«Seite 2 ' '' rungen nicht völlig zu eigen machen können, da die ungeheuren Opfer des Krieges jeden St°at hart treffen müssen, erscheint es uns doch am Platze, die Argumentation wiederzugeben, da sie die französische Situation ein wenig auf richtiger bespricht, als es sonst in Frankreich üblich ist, und in einem beachtenswerten Gegen satz steht zu der traditionellen Schwarzmalerei der Wirtschaft und der Finanzen der Mittel mächte. Die wirtschaftlichen Konsequenzen
, die in keinem Verhältnis zu seinem Einkommen steht, ohne Handelsschiffe und Rohstoffe, müßte wieder unter das Joch des deutschen Kapitals zurück kehren. Und Frankreich, durch den erschöpfen den Krieg in allen seinen Lebensnerven ge troffen, in seinem Arbeitermaterial, in seinen Finanzen, die schon früher durch die fast aus schließliche Verwendung seiner Kapitalien im Auslande, in seinem Nationaleinkommen durch die Verwüstung von elf seiner reichsten Depar tements, durch den Raubbau, der in der Textil- der Zucker
- und der Bergbauindustrie betrieben wurde, in seinem Grund und Boden, der zum Teile verlassen wurde, in seiner Handelsmarine, durch die erzwungene Einstellung jeder Bau tätigkeit und die mangelhaften Erhaltungs arbeiten: Frankreich würde sich bei Einstellung der Feindseligkeiten in einem Zustande bekla genswerter Minderwertigkeit befinden. Dagegen würde Deutschland aus dem Krieg mir unversehrtem Gebiete hervorgehen, seine ..wirtschaftliche Hegemonie' über seine Bundes genossen OesterreichUngarn. Bulgarien
auf einen Verständigungsfrieden nicht eingehen. Die Entente muß siegen und den Mittelmächten ihre Bedingungen auferlegen. Dazu gehört vor allem, daß Deutschland die Schäden, die es Frankreich zugefügt hat, wieder gutmachen muß, und zwar nicht mit Geld, son dern in natura, also mit Rohstoffen. Maschinen und mit feinen Arbeitskräften. Dazu gehört ferner der Wirtschaftskrieg, der zwar nicht Wirtschaftskrieg heißen soll, sondern Ouaran- taine. Wenigstens für drei Jahre soll Deutsch land in moralischer Quarantaine gehalten wer den, abgesperrt
vom freien Handel mit den Ententemächten, bis es in sich gegangen ist und bereut, vor allem aber bezahlt hat und keinen Vorsprung mehr auf dem Weltmarkte erringen kann! Es ist in dem Artikel nur von Wirtschast die Rede, nicht von Politik, also auch nicht von El saß-Lothringen und den anderen Dingen, die die Franzosen gern möchten. So wahnsinnigen Vorstellungen gibt man sich in Frankreich noch hin, so blind ist 'man gegen das Mögliche. Und warum? Weil man, halb unbewußt, halb be wußt, aber doch ziemlich