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Tiroler Volksbote
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Pagina 2 di 36
Data: 08.09.1911
Descrizione fisica: 36
. - Frankreich. In Billy Montigny kam es zu Kundgebungen gegen die Lebensnnttelteuerung, wobei ein Bäcker, der tätlich angegriffen worden war, zwei Revolverschüsse gegen die Menge feuerte und eine Person schwer verletzte. Daraufhin wurde das Haus des Bäckers von der Menge gestürmt und seine Wohnung sowie der Laden geplündert. Gendarmerie schützte den Bäcker vor den.Demon stranten und stellte mit Mühe die Ordnung wieder her. Merkwürdig: In Frankreich regieren die So zialisten, selbst die Bauern

im Lande zu halten vermochten und die ein» heimischen Stämme sich fortwährend bekriegten, mußten die europäischen Regierungen eingreifen zum Schutze ihres Handels. Hiebei brachen Eifer süchteleien- zwischen Deutschland ' einerseits. Frankreich und England anderseits aus, so daß es schon 1906 beinahe zu einem. Krieg zwischen Deutschland und Frankreich gekommen wäre. Damals würden die Streitigkeiten durch den Vertrag von Algesiras beigelegt, - welcher bestimmte, daß alle europäischen Großmächte

den gleichen politischen Einfluß in Marokko ha. ben sollten. Spanien und Frankreich erhielten gemeinsam die Polizeiaussicht in dem schwarzen Reiche, um die Europäer dortselbst zu schützen. Nun führte aber Frankreich diesen Auftrag der- art aus, daß es Spanien auf die Seite schob, große Militärmassen hinüberschiffte und die wich tigsten Stellungen Marokkos besetzte, kurzum, das große,, schwarze Reich, langsam einzusacken be gann. D a s konnte sich Deutschland nicht gefal len lassen; denn durch den großen

Brocken er fuhr Frankreich eine solche Stärkung, daß es für Deutschland gefährlich wurde; außerdem er litten die reichen deutschen Handelsbeziehun gen in Marokko, .wenn das Land zu Frankreich kam, schwere Einbußen, ja, wurden förmlich ab geschnitten. — Der Vertrag von Algesiras war durch die Franzosen augenscheinlich verletzt. Die ganze Welt war gespannt, was Deutschland nun machen werde. Deutschland redete nicht viel, son dern schickte über Nacht ein Kriegsschiff mit Trup pen nach Marokko hinunter

, angeblich um die deutschen Interessen zu schützen, aber in Künd barer Absicht, sich an der Küste festzusetzen, wenn die Franzosen nicht zurückgehen. Das geschah zu Anfang Juli dieses Jahres. Nun war FÄer auf dem Dache, in Paris und London wetterte man furchtbar über dieses plötzliche, „herausfordernde' Auftreten Deutschlands, der Krieg schien unver meidlich. Aber Frankreich getraute sich nicht und so kam es zu Verhandlungen in Berlin. Die selben'dauern nun schon zwei Monate und man weiß noch immer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 18.04.1915
Descrizione fisica: 8
vor europäischen Oeffentlichkeit seit Kriegsbe zinn an Konzentration gegen alles feindliche üiDarten immens zugenommen, als Streiter in aufgezwungenen Kampfe um die Wahrung ter bisherigen Position in Europa und in der Welt faktisch nur gegen England im Westen Md Rußland im Osten. Frankreich zählt in diesem Ringen trotz seiner militärisch nicht zu Merschätzenden Stärke politisch nicht mehr als «zaktor, sondern nur mehr als Exponent Eng lands einerseits und Rußlands andererseits, wobei es aber infolge

seiner geographischen Lage speziell zum Leibtrabanten Englands herabgesunken ist. Englands Kampf gilt gewiß der erstarkten wirlschaftlichen Konkurrenz Deutschlands auf dem Weltmarkte: dabei liegt ihm aber ebenso ittne, etwa Rußland gar zu stark werden zu lassen, als Frankreich in seine alte Weltinacht- wlle einzuführen, oder auch nur seine militä rische Hilfe, die es schließlich ebenfalls nur im eigenen Interesse spendet, ihm unentgeltlich zu gewähren. England siirchtete die sichere Nie derlage

des auf sich selbst gestellten Frankreich und wertete diese nicht etwa als Unglück des Bundesgenossen, sondern hauptsächlich oder le diglich als Gefahr für sich selbst. Deshalb nur Jossen in reichlichem Maße, wenigstens reich licher, als man bei England anfangs erwartet hatte, Gelder, maritime Hilfsmittel und-sogar 'icht zu unterschätzende Landtruppen. Dabei ^ugte aber überdies ein mehr als teurer Tampfpreis sofort bezahlt werden, ein Kampf- vieis in Form eines Faustpfandes, das Frank reich allem Anscheine nach heute schon

, der nicht so bald wieder zu gewillt jjj Aeji! Franzose darf in die- > n Eebieten ohne englischen Paß seinen Wohn verlassen, der britische Hasenbeamte übt die Kontrolle, der britische Polizist den Sicher heitsdienst aus, britische Besatzungen decken die militärischen Punkte. Calais, Boulogne, Düntirchen bilden eben die Brücke nach England. Indem aber Eng land mit aller Energie zur Verteidigung die ser Positionen mithals, und Frankreich zwang, sich ganz besonders auf diese zu versteifen

, hatte es nicht nur sich selbst im weitesten Maße ge schützt, sondern auch insofern gleich zwei Flie gen mit einem Schlage getroffen, indem es durch die Besetzung der oberwähnten Gebiete Frankreich für sich an die Kette legte. Denn was besagt jetzt noch die Möglichkeit, daß Frankreich einen Sondersrieden schließe und eine diesbezügliche Drohung gegen England ausspielen könne, solange dieses mit der Be setzung des Faustpfandes um Frankreichs Hals eine Kette gelegt hat, an der es bloß zu zerren braucht, um seinen widerspenstig werdenden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 12
Data: 27.09.1914
Descrizione fisica: 12
Abhängigkeit von den englischen Kriegs- ichisscn. Im Handel ist es sowohl mit Deutschland als auch mit Frankreich verbunden, geschichtliche Dankbarkeit knüpft es an Deutschland und Frank reich, Kenn durch das Bündnis mit Frankreich er warb es die Lombardei, durch das mit Preußen Ve netien und Rom. Freilich hat Frankreich sich seine Hilfe teuer mit dem Stammlande des savoyischen Herrscherhauses und mit der Perle der Riviera be zahlen lassen, wogegen Preußen ihm ausschließlich Gewinn brachte

jenes Frank reich, dieses Oesterreich zustünden. Man beachtet femcr nicht, daß uach der italienischen Auffassung des Tprachengradmessers Oesterreich, Ungarn und Rußland überhcnlpt keine Daseinsberechtigung ha ben, und daß z. B. England und Frankreich über keltische Gebiete herrschen, die erst allmählich die Staatssprache annahmen oder noch die Mundart ih rer Vorfahren verwenden. Staatlich betrachtet er scheint die irredeniistische Auffassung der Italiener mithin als barer Unsinn, aber sie ruht festgewur

zelt. Ein Teil der Presse betreibt den Gedanken ge flissentlich, wie die Revancheidee in Frankreich be trieben wird, und so muß die Regierung wohl oder übel damit rechnen. Man vergißt, daß sich Italien eigentlich über nichts beschweren kann, seit Oester reich die Provinz Venetien aufgegeben hat, über sieht, daß Frankreich das abgepreßte Gebiet von Nizza vollkommen französierte, also nicht bloß dem italienischen Staate, sondern auch dem italienischen Volke entfremdet hat, ja daß die Franzosen

