eine Klarstellung über ihre Haltung zu erreichen. Tie lebhaften Be mühungen Englands beweisen, daß nicht nur Deutschland, sondern auch England keine Lust hat, wegen der albanischen Felsenncstcr mit in einen europäischen Krieg hincingerissen zu werden. Ge stern hat der zweite Verbündete Rußlands, nämlich Frankreich, bekannt, daß es keinen Krieg will. Ter französische Minister des Aeußern, Poincare, nahm in der Sitzung des Kammerausschusses für aus wärtige Angelegenheiten das Wort zu der politischen Situation
. Ter Minister legte sich zwar sehr große Reserve auf. Aber aus seiner 3lebc— auf die wir. wenn sie im ganzen Wortlaut vorliegt, noch zurück kommen werden — hörte inan deutlich heraus, daß auch Frankreich den Krieg nicht will, daß auch Frankreich alles daransetzen werde, einen Weltkrieg wegen Albanien zu vermeiden. Welche Haltung nimmt nun Oesterreich-Ungarn zur angeregten Konferenz ein? Darüber erfährt man, obwohl die großen Zeitungen voll sind mit Kombinationen, nicht ein Wort. Es gewinnt immer
Unterhandlungen könnten nicht ohne vorheri ges Abkommen bekannt gegeben werden. Er fei also einzig mit Bezug auf die Politik der französi schen Regierung frei und könne da vollständige Aufklärungen geben, wenn er sie auch nicht, ohne Unzuträglichkeiten befürchten zu müssen, voll ins Licht rücken könnte, so könne er sie doch in den Grundzügen klar charakterisieren. Frankreich habe alles getan, was in seinen Kräften gestanden habe, um den Konflikt der Balkanstaaten vor dem Aus bruch zu beschwören
. Als er dann unvermeidlich ge worden fei, widmete Frankreich alle seine Anstren gungen der Lokalisierung des Streites. Um diese beiden Absichten nach und nach zu verwirklichen, habe Frankreich mit gutem Willen von Anfang an an dem regelmäßigen täglichen Meinungsaustausch zwischen allen Mächten Europas teilgenonimen. Frankreich glaubte immer und auch fetzt noch, daß die Lösung Oer gegenwärtigen Schwierigkeiten in einer gemeinsamen übereinstimmenden Aktion ge sucht weren müsse. In diese allgemeinen Besnre- chungen
, die die Umstände nötig machten, sei Frankreich nur mit voller Uebereinstimmung mit feinen Freunden und Verbündeten eingetreten. Tie Regierung halte die Kontinuität ihrer auswärtigen Politik für unerläßlich und wolle, daß ihre Bünd nisse und Freundschaften bei der Regelung der ge genwärtigen Zwischenfälle neuerlich ihre Kraft und Wirksamkeit beweisen. — 20 — Mitte der längere und niedrigere Tisch auslief, an dem die Diener und untergeordneten Personen speisten, und der sich bis zum unte ren Ende der Halle