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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 05.07.1911
Descrizione fisica: 8
10 h, — Deutschland Monat K 2.—, Viertels. K 6.—, Halbs. K12.—. — Schweiz u. übr. Ausland: m. K 2.50, vj. K 7.50, hj. K 15.—. Nr. 105 Innsbruck, Mittwoch, 5. Juli 1911 19. Jahrg. Me „Friedensstifter" in Marokko. Innsbruck, 5. Juli. In Marokko gehts, wie unseren Lesern gar wohl bekannt, seit längerer Zeit wieder ordentlich drunter und drüber. Die dort am meisten „interessierten" Mächte, das sind Frankreich und Spanien, stellen die „Ruhe" her. Marokko wird näwlich von einer kleinen Revolution heimgesucht. Mehrere

der Kapitalismus ins fremde Land und beutet die Naturschätze aus. Irgend ein neuer „Ausstand" ist bald angezettelt. Dieser gibt Gelegenheit zur neuerlichen „Ruhestiftung" und über kurz oder lang haben die Friedensapostel das fremde Land in eine Kolonie umgewaidelt. So ungefähr läßt sich das „Friedenswerk" Frankreichs und Spaniens in Marokko bildlich zu sammenfassen. Daß Frankreich in dem nordwest lichen Afrika nicht bloß, wie eine Friedensmission' wirken lvill, sondern Appetit hat, das ganze Land Feuilleton

" beizutragen. Frankreich und Spanien sind nun über die„Beihilfe" Deutschlands über alle Maßen entrüstet. Wenn die europäischen Staaten, die jetzt an der „Friedensaktion" in Ma rokko beteiligt sind, wirklich nur die Herstellung der Ruhe in jenem Lande im Auge hätten, so müßten Frankreich und Spanien diese Beihilfe nur begrü ßen. Andererseits hätte Deutschland gar keinen Anlaß, Frankreich in dein Friedenswerk zu unter stützen, weil, wenn die Franzosen nur des lieben Landfriedens wegen das Leben zahlreicher

ihrer Söhne aufs Spiel setzen, Deutschland froh sein müßte, daß Frankreich allein Geld und Blut für die Ruhe in Marokko ausopfert. In der Wahrheit ist für Deutschland genau wie für Frankreich das bißchen Aufruhr in Marokko nur der Vorwand für die Entsendung von Truppen: Deutschland sieht, wie sich Frankreich im Norden und Spanien im Osten des Landes festsetzen, wie der französische und spanische Kapitalismus dort die reichen Schätze des Landes auszubeuten beginnt und vom Lande selbst, zwar nicht formell

ren bekräftigt. Aber für die Ruhestistung macht man Ersatzansprüche, wofür inan ein Stück Land als P fand bebält. Nach dieser Methode haben bis her die Franzosen und die Spanier in Marokko die Ruhe hergestellt, so will es auch Deutschland halten. Daß Frankreich und England das deutsche „Fric- denswerk" nicht anders beurteilen, beweist eben die Erregung über die Entsendung eines Kanonen- bootes nach Agadir. Uebrigens sprechen französische Blätter ganz offen aus, daß Deutschland

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 18
Data: 28.01.1911
Descrizione fisica: 18
, an keiner feindseligen Verbindung gegen den anderen Teil mitzu wirken. Wozu nützt uns dann der große Freund und Verbündete? fragen die Re- vanchards in Frankreich jetzt wieder einmal, wenn er uns und England nicht gegen Deutschland helfen will? Und was ist das für ein Dreiabkommen, wenn Rußland, dessen Freundschaft sich England ein so großes Opfer hat kosten lassen, nun mit Deutschland die schönsten englischen Pläne zerstört, indem es in Sachen der England so verhaßten Bagdadbahn Deutschland den Rücken stärkt

? Pichon ging in seiner Rede von dem erfolgreichsten Teile seiner Politik, nämlich von Marokko ans und versicherte dabei noch einmal, daß Frankreich in Agadir und anderwärts nur den Waffenschmuggel ver folge, aber nicht daran denke, neue Häfen seinem Verkehr zu eröffnen. Sowohl mit dem Sultan Muley Hafid als mit Spanien und mit Deutschland seien die Beziehungen ausgezeichnet. Das Scheitern der türkischen Anleihe in Paris hat nach Pichon die guten Beziehungen zur Türkei durchaus nicht ge stört

. Die Grenzregulierung zwischen Tunis und Tripolis werde in freundschaftlicher Weise fortgesetzt und Frankreich habe in der Türkei drei wichtige Eisenbahnkonzes sionen und eine Beteiligung am Elektrizi tätswerk von Konstantinopel erhalten. Ueber Kreta bemerkte Pichon bloß, daß diese Frage durch das konstitutionelle Regiment in der Türkei eine Aendernng erfahren habe und daß die Kreter selbst daran schuld seien, daß ihnen die Schutzmächte Warnungen geben mußten, die sie lieber vermieden hätten. Davon, daß der Tod

des Königs Eduard das Verhältnis Frankreichs zu England gelockert habe, will Pichon trotz aller Anzeichen des Gegenteils nichts wissen. Einen kleinen Vorbehalt machte der Mi nister bloß für Oesterreich, weil er weiß, daß Rußland die Annexion Bosniens noch nicht ganz verschmerzt bat. Der Haupt punkt der Rede bezog sich aber auf die Frage, ob das Potsdamer Abkommen den Zweibund gelockert habe. Hier ging Pichon etwas mehr ins Einzelne. Wenn Pichon jetzt versichert, Frankreich sei bereit gewesen, Rußland

zu Hilfe zu ziehen, wenn Rußland selbst in der Annexion Bosniens einen eusus be\\i erblickt hätte, so muß man sich darüber doch ein wenig wundern, denn der zähe Widerstand, den Frankreich bei jener Ge legenheit der maßlosen Hetzarbeit Englands geleistet und die gleichzeitige Unzufriedenheit Rußlands gaben doch ein anderes Bild. Auch hat nach Pichon der damalige russische Minister des Aeußern und heutige Pariser Botschafter Jswolski damals ausdrücklich versichert, es liege kein ea8U8 belli