, und wird sie kraft seiner geographischen Lage auch uicht machen. Ganz an ders F r a nkreich : es betrachtet sich im Mittel meere als der vorherrschende Staat nnd hat diese Sellung benutzt, um Algier, Tunis und Marokko einzuheimsen. Nur mit knapper Not gelang es Italien, noch Tripolis zn ergattern, was aber die Franzosen nicht abhielt, ihnen diesen Besitz so be schwerlich nnd wertlos als möglich zu machen. Frankreich ist also der gegebene Feind Italiens. — Als zweiter trit England hervor. Es hat tatsäch lich

im Mittelmeere gar nichts zu suchen, aber als Hans in allen Gassen hat es sich dort eingedrängt, hat Gibraltar, Malta, Zypern und Aegypten in sei ne Hand gebracht, von denen Malta sogar noch italiennch ist. Demnach droht England als zweiter Feind der Größe Italiens. Nun hat sich ein Weltkrieg entwickelt, der Frankreich und England sehr stark, vielleich noch anss stärkste in Anspruch nimmt nnd. wie es bisher den Anschein hat, tief erschüttert. Damit ist Ita lien vor die Wahl gestellt, entweder neutral

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 14
Data: 02.12.1915
Descrizione fisica: 14
Donnerstag, 2. Dezember 1915 Ueber äest Xr!eg unä äellen wakrlckein- l!ct»en Nüsgang. ^ (Schluß.) . ^ . Es wäre schwierig, führte, ich aus, in der. Geschichte . einen Krieg ausfindig zu machen, gerechter als jenen,- den Oesterreich-Ungarn und Deutschland-fuhren. Dieser Krieg wurde ihnen aufgezwungen. Nicht sie sind es, die ihn provozierten. Es gab kein Opfer, das sie nicht bringen wollten, um den Frieden zu erhalten. Hat Frankreich oder, hat Rußland eifriger für die Entfesselung der Kriegsfurie

. gearbeitet? Wen KM die größere Verantwortlichkeit? Das gerecht zu entscheiden, wäre schwierig. Sicher ist es aber, daß der Gedanke, Deutsch land zu befehden, in den Planen Frankreichs oorhcmden war. als Rußland noch nicht klar sah, welches Bündnis für diesen Staat vorteil hafter, welche Feindschaft gefährlicher sei. und für welchen der beiden es sich entscheidet solle. Jedermann wußte, daß seit dem Jahre 1870 die ^Revanche' für Frankreich einen Traum bedeutet, von dem es nicht lassen tonnte. Wäh rend

mit den heißen Wünschen der russischen Regierung, die auf die Zertrümmerung Oesterreich-Ungarns und Deutschlands abzielten. Frankreich verfolgte da mit ein doppeltes Interesse: sich an Deutschland zu rächen und seinen Haß zu befriedigen gegen diese beiden Länder, die sich in so schroffem Gegensatz zu ihm befanden, zu ihm, das im Vergleich mit anderen Ländern in feiner in neren Entwicklung, in seiner staatsrechtlichen Moral.und in jedem wahren Fortschritt so weit zurückgeblieben^Die- beiden-Kaiserreiche

Oester- reich^Ungärn und Deutschland sind Vorbill»er einer wirtlichen Organisation, der Ordnung, des Wohlergehens; und der wahrhaften Frei heit. Mit Riesenschritten schreiten sie Jähr für Jahr vorwärts. In Frankreich besteht der Fort schritt namentlich in der Unsittlichtelt, während man.in jeder anderen Beziehung hübsch zurück-! bleibt. Man braucht nur eine deutsche Stadt mit einer franzosischen zu vergleichen oder den Vergleich auf Flotte,- auf Handelswaren, auf Eisenbahnen auszudehnen

und auf. so viele andere Dingel Und man wird sehen, wer vor wärts geschritten ist und wer seit langer Zeit beinahe auf demselben Platze verblieb. Ich reise fortwährend in der ganzen Welt umher, verkehre in der Fremde mit vielen Persönlich keiten sehr intim und hielt mich jedes Jahr in Frankreich auf. In den letzten Jahren nahm ich wahr, mit welcher hochmütigen Verachtung 4T ' ' Rächdruck oerböten. Copyright lg'4 ^ . . . . . hy .Anny Woche, Leipzig. Deutsche Frauen. - . Ein Ztriegsroman aus der Segenwart von Arm

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Brixener Chronik
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Pagina 7 di 14
Data: 20.04.1915
Descrizione fisica: 14
an Konzentration gegen alles feindliche Hsparten immens zugenommen, als Streiter WMMWMMMlM u Kampfe^««! die Wahrung dir bisherigen Position in Europa Und in der Welt faktisch nur gegen England im Westen und Rußland im Osten. Frankreich zählt in diesem Ringen trotz seiner militärisch nicht zu unterschätzenden Stärke politisch nicht mehr als Faktor, sondern nur mehr als Exponent Eng lands einerseits und Rußlands andererseits, wobei es aber infolge seiner geographischen Lage speziell zum Leibtrabanten Englands

herabgesunken ist. Englands Kampf gilt gewiß der erstarkten wirtschaftlichen Konkurrenz Deutschlands auf dem Weltmarkte; dabei liegt ihm aber ebenso ferne, etwa Rußland gar zu stark werden zu lasten, als Frankreich in seine alte Weltmacht rolle einzuführen, oder auch nur seine militä rische Hilfe, die es schließlich ebenfalls nur im eigenen Interesse spendet, ihm unentgeltlich zu gewähren. England fürchtete die sichere Nie derlage des auf sich selbst gestellten Frankreich und wertete diese nicht etwa

, wenn die z Friedensverhandlungen und Friedensschlüsse z nicht ganz andere, bisher völlig unerwartete ^ Konstellationen hervorrufen Kontrolle, der britische Polizist den Sicher heitsdienst aus, britische Besatzungen decken die militärischen Punkte. Calais, Boulogne, Dünkirchen bilden eben die Brücke nach England. Indem aber Eng land mit aller Energie zur Verteidigung die ser Positionen mithalf, und Frankreich zwang, sich ganz besonders auf diese zu versteifen, hatte es nicht nur sich selbst im weitesten Maße ge schützt, sondern auch insofern

gleich zwei Flie gen mit einem Schlage getroffen, indem es durch die Besetzung der oberwähnten Gebiete Frankreich für sich an die Kette legte. Denn was besagt jetzt noch die Möglichkeit, daß Frankreich einen Sonderfrieden schließe und eine diesbezügliche Drohung gegen England ausspielen könne, solange dieses mit der Be setzung des Faustpfandes um Frankreichs Hals eine Kette gelegt hat, an der es bloß zu zerren braucht, um seinen widerspenstig werdenden Bundesgenossen willfährig und dienstbar

zu machen! Aus diese Weise ist Frankreich Englands Freundschaft knztemttiy' ähnlicher Weise ver derblich geworden, wie Belgien. England mag im Laufe dieses Krieges noch manche Hoffnung ebenso scheitern sehen, wie die Hoffnung auf die Dardanellen, denen schließlich das gleiche Los zugedacht war, wie dem Aermelmeere nach dem Muster Gibraltars, des Suezkanals usw.; in Bezug auf Frankreich dürfte es seine Hoff nung, wenn die Dinge nicht eine ganz und gar unerwartete Wendung nehmen, nicht getäuscht haben. Frankreich

