dann die Spitzenindustrie Nach Frankreich und auch dort wurden einzelne Städte, wie Sedan und Alenyon als Sitze dieser Industrie schnell berühmt. Wie in Italien die Dopen, so begünstigsten in Frankreich die Könige und die Königinnen diese wunder vollen und feinen Arbeiten der Menschenhand. Eine berühmte Spitzenträgerin war Katharina von Medici. Sie war in jener Zeit in ähnlicher Weise die Tonüngeberist der eleganten Welt, wie einige Jahrhunderte später die Kaiserin Engenie von Frankreich. Sie erfand N. a. eine gewisse
. Dieselben würden ihm von den nördlichen Provinzen seines industrie reichen Landes geliefert, von denselben, deren künstlerische Hände seinem Vater und Vorgänger, dem Herzog Philipp III-, die herrlichsten Stickereien schufen, welche die Kunstgeschichte kennt. König Heinrich II. von Frankreich, ein besonders galanter und ge schmackvoller Fürst, ging nie anders aus beziehungsweise erschien nie öffentlich ohne einen riesigen Spitzenkragen. Freilich ist diese Mode auch ans einen anderen Umstaiid zurückzuführen. Der Monarch hatte nämlich
eine Narbe am Halse, und um diese zu verdecken, trug er die ihrer Ge staltung halber „Fraise" dt h. „Kalbsgekröse" genannten Spitzen kragen. Sem Beispiel weckte natürlich Nacheiferung und leistete der An wendung von Weißstickerei und Spitzen von Gaze Vorschub. In ganz Europa bürgerte sich nUn der weiße Halskragen ein. Der prunkliebende König Heinrich III. von Frankreich hatte für die Spitze kiM besondere Vorliebe. Die Chronisten berichten, daß er im Zahks 1577 m Blois Nicht weniger als 4000 Ellen feine
wir, wie wir aus den Porträts jener Zeit ersehen, die wunderschönen owrlw in pointes coupee verwendet finden. Wie toll Man es damals in Frankreich, besonders seitens derjenigen, welche vörstchlitz tz Nng in der Wahl ihrer Eltern waren, mit dem Spitzen- liixns trieb, bennist schon der Umstand, daß kein Teil des Gewandes: Schuhs Stiefel, N'g'ötz> wie Stüütskleid, Bett und Tafel, Wiege und Sarg, Roß und Wag n, von Spitzen verschont wurde; zu allem mußte sie passen, an alles hing sich ihr krauser Schmuck wie ein Parasit
mit der selben Gattung und ebenso wertvollen Spitzen auf der Livree erscheinen mußten, wie sie ihre Gebieter für die betreffende Geli g nheit gewählt hatten. Die Ausstattung der Ruhebetten mit kostbaren Spitzen im Acit- alter Ludwigs XV. von Frankreich kostete 36 000 bis 40 000 Taler, obwohl diese Tracht jährlich erneuert zu werden pflegte. Bei der Ausstattung det königlichen Braut von Spanten, der Tochter Ludwigs, im Jahre 1730 betrug dieser Luxris allein 625 006 Franken. Von jeher waren, auch die Brüsseler