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 17.08.1912
Descrizione fisica: 16
, daß Ministerpräsident Poincarö in einem „außerordentlich bemerkenswerten" Moment in Ruß land eintreffe. Es sei noch nicht zwei Monate her, daß die gesetzgebenden Häuser in Oesterreich-Ungarn eine bedeutende Verstärkung von Armee und Flotte angenommen. Deutschland vergrößere sein Heer rum ein ganzes Armeekorps, und das beunruhigte *in Frankreich nicht weniger, als in Rußland die österreichisch-ungarischenRüstungen. Eng land fühlte sich außerdem durch die Vermehrung der deutschen Flotte beunruhigt

bewilligte „kleine" Flottenprogramm soll ja schon eine halbe Milliarde kosten, und das große kommt noch hinterher. Da kann man französisches Geld sehr gut brauchen. Die Franzosen werden sich zu überlegen haben, ob sie im Geldleihen nicht etwas leichtsinnig sind. 16 Milliarden haben sie den > Russen schon geliehen, und dabei hat Rußland, als Frankreich sich einmal etwas eigensinnig zeigte, so gar schon mit Nichtzahlung der Zinsen gedroht. Will der Gläubiger noch immer mehr in die Ge- j Walt

seines Schuldners kommen? . . . Frankreich ? und Rußland haben ein Bündnis geschlossen.,— j das wissen wir. Es besteht auch eine Militärkon- j vention, welche das Nähere festsetzt, wenn sie einen gemeinsamen Krieg führen. Es soll z. B. genau darin stehen, mit wie viel Armeekorps Rußland die Franzosen unterstützen muß, wenn sie von Deutsch land angegriffen werden und ebenso umgekehrt. Wenn es nun wahr sein sollte, baß auch eine Ma rinekonvention geschlossen ist, welche die gegenseitige Unterstützung zur See

im Kriegsfälle regelt, so wäre das nichts Besonderes, hätte augenblicklich auch keine Bedeutung, da es zurzeit eine russische Flotte gar nicht gibt, nur ein paar halbwracke Kriegsfahrzeuge. Ein Krieg, den z. B. Deutschland mit Rußland und Frankreich zu führen hätten, würde zu Lande, nicht zur See ausgesochten werden. Von Interesse wäre die Marinekonvention nur dann, wenn sie sich auf das Mittelmeer bezöge. Das könnte der Fall sein, wenn Rußland in der Dar danellenfrage um die Unterstützung Frank reichs buhlt

. Die „Neue Freie Presse" hält es frei lich für unwahrscheinlich, daß Frankreich -geneigt sei, auf solche Aspirationen Rußlands einzuqehen. Sie schreibt: i Es ist nicht leicht zu glauben, daß, wenn Rußland tatsäch- \ lich mit seiner alten Forderung hervorträte, Frankreich darauf j eiugehen und damit seine traditionelle Haltung aufgeben würde, j Die Meerengenfrage soll ja auch nach russischer Auffassung so ! gelöst werden, daß Rußland, wie sich Bismarck einst ausgedrückt ! hat, den Schlüssel

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 20
Data: 17.08.1912
Descrizione fisica: 20
über die Entrevue und die russischen Blätter taten ein glei ches. Die Petersburger „Nowoje Wremja" hob hervor, daß Ministerpräsident Poincare in einem „außerordentlich bemerkenswerten" Moment in Ruß land eintreffe. Es sei noch nicht zwei Monate her, daß die gesetzgebenden Häuser in Oesterreich-Ungarn eine bedeutende Verstärkung von Armee und Flotte ,itt Frankreich nicht weniger, als in Rußland die ö st erreicht sch-ungarischen Rüst ungen. Eng land fühlte sich außerdem durch die Vermehrung der deutschen Flotte

haben , wollen und ihnen des halb um den Bart gehen. Das von der Duma bewilligte „kleine" Flottenprogramm soll ja schon eine halbe Milliarde kosten, und das große kommt noch hinterher. Da kann man französisches Geld sehr gut brauchen. Die Franzosen werden sich zu überlegen haben, ob sie im Geldleihen nicht etwas leichtsinnig sind. 16 Milliarden haben sie den hat Rußland, als Frankreich sich einmal etwas eigensinnig zeigte, so gar schon mit Nichtzahlung der Zinsen gedroht. Will der Gläubiger noch immer mehr in die Ge walt

seines Schuldners kommen? . . . Frankreich und Rußland haben ein Bündnis geschlossen — das wissen wir. Es besteht auch eine Militärkon vention, welche das Nähere festsetzt, wenn sie einen gemeinsamen Krieg führen. Es soll z, B. genau darin stehen, mit wie viel Armeekorps Rußland die Franzosen unterstützen muß, wenn sie von Deutsch land angegriffen werden und ebenso umgekehrt. Wenn es nun wahr sein sollte, daß auch eine Ma rinekonvention geschlossen ist, welche die gegenseitige Unterstützung zur See

im Kriegsfälle regelt, so wäre das nichts Besonderes, hätte augenblicklich auch keine Bedeutung, da es zurzeit eine russische Flotte gar nicht gibt, nur ein paar halbwracke Kriegsfahrzeuge. Ein Krieg, den z. B. Deutschland mit Rußland und Frankreich zu führen hätten, würde zu Lande, nicht zur See ausgefochten werden. Von Interesse wäre die Marinekonvention nur dann, wenn sie sich auf das Mittelmeer bezöge.' Das könnte der Fall sein, wenn Rußland in der Dar danellenfrage um die Unterstützung Frank reichs

buhlt. Die „Neue Freie Presse" hält es frei lich für unwahrscheinlich, daß Frankreich geneigt sei, auf solche Aspirationen Rußlands einzuqehen. Sie schreibt: Es ist nicht leicht zu glauben, daß, wenn Rußland tatsäch lich mit seiner alten Forderung hervorträte, Frankreich darauf eingehen und damit seine traditionelle Haltung aufgeben würde. Die Meerengenfrage soll ja auch nach russischer Äuffasfung so gelöst werden, daß Rußland, wie sich Bismarck einst ausgedrückt hat, den Schlüssel zu diesen Türen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 06.05.1917
Descrizione fisica: 16
wieder einmal alles aufgeboten ivurde, um das Land in den Krieg gegen uns - ' ziehen. Die Bemühungen sind nicht neuesten ^ms. Seit Ausbruch des Weltkrieges haben oie tzcgner alles aufgeboten, um uns Spanien zum Winde zu machen. Frankreich hatte zu Be- M des Krieges wenig Freunde im dortigen kande. Schon seit Jahren waren Spanien und Frankreich, weirn auch heimliche, aber um so er bittertere Gegner wegen Marokkos und der Nord- küste Afrikas. Es ist bekannt, daß England vor etwas mehr als hundert Jahren im Kriege Oesterreichs

mit Frankreich um das Thronrechr Spaniens die südlichste Stadt Spaniens, Gibral tar, „zeitweilig" besetzte und bis zur Stunde nicht wieder herausgegeben hat. Ja, noch mehr: England hat das am Meere gelegene Gibraltar nicht bloß nicht mehr herausgegeben, sondern hat es zu einer Festung ersten Ranges umgewandelt. Vergeblich hat sich Spanien bemüht, dasselbe wieder zurückzuerobern. Englands Staatsmän ner sind ebenso kluge als gewissenlose und gewalt tätige Politiker. Auf einen Raub mehr oder weniger kommt