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 16.07.1913
Descrizione fisica: 8
, dem ich unsere heilige gemeinsame Sache anvertraue.' Dreijährige Dienstzeit in Frankreich. Die französische Kammer hat am Montag mit 339 gegen 223 Stimmen, also mit einer Mehr heit von über hundert Stimmen den Artikel 18 der Wehrvorlage angenommen, der besagt, daß jeder Franzose, der sür den Militärdienst tauglich befunden wurde, drei Jahre hindurch aktiv zu dienen hat. Frankreich war unseres Wissens der erste Staat oder doch wenigstens einer der ersten, der die z i, ei- jährige Dienstzeit eingeführt

hat und Frankreich kehrt nun endlich auch zuerst von der zweijährigen wieder zur dreijährigen Dienstzeit zurück. Hiedurch erhöht sich von selbst die Zahl des stehenden Heeres in Frankreich um ein Drittel. Die Wieder einführung der dreijährigen Dienstzeit soll der Republik also wieder mehr Rekruten geben. Frankreich fürchtet sich nämlich vor dem be- nachbarten Deutschland. Dieses letztere hat die Zahl seiner Truppen und überhaupt die Stärke des HeereS um ein ganz gewaltiges erhöht. Die Republik glaubte

nun nicht mehr zurückbleiben zu dürfen. Aber wie das anfangen, diese Frage war für Frankreich äußerst peinlich und schwer. Der Franzose hat zwar Geld im Ueberfluß — eS ist ja das reichste Land Europas — es kann sich damit die modernsten Kanonen anschaffen, die ge waltigsten Festungen erstellen — aber es kann sich keine Menschen kaufen und ohne Mann keine Sol daten. Hier steckt der Pfahl im französischen Fleische. Frankreichs Geburtenzahl geht ganz gewaltig zurück, während die deS deutschen Reiches noch immer

be- trächtlich steigt. So ist eS selbstverständlich, daß in Frankreich von Jahr zu Jahr die Rekrutenzahl fällt, während sie in Deutschland steigt — und das ganz automatisch, ohne daß das AushebungS- perzent erhöht oder vermindert würde. Das Menschenreservoir ist in Frankr ich erschöpft. Will die Republik in militärischer Beziehung gegenüber den anderen Staaten nicht zurückbleiben, dann bleibt ihr nur mehr ein künstliches Mittel. Sie muß die Soldaten um ein Jahr länger bei der Fahne behalten

, eine wie niederdrückende Last diese Wiedereinführung der dreijährigen Dienst zeit in Frankreich für die dortige Bevölkerung ist. Eine große Anzahl von Arbeitskräften wird hiedurch dem Erwerbsleben, insbesonders der Landwirtschaft entzogen. Aber auch für den Soldaten selbst ist es ein schweres Opfer, daß er nun wieder ein drittes Jahr seinem Vaterlande dienen muß, anstatt zu seinem Beruse zurückkehren zu können. ES hat auch in der Armee gewaltigen Wider stand gegen die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 02.01.1915
Descrizione fisica: 16
will und soll unter allen Umständen bei diesem Geschäft den Ge winn einstreichen? -- Man geht nicht fehl, wenn man bei klarer, ruhiger Abwägung der Vorgänge die Ueberzeugüng ausspricht, daß selbstverständlich in allererster Linie England die goldenen Früchte für sich einheimsen, dabei yher sMst möglichst geringes Risiko auf die eigene Tasche übernehmen will. «Bis jetzt hat es auf diesem Wege leichtes Spiel .gehabt. Geschickt nutzte es mit heuchleri scher-. Miene bei Frankreich die Revancheidee aus , wenn auch zweifellos das Gros

des fran zösischen Volkes von dieser Idee nicht mehr Mel hielt und wenn auch zweifellos ohne die Quertreibereien Englands ein andauernd sich bessernder Modus vivendi zwischen Deutschland und Frankreich sich angebahnt hätte, so gab es doch in jenem Lande der republikanischen Frei heit, Gleichheit und Brüderlichkeit immer noch genug Leute, besonders in den maßgebenden Regierungskreisen, die durch die Verwirklichung des Reoanchegedankens sich und ihrem Lande dauernden Ruhm zu schaffen hofften

. Es ist be- ianntHH Deicht, besonders bei einer Nation mit xaschM/^warmem^Blut, chauvinistische Strö mungen zu entfachen und zu steigern, so daß schließlich der Topf zum Ueberkochen kommt; England hat sich mit allen Mitteln nach Kräften bemüht, unter diesem Topf das nötige Feuer anzulegen und zu entfachen, und so gelang es ihm, in Frankreich einen Bundesgenossen zu finden, der in blinder Verkennung seiner wah ren Interessen bereit war, auf den geschäftlichen Konkurrenten Englands einzuhauen, im Glau- Ken

durch Mitwirkung des ruch losen Serbiens der Thronfolgennord in Szene gefetzt, und dann rollte bekanntlich der Stein von selbst die'Bahn hinunter, die England für geeignet ansah. Daß kein Staat sich eine gelegentliche Mordtat an seinen regierenden Personen ruhig gefallen lassen konnte, war selbstverständlich, und so kam auch hier die schließliche Kriegserklärung zustande, bei der die englische finstere Hand die treibende Kraft war. So war es dieser hinterlistigen Regierung geglückt, Frankreich und Rußland

nebst Ser bien mit den Zentralmächten in den Krieg zu verwickeln; die drei Mächte glaubten, sie könn te!? schieben, und sie merkten nicht, daß sie ge schoben wurden. ' Allein die kaufmännische Konjunktur zur sicheren Einheimsung seines Krämergewinnss war England noch nicht stark genug. Frankreich mußte einen möglichst leichten Angriff auf Deutschland haben, das Einfalltor war Bel gien, somit schloß England, wie nunmehr ein wandfrei durch zahlreiche Dokumente erwiesen, mit Belgien den Vertrag

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 24
Data: 11.10.1914
Descrizione fisica: 24
2 dem letzten zerschmetternden Schlag die Hand zu unblutiger, Einkehr und Ergebung bieten, das entmutigte Belgien zum verzweifelten Widerstande reizt? Neidet das „große' Eng land dem kleinen Belgien die Perle Antwerpen? Will es auch sie in Glut und Trümmern sehen? Oder fürchtet es vielmehr, O st e n d e zu verlieren, das es schon sein wähnt? Oder müssen die Belgier die blutende Mauer für London bilden, einen Wall von Leichen?. And wie handelt es mit Frankreich? Die zweifelwürdige Hilfe zu Land

bei Seite: es spart eben sein eigen täglich Brot und liefert Gurkhas. Aber was sehen wir an Frank reichs Küste? England ,,P ächte t' Grund und Gebäude in Havre. „Auf zwci Jahre.' Nur. And legt 5000 Mann Besatzung hinein. Vorläufig. Und auf der Reede liegen seine Dreadnoughts. Es ist e i n Anfan g. Auf lautlos weicher Katzenpfote schleicht es, ein „Freund', ans Land. Aber tief in den französischen Boden senkt die Tigerpranke ihre Kral len, und Frankreich wird mit seiner verblutenden Kraft nicht vermögend

