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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 05.06.1903
Descrizione fisica: 16
wiederholt geäußerte wünsche der Bauernschaft veranlaffen uns folgendes bekannt zu geben: werden außer Bozen zwölf Exemplare paketweise unter gemeinsamer Adresse bezogen, so kostet der einzelne Jahrgang der „Tiroler Bauern-Zeitung" nur zwei Arenen fünfzig Heller. Der Adressat erhält außerdem ein Freiexemplar. Für jedes weitere Dutzend ebenfalls ein Freiexemplar Inhalts-Verzeichnis. Katholikenverfolgung in Frankreich. — Die Bauernder- sammlung in Weitental. — Schutz der Landwirtschaft! — Mahn

- worte. — Politische Ausschau. — Bauernbriefe. — Behandlung der Wildschäden. — Bienenzucht. — Vermischtes. — Der alte Schnauzer und seine Desertiergeschichte. (Erzählung.) — Auskünfte aller Art. — Getreidepreise. — Marktberichte. — Briefkasten. — Inseratenteil. Katholikenverfolgung in Zirankreich. Das schöne Frankreich hat jetzt eine schwere Zeit rmtzrmracheu. Kaum hatte es sich von den schweren Verlusten des deutsch-französischen Krieges im Jahre 1870—1871 erholt, so riß

dort das mit dem Freimaurertum verbundene Judentum die Re- gierungSgewalt und die öffentlichen Aemter an sich, um das Volk auf wirtschaftlichem Gebiete in jeder Richtung ausbeuten zu können. In keinem Lande westlich von Oesterreich herrscht heute der Volks betrug so unbeschränkt als in Frankreich. Als die Juden an die Schröpfung der ehrlich Arbeitenden in Frankreich gingen, suchten sie das einfältige Volk durch Kriegserklärungen in den Kolonien zu betäuben. Frankreich hatte aber bei diesen Komödienkriegen kein Glück

und in allen Ländern gefunden. So war es auch in der Jetztzeit in Frankreich. Es fanden sich Advokaten, Beamten, junge Studentlein, angebliche Künstler und Schriftsteller, geistlose und gewissenskranke Poli er und auch arme, verführte Arbeiter, wie sie in den großen Städten zu Tausenden zu finden sind, E gegen die katholische Kirche und ihre Einrich tungen anstürmen. Besonders das viele Geld, das angeblich in den Klöstern stecken sollte, war es, auf das die gottlosen Staatsmänner, die ihr Vaterland in tiefe

Schulden gesteckt hatten, abgesehen haben. Vergebens waren die Mahnungen der ruhig Denkenden, sich nicht an Kirchen gut zu vergreifen, da dies noch niemals Segen gebracht hat, vergebens auch wurde darauf verwiesen, daß gerade in Frankreich die katholische Kirche in ihren Schulen und Spitälern ihrem Vaterlande in uneigennützigster Weise so große Dienste leistete. Doch was nützt es, wenn die Leute mit geistiger Blindheit geschlagen sind. Sie wollten die Segnungen, die sie der katholischen Kirche

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Unterinntaler Bote
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Pagina 3 di 12
Data: 16.11.1906
Descrizione fisica: 12
der Kirche vom Drucke des Konkor dates, also eine Lösung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche ersehnt und die Vorteile beleuchtet, die neben den allerdings auch eintretenden fühlbaren Nachteilen damit verbunden wären. So wird künftig vor allem die Besetzung der bischöflichen Stühle frei sein! Seit Hunderten von Jahren, und zwar neu befestigt durch das Konkordat von 1804, wurden die Bischofssitze in Frankreich einzig und allein durch die Regierung besetzt; die Kirche hatte nur ein in den meisten

Fällen recht schwaches Vetorecht gegenüber der Person. Diese« Recht ist ja in Frankreich von der Re gierung zu manchen Zeiten loyal ausgeübt worden, indem man tüchtig« und eifrige Priester zu Bischöfen machte. Seit dem Sturze der Präsidentschaft Mac Mahons aber haben in Frankreich die Freimaurer das Heft in der Hand gehabt uno eine bald mehr radikal, bald mehr sozialistisch gerichtete Freimaurerregierung hat die Bischofsstühle besetzt. In wel cher Weise diese Regierung ihr Recht ausgeübt