es selbstverständlich in dessen Interesse, doch irgendwie einen ent sprechenden Einfluß auf diese Meeresstraße zu gewinnen. Es besetzte daher an der gegenüber liegenden Spitze von Nordafrika die Stadt Centn und suchte sie.entsprechend zu befestigen. Weiters war cs ihm darum zu tun, sich für-die genannte ,Stadt ein Hinterland zu schaffen. - Nun war aber Frankreich daran, sich das ganze dortige Land, .Marokko mit Namen, 3». unterwerfen. Es tat daher alles, um Spanien seines Besitzes nicht froh werden zu lassen. Fort

und fort wurden die Ein geborenen aufgehetzt und den Spaniern kostete das Stückchen Land schon mehr Geld u. Blut, als es an und für sich wert ist. Begreiflich, daß daher die Stimmung weder für Frankreich noch für England im Lande der Kastanien gerade sonder lich freundschaftlich war. England war aber lange schon bestrebt, Spanien vor seinen politi schen Wagen zu spannen. König Eduard von England gelang es, die englische Prinzessin Ena vo' Etzenberg als Königin auf den spanischen Königsthron zu bringen

und das ge samte Freimaurertum mit Frankreich und Eng land. Selbstverständlich boten unsere Gegner alles auf, um ihren Einfluß im Lande zu stärken und die Oberhand zu gewinnen. Picht bloß das Geld ging in Unmenge nach Spanien sondern auch unzählige Redner, Zeitungen und Schriften. Die Wirkung war nicht allzu groß. Spaniens Katholiken fanden keinen Geschmack an der kirchenfeindlichen Hetze seiner Vettern in Frank reich, noch weniger sehnte man sich nach derarti gen Zuständen im eigenen Lande. An der Spitze

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Der Arbeiter
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Pagina 3 di 8
Data: 14.05.1911
Descrizione fisica: 8
und als böswillige Erfindung bezeichnet. Frankreich. Eisenbähnergeneralstreik. Laut einem Telegramm aus Paris hielten die radikalen Eisenbahner kürzlich nachts eine Versammlung ab, in der sie einen 24stündigen Generalstreik als Protest gegen die Regierung wegen des Vorgehens gegen die im Vorjahre aus Anlaß des Streiks entlassenen Eisenbahner be schlossen. Es wurde bestimmt, am Tage des Grand Prix, wo auf allen Linien ein mächtiger Verkehr herrsche, mit dem Streik einzusetzen. Ermordung eines Predigers

, die noch nicht bestattet wor den sind. Die Feindseligkeiten zwischen Japan und Korea spitzen sich immer mehr zu. Immer neue Verschwörungen werden aufgedeckt. Straf expeditionen durchziehen das Land. Die Bevöl kerung ist von erbittertem Haß gegen die Ja paner erfüllt. Marokko. Frankreichs gefährliches Abenteuer. Unbehagen und Mißtrauen sind die Ge fühle, die Frankreich durch sein neuestes marok kanisches Abenteuer hervorgerusen hat. Es gab vor, die bedrohten französischen Jnstruktions- offiziere und die in Fez

von aufständischen Berberstämmen eingeschlossenen Europäer aus ihrer bedrängten Lage retten und als Haupt gläubiger Marokkos wieder Herstellen zu müssen. Die Algecirasmächte haben dagegen nichts ein zuwenden gehabt, wenngleich sie die Lage in Marokko keineswegs so ernst und gefährlich an sahen, daß eine französische Expeditionsarmee ausgeboten werden müßte. Deutschland hat in nicht mißzuverstehender Weise Frankreich zu ver stehen gegeben, daß es keine Durchbrechung der Algecirasakte ruhig hinnehmen werde, deren

Grundprinzip die Unabhängigkeit des Scherifen- reiches und seines Herrschers ist. In Spanien wächst die Erregung gegen Frankreich mit jedem Tage, da man befürchtet, daß Frankreich durch seine militärische Aktion Gebiete in seine Ein flußsphäre einbeziehen werde, aus die Spanien bei seiner einzigen Expansionsmöglichkeit in Afrika nicht verzichten kann, für die es den bluti gen und teueren Rifskrieg geführt hat. Auch in Italien beginnt sich das Mißtrauen gegen Frankreich zu regen, dem man die Besetzung

, daß die Selbständigkeit des Sultans zu sehr zu einem Schatten herabge sunken ist. Wenn Frankreich seine Staatsange hörigen aus Fez befreien will, so mag es das tun. Deutschland will aber selbst für seine Landsleute sorgen und Frankreich kein euro päisches Mandat anvertrauen. Die Marokkosrage und Italien. Der sranzosenfeindliche Deputierte und ehe malige Freund Chrispis, Galli, hat in der römi schen Kammer eine Interpellation eingebracht, in der er den Minister aussordert, zu erklären, welche Dispositionen Italien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 21.09.1914
Descrizione fisica: 4
seine Truppen zu mobilisieren. Diese Mobilisierung be deutete aber, darüber war die russische Regierung keinen Augenblick im unklaren gelassen worden, bie' Kriegserklärung Deutschlands an Rußland. Mit. dieser Kriegserklärung waren nun durch das fran zösisch-russische Bündnis die Feindseligkeiten zwi schen Deutschland und Frankreich gegeben. Es ist das Verdienst von Friedrich Engels, die Gefahren, die das russisch-französische Bündnis für den Frieden Europas einschließt, frühzeitig in vol-! lern Umfang

erkannt und dem französischen unÄ deutschen Proletariat klar und fest gekennzeichnet zu haben. Wurde durch russische Umtriebe ein Krieg! angezettelt und Frankreich durch seinen Bündnis-/ Vertrag mit Rußland in diesen Krieg verwickelt, so mußte Deutschland das Schwert gegen den Bundes-, genossen Rußlands ziehen. „Sollte die französisches Republik sich in den Dienst Seiner Majestät des! Zaren und Selbstherrschers aller Reußen stellen/ so würden die deutschen Sozialisten sie mit Leid-' wesen bekämpfen

, aber bekämpfen würden sie sie." (Engels.) Und dieser Fall hätte vor 23 Jahren, als Engels, seinen vielzitierten Aufsatz „Frankreich und Deutsch-' land" schrieb, ebenso eintreten können, wie er jetzt eingetreten ist. Dieser Fall war eben mit dem rus sisch-französischen Bündnis gegeben. In dieser Hin sicht ist seit 23 Jahren nicht die geringste Aende- rung eingetreten; denn noch besteht der verhäng nisvolle russisch-französische Bündnisvertrag. Engels hat vor 23 Jahren gehofft, die sozialisti sche

Arbeiterdemokratie würde in Deutschland und' Frankreich derart erstarken, daß eine friedliche Ver ständigung über alle deutsch-französischen Streit-' fragen, namentlich über die elsaß-lothringische Frage, möglich wäre. Mit heller Begeisterung ver folgte er die staunenswerten Fortschritte der sozial demokratischen Bewegung Deutschlands.- Er sah den geschichtlichen Moment sich nähern, wo die Majori tät des deutschen Volkes bis zum Soldaten soziali stisch wäre. Die Bourgeoisie würde dann vielleicht „schießen