nur auf Dauer des Bedarfes der Unterstützung/warum also „auf zwei Jahre?' Darum, weil gepachteter Grund kraft Privat rechts dem Pächter dient, so lange als der Vertrag besteht, und dieser kann auch verlängert werden. Da hat Frankreich den Teufel dreinzureden. Und wollte es gleich! Die Dread noughts würden ihm Wort und Zähne aus dem Munde schlagen. Armes, verratenes Frankreich! Zu dem Verbrechen die ses Krieges hat das perfide Albion, haben gewissenlose Schürer und betörte Führer dich verleitet. Zum Wahnsinn

der Duldung Englands auf deinem blutgetränkten Heimat boden verführen dich Verblendete und Verräter! Armes, betörtes Frankreich! Versuch es doch, die Geistsr los zu werden, die du riefst! Gibraltar, Malta, Cypern. Suez, Aden: die Tore der alten Welt, sie alle, alle hat Eng land und denkt sie ewig zu behalten. Noch mochte es die Dar danellen, die Belte, den Sund, das Skagerrack und Kattegat. Vor allem aber will es den Kanal zu beiden Seiten. Achtung. Franzosen! Achtung, alle Welt! Ist es schon

unbegreiflich, daß es Spanier gibt, die die Schmach von Gibraltar nicht wie einen giftigen Dorn im Fleische fühlen; ist es unfaßbar, noch unfaßbarer ist Frankreich, das Eng land auf seiner Küste sich einnisten läßt. Aber noch ist ein Wort da, ohne den England seine Rechnung machen möchte. Und der Tag mag kommen, wo echte Patrioten in Frankreich mit Sehnsucht dem ersten Donner lauschen, mit dem Deutsch lands und Oesterreichs schwere Mörser den Engländern in Havre ihr Hands off! zuschmettern. Die russischen

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 20
Data: 30.01.1915
Descrizione fisica: 20
ententefreundliche Korrespondent des „Tyd' behauptet, England habe bereits 720.000 Mann in Frankreich gelandet. Eine zweite Armee folge im Frühjahr. (Man hat es hier wohl mit einer der hinlänglich bekannten englischen Großmauligkeiten zu tun.) 2800 Flugzeuge für Frankreich? Frankreich soll 2600 Flugzeuge mit einem Budget von 20 Millionen Franken in den Dienst stellen. Die Unzufriedenheit in Frankreich. Aus Rotterdam wird dem „Lokalanzeiger' gemeldet: Der Korrespondent der „Times' in Paris richtet

fährt der Korrespondent aus, daß es nicht leicht sei, dem Durchschnittsfranzosen deutlich zu mqchen, wel che Schwierigkeiten England bei der Bildung feiner neuen Armeen zu überwinden habe. Schließlich entwickelte sich auch unter den Fran zosen ein gewisser Neid, weil in England das Leb^n fast normal, sei. Die Franzosen verglei chen damit die Lage in Frankreich selbst, wo die Industrie zum Teile gelähmt wurde, weil der größte Teil der Arbeiter cm der Front ist und das Moratorium noch immer besteht

. „Velogenes, betrogenes Frankreich!' Aus Genf wird dem „Lokalanzeiger' ge meldet: Eine von angeblich gut unterrichteter Seite' herrührende, einer Druckerei außerhalb Paris entstammende Broschüre: „Belogenes, betrogenes Frankreich!' wurde seit Neujahr mit einem die Staatspolizei verblüffenden Raf finement in ganz Frankreich verbreitet. Die Zensur untersagte den Zeitungen alle Auszüge, besonders die militärische Kritik und Angriffe gegen die verbündeten Staatschefs. Die von Viviäni persönlich geleitete

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 14.11.1919
Descrizione fisica: 8
hat sich daher anderweitig trösten lassen müssen, wobei es freilich lange nicht so günstig abschnitt, .wie England und Frankreich'. Frankreich beschönigte seine Wei gerung, Italien Djibuti, ein künftiger Knotenpunkt afrikanischer Eisenbahnen, an dem es sehr hing, zuzusprechen, mit der Begrün dung,, seine eigene Kolonie Obok-Djibuti sei viel zu winzig, es stelle einen allzu wichtigen Staffelpunkt auf dem Wege nach Madagaskar und Indochina dar, als ^daß daran gedacht werden könnte, zu gestalten

ihre vorausgegangenen Abmachungen mit Frankreich rechtzeitig der Welt geoffenbart und dem Parlament zur Bil ligung vorgelegt hätten. Nach seiner Ansicht ist Sir Edward Grey auf Grund des offenen Lansdowne-Vertrages von 1904, der zwischen England und Frankreich diplomatische Unterstützung zusicherte, in ein geheimes Bündnis auf Gedeih und Verderben „hin eingeglitten'. ohne den klaren Vertrag und die Bürgschaft parlamentarischer Zustimmung. „Die einzig mögliche Erklärung dafür ist, do» das Auswärtige Amt nicht wußte

und willkürlichen C^aZters des rusß schen Hofes mußte eine solche Nerbindun außerordentlich gefährlich sein. Unser Vir halten war uns vorgeschri^>en durch die fache, daß wir an Frankreich gebunden waren so töricht es auch - g^esen sein mochte, uns» binden. Aber unsere Minister wollten nich einsehen, daß sie getzun den waren. G hatten es im Parlament abgeleugnet und warer noch derselben Meinung. Wie tonnten sie n anders reden? Und so wiederholten sie fo während, daß sie sich die Hände freigehald hätten

und überredeten sich gegenseitig, daß wahr sei, während es doch an sich unwahr wc Das Talent, zu glauben.was man glaube mochte, ist nie auffallender gezeigt worden, sich dann am Ende herausstellte, daß Sir warh. Grey.sich so weit gebunden hatbe, daß e Frankreich nicht im S^ich Wen'komm, dar versprachen sie Frankreich Unterstützung ^ See und taten so den entscheidenden Schritt,! zu unserer Teilnahme am Briege fiihrbe. W ihre Politik früher bekannt gegeben worden, hatte das aller Wahrscheinlichkeit

willen in einen Krieg gestürzt WM. Die Völkerbundfrage im Nationalral. A^s Bern wird gemeldet: Der Nationalrat wurde, ganz und gar nicht einmal im Interesse und der Standemt traten am 1v. ds. nachmit- ^unserer Nemon, sondern wegen der Dertrags- tags zur Eröffnungssitzung der außerotdent-. Verpflichtungen zwischen Frankreich und Ruß- SMrU Der Vötlerbund in Gefahr. — Wilson und die neue Lage. Der Korrespondent der „Times' meldet aus Washington zu der Annahme des ersten Ab änderungsvorschlages Löd

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Der Burggräfler
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Pagina 1 di 8
Data: 22.06.1912
Descrizione fisica: 8
persönlich ihre Beileidsvisite in der Propstet und zeichneten ihre Namen in den Kon- dolenzbogen ein. Fürstbischof Dr. T ö l e st I n L n d r I r i telegraphierte: „Der Allmächtige Gott möge die Seele dr» Propste» in den Ort der Ruhe, de» Lichte» und Frieden» Briprung und Beginn der eucha- rittUchen Kongreife. (Es war in den 40ger Iahten b« vorigen Jahr hundert». da kniete in einem Kirchlein Frankreich» ein Kind, da» die erste heilige Kommunion emp fangen, vor dem Tabernakel. Eine liebende Mutter

wuchs zur Jung- frau heran; sie hatte eine gesunde bürgerliche Er ziehung genossen. Zweimal versuchte sie, Nonne zu werden. Doch jedesmal kehrte sie wieder in dir Welt zurück. Nach Jahres unsteten Umherwanderu» wurde Tamisier, so hietz die Jungfrau an den Lbtt Cheorier nach Lyon gewiesen, der ihr den Rat gab, alle» Hab und Gut den Armen zu geben und ihr immer wieder eknschärste, sie solle uur beten , und demütig sein, dann wirke Gott. E» kam der für Frankreich denkwürdige Tag de» 19. Juni 1873

