K 10-20. — Einzelnzusendung durch die Post für Oesterreich: Monatlich K 2—, vierteljährig K 6-, halbjährig K 12—. — Für Deutschland monatlich K 2-20. — Für die Schweiz monatlich K 2 70. — Nr. 181 Innsbruck, Mittwoch, 12. August 1914 22. Iahrg. UkM-llWl» in MW im Wjk. zehn Staaten im Kriege. Gestern ist der Kriegszustand zwischen Oesterreich- Ungarn und Frankreich eingetreten. Aus den Tele grammen, die von dem Abbruch der Beziehungen zwischen diesen beiden Mächten berichten, erfährt man nicht, welcher Teil
hier der angreifqnde ist. Der Draht berichtet nur, daß der österreichisch-ungarische Gesandte in Paris und der französische Gesandte in Wien die Pässe verlangten und daß beide Vertreter bereits die Abreise in ihre Heimat angetreten haben. Das Richtige wird sein, daß hier beide Mächte gleich zeitig und in gleicher Erkenntnis handelten, in der Erkenntnis nämlich, daß es angesichts des Kriegs zustandes zwischen Oesterreich-Ungarn und Ruß land, zwischen Deutschland und Frankreich-England ganz ausgeschlossen
ist, noch länger die Beziehungen aufrecht zu erhalten. Tatsächlich waren ia durch die übrigen Kriege Oesterreich-Ungarn und Frankreich bereits im Kriegszustände. Mit der Abberufung der Gesandten wird eine Tatsache offiziell ausgespro chen. Nun sind, da heute auch Montenegro Deutschland den Krieg erklärte, zehn Staaten Europas mitein ander in Krieg verwickelt, u. zw.: Oesterr.-Ungarn und Serbien, Oesterreich-Ungarn und Montenegro, Oesterreich-Ungarn und Rußland, Oesterreich-Un garn und Frankreich
, dann Deutschland und Ruß land, Deutschland und Frankreich, Deutschland und Belgien. Deutschland und England und Serbien und Deutschland, dann noch Montenegro und das Deutsche Reich. Die einzige Großmacht, die sich bis nun am Kriege nicht beteiligt, ist Italien. Von den Mittelstaaten sind außer den Balkanländern: Ru mänien, Bulgarien, Griechenland, die Türkei, den skandinavischen Staaten Norwegen, Schweden und Dänemark, ferners den Staaten Schweiz und Hol land alle am Kriege mitbeteiligt
. Es ist aber sehr fraglich, ob nicht der größere Teil dieser Mittelstaa ten mit in den Krieg hinemgezogen oder selbst ein- greifen wird. Die Schweiz hat bereits erklärt, daß sie die der Theorie nach autonom-neutrale, in der Wahrheit aber zu Frankreich gehörige Provinz Sa voyen besetzen will. Rumänien lauert auf die erste Niederlage Rußlands, um auf Bessarabien, wo viele rumänische Brüder unter dem russischen'Joche schmachten, Hand zu legen. Daß Rumänien Hoff nung hat, aus dem Kriege Nutzen zu ziehen, beweist ein heute