". Aber die Gewalt kann, so meinte er, eine kleine Sekte erdrücken, nicht aber eine Partei von zwei oder drei Millionen, und eine konterrevolu tionäre Uebermacht könne den Triumph des So zialismus um einige Jahre verzögern, „aber nur, damit er dann umso vollständiger und endgültiger wird". Auch unsere Hoffnung war, wie die von Fried rich Engels, auf eine friedliche Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland gerichtet, die vor allem durch die wachsende Sozialisierung Deutschlands herbeigeführt

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 17.07.1912
Descrizione fisica: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeuommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Italien schwenkt ab. Egb. Hinter dem Rücken von den Verbündeten, ohne Wissen von Oesterreich-Ungarn und Deutschland hat Italien mit England und Frankreich einen Vertrag zur Regelung der Machtverhältniffe im Mittelmeere abgeschlossen. Diese überraschende Meldung

Frankreich noch England, auf deren Beistand Italien, sobald es seine Maske der Freundschaft für Oesterreich-Ungarn abgeworfen hat, wohl rechnet, aktionsfreie Hände haben. Marokko liegt Frankreich, trotz aller gegenteiligen Versicherungen, noch immer schwer im Magen und die Kriegsbereitschaft Englands ist gegenwärtig mehr als zweifelhaft. Wie sich die Dinge auch gestalten mögen, so viel steht fest, daß dieser Mittelmeervertrag wohl geeignet sein dürfte, den Herren am grünen Tisch den Star zu stechen

, auf daß sie endlich sehen, was von der Bundestreue unserer welschen Freunde zu halten ist. Vom Standpunkte Italiens ist das Anlehnen an die Westmächte im gegenwärtigen Zeitpunkte wohl begreiflich, da seine maritime Stellung es in ein Abhängigkeits verhältnis zu England und Frankreich drängt. Ein Konflikt mit Frankreich und England würde für Italien den Verlust des tripolitanischen Besitzes bedeuten, da ihm die Seeverbindung mit der Kolonie abgeschnitten wäre, hingegen wären auf dem afrikanischen Festlande England

in Aegypten und Frankreich in Tunis die übermächtigen Nachbarn, denen Tripolitanien wehrlos Preisgegeben wäre. Vom Standpunkte Italiens entspringt diese „Extra tour" dem Selbsterhaltungstrieb. Die Verbündeten Italiens nehmen jedoch einen ganz anderen Standpunkt ein. Weder für Deutschland, noch weniger aber für unsere Monarchie ist die Ausschaltung aus der Mittel meerfrage mit den bisherigen Bundesbeziehungen ver- einbarlich. Beruht die Nachricht über die Mittelmeer verträge auf Wahrheit — woran

, daß die Besprechungen des Reichskanzlers mit den russischen Staatsmännern einen glänzenden, alle Hoffnungen übertreffenden Verlauf gehabt haben. England. (Gefährliche Suffragettenausschrei tung.) Die Tochter von Sir John Craggs, eine fanatische Frauenrechtlerin, wurde beim Versuch, das Schloß des englischen Marineministers Harcourt anzu zünden, verhaftet. Italien. (Der Mittelmeervertrag.) Von italieni scher Seite wird der Abschluß einer Verständigung zwischen Italien, Frankreich und England

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 12
Data: 29.09.1911
Descrizione fisica: 12
entgegen. Einzelne Nummer IS Keller. Nummer 39. Landeck, Freitag, 29. September 1911. 19. Jahrgang. Die Tripolis-Frage. Ein böses Nachspiel zur Marokko- Angelegenheit. Kaum ist das gefährliche Marokko-Aben teuer, das Deutschland durch die Entsendung des „Panther" nach der marokkanischen Hafenstadt Agadir begonnen hatte, in friedlicher Weise mit Frankreich ausgetragen worden — nach den letz ten Meldungen wenigstens hat sich Deutschland mit seinem französischen Nachbar gütlich zu ver ständigen gewußt

— als jetzt eine neue Frage den Frieden Europas bedroht: die tripolitanische Frage. Der Inhalt dieser tripolitanischen Frage ist kurz gesagt der, daß Italien, wie Frankreich sein Marokko, heute sein Tripolis oder, wie das Land heißt: Tripolitanien, haben will. Dieses Tripolitanien gehört nun der Türkei und diese ist nicht gesonnen, mir nichts dir nichts ein Stück ihres Besitzes an eine fremde Macht, in diesem Falle an Italien, zu verschenken oder zu ver kaufen. Italien aber will dessen ungeachtet auf alle Fälle

viel italienische, französische und tür kische Dampferlinien. Das Hinterland von Tripolis umfaßt zirka 240.000 Quadratkilometer und hat rund eine Million Einwohner. Die Be- französisch-englischen Entente, zwischen Italien und Frankreich abgeschlossen wurde. In diesem Abkommen verpflichtet sich Italien Frankreich gegenüber, diesem keine Hindernisse bezüglich der marokkanischen Politik zu bereiten, während Frankreich erklärte, sich von Tripolis zu des interessieren und Italien dort freie Hand zu lassen

und Frankreich wegen einer Eini gung über die Marokkofrage in ein entscheidendes Stadium getreten waren, begab sich der franzö sische Botschafter in Rom, Herr Barrere, nach Paris, um der französischen Regierung die Mit- wältung, der Schule usw., lganz besonders auch die öffentlich-rechtlichen Verhältnisse der »gesam ten Monarchie wie der einzelnen Kronländer be sprochen. In umfangreicher Weise werden bei den Lebensbeschreibungen hervorragende öster- .reiichische Persönlichkeiten berücksichtigt. Ueber