, au dem 400 Deputierte de» französischen Volke» tu der Kapelle der Heimsuchung Mariä in Paray le Monial ganz Frankreich dem heiligen Herzen J?su weihten. Diese Tar lietz im Herzen Tamisier» den Gedanken an einen chrtstliche» sozialen Staat auf dämmen, den sie durch die heilige Eucharistie ver wirklichen wollte. .Nunmehr hatte sie ein Ziel vor sich, nur Über die Mittel und Wege war sie sich noch unklar. Hilfe und Rat vermochte sie oor- läustg von niemanden zu erlangen. 2a Frankreich war man damals

wie eine Mauer stand, so datz der Priester trockenen Futze» zum Tabernakel schretteu und da» Allerhelligste ent fernen konnte. So dachte Tamisier. Die Bischöfe Mermtllol und Segur waren die ersten, welche Tamisier» Pläne untersiützten. Letzterer meinte, alle Orte Frankreich», wo sich ähnliche Wunder wie in Avignon ereignet hatten, sollten Mittel punkte derartiger «uchartstischer Prozessionen werden. Nunmehr nahmen sich einige Priester der Sache au au und Brtdet verbreitete eine Broschüre unter da» Volk

unter dem Titel .Da» Heilige der Ge sellschaft durch die Eucharistie' mit folgenden Leit sätzen: Frankreich mutz wieder christlich werden. H'.ezu mutz r» aber Ehristu» mehr erkennen, lieben und nachahmen. Die» geschieht am besten in der Guchartstie. Es mutz eine grotze Volksbewegung eingeleitet werden, die Wallfahrten zu den eucha- rifttschen Wunderorlen. Dadurch wird die Andacht zum Allerheiligsteu gehoben, die Kommunionen ver mehrt. kurz wieder euchartstische», d. h christliche» Leben in die Seeles

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 13.08.1912
Descrizione fisica: 10
Tage, au dem Kaiser Alexander III. als ihr Verbündeter iu Paris seinen Einzug hielt, sah sie sich, nm die nordische Macht au ihrer .Seite zu Halten, wiederholt genötigt, deren Geld- bedürfnis 5U decke». Frankreich genießt den Vor zug, der Bankier NuUauds zu sei». Eine Aus- zeichnnnig. die im Laufe der Zeit für die Franz»- ?en derart kostspielig und riskant geworden ist. daß eA durchaus begreiflich erscheint, wenn sie für die finanziellen Opfer, mit welchen« sie diese Ehre bezahlen müssen

Nachbar staaten Platz und sein Erbe, Kaiser Nikolaus II., I ließ es sich' angelegen sein, sein Reich wieder in I freundschaftliche Beziehungen zu Deutschland zu. bringen. Wohl oder übel mußte man sich in Frankreich zu der Erkenntnis bequemen, daß an der Newa keine Neigung besteht, eine aus die Ver wirklichling des Revanchegedankens abzielende Po litik zu unterstützen und« dem Pariser Auswärti gen Amte bei einer etwaigen Herausforderung Deutschlands zu sekundieren. Von dem schönen Glauben, an Rußland

einen Verbündeten zu be sitzen. der mit Ungeduld den Augenblick herbei sehne, m,it Frankreich über Deutschland herfal len zu können, mußte man in Paris, wenn auch schweren Herzens, Abschied nehmen und sich dafür mit der Ueberzeugung befreunden, daß Zar Ni kolaus ein friedliebender Herrscher ist nnd durch aus nicht den Wunsch hegt, die Allianz seines Rei ches mit Frankreich aggressiven Tendenzen dienst bar gemacht zu sehen. Die Enttäuschung, die die se Erkenntnis für Frankreich mit sich führte, ließ

verstimmten lind die französische Presse nahm immer häufiger Veranlassung, auf dcK Mißverhältnis hinzuwei sen. das zwischen den Leistungen der beiden Alli ierten bestehe. Rußland, so wurde bitter be merkt, wisse nur dann Frankreich zu finden, wenn es Geld brauche, und gehe im übrigen seline ei genen Wege, und zwar auch dann, wenn sie den Wünschen lind Interessen der Republik zuwider- Von der „Schwarzen Katze' und anderem. Zur Geschichte der Klubs in England. EnMnder und Amerikaner sprechen

keine Mühe, die üble Laune, in. die man durch das Er eignis von Baltischport versetzt werden war. zu verbergen. Im Ernst hat natürlich niemand da. ran gedacht, daß man in Petersburg willens, wä re. sich von Frankreich zn trennen, nnd in den- lei- teirden Pariser Kreisen war man auch mit gutem Grunde weit davon: entfernt, eine solche Besorgnis zn hegen. Rußland will nach wie vor der Bun- detzgenosse Frankreichs bleiben, aber die guten Franzosen wollen für den Fortbestand dieses Ent- schlusses immer

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 08.11.1910
Descrizione fisica: 8
, um dem Streikunwesen zu steuern und im besonderen seine Wirkungen auf den öffentlichen Verkehr und die öffentliche Sicherheit zu paralysieren. Der letzte Eisenbahnerausstand in Frankreich hat dieses Wun der zu Wege gebracht. Der bisherige Ministerprä sident Briand rekonstruiert, nachdem er in der Streiksrage in offener parlamentarischer Schlacht gesiegt hat, sein Kabinett auf Grundlage eines Programmes, an dessen Spitze die Revision des Syndikatsgesetzes vom Jahre 1884 steht. — Daß gerade Frankreich

in dieser Frage voran geht. ist übrigens leicht erklärlich. In den monar chischen Staaten hat auch die Arbeiterklasse mehr oder weniger staatliches Pflichtbewußtsein, wenn es sich um die Aufrechterhaltung der Sicherheit im öffentlichen Verkehrswesen handelt. Daß in Frankreich dem nicht so ist, haben die zahlreichen „Sabotage'-Fälle während des letzten Eisenbahner ausstandes bewiesen, wobei Telegraphendrähte durchschnitten. Schienen aufgerissen und Signal apparate unbrauchbar gemacht wurden. Darum

ist in Frankreich die Frage der systematischen gesetz lichen Verhinderung von Ausständen in öffentli chen Betrieben oder Staatsämtern aktuell gewor den Die anderen Staaten werden aber folgen müssen und am leichtesten wird sich die Lösung des Problems dort vollziehen, wo auch die Eisen bahnen sich im Besitze des Staates befinden, was in Frankreich bekanntlich nicht der Fall ist. Unter dem Einflüsse der sozialdemokratischen Propaganda hat sich in dem letzten Jahrzehnte vielfach die An schauung herausgebildet

, es ist aber notwendig, in England und Frankreich jeden Zweifel an der Loyalität zu zerstreuen. Wir waren stets bereit, die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen, die brieflichen sowohl als auch jene, welche nicht auf dem Papier stehen, aber Frankreich und Ruß land durch Interessen und Gesühle verbinden. Ihre Regierung weiß dies und besitzt Beweise dafür. Ebenso wie dem Einvernehmen mit Frankreich ist die russische Regierung dem Einvernehmen mit England treu geblieben und wird es immer bleiben

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Bozner Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 05.10.1916
Descrizione fisica: 8
werden könne und darum alle Kräfte zu einem sehr großen Schlage vereinigt werden müßten, um die Mittelmächte zu zwingen, den durch den Londoner Vertrag um Frankreich geworfen hatte. Der Londoner Vertrag war die unmittelbare Eolge des Versu ches einflußreicher Kreise Frankreichs. durch Vermittlung des ehe maligen holländischen Ministerpräsidenten Woeste. Ende August 1914 zu einen Frieden mit Deutschland zu-gelangen. England kam da mals mit den stärksten Drohungen und zwang Frankreich zum Lon doner Vertrage

, daß Rußland , imstande sei, seine bisherigen Massenangriffe zu Boulogne^ droht^ anderseits^ aber die Einfuhrung ^der allgemeinen wiederholen und der „Figaro' der Ansicht ist ,daß weder die Deut- Wehrpflicht in England versprach. Das Kabinett Kriand war da^ schen ihr Ziel:die Unterjochung Frankreichs erreichen werde noch ^ wi.^7 Deutschland vollständig vernichtet werden würde, bemerkt der Temps, daß die Deutschen gar nicht daran denken, französisches Gebiet zu annektieren, Frankreich aber die Waffen

nicht niederlegen könne, bis Rußland seine Wünsche wenigstens zum Teile befriedigt habe, weil sonst die Grundlage für den Fortbestand der Entente nach dem Krie-. ge vernichtet werden würde. Alle diese Aeußerungen sind sehr bemerkenswert, weil sie ver raten, daß der jüngste Sieg Briands in der Kammer nur ein parla- mntarisches Ereignis gewesen ist, der Stimmung in Frankreich aber das Auftreten Raffin-Dougens weit mehr entsprochen hat. Diese Stimmung ist für den Frieden, und zwar so stark, daß die Pariser

Regierungspresse sich genötigt sieht, die Berechtigung dieses Wun sches nach Frieden grundsätzlich zuzugeben und seine Erfüllung nur aus Rücksicht auf die Verbündeten und aus Rücksicht auf die künftige Gestaltung der Dinge als unmöglich bezeichnet. — Sind also die halbamtlichen Pariser Aeußerungen einerseits ein Zugeständnis, an den stetig zunehmenden Wunsch nach Frieden in Frankreich/ so lassen sie doch anderseits erkennen, daß auch die französische Regierung im- Kind, das in den damaligen Verhandlungen

erzeugt wurde; sein Ursprung geht also auf den Londoner Veürag von5> 7. September 1914 zurück und darum ist von ihm eine Aenderung der französi schen Politik nicht zu erwarten. — Im Dezember 1915 erklärte der Arbeiterführer Laval in der sozialistischen Arbeiterbereinigung der Seine, daß es eines Tages vielleicht nötig seinwürde,? den Londoner Vertrag nicht mehr zu beachten; man wußte, also bereits vor einem Jahre in Frankreich genau, wo das Hindernis suc hen Frieden liegt. Auch Herr Briand weiß

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Meraner Zeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 31.08.1918
Descrizione fisica: 10
die Arbeitskräfte entzieht; wie soll die ungeheure Masse der Exportgllter verschifft werden, wenn aller verfügbare Schiffsraum für Truppen transporte in Anspruch genommen wird? Aber das bisherige Tempo der Truppentransporte muß auch in Frankreich schon Bedenken erweckt haben. Vom März bis zum Juni, solange die! deutschen Offensivstöße die Stimmung in Frank-' reich immer tiefer herabdrückten, war die Be schleunigung der amerikanischen Truppen transporte ein wichtiges Etimmungsmittel. Die Amerikaner kommen

zu Hunderttausende,,: das ivar der beste Trost der Franzosen. Heute ist die Stimmung in Frankreich sehr gehoben. Man darf den Franzosen also bereits mitteilen, daß es keinen Zweck hat, unausgebil- dete amerikanische Mannschaften über den Ozean zu schicken: ja' daß dadurch Frankreichs Schwierigkeiten nur vermehrt werden, weil diese noch für lange Zeit unverwendbaren Truppen in Frankreich verpflegt werden müs sen. Die amtlichen amerikanischen Mitteilungen aus der letzten Zeit lenken denn auch schon

ein. Die Oeffentlichkeit wird darauf vorbereitet, daß in den nächsten Monaten die Truppensendun gen abnehmen werden, und der Leiter des amerikanischen Ernährungsdienstes hat darauf aufmerksam gemacht, wie groß die Aufgabe ist, für die schon heute in Frankreich stehendeil amerikanischen Truppen zu sorgen. Er gibt die Zahl dieser Truppen mit einer Million an, während noch unlängst behauptet worden war, daß sie bereits anderthalb Millionen betrage. Für eine Million Mann muß aber Amerika, wie er darlegt, in einem Jahre

30 Millionen Tonnen an Gütern nach Frankreich schicken: Armeeausrüstung und Armeebedarf aller Art, vor allem Lebensmittel. . Nun bedenke man, welche Rolle dabei für Amerika da» Schiffsraumproblein spielt. Die neuen „Einheitsschiffe' oder Standardschisfe, die Amerika setzt in Massen erzeugen will, haben eine Ladefähigkeit von ungefähr 3000 Tonnen an Gütern. (Ihre gesamte Ladefähigkeit ist un gefähr 7000 Tonnen, aber darin ist die Kohle inbegriffen, die sie verbrauchen.) SV Millionen Tonnen Waren bedeuten

10.060 solche Schiffs ladungen. Wenn man also annimmt, daß jedes der neueil amerikanischen Schiffe acht Europa fahrten im Jahre inachen würde — was ein Ma ximum wäre —, und daß alle diese Fahrten gänzlich ungestört durch die deutschen U-Boote vor sich gehen würden, hätte Amerika 1250 Schiffe bloß dazu nötig, den Dienst für eine Armee von einer Million Mann in Frankreich zu versehen. Rechnet man mit den üblichen Störungen des Verkehrs, so erhöht sich die Zahl der benötigten Schiffe auf mindestens 1500

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 17.06.1915
Descrizione fisica: 8
' wird die französische Be völkerung inständig ermahnt, Fassung zu bewah ren, obgleich der. Fall von Lemberg wahrscheinlich dem nächst bevorstehe. Trotzdem bleibe das russische Heer immer noch ungebrochen. Der Fall vonPrzemysl habe Frankreich mit seinem besten Freunde entzweit und nervös gemacht. Das Vertrauen wurde erschüttert. Schuld daran sei aber in erster Linie die strenge Art der Zensur. Jetzt müsse mehr Vertrauen seitens der Regierung zur. Bevölkerung obwalten. Die Russen seien zwar keine Dampfwalze mehr

, aber eine Hackmaschine. Leider mache sich der Mangel an Munition sehr bemerkbar, doch in einem Vierteljahr werde ein neuer Russentanz beginnen. Bis dahin 7. möge Frankreich die italienischen Fort schritte (?) bewundern, die Intervention der Balkan- völker gläubig abwarten, den Fall von Konstantinopel erhoffen, sowie den bevorstehenden Konflikt zwischen den Bereinigten Staaten und Deutschland. Die Entente habe also, so schließt der! Artikel, vollen Grund zur Zufrieden heit». ' Frankreichs «Fürsorge' für die Schweiz

. In Frankreich zerbricht man sich den Kopf darüber, wie man den Durchgangshandel durch die Schweiz nach Deutschland endgültig unterbinden könne. Auf einen eigenartigen Und für Frankreich recht kostspieligen Vor schlag ist. dabei Jacques Dhur versallen. Er verlangt im „Journal',^Frankreich und leine Verbündeten sollten an Stelle Deutschlands und Oesterreich-Ungarns die S ch^w e iz m^t >K o hlen ünd Zucker versehen. Zum Ausgleich des Preisunterschiedes zwischen deutschen und französischen Kohlen wäre

. Bulgarien wird Adrianopel, und Um gebung erhalten, Griechenland Smyrna und die «üste von Kleinasien. Konstantinopel und die Dardanellen sollen unter internationale Aussicht ge stellt werden» wozu freilich Rußland wohl auch etwas zu sagen haben wird. Das südliche User des Schwarzen Meeres soll Nußland zufallen. Frankreich würde Syrien erhalten. England würde sich mit Mesopota mien zufrieden geben. Die Alttürken würden, wenn sie sich gut aufführen, ein Stück im Innern von Klein asien bekommen

, den Frieden zwischen Deutschland und Rußland zu sichern, arbeitet? er bewußt in einer Richtung, um England in den Krieg zu stürzen, wofür er Belgien als die hauptsächlichste Ent schuldigung anführte. Viele von uns haben seit den letzten acht Jahren Sir Edward Grey als eine drohende Gefahr Ar den europäischen Frieden betrachtet. Als Asquith und Grey dem Unterhause sortdauernd versicherten, daß Eng land durch die Entente mit Frankreich keinerlei Ber- pslichtungen auf sich genommen habe, sagten

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Der Burggräfler
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Pagina 4 di 8
Data: 08.08.1914
Descrizione fisica: 8
, gegen unseren Willen, gegen unsere Bemühungen. Rußland hat die Brandfackel an das Haus gelegt. Während wir noch in Wien zu vermitteln versuchen, erhebt sich die russische Wehrmacht an unserer langen, fast offenen Grenze und Frankreich mobilisiert zwar noch nicht, trifft aber Vorbereitungen. So for derten wir am 31. Juli von Rußland eine bündige Erklärung. Wie die Antwort lautet, wissen wir heute noch nicht. Eine telegraphische Meldung ist an uns nicht gekommen, obwohl der Telegraph weit weniger wichtige

Dinge nach Deutschland be richtete. Der Kanzler teilt dann weiter mit, daß Frankreich die Anfrage, ob es in einem deutsch russischen Kriege neutral bleibe, ausweichend be antwortet habe. Es werde tun. was ihm seine Interessen gebieten. Trotzdem gab der Kaiser Befehl, die französische Grenze zu respektieren. Dieser Befehl wurde auch befolgt, außer in einem Falle, wo eine Patrouille die Grenze überschritt, wobei nur ein Mann zurückkam. Dagegen haben französische Flieger in großer Anzahl die deutsche

unter allgemeiner Bewegung geschlossen wurde. Die französische Kammer. Paris, 5. Aug. In der Kammer wurde die Botschaft des Präsidenten verlesen, worin es heißt, Frankreich sei das Opfer eines brutalen Angriffes geworden. (?) Vor der Abreise des deutschen Botschafters und vor der Kriegserklärung sei französischer Boden verletzt worden. Seit mehr als 40 Jahren hätten die Franzosen in großer Friedensliebe das Muster einer großen Nation gegeben. Auch seit Beginn der Krise könne man Frankreich keine Aktion

, keine Geste vorwerfen, die nicht friedlich gewesen wäre. In den Stunden ernsten Kampfes dürfe Frankreich sich Rechenschaft geben, daß cs bis zum letzten Augenblicke sich die äußersten Anstrengungen gegeben hat, um den Krieg zu vermeiden. Der Präsident hebt dann weiter die Einheit des Landes hervor und gibt seiner Bewunderung über die Land- und Seemacht Frankreichs Ausdruck. Die Nation werde in ihrem Kampfe sekundiert von Rußland und England. Der Vorsitzende widmete Jaurcs einen Nachruf. Ministerpräsident

der nationalen Verteidigung sei, und entbietet Frankreich seine wärmsten Grüße. Dann ergriff der Kammer präsident das Wort, um begeisterte Grüße an Frankreich und die Armee zu entsenden. Darauf wurde die Kammer auf unbestimmte Zeit vertagt. Die Bereinigten Staaten. Washington, 5. August. Präsident Wilson erließ eine Neutra litätserklärung. — Das Marinckomitcc des Re präsentantenhauses und der Senat der Union haben sich zu einer Aktion von überaus großer Bedeutung entschlossen. Darnach werden die Vereinigten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 8
Data: 06.02.1917
Descrizione fisica: 8
vorgenommen batte, war von dem Lieferanten bestochen worden. mer möge die Zuversicht aussprechen, daß kei ner der alliierten Staaten die schreckliche Ver antwortung werde auf sich nehmen wollen, den Erfolg der amerikanischen Vorschläge zu behin dern. — In Frankreich soll eine neue große Partei in Bildung begriffen sein, eine Frie denspartei, gebildet aus Sozialisten, die sich von der radikalen sozialistischen Mehrheit los sagen wollen. Angeblich habe diese neue Par tei Zweige nach Italien ausgedehnt

mir das durch dein politisches Verhalten. Frankreich mit seinen reichen Kapitals überschüssen von früher machte den Anfang auf diese« Wege imperialistischer Geldpolitik. Es zwang die an deren großen Kapitalsmächte England, Deutschland, ihm zu folgen: Die Gewährung von Anleihen a» fremde Staaten war ein Mittel des politischen Wett laufes der Großmächte geworden. Die Beziehungen der Großmächte zu den schwächeren Staaten wurden immer mehr Bankgeschäfte, für die in Amerika diu Wort von der „Dollardiplomatie' geprägt wurde

so nichts gewogen, wie der Bündnisvertrag. Vielleicht hat das Gefühl, verpflichtet zu sein, erst recht zu Feind schaft und Haß geführt, weil der Schwächere dem Stär keren nicht verzeihen will, daß er ihn gerettet hat. Aber auch eine ausgesprochen politisch-imperiali stische Geldpolitik, wie sie Frankreich betrieb, hat, wie der Krieg zeigt, den erhofften Erfolg nicht herbeige führt. Obwohl Frankreich von jeher der größte Gläu biger der Türkei gewesen ist, und schließlich, nachdem sich England mit Entschiedenheit

aus dem türkischen Geschäfte zurückzog, mehr als die Hälfte der gesamte» türkischen Staatsschuld in Händen hatte, wählte die Türkei aus Gründen der Selbsterhaltung für die Zen tralmächte. Wurde aber nicht wenigstens Rußland durch Geld an Frankreich gekettet? Viel eher umge kehrt — Frankreich an Rußland. Frankreich konnte nämlich nicht durch Kapital in Rußland langsamen politischen Einfluß gewinnen, was der Sinn imperia listischer Geldpolitik ist. Sondern das politische Ein verständnis — Revancheidee

