, England habe in diesem Kriege freie Hand, es sei an keine Macht durch Vertrag gebunden. England se- »ur in den Krieg eingetreten, well Deutschland ver tragswidrig und völkerrechtswidrig in Bel gien einmarschiert sei. Nun gab Lloyd George selbst zu, daß zwi schen England und Frankreich ein Vertrag be standen habe, nach dem England den Fran zosen im Falle eines Krieges mit Deutschland zu Hilfe kommen würde. Ein Abgeordneter machte den Ministerprä sidenten auf den Widerspruch zwischen ihm und Grey
sei, so sei er stets vonEng- land verworfen worden, was durchaus verkehrt sei. Eswerde immer gesagt, um den Krieg zu beendigen, müsse Deutsch land niedergezwungen werden, aber das Beispiel von Irland zeige, wie es England nicht möglich sei, diese kleine, in sich starke Nation zu vergewaltigen. Das Ziel, wofür England in den Kampf getreten sei, sei nicht mehr das gleiche, das die Fortsetzung dieses Kampfes bedinge." Auch in Frankreich wird, wie es den An schein hat, dieser Friedensbrief zum Teil
, die Lansdowne entwickelt, auf- greifen und in die Wirklichkeit umsetzen." Dem früheren französischen Innenminister Malvy ist es in seinem gemeldeten Prozesse weit bes ser gegangen, als man unter den heutigen Ver hältnissen in Frankreich glauben mochte. Malvy war angeblich wegen Hochverrats, dadurch begangen, daß er den Deutschen den Verteidigungsplan des Chemin des Dames (wo die Franzosen am 27. Mai l. I. eine schwere Niederlage erlitten haben) verraten haben soll, angeklagt. Selbstverständlich er gab
der Prozeß die Unwahrheit dieser An schuldigung und man hat in Frankreich das Gefühl, daß nur die persönliche Feindschaft zwischen Malvy und dem heutigen Minister präsidenten C l e m e n c' e a u, ersterem den Prozeß eingetragen hat. Malvy war nämlich kein Kriegshetzer von der Sorte Elemen- c e a u s. Nachdem ein Freispruch Malvys zu einer Regierungskrise geführt hätte, die inan jetzt vermeiden wollte, so wurde Malvv vom Gerichte wegen „Pflichtverletzung*, begangen dadurch, daß er den Friedensfreunden
in Frankreich als Minister nicht scharf genug entgegengetreten war, zu 5 Jahren Ver- bannung, ohne Aberkennung seiner bür gerlichen Ehrenrechte, verdonnert. Durch den Verlaus des Prozesses erscheint in Wirklich keit nicht Malvy, sondern der „Tigers wie man Clemenceau in Frankreich auch nennt, verurteilt. Malvy ist unter großen Huldi gungskundgebungen seiner zahlreichen An? Hänger, auch in Arbeiterkreisen, nach Spanien abgereist. . Die Lage in Rußland ^ wird' täglich unhaltbarer und es Hürde