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Tiroler Wastl
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Pagina 8 di 8
Data: 14.03.1915
Descrizione fisica: 8
für das Irrenhaus,- er erörtert die Bedingungen, die Frankreich für den Friedensschluß Deutschland aufzuerlegen hat, und er faßt sie dahin zusammen: Eine Kriegsentschädigung so hoch, daß sie auf mehrere Generationen verteilt wird, in Jahresraten von der Höhe des Kriegs- Und Marinebudgets für Deutschland; also von einigen Milliarden jährlich; gänzliche Ent waffnung Deutschlands, keine Armee, nur eine bür gerliche Polizei, keine Kanonen, keine Maschinenge wehre mehr. Barre sagt, daß Frankreich unbedingt

so radikal sein müsse, denn Deutschland habe — wie aus Aeuße- rungen des deutschen Botschafters in Washington, Grafen Bernstorfs, ersichtlich — vorgehabt, den Fran zosen siegreichen Falles folgende „10 Gebote" vorzu schreiben : l. Herausgabe aller französischen Kolonien mit Ein schluß von Marokko, Algerien und Tunesien; 2. das ganze französische Gebiet von St. Balery (an der normannischen Küste) bis Lyon, also ein Viertel von Frankreich mit mehr als 15 Millionen Einwohnern; 3. eine Kriegsentschädigung

von 10 Milliarden; 4. ein Handelsvertrag bei voller Zollfrecheit der deutschen scheu Waren für 25 Jahre; 6. Schleifung aller fran zösischen Festungen; 7. Herausgabe von 3 Millionen Gewehren, 3000 Geschützen und 40.000 Pferden; 8. Patentrechte für Deutschland in Frankreich für 25 Jahre ohne Gegenseitigkeit; 9. Lösung des Bündnis ses mit Rußland und England; 10. Bündnis mit Deutschland für 25 Jahre. Weiß Gott, wer Herrn Barres so gründlich ange plauscht hat, aber er glaubt wirklich, daß Deutschland all

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 16.09.1911
Descrizione fisica: 8
dem besonderen Interesse, das Frankreich an der Auf rechterhaltung der Ordnung in Marokko hat, darf die französische Regierung alle Teile Marokkos be setzen, wo eine Besetzung notwendig erscheint. 3. Um jede Schwierigkeit zwischen den Mächten auszuschließen, wird Frankreich Marokko in den auswärtigen Beziehungen vertreten; das Schutzrecht der Marokkaner im Ausland wird den diplomati schen Agenten Frankreichs anvertraut. Der Sultan wird keine Verträge ohne vorherige Verständigung mit Frankreich schließen

. Frankreich garantiert die zurzeit bestehenden Verträge zwischen Marokko und den europäischen Mächten. 4. Frankreich wird bei dem Sultan einen Gene ralkommissar anstellen, der die Gesamtheit aller vo.» beiden Regierungen r : - ,r V "e führten An gelegenheiten dirigiert und die von Frankreich für nötig gehaltenen und vom Sultan genehmigten Re formen ausarbeiten und kontrollieren soll. 5. Die marokkanischen Minister erhalten franzö sische Räte. 6. Frankreich organisiert die Staatsschuldenver waltung

und garantiert die Forderungen der Gläu biger Marokkos. Frankreich sorgt für die nötigen Anleihen und für die Zivilliste des Sultans, woge gen der Sultan sich verpflichtet, keine Anleihen ohne Autorisation Frankreichs aufzunehmen. B. Wirtschaftliche Bestimmungen. 1. Gemäß Artikel 105 des Algecirasvertrages wird keiner der öffentlichen Dienstzweige Marokkos zugunsten besonderer Interessen abgezweigt lverden dürfen. Gemäß Artikel 106 des gleichen Vertrages bleibt die Staatsautorität für öffentliche Dienst

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Pagina 2 di 16
Data: 19.08.1911
Descrizione fisica: 16
nicht, daß die Verhandlungen zwischen dem deutschen Reiche und Frankreich nicht zu einem befriedigenden Ergebnisse gelangen sollten. Es ist aber kaum anzunehmen, daß sie derartig abschließen werden, denn der Wille zur Verständigung ist zweifel los auf beiden Seiten vorhanden, ob er bei Deutschland stärker ist, als bei dem Nachbarstaate und ob dieser Umstand dazu sührt, daß ein Abkommen getroffen wird, dessen Inhalt den deutschen Interessen keineswegs hinreichend gerecht wird, kann erst später beurteilt werden. Möglich

ge troffenen Abmachungen nicht zufrieden ist, würde sicherlich in Frankreich einen solchen Eindruck machen, daß das Pariser Kabinett sich zu weiteren Entgegenkommen herbei lassen und eventuell die ganze Angelegen heit mit der tatsächlichen Rückkehr aller Beteiligten auf dem Boden der Algeciras- akte endete. Deutschland wird wegen Marokko ohne die dringenste Notwendigkeit nicht zum Schwerte greisen und Frank reich wird es sich 10mal überlegen, mit einem Gegner, der seit 1870 noch unver gleichlich stärker

geworden ist, sich zu messen. Die „Freunde" und die „Ver bündeten" können Frankreich höchstens moralisch unterstützen, sonst aber in keiner Weise. Ferner wird man sich an der Seite der Erwägung nicht verschließen, daß trotz aller tönenden Worte die Beziehungen zu Rußland nicht mehr jene Festigkeit haben, wie einst und, daß das Zarenreich wesent lich Wert daraus legt, mit Deutschland ein gutes Einvernehmen zu erhalten. Nicht minder wird man sich in Paris darüber klar sein, daß die vielleicht an fänglich

in England vorhanden gewesene Neigung zu einer Einmischung in die deutsch-französischen Verhandlungen so gut wie verschwunden ist, und daß Frankreich in einem offenen Konflikte mit Deutsch land wenig Aussicht hätte, an dem „Freunde" jenseits des Kanales einen wirksamen Beistand zu finden. Es kommt nicht darauf an, auf welchen Beweggrün den die gegenwärtigen englischen Bestreb ungen beruhen, die aus die Erhaltung des Friedens und eine gerechtere Beur teilung der deutschen Ansprüche Hinzielen

. Es ist möglich, daß dabei die Sorge vor einer größeren Annäherung Frankreichs und Rußlands an Deutschland eine Rolle spielt, ferner ist es auch möglich, daß die Arbeiterunruhen, welche gegenwärtig England heimsuchen, dort den verant wortlichen Kreisen Gefahren und Möglich keiten aufgezeigt haben, die bei einer Störung des Weltfriedens schwere Ver legenheiten bereiten könnten. Jedenfalls mehren sich die Stimmen, die für Deutschland freundlicher klingen und wohl dazu beitragen mögen, auch in Frankreich

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 26.08.1911
Descrizione fisica: 16
in Er wägung gezogen worden sein, welche jetzt in Paris zwischen Herrn Cambvn und dem franzö sischen Kabinett beraten wird. Es ,ift folgender Plan ins Auge gefaßt worden: Spanien tritt an Frankreich die zwischen Französisch-Kvngo und Kamerun gelegene Kolonie Rio Muni und die Kamerun vorgelagerte Insel Fernando Po ab. Frankreich zediert diese Besitzungen Deutschland und tritt ferner einen Teil der französischen Kolonie Mittel-Kongo an Deutschland ab. Frankreich an erkennt den nördlichen Teil Marokkos

Zeitpunkt einwandfrei beurteilt werden können. Die Hauptsache ist vorläufig die, daß allem Anschein nach auch diesmal eine fried liche Lösung erfolgt ist. Marokko ist nämlich ein Streitobjekt schon äl teren Datums. Es fischten dort jahrzehntelang Frank reich wie England im Trüben und schon 1863 und 1880 fühlten sich die Mächte genötigt, bezüg lich Marokko eine Konvention 'abzuschließen. 1884 wurde zwischen England, Frankreich und Spanien über die Aufteiluug Marokkos verhandelt und auch ein vierter

, daß sie Marokko annektieren wollten. Dabei ver- ftieg sich das Blatt zu einer Drohung gegen Frank reich, welche letzteres sehr übel aufnahm und sie auch zurückgab. Die beiden Mächte söhnten sich aber später wieder aus, England wurde mit Aegypten entschädigt und Frankreich erhielt die Versicherung, daß es fortan in Marokko durch England nicht gestört werden würde. Ueber Bord geworfen wurde nur Spanien, dem die beiden stärkeren Mächte bedeuteten, daß es in Marokko, trotzdem das Land sozusagen

unter seinen Fenstern liegt, nichts zu suchen habe. Nebst Spanien kamen auch die Marokkaner zur Erkenntnis, welche Freunde sie in den Franzosen gefunden hatten und began nen, sich dem Deutschen Reiche zu nähern. Die jetzige französische Marokkopolitik stützt sich auf das englisch-französische Abkommen vom 8. April 1904, auf Grund dessen Frankreich in Marokko jene Politik der friedlichen Eroberung, die man mit dem diplomatischen Ausdruck Penedration pacifique (friedliche Durchdringung) nennt und die z. B. in Tunis

der Kriegsgefahr lastete, aber die Marokkokonferenz glättete wieder die Wogen der allgemeinen Er regung. Frankreich mußte zwar den internationalen Charakter der Marokkofrage anerkennen, erhielt aber dafür durch die Algeeirasakte gewisse Man date zur Aufrechthaltung der Ordnung in Marokko. Daß es diese mißbraucht hat, darf schließlich nach seiner bisher verfolgten Marokkopolitik nicht wun-- dernehmen, umsomehr, als gewisse Anhaltspunkte dafür sprechen, daß es hiebei von England unter stützt werde. England

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 18.12.1914
Descrizione fisica: 16
einen leeren Korb. Frankreich soll sich für England umsonst opfern und verbluten. Auch Amerika hat den französischen Pumpversuch abgewiesen mW eine innere Anleihe hat nur 300 Millionen eingebracht. Frankreich hat also großen Geldmangel. Und ohne Geld kann man keinen Krieg führen. Frankreich hat mindestens eine halbe Million Mann an Toten und Verwundeten schon verloren. Und wenn auch die französische Regierung keine Verlustliste für die gewöhnlichen Soldaten, sondern solche nur für die Offiziere

herausgibt, so fühlt das Volk doch die ge waltigen Verluste, weil kein Ort verschont bleibt. Dabei sind jetzt rund 150.000 Franzosen in deutscher Gefangenschaft, darunter 2500 Offi zier e mit 6 Generälen. Eine Reihe von Generä len sind gefallen. Und nun muß Frankreich noch Of fiziere zur Ausbildung der Rekruten nach England schicken. Ja, Frankreich ist sowohl an Menschenma terial und besonders was sein Ofifziersmaterial be trifft, am Ende seiner Leistungen angekommen. Frankreich hatkeineReserven mehr

sieben. Die ru^^che Regierung sollte von der französischen Firma Dchn^dor-Greuzot 300 Ka nonen und 200 Maschinengewehre bekommen, welche durch Bulgarien geliefert werden sollten. Trotz der rustischen Drohungen verweigerte die bulga rische Regierung die Durchlieforung, so daß die Sendung wieder nach Frankreich zurück mußte. Ein anderer Beweis der bulgarischen Nacken^"'te gegen über Rußland: Der russische Gesandte in Sofia pro testierte bei der bulgarischen Regierung gegen die

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 12.09.1911
Descrizione fisica: 8
entworfene stanzösische Antwort zur Kenntnis zu nehmen. Der „Temps" meint aber, daß der Minister- rat kaum vor Donnerstag stattfinden werde. „Echo de Paris" meint, man werde in Deutschland ein« sehen, daß Frankreich das äußerst Mögliche getan habe, um zu einer Verständigung zu kommen und deshalb glaube man in der offiziellen französischen Welt, daß ein Uebereinkommen beider Mächte zu standekomme. Man hoffe, daß Deutschland auf die bevorstehende Antwort Frankreichs keine neuen Ein wendungen mehr

. Der „Matin" glaubt zu wissen, die stanzösische Ant wort werde lauten, daß es unmöglich sei, gewissen Forderungen Deutschlands nachzukommen, weil sie Privilegien in Marokko enthalten. Indessen glaubt man trotzdem, daß die Beendigung der Angelegenheit nicht auf besondere Schwierigkeiten stoßen wird. Im übrigen erklärt das Blatt, die Antwort Deutschlands hätte nicht die Form von Gegenvorschlägen, sondern von Randbemerkungen zu dem von der stanzösischen Regierung aufgestellten Statut. Die von Frankreich

vorgeschlagenen Bestimmungen umfaffen drei Haupt-— punkte, nämlich erstens: Deutschland verpflichtet sich, jeden politischen Akt zu achten, den Frankreich in Marokko künftig unternimmt; zweitens: Frankreich verpflichtet sich, alle Garantien für die Ausübung von Handels- und Jndustrieunternehmungen Deutsch lands in Marokko zu geben; drittens: Frankreich ge währt Deutschland territoriale Kompensationen rm Kongo. — In der deutschen Erklärung ist die dritte Frage überhaupt nicht behandelt; Deutschland

hat vielmehr nur die beiden ersten Punkte geprüft, es hat sich aber in Bezug auf den ersten Artikel nicht klar genug ausgedrückt und stimmt in Bezug auf den zweiten Artikel mit Frankreich nicht überein. Die von der Regierung in einem Kabinettsrat am Diens tag und in einem Ministerrat am Donnerstag fest zusetzende Antwort wird im versöhnlichem Sinne gr- halten sein. Es wird hierbei möglich sein, gewissen Ausstellungen Deutschlands in Bezug auf unterge ordnete Fragen zuzustimmen, die Basis der deutschen

Forderungen aber ist unannehmbar. Paris, 11. Sept. Das „Echo de Paris" schreibt: In ministeriellen Kreisen erklärt man, daß Herr von Kiderlen-Wächter auch nicht einen Augenblick den Gedanken gehabt habe, daß Frankreich die von Deutsch land als Maximum aufgestellten Forderungen an nehmen werde. Frankreich könne ruhigen Mutes die Signatarmächte von Algeciras zu Richtern über die deutschen Vorschläge machen und fei des Urteils der selben von vorneherein sicher. Man glaubt in Re- stierungskreisen aber immer

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 29.10.1910
Descrizione fisica: 16
eines Staates sei und daß in einer Republik weit mehr das Wohl des Volkes gefördert werde wie in einer Monarchie, in welcher privilegierte Kreise die Macht in Händen besitzen und die Exekutive führen. Um solche Behauptungen auf ihren wahren Wert zurückzuführen, bedarf es nur eines Blickes auf Frankreich. In Frankreich hat die monarchische Regierungs Aussenans/cfir afos Scfi/osses Woodrorfos? /n Eng/#/?/?. 2.J5//CA' //re/z/sv/ 5&/0S7 £/S7C/ afes E?///<3r£/z//77/776’r'. ' . Hds neue f/e/'/n cferf?0rfay

/es/sc/res7 /fi?0/ßs/&/ff//A l* # form mit der republikanischen in früheren Jahr hunderten mehrfach gewechselt. Jetzt haben wir dort seit nunmehr 40 Jahren die dritte Republik. Der erste Präsident derselben, Thiers, war konser vativ. Nach seinem Rücktritt wurde die Republik rasch hintereinander liberal, dann radikal, um beim Sozialismus anzulangen, und heute, unmittelbar vor dem Abgründe der Anarchie zu stehen. In der gleichen Stufenleiter ist Frankreich kirchenfeind lich und kirchenfeindlicher geworden

, an deren Spitze nicht weniger als drei der ganz echten „Volks- beglüser" stehen, das Volkswohl nicht auf der höchsten Höhe stehen? Es müßte sein, wenn die Republik wirklich die beste Staatsform und die sozialdemokratischen Demagogen die richtigen Volks männer wären. Aber Frankreich bietet den klipp und klaren Beweis, daß dem nicht so ist. Dort konnte bisher nur die antikirchliche Hctzpolitik als Bindemittel für den republikanischen Block dienen. Nunmehr versagt dieselbe aber ihren Dienst

, in denen ihnen die Ermordung wegen ihrer Haltung beim Eisen bahnerstreik an ge kündigt wird. In der Kammer wendete sich der sozialistisch-radikale De putierte Cuny unter dem Beifall einer großen Minorität dieses Vertretungskörpers gegen Briand, tadelte dessen Verhalten nnd rief schließlich: „Das ist eine Schufterei von Ihrer Seite!" So sieht es in der Republik Frankreich aus. Dieselbe hat den restlosen Beweis ihrer vollkom menen Unfähigkeit erbracht und wie die Ereignisse es andeuten

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 16.09.1911
Descrizione fisica: 16
noch da und dort prahlerische Reden und ; heben in denselben hervor, daß Frankreich kriegs bereit sei. Die Prahlhanserei ist aber ein bekann- . tes französisches Nationalübel und darum achet jj niemand auf der ganzen Welt auf diese Reden. Zudem ist Eingeweihten recht gut bekannt, daß ! Frankreich in Wirklichkeit nichts weniger als kciegs- ? bereit ist. Wunder muß es nehmen, daß die j Marokko-Angelegenheit in der letzten Woche im ! Deutschen Reich die Gemüter noch derart zu er- ; regen vermochte, daß ein Bankkrach

und un zweideutigste politischeFreiheitFrankreichs in Marokko. Für die Gewährung derselben räumt Frankreich an Deutschland einige territoriale Kompensationen ein. 2. Vollständige wirtschaft liche Gleichheit für alle Mächte mit Ein schluß Frankreichs, ohne Begünstigung, ohne Vor teile und ohne Vorrecht für irgend welches Land. 3. Die ernstesten und umfassendsten Bürgschaften, um diese wirtschaftliche Gleichheit in Zukunft zu sichern. Was die Kompensationen betrifft, so will Frankreich an Deutschland den mittleren

Teil von Französisch-Kongo abtreten, der im Süden durch den Fluß Sangha begrenzt wird, einschließ lich eines schmalen Landstceifens, der bis zum at lantischen Ozean geht und ihn etwas nördlich von zu einem blutigen Konflikt kommen, ist jedoch Tat sache. Frankreich, durch die Hinterhältigkeit Englands ermutiget, wollte sich Uebergriffe tn Marokko ge statten, die deutscherseits nicht so ruhig hingenommen werden konnten. Kaiser Wilhelm hatte im Jahre 1905 das historische Wort gesprochen

die alldeutschen „Leipziger Neuest. Nachc.": Daß in Wien heute die Stim mung viel wärmer ist, als in den Tagen von Al- geciras, bedarf kaum eines Beweises. Hier ist es vor allem der Thronfolger, der ehrlich und entschlossen an die Seite Deutschlands tritt. Und Rußland, das damals so herausfordernde Töne anschlug, hat jetzt mit ziemlicher Deutlichkeit. zu erkennen gegeben, daß es die Freundschaft für Frankreich niemals soweit treiben würde, um an einem Kriege gegen Deutschland aktiv teilzunehmen

Deutschland und Frankreich gegeneinander hetzte, und auch in Bel gien dürfte man nicht ohne Grund befürchten, daß die Neutralität wie eine schöne Illusion zecflattecn würde, wenn erst einmal hart auf hart prallt. Aber sicherlich würden Franzosen und Engländer es sein, die gelassen alle Bande frommer Scheu abstreifen und die Bewohner der beiden kleinen Reiche daran erinnern würden, daß auf dieser Erde die Neutralität nicht das letzte und höchste Gut kraftvoller Nationen bedeutet. Wer frei sein will, muß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 01.09.1911
Descrizione fisica: 8
haben soll, also es nicht als ein Zurückweichen ausgelegt werden kann, wenn Deutschland sich mit Kompensationen im französi schen Kongo zufrieden gebe. Die Unterhandlungen selbst werden heute beginnen. Frankreich ist an geblich entschlossen, weitere Zugeständnisse, als die, welche der französische Botschafter heute dem deut schen Staatssekretär unterbreitet, nicht zu machen, wodurch die Situation wieder verschärft wird. Denn was dann, wenn Deutschland diese Zugeständnisse als „ungenügend" ablehnt?. Die ganze im Solde der Kapitalisten

stehende Presse Deutschlands hetzt ja gegen die Annahme der Zugeständnisse, will sie, obwohl der Inhalt des französischen Angebotes nicht bekannt ist, unbedingt abgelehnt wissen. Wird die Regierung dem Drängen der kapitalistischen Kriegs hetzer standhalten? Daß die Situation als ernst aufgefaßt werden muß, beweist die Mobilisierung Belgiens. Belgien, ein neutraler Staat, mobilisiert seine Truppen mit der ausdrücklichen Begründung, daß es fürchtet, wenn es zwischen Deutschland und Frankreich

zu einem Kriege kommen soll, daß die ser trotz der Neutralität des Landes auf seinem Ge biete ausgetragen werden könnte. Bemerkenswert ist ein weiteres Dementi: Ita lien bestreitet nämlich, daß es die Absicht habe, im gegenwärtigen Moment von Frankreich Kompensa tionen zu fordern. Es will seine Ansprüche erst nach einer Einigung Deutschlands und Frankreichs stellen. Dagegen hat die Verstimmung zwischen Deutschland und Spanien wieder zugenommen, da der spanische Vorstoß im Süden von Marokko kei neswegs

" aus angeblich wohlinformierter Quelle meldet, will Frankreich die Hälfte seiner zentralafrikanischen Ländereien an Deutschland abtreten und für sich nur das Recht des Durchmarsches seiner Truppen durch das abgetretene Gebiet beanspruchen. Belgiens Kriegsrüstungen. Brüssel, 1. September. In Lüttich beschäftigt man sich derzeit mit der Instandsetzung der Festun gen an der Maas. Hier fand eine Zusammenkunft höherer Offiziere beim Kriegsminister Hellebaut statt. Man fährt unausgesetzt fort, die Forts im Lande

sich über den Zweck der Rüstungen: „Wir wollen bereit sein, unsere Neutralität zu verteidigen, falls sich Deutschland und Frankreich auf unserem Boden schlagen wollten. Wir fiirchten ein zweites Waterloo." Die Verhandlung Spaniens mit Frankreich. Aus Madrid wird dem „Lokalanzeiger" berichtet: Gelegentlich des heutigen Ministerrates erregte eine vor Beginn der Sitzung gemachte Bemerkung des Ministerpräsidenten Canalejas Aussehen, Spaniens Verhandlungen mit Frankreich seien schwierig und für Spaniens Zukunft

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Unterinntaler Bote
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Pagina 1 di 4
Data: 15.08.1914
Descrizione fisica: 4
und, ohne vor dem unermeßlichen Ab grund zurückzuschaudern, an die Seite der groß serbischen Mordgesellen und der moskowitischen Roheit. England kann sich nicht auf einen Vertrag mit Rußland oder Frankreich berufen, der es zwingen würde, mit der russisch-französischen Allianz durch Dick und Dünn zu gehen; außer Hall in Tirol, 15. August 1914. es wären denn ganz geheime Abmachungen, was umso verwerflicher erschiene und auch über die verantwortlichen Staatsmänner an der Themse den Stab zu brechen erlaubte. Gerichtet

, durch deffen Gebiet es seine Truppen schicken muß, die vollste Selbständigkeil und den Ersatz aller eventuellen Schäden nach dem Kriege garantiert. Der König der Belgier war sich im Vorhinein des Erfolges sicher, als er sich an das englische Kabinett „um Schutz" wandte. Den Engländern und Franzosen war es nie ein Geheimnis, daß die deutschen Truppen durch Belgien ziehen würden bei einem Kriege mit Frankreich. Die Worte des englischen Staatssekretärs, daß Eng land nicht ruhig zusehen

könnte, wenn eine fremde Frankreich bekriegende mächtige Flotte dessen Nordküste angreifen würde, lauten richtig gelesen: England wollte auf keinen Fall zusehen. Als sich nun Belgien in einem dringenden Appell an England um Intervention wandte, da wurde von diesem Staate der Anlaß mit wahrer Gier auf gegriffen, um sich auf Deutschland zu stürzen. Es ist eine Heuchelei, wenn Grey von „britischen Interessen" spricht, die bei einem Durchmärsche nach Belgien auf dem Spiele stünden. Das englische Kabinett hat seine Maske

fallen gelassen und treibt ein sehr gewagtes, ein Vabanque- Spiel. Die englische Nation wird vielleicht bald zu einer befferen Einsicht kommen, wie die In teressen Englands zu wahren sind, wenn die Feuergarben in den überseeischen englischen Kolonien und Interessengebieten wie Indien, Aegypten, im Burenlande etc. den Himmel blut rot färben werden. Welches Schicksal Kanada bevorsteht, wird dem englischen Mutterlande eben falls kein Geheimnis bleiben. Auch Frankreich wird seine schmerzenden Wunden

befindet. Unzählige Gerüchte tauchen auf, gehen von Mund zu Mund, werden ent sprechend vergrößert und ausgeschmückt und schließlich geraten die Redaktionen in helle Ver zweiflung, wenn sie Hunderte von Anfragen aus dem Leser- und Freundeskreise des Blattes be antworten müssen. In der Bevölkerung waren letzter Tage zwei Gerüchte Mittelpunkt des ganzen Interesses. Die Zeitungen wurden bestürmt, mitzuteilen, ob es richtig sei, daß erstens Italien an Frankreich den Krieg erklärt habe und zweitens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 03.07.1911
Descrizione fisica: 8
, mit dem Ge nossen A r i c o ch i, Innsbrucker Buchdruckerei, Mentlgasse 12, ehestens abzurechnen, gleichgül tig, ob Blocks gaiiz oder nur teilweise verkauft sind. Drahtnachrichten. (Original-Telegramme der „Volks-Zeitung"). Deutschland und die marokkanischen Wirren. Beratungen zwischen Frankreich und England. London, 3. Juni. Der hiesige französische Botschafter Cambon wird heute mit dem englischen Staatssekretär des Auswärtigen Grey wegen der Entsendung deutscher Kriegsschiffe und Truppen nach Agadir und wegen

der Marokkofrage im all gemeinen eine Beratung abhalten. Offenbar zielt Frankreich auf ein gemeinsames Vorgehen mit England gegen Deutschland ab, da in England der deutsche Vorstoß außerordentliche Erregung hervor gerufen hat, dürfte Frankreich ein außerordentliches Entgegenkommen finden. Die englische Presse über den Vorstoß Deutschlands. London, 3. Juli. (Privat.) Die englische Presse kommentiert heute durchwegs die Entsen dung deutscher Truppen nach Marokko. Nahezu übereinstimmend erklären alle Blätter

nach Marokko geschaffene Lage ziemlich ruhig. Einzelne fordern, daß Frankreich sofort mehrere Kriegs schiffe nach Agadir entsendet. Paris, 3. Juni. Jaures beurteilt in der „Hu- manite" in einem Artikel „Das Unvermeidliche" die geschaffene Situation wie folgt: Nach Frankreich Spanien, nach Spanien Deutschland! Wie Frank reich und Spanien erklärt auch Deutschland, daß sein Einschreiten nur vorübergehend sei und die französische Diplomatie kein Recht habe, seine Auf richtigkeit in Zweifel zu ziehen. Agadir

sei sehr weit vom französischen und vorn spanischen Aktions gebiete entfernt, aber es können diplomatische Rei bungen eintreten und namentlich kann die Em pfindlichkeit Englands wachgerufen werden. Deutschland wollte zeigen, daß es sich von unseren Kolonialleuten nicht foppen läßt, und jetzt steht Frankreich vor der Wahl, entweder die Teilung Marokkos mit allen Mächten vorzunehmen, die ein Gelüste darauf haben, oder ehrlich und rückhaltlos seine verbrecherische und verblendete Marokkopoli tik

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