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Der Burggräfler
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Pagina 4 di 12
Data: 23.02.1916
Descrizione fisica: 12
4 Hinderung zuerst ausgetreten. Dort zählte (vergl. Univ.-Prof. Dr. Uhde in „Oesterreichs Reichswehr' Nr. 1, S. 5 f.) 1800 jede Familie durchschnittlich 4—5 Kinder, im Jahr 1860 nur mehr 3 und im Jahre 1905 nur mehr 2 Kinder. Bon 100 fran zösischen Familien haben heute durchschnittlich 37 Familien überhaupt keine Kinder oder höchstens nur 1 Kind. Im Jahre 1901 hatte Frankreich bei einer Einwohnerzahl von 38900000 nur 857000 Geburten, zehn Jahre später, im Jahre 1911, um 115000 Kinder weniger

als im Jahre 1901, also haben in Frankreich innerhalb 10 Jahren (1901 bis 1911) weit über 1000000 Kinder das Licht der Welt nicht erblickt, wie man cs normaler Weise hätte erwarten sollen. Wenn man die Geburtenzahl von 1910 und 1911 in Frankreich mit den Gesamt- Todesfällen in diesen beiden Jahren vergleicht, so zählt man um 34800 Särge mehr als Wiegen. Im Jahre 1911 entfallen in Frankreich trotz ver mehrter Zahl der Eheschließungen nur mehr 18.7 Geburten auf je 1000 Einwohner, während im Jahre 1801

auf je 1000 Einwohner 33.1 jährliche Geburten entfielen. Das Frankreich benachbarte Königreich Belgien hat von Frankreich gelernt. Seit 1880 geht auch in Belgien die Geburtenzahl ständig zurück. Im Jahre 1876 fielen auf je 1000 Einwohner noch 33 Geburten, im Jahre 1880 nur mehr 31 und im Jahre 1910 nur mehr 23 Geburten auf 1000 Einwohner, trotzdem die Zahl der Ehe schließungen zugenommen hat. Im Vergleich zum Jahre 1876 geht heute in Belgien rund ein Drittel der Kinder verloren. Voran sind die großen

Städte an diesen Verlusten beteiligt. Die Stadt Lüttich z. B. zählte 1850 bei 81000 Einwohnern und 738 Eheschließungen 2624 Geburten; im Jahre 1911 bei rund 160000 Einwohnern und einer viel größeren Zahl von Eheschließungen nur 2604 Geburten, statt, wie man unter geordneten Verhältnissen hätte erwarten sollen, 5200 Geburten. Das macht also in einem Jahre einen Verlust von 2596 Geburten. In Deutschland und Oesterreich steht es nicht besser, in der letzten Zeit sogar schlechter als in Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 06.02.1917
Descrizione fisica: 8
1S17. Dienstag, den 6. Februar Seite 6 größer das Pfand wurde, das Rußland von Frankreich in Händen hatte, desto mehr wuchs naturgemäß in Frankreich die Sorge darum. Frankreich wurde durch das Milliardenpfand der Gefangene Rußlands. Frei lich ertrug man dies anfangs leicht, denn die französi schen Chauvinisten wollten nichts anderes, als Re vanche und Krieg, und da schien es nur darauf anzu kommen, wie viele Millionen Soldaten Rußland gegen Westen in Bewegung setzen konnte. Aber schon

war ein großer Teil des französischen Volkes auf dem Wege der Selbstbesinnung, und erkannte die Gefahr, die für Frankreich in dieser finanziellen Verkettung an Ruß land lag. Daher beschleunigte Rußland den Krieg, der Frankreich mitreißen mußte, ob es wollte oder nicht. Und erst der Krieg selbst erwies sich durchaus nicht als die endliche Frucht einer Geldanlage, wie Frankreich sie wünschte. Anstatt, daß die russischen Massen sich nach Berlin wälzten, wie es Frankreich gefallen hätte, drängten

sie nach Ostgalizien, wie es eben Rußland ge- nel. In der Tat, — Frankreich hat mit seinen politi schen Milliarden ein gründlich schlechtes Geschäft ge macht. Aber auch England hat in ähnlichen Fällen wenig Eliick gehabt. Die Türkei ging entgegengesetzte Wege, Portugal ist zu kraftlos, um englische Interessen wirk- l?m unterstützen zu können und Japans endlich wird England noch weniger froh werden. Schon jetzt zeigt sich in einer für England bedrohlichen Weise, wie sich dieses von England großgezogene Kind

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 16.01.1918
Descrizione fisica: 4
, wie sie jede Friedens konferenz kennt, sicher, in den Arsenalen zu möglichst langem Schlummer bestattet werden. Mr haben den Rücken frei und können uns nun mit breiter Brust gegen Westen wenden. Während uns Lebensmittel und Rohstoffe aus Rußland zufließen werden, werden unsere ll- Boote die Maschen des Blockadennetzes, das sie um Italien, Frankreich und England gelegt haben, immer enger ziehen. Die Boote, die bis her im Schwarzen Meere, in der Ostsee vor den Häfen des finnischen und sibirischen Rußland

auf der Lauer lagen, sind.frei, während sich im Schwarzen Meer und in den Finnischen und Rigaischen Meerbusen die Handelsschiffahrt wieder lebhaft entwickeln kann. Frankreich ist es, das mit Besorgnis eine VmtscheOffensive erwartet, während in Deutsch land das beengende Gefühl, an der Westfront die numerisch Schwächeren zu sein, geschwun den ist. Die Truppen des Ostens, die Artillerie, die Flieger, die Munition und — die Kriegs gefangenen werden frei. Der Schweizer Mili- tärkritlker Oberst Egli

. der den endlichen Sieg der Mittelmächte stets vorhergesagt hat, trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er die Frage stellt: „Wenn die Verbandsmächte bis her mit ihrer gewaltigen Ueberlegenheit im Westen nicht mehr erreicht haben, wie muß sich nun ihre Lage gestalten, wenn nun gewaltige Kräfte der Mittelmächte frei werden und in Flandern und Frankreich eingreifen können? Französische Kritiker, wie General Cherfil s, der im „Echo de Paris' schreibt, wissen die in Frankreich wachsende Besorgnis gewiß

auch damit nicht zu verringern, daß sie ihren Lesern «zählen, Deutschland, habe die Fabrikation ^seiner riesigen Gothaflugzeuge derart ent- ^Vickelt, daß es in der Lust die Üeberrafch'ung suchen wird, die seiner Offensive zum Gelingen ^verhelfen soll. - Und das ängstliche Frankreich blickt nach -Hilfe aus. Hat es solche von England zu er sparten, wo Asquith jetzt das Schwergewicht - auf die Vermehrung des Schiffsbaues legt und zu erübrigen ist, von der Front weg und ;in die Wersten. schicken will? Die englische

^ Kriegspolitik lautet jetzt: Defensive im Westen, i an der Piave, in Griechenland, Offensive in der ! Türkei. Weder die Italiener noch die Franzo sen werden sich einbilden, daß sie die „uner- , lösten Gebiete', daß sie Elsaß-Lothringen auf - dem Wege über britische Erfolge in der Türkei -erreichen können. Die krisis innerhalb desVer- j bandes ist eben schon weit herangereift, die In teressen der Verbündeten werden über Bord geworfen. Deshalb wächst auch die Ariedensstimmung in Frankreich und trotz

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