Männer ernannt, von denen man absolut sicher war, daß sie außerhalb der Kirche und Sakristei niemals einen Finger rühren würden. Auch die Pfarrbesetzungen werden von jetzt an frei sein. Die Regierung wird sich nicht mehr um dieselben kümmern. Damit wird die ganze Kirche in Frankreich frei, eine Si tuation, in welcher sie sich seit Beginn des 16. Jahrhunderts nicht mehr befunden hat. Das ist ein ungeheurer Vorteil für sie. Den ersten Erfolg dieser Verbefferung hat die Kirche in Frankreich auch bereits

eingeheimst durch die Bi- schossversammlung von Paris. Solche Versammlungen wa ren bisher durch die organischen Artikel, welche Napoleon I. dem Konkordat willkürlich hinzugefügt hatte, verboten. Seit hundert Jahren haben daher in Frankreich keine französischen Bischöfe sich versammeln dürfen, ohne dem Strafgesetz zu verfallen. Das war im höchsten Maße kindisch, wurde aber von allen Regierungen, sowohl von der napoleonischen wie von der bourbonischen wie natürlich auch von der gegenwär tigen

freimaurerischen aufs strengste durchgeführt. Alles durfte sich in Frankreich versammeln, von den Ministern bis zu den Vagabunden, nur die katholischen Bischöfe nicht. Erft langsam wird man sich in Frankreich an diese Bewegungs freiheit gewöhnen und begreifen, wie man sie zur Wieder belebung des Katholizismus benutzen kann. Der Anfang wird freilich sehr schwer sein, und es wird zunächst lang sam gehen bis die Organisation des Kultus auf einer festen Basis steht; dann aber darf man wohl eher optimistisch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 04.03.1924
Descrizione fisica: 8
. Par is, 2. März. (Wolfs.) In einem Schreiben, das Premierminister Ram- say Macdonald am 29. Februar an den Mi nisterpräsidenten Poincare gerichtet hat. heißt es: In England ist das Empfinden weit verbreitet, daß Frankreich entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages eine Lage zu schaffen versucht, die ihm das verschaffen soll, was es während der Friedensverhandlungen zwischen den Alliierten nicht hat durchsetzen können. Gewiß seien ver schiedene Erwartungen Frankreichs enttäuscht worden

. Aber die Bevölkerung unseres Landes betrachtet mit Besorgnis den nach ihrer Meinung von Frankreich gefaßten Beschluß, Deutschland zu Grunde zu richten und auf dem Festlande zu herr schen ohne Rücksicht auf unsere vernunftgemäßen Interessen und die Folgen, die sich daraus, für die Regelung der europäischen Fragen ergeben. Nach meiner Ansicht ist es dieser Stand der öffentlichen Meinung in den beiden Ländern, der unsere Be ziehungen in der Vergangenheit beeinträchtigt hat. Ich wünsche von ganzem Herzen

, daß wir beide versuchen, der französischen und der englischen öf fentlichen Meinung das Vertrauen einzustößen, daß ihre Befürchtungen und Empfindlichkeiten aus dem Wege sind, grundlos zu werden. Das französische Volk wünscht Sicherheit, das englische Volk ebenso. Während aber Frankreich an Sicher heit nur insofern denkt, daß sie ihm Schutz gegen über Deutschland allein gewährt, legt das bri tische Reich diesem Wort eine viel weiter reichw.de Bedeutung fei. Was wir wünschen, ist die Sicher heit vor neuen

Kollektivgarän- tien und Ueberwachung, oder durch irgendein an deres Mittel, das ist, glaube ich, eine Angelegen heit, in der der Völkerbund durch gleichzeitige Er örterung und eventuell durch eine Aktion eine wichtige Rolle spielen könnte. Man müßte die Zu stimmung und den guten Willen sämtlicher Länder Europas im Sinne einer derartigen Politik sest- stellen. Aber es handelt sich hier auch um eine Politik, die nur in Gang kommen kann, wenn Frankreich und England sich vorher darüber ver- ständiat

Ihr und mein Land einander näher bringen werden. Ich sehe keinen Grund, der etwa hindern könnte, daß dieses Problem, wenn es im weitesten Sinne erfaßt und in Verbindung mit dem verwandten Problem .fet interalliierten Schulden einer Prüfung unterzogen wird, in einem baldigen Zeitpