für dieses Herab gehen von den 130 Milliarden aus 60 Milliarden for dert Frankreich ungefähr folgendes: Erstens alleinige Zu wendung der ganzen Retzarationssumme ausschließlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 07.01.1924
Descrizione fisica: 8
Romain Rolland- Appell an das andere Frankreich. Romain Rolland, der neben Anatole France und Henry Barbusse zu den größten Dichtern des heutigen Frankreich gehört und, wie diese, Sozia- list ist, hat in der »Revue Mcnsuelle" an das fran zösische Volk einen Aufruf zur Hilfeleistung für das notleidende deutsche Volk gerichtet. Freilich wird dieser Appell an die Menschlichkeit nur von dem anderen Frankreich beherzigt werden, das eine, das der Poincarä und Millerand, wird den Mahnruf

und gleiche Sorgfalt ange deihen zu lassen. Bestärkt durch diese heiligen Tra ditionen rufen wir heute Frankreich zu: Das deut sche Volk stirbt Hungers, Tausende von Unschuldi gen spüren auf grausame Weise die Folgen des ! Krieges. In Berlin kommen 70 Prozent aller Kin- . der zur Schule, ohne gegessen zu haben. Tausende «von Familien, durch Entbehrung entkräftet, gehen ! langkam dem Tode entgegen. Zum Schrecken des .Hungers gesellt sich die Angst vor der kommenden 'Kälte. Wir stehen vor einer Zert

der Epidemien jund furchtbarsten Hungersnot. , Das ritterliche Frankreich von ehedem, desien 'bester Sänger Victor Hugo war, reichte dem Be siegten auf dem Kampffelde die Hand und verband feine Wunden. Seit vier Jahren, sagt man, ist der Krieg beendet. Auf den Schlachtfeldern ist neues Leben der Erde entsprosien. Reiche Ernten lassen die früheren Verwüstungen vergessen, aber der Be siegte liegt noch immer am Boden und geht ohne Hilfe zugrunde. Wir wenden uns an das ganze französische Volk ohne Unterschied

der Partei und des Glaubens. Diele Leidenschaften trennen die Franzosen, aber das ist uns doch allen gemein, daß wir Frankreich hochachten und daß wir an seinen ritterlichen Adel glauben. Zeigen wir es also der Welt, beweisen wir es durch die Tat. daß in den Herzen der Franzosen kein Raum ist für niedrigen Haß und für noch niedrigere Gleichgültigkeit gegen über dem Unglück anderer Menschen, daß vielmehr Frankreich das Land des Erbarmens bleibt. Ein zig durch Scelengröße kann man seinen Sieg dar tun

von Frankreich zum Zwecke des Wie deraufbaues der zerstörten Gebiete bereits gegebe nen Anleihen unmittelbar übernehmen soll. An Amerika und England würde der Appell gerichtet werden, in eine allgemeine Annullierung der in teralliierten Schulden einzuwilligen. PomcarS dementiert französisch-russische Ver handlungen. Entgegen der Pariser Meldung, wo nach die zwischen Franklin Bouillon und der Sowjetregierung eingeleiteten Verhandlungen hin sichtlich emes fvanzösisch-russischen Vertrages ernst fortischreiten

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Oberinntaler Wochenpost
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Pagina 1 di 10
Data: 15.02.1929
Descrizione fisica: 10
, und dem seit dem Jahre 1588, dem Jahre der Vernichtung der spanischen Armada durch Lord Howard, der Reihe nach Spanien, die Neieder- lande, Frankreich, Rußland und schließlich Deutschland zunl Opfer gefallen sind. Aber sie haben übersehen, daß sich die Voraussetzungen dieses Leitgedankens grund legend geändert haben, während alle bisherigen Geg ner in nächster, leicht erreichbarer Nähe sich befanden, Äas NScheil Ses SteiMOAiilis. 4 von LudwigAnz engruber. Als es vorn: Jahr hieß, „in Wien hätten

, son dern auch deshalb nicht, weil die moderne Technik den unangreifbaren Inselcharakter Englands vernichtet hat, und vor den Toren Englands ein Frankreich liegt, von solcher Machtentfaltung, daß es nach einem Kriege Eng lands gegen Amerika, auch bei siegreichem Ausgange, kampflos die erste Weltmacht werden würde. Das ist die ungewohnte Lage: nicht mehr, wie vor dem Welt kriege stets nur eine Macht auf den Fersen Englands, sondern deren zwei. Das alte Weltherrschaftsrezept ver sagte

. Und daß man es nach längerer Erwägung doch wieder anzuwenden versuchte, ist die Ursache, daß die englische Weltpolitik gegenwärtig den Eindruck der Un entschlossenheit Hervorrust. England überlegte einige Jahre, wen es als ge fährlicheren Gegner zu betrachten habe, Frankreich oder Amerika. Ls erkannte schließlich doch, daß Amerika sei ner Weltherrschaft gefährlicher sei, und beschloß zunächst — Frankreich unschädlich zu machen. Nur diese Annahme erklärt, weshalb sich England eine Zeit lang auffallend an Deutschland

annäherte, und weshalb es anscheinend grundlos auf diesem Wege wieder Kehrt machte. So lange es hoffen konnte, in Deutschland einen Bundes genossen gegen Frankreich zu gewinnen, suchte es die An näherung; als mit Locarno Deutschland gegenüber Frankreich eine Verzicht und Verständigungspolitik ein schlug, wandte es sich wieder ab. Man erinnere sich dann noch an die geheimnisvolle Begegnung Lhamber- lains mit Mussolini auf offener See, über die so gut wie gar nichts bekanntgegeben wurde, man erinnere

sich daran, daß seit dem Tage von Locarno die Beziehungen Englands zu Italien merklich kühler geworden sind, und daß der wachsende Gegensatz zwischen Italien und Frankreich in der englischen Presse gar kein italienfeind liches Echo mehr findet, um klar zu erkennen, wie weit bas englische Spinnennetz über Frankreich schon ge sponnen war, und daß nur Deutschland mit seinem ver ständigungsdusel seines Todfeindes Machtstellung ge rettet hat. nicht, wäscht und mahlt man nicht, und weiß

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 14.01.1923
Descrizione fisica: 12
sollte auf einer Konferenz in Brüssel erfolgen. Man hielt vor einem Monate eine'Vorkonferenz in London ab, die ergebnislos verlief. Am L. ds. kamen die Entente-Staatsmän ner neuerdings in Paris zusammen. Man wußte eigentlich schon im vorhinein, datz bei derselben nichts herausscbauen werde. In Frankreich war man krampfhaft bemüht, Verfehlungen Deutsch lands gegen dis geforderten Zahlungen cnrsfindig zu machen, um sich einen Vorwand zu schaffen, ge gen Deutschland vorgehen zu können. Es nxrr bald etwas gefunden

unschwer bereinigen lassen. Der gute Wille fehlt aber in Frankreich gänzlich. Am 15. d. M. sollen dann auch die Barzahlungen in Gold wieder ausgenommen werden, die Deutschland nicht leisten zu können er klärt». Die Konferenz in Paris sollte nun Mr Löstm- bringen. Me hat auch eine gebracht, aber eine cm- dere» allerdings eine, die früher oder später kom- men mußte. England war mit einem ganz bestimm ten und sehr vernünftigen Vorschlag zur Konferenz gekommen. Er war kurz folgender: Deutschlands Schuld

an alle verbündeten Mächte wirb auf 50 Milliarden Goldmark herabgesetzt. Könne Deutsch- lanb diese Summe sofort ausbringen, so soll sie mit 30 Milliarden festgesetzt werden. Wenn nicht, so er hält Deutschland einen vollständigen Zahlungsauf schub von 3—4 Fahren. Sowohl Frankreich als auch Italien und Belgien waren unbedingt dage- § en. Italien will Gold und wieder Gold, um seine : inaiuen cruszubessern, Frankreich aber will sog. produktive Psänder, das heißt Besitz, der was crb- wirst; zur Sicherstellung

. Frankreich habe durch den Vertrag von Versailles das Recht, die Rheinlands zu besetzen und auf die sem Vertrag und Recht besiehe es und werde nicht „abbauen!- Dc» ist der Stand, das ist französische Auffassung. Das deutsche Volk mutz in Fesseln und Halseisen bleiben, bis es langsam zu Tode gemar tert ist, dann hat der Franke Ruhe. Ohne Schuld ist man leider in Deutschland nicht. Was wurden doch in den letzten paar Jahren blutrünstige Reden gegen Frankreich gehalten, die nur so trieften von Rache usw

Ministerpräsident Bonar Law. Ersterer sprach im mer von Nichtnachgeben und gab immer nach, letz terer macht nicht viele Worte und handelt. Der Mißerfolg der Pariser Konferenz bedeutet wohl das Ende der Entente. Jedes der Mitglieder dersel ben hat, wie der Ausdruck lautet, seine Freiheit wieder erlangt, das heißt, jeder wird tun, was er will. Was wird nun geschehen? Frankreich wird warten bis zum 15. Kommt Deutschland bis dort seinen Verpflichtungen nicht nach, wird Frankrech zunächst nach den Pfändern greifen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 13.09.1928
Descrizione fisica: 18
Brückenköpfe festgesetzt «worben. 'Das besetzte Ge biet «wurde im Friedensvertrage in d r e i Zonen eiitMlt, deren dritte spätestens im Jahre 1935 zu räumen ist. Die erste «Zone ist schon geräumt, die Räumung «der zweiten ist in ungefähr anderthalb Jahren «fällig. Besatzungs mächte sind Frankreich«, «England und Belgien. Me «fremde Besatzung ist für «die betroffenen Gebiete felbstverständ- lich eine außerordentlich große Last «und «für ganz Deutsch land eine «fortdauernde Demütigung

Gelegen heit endlich gekommen «war, das linke Rheinufer von Deutschland loszureißen «und dasselbe entweder unmittel bar an Frankreich anzuschließen oder daraus einen «an geblich unabhängigen Pufferstaat zu bilden, der aber in Wirklichkeit «ein französischer Schutzstaat «geworden «wäre. England und Amerika, welche Frankreich nicht allzu mächtig werden lassen wollten, «haben bei den Friedens verhandlungen diesen weitgehenden Plänen «der Fran zosen «widersprochen. Wohl «aber wurde i«m Friedensver trag

«eine langjährige Beisetzung der Rheinlande festgesetzt. Die Franzosen waren wütend «über das abermalige Miß lingen ihrer Pläne. Sie beschlossen deshalb, sich «eigen mächtig das zu holen, «was ihnen «die Friedenskonferenz nicht hatte geben «wollen. Es kam zum berüchtigten Ein bruch in das «Ruhrgebiet. Am «Rhein «begann die soge nannte G e p a r a ti st e n b e w e g u n g. Deutsche selber sollten im Dienste der Franzosen die Mheinlande vom Deutschen Reiche losreißen. Frankreich fäh sich aber bald genötigt

, diese Polittk aufzugeben. Seit den Locarno- Verträgen «kann Frankreich nicht mehr öffentlich und ohne Gefährdung seiner «eigenen Sicherheit Ansprüche auf die Rheinlande «erhoben. Ausgenommen ist das Saar- g e b i «e t, «Wer «dessen Zugehörigkeit seinerzeit eine Volks abstimmung entscheiden soll. Im Übrigen hat Frankreich in den «deutschen Gebieten am Rhein bloß mehr ein be fristetes Besatzungsrecht, das «spätestens im Jahre 1936 aufhört. Es ist ganz begreiflich, daß nicht bloß die besetzten Gebiete

arbeiten die b«eiden Außenminister Dr. «Stt«ef«emann und Briand feit Jahren planmäßig und nicht ohne Erfolg an einer Annäherung zwischen Deutsch, land und Frankreich. Unter solchen Umständen mehren sich auch außerhalb Deutschlands und sogar in Frankreich die Sttmmen, «welche die Fortdauer der Rheinland besetzung für ganz überflüssig und für eine fortdauernde Reizung d«es deutschen Volkes erklären. Es gibt aber so wohl in Frankreich als auch in Deutschland starke Par- Befitgarnituren, waschbar

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 02.09.1928
Descrizione fisica: 16
und verboten sein. Dazu wollten sich die Völker und ihre Vertreter von 15 Staaten feierlich und festig- lich mit eigenhändiger Unterschrift für immerwäh rende Zeiten verpflichten. Ausgegangen ist die Ge schichte von Frankreich, und herumgebandelt wurde daran schon lange. Es war im Dezember des ver flossenen Jahres; damals waren die Beziehungen zwischen Frankreich und England mehr als ge spannt. Dazu kam die ewige Furcht vor Deutsch land. In Frankreich war man sich nun wohl be wußt. welche Rolle Nordamerikt

natürlich nur an einen Krieg, in dem es gegen Frankreich gehen würde. Onkel Eam, wie der Nordamerikaner auch gerne genannt wird, zog die Lippen etwas kraus, spielte den Ein fältigen und meinte: Na nu, das brauchts ja nicht, Krieg führen tun wir überhaupt nicht, höch stens Menschenrechte schützen. In Frankreich ließ man aber nicht locker. Da fiel dem Onkel jenseits des großen Wassers etwas anderes ein. Er meinte, das, was Frankreich wünsche, sei nur halbe Arbeit; die Geschichte müsse man weit gründlicher

ansas- sen. Frankreich solle auch mit anderen Staaten solche Verträge schließen, dann wäre Ruhe auf der Welt. In Frankreich war man mehr als überrascht ob solcher Zumutung und meinte, das gehe zu weit. Darauf hat der Minister Kellog drüben in New- york gemeint, das gehe keineswegs zu weit, im Gegenteil, man solle sogar noch einen Schritt wei ter gehen, es sollten alle Staaten sich ver pflichten und zwar durch Siegel und Unterschrift, niemals einen Krieg anzufangen; er werde selbst die Sache

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Alpenland
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Pagina 1 di 8
Data: 14.06.1924
Descrizione fisica: 8
tyTceftmeidl ttote.jätm,, K lO.COO.-, <Ji W IM,rou f it,mS K 1000 S m D°u„ch°n N-ich- 1 Coldmark _ anJÜMuol «.b |Wien Lire -«WA bu,dl " ,,c 5. Jahrgang Innsbruck, Samstag, den 14. Juni 1Y24 Zolge ßZ Der Sturz der Poinearismur in Frankreich. Die Wahlen in Frankreich bedeuten eine Absage an~ btc Politik, welche von Poincare getrieben wurde. Das französische Volk selbst hat jene kurz sichtige Haßpolitik verurteilt, welche nun schon seit fahren in Frankreich getrieben wird und die Frank reich nickt

war ihre starre Konsequenz, init der sie blindwütig gegen Deutschland vvrging und glaubte, die ganze Welt an den Wagen dieser Po litik spannen zu müssen. Poincare hat sofort die Konsequenzen aus dem Wahlergebnis gezogen und ist zurückgetreten. Tue Bildung der neuen Regierung stellt Frankreich vor aroße Schwierigkeiten, welche das politische Leben in seinen 'Grundfesten erschütterten. Die siegenden Linksparteien der Kammer lehnten jedes Kompro miß ab und selbst der Präsident kam zu Fall, werk er dem Willen

wie diese innerpvlitischen Vorkommnisse interessieren uns die Auswirkungen, welche dieser Umschwung auf die außenpolitische Lage int allge meinen haben kann. Schwer getäuscht wird sich wohl jeder finden, der meint, die „sozialistische" Re gierung Frankreichs würde nun Deutschland gegen über alle Fehler wieder gutmachen, die Poincare im Laufe der Fahre gemacht hat. Das wird wohl nicht sein, da man französische Sozialisten nicht au dem Maßstabe unserer Sozialdemokraten messen darf. Für die Linksparteien in Frankreich

Entspannung der Lage zwi schen England und Frankreich ist einerseits für uns auf der Minusseite zu verzeichnen, andererseits können dadurch, daß England nun wieder auf Frankreichs Politik Einfluß zu nehmen in der Lage ist, von Deutschland gewisse Vorteile gezogen wer- den. Macdonald hat sich z. B. in der Ruhrfrage doch schon zu sehr festgelegt und wird die Stel lungnahme der englischen Regierung bei einer Ver ständigung Frankreichs gewisse Auswirkungen, zei gen müssen. Diese Auswirkungen

, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Das wird für Deutschland vorderhand keine Erleichterung be deuten, aber es würde wenigstens eine gewisse Ge währ dafür gegeben sein, daß Deutschland arbeiten und damit atmen kann, wenn auch in Ketten ohne fürchten zu müssen, daß ihm jeden Augenblick die Gurgel durchgeschnitten wird. Eine solche Po litik kann von oen neuen'Männern in Frankreich schwerlich getrieben werden, umsomehr, als sie gelüst zur Ueberzeugung kommen müssen, daß es auch im Interesse Frankreichs liegt

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 20.01.1929
Descrizione fisica: 16
Seite 2. Nr. 3. sprüche an provisorischen Erklärungen zerschellen zu lassen. Frankreich, heißt es, wolle seinen mit Italien eingegangenen Verpflichtungen, vor dem Kriege, wo man Italien das Blaue vom Himmel versprach, um es zur Teilnahme am Kriege zu be wegen, besonders denen aus dem Londoner Pakt (Vertrag), keineswegs Nachkommen; Frankreich wolle sich nicht darüber klar werden, was Italien als nationale Notwendigkeiten fordert und for dern müsse. Frankreich, das in der vorfaschistischen

Periode gewohnt war, die italienische Politik durch seine römische Botschaft leiten zu lassen, habe die wahre Selbständigkeit Italiens nie zu- geben wollen, und nach dem Friedensschluß ein ganzes System von Vasallenstaaten um Italien herum konstruiert, um die Expansion des König reichs zu verhüten. In der Kleinen Entente» in Jugoslawien und auch noch in Griechenland sei Frankreich unausgesetzt poli isch tätig, lediglich mit der Absicht, Italien einzukreisen. Zugleich lasse es sich Frankreich angelegen

sein, die mit Italien in engerem Verhältnis stehenden Staaten, Ungarn und Bulgarien, in jeder Weise und bei jeder Gelegenheit zu demütigen. Bezeichnenderweise hört man in den politischen Kreisen Roms folgende Auffassung: Frankreich habe seine Kulturmission (Aufgabe) längst ausge führt und sei nun ermüdet; es bestehe durch seine große Tradition (Ueberlieferung und Festhalten an der Vergangenheit) fort, doch kein neuer Le benswille könne es neu beleben; die französische Vorherrschaft in Europa könne nicht wiederherge

- stellt werden, denn gegenüber dem englischen Welt reich, den Vereinigten Staaten, dem aufstrebenden Deutschland und schließlich auch gegenüber Ruß land sei heute Frankreich eine Großmacht zweiten Ranges. Somit könne auch der Aufstieg Italiens durch kniffige Maßregeln der Politik und durch diplomatische Teilsiege Frankreichs keineswegs ab gewendet werden. Italien könne heute bereits auf ein italienisches System von Kleinstaaten (Ungarn, Bulgarien, Türkei) zählen, das den französischen Vasallenstaaten

das Gleichgewicht halte; Italien besitze gegenwärtig eine politische Idee, deren Aus bau erst begonnen habe; das Ansehen Italiens steige von Tag zu Tag, somit auch die tatsächliche Macht des Königreiches, während Frankreich zu kleinlichen Auskunftsmitteln und zur Annahme ausländischer Hilfe gegen Deutschland gezwungen sei, also politisch immer weniger selbständig stehe. So denkt man in Italien, so denkt und spricht Mussolini, wenn er auch dem englischen Zeitungs manns gegenüber sich nicht so ausführlich erklärt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 05.01.1923
Descrizione fisica: 16
und der deutschen Regierung übermittelt worden. Alles sei also für eine nütz liche und effektive Zusammenarbeit mit den deut schen Arbeitern und den deutschen Lieferanten von Rohstoffen für den Wiederaufbau vorbereFet ge wesen." Danach sind die Raunzereien des offiziellen Frankreich abzutun. daß sich das deutsche Volk dem Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Ge biete Frankreich zu entziehen trachte. Die Pariser Gewalthaber wollen offenbar auch aus der Wie deraufbaufrage eine politische Waffe

gegen Deutsch land schmieden und für allenfalls anzuwendende Gewaltmaßnahmen den Schleier der Berechtigung Vortäuschen. Frankreich als Valutagewinner an der deutschen Reparationskohle. Nach dem Versailler Vertrag soll Deutschland ..an Frankreich eine Kohlenmenge gleich dem Un terschied zwischen der Jahresförderung der durch den Krieg zerstörten Bergwerke" von einst und fetzt liefern. Außerdem ist in dem Vertrage eine jährliche Lieferung von 7 Millionen Tonnen vor gesehen. Sodann verpflichtet der Artikel 4.1

Deutschland, „als Ersatz für die Zerstörung der , Kohlengruben in Novdsrankreich. -. . das volle und unbeschränkte, völlig schulden- und kostenfreie Eigentum an den Kohlengruben im Saarbecken . . . mit dem ausschließlichen Ausbeutungsrecht an Frankreich" abzutreten. Diese Bestimmungen enthalten eine doppelte Ersaßlieferung für den Verlust an Kohlengewinnung in den französischen Bergtverksdistrikten des Nordens und Pas de Ca lais. die kriegszerstört waren, sich aber immer mehr die ihre Freude im Spiel

lieferte, machte Frankreich bedeutende Abzüge bei der Prä mienzahlung. mit dem Bemerken, daß die gelie ferte Kohle nicht den Wünschen entsprochen habe. Von 6,602.170 Tonnen auf Grund des Spa-Ab- kommens gelieferter Kohle sollten nur rund 3.75 Millionen Tonnen wunschgemäß gewesen sein. Deutschland erhielt nur 18,982.292 Goldmark, während es auf seine Lieferungen 33,010.856 Gold mark zu beanspruchen hatte. Die erlittene Ein buße betrug 14,028.561 Golömark. Frankreich hatte natürlich

seinen Kohlenverbrauchern den vollen Betrag abgenommen und machte auf Ko sten Deutschlands ein glänzendes Geschäft. Aber damit nicht genug: zu diesen frivolen Gewinnen macht Frankreich auch noch V a l u t a- ge winne. Jede Wertverminderung der Mark, die nicht eine plötzlick)e und bedeutend weniger im Verhältnis stehende Erhöhung des Inlandspreises deutscher Kohle zur Folge hatte, bedeutete naturge mäß einen Vorteil zugunsten Frankreichs. Laut einer statistischen Berechnung hat die französische Negierung bis Ende

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Alpenland
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Pagina 5 di 8
Data: 04.06.1925
Descrizione fisica: 8
Ler Zahltag. Die Dö. Tztg. schreibt: Die Vereinigten Staaten haben nochmals ihre europäischen Schuldner gemahnt, an die Zahlung ihrer Schulden aus dem Kriege zu schreiten. Es handelt sich hier um vier Staaten, welche erhebliche Zchulden haben. England mit etwa 444 Milliarden, Frankreich mit etwa 4 l /±o Milliarden, Italien mit rund 2 Milliarden und Belgien mit rund >/. Milli arde Golddollar. England scheidet ans dieser Liste aus, da es bereits vor mehr als 2 Jahren seine schulden Amerika

Schritt hat Amerika dadurch getan, daß es zwei Punkte besonders hervorhob: 1. Daß es auf seine Erklärung anläßlich der Annahme des Tawes-Planes verwies, wonach es jeden Versuch, das Reparationsproblem mit der Schuldenzahlung Frank reichs zu verquicken, auf das energischeste zurückwies. Mit anderen Morsten: Amerika ist weder geneigt, sich etwa die deutschen Zahlungen aus dem Dawes- Plan oder einen Teil desselben anstelle der direkten Rückzahlung durch Frankreich zedieren zu lassen, noch irgend

welche Ermäßigungen der Schuld eintreterr zu lassen, wenn Frankreich solche gegenüber Deutschland vornehmen will. Das deutsche Reparationsproblem ist durch Annahme des Dawes-Planes für die Vev- einigteil Staaten erledigt. Die zweite Erklärung Amerikas, die von besonderer Bedeutung ist, geht da hin, daß es gewillt sei, falls die Zahlungserklärung nicht sofort erfolgen, sondern verschleppt werden sollte, die Kreditsperre über das bet res sende Land zn verhängen. Schließlich sei »och erwähnt

, daß die Finanzkommission des ameri kanischen Senates auch erklärt hat, unbedingt auf Barzahlung zu bestehen, man habe Dollar gegeben »nd wolle Dollar zurückhaben. Wenn Frankreich ans den Sturz des Franken verweist, so könne man dazu nur ruhig sagen, daß dies eben die Schuld einer schlechten französischen Politik gewesen sei, die zu be zahlen Amerika weder den Willen noch Anlaß habe. Aber auch in England mehren sich die Stimmen, welche eine rasche Rückzahlung der französischen Schuld «» England oder doch zumindest

eine definitive Re gung dieser Frage wünschen. Die französische Schuld «» England ist nämlich nahezu ebenso groß und be- Wst sich auf rund 3>ch Milliarden Golddollar. In England ist die Stimmung gegen Frankreich heute geradezu erbittert, und jedes Kabinett, ob rechts ter links stehend, ging an der allgemeinen Volks- llimmung vorüber, die immer wieder betont, daß die Äeuerlast auf den Kopf der Bevölkerung in Eng, and über 400 Goldfranken, in Frankreich nur etwa .0 Goldfranken betrage. Amerika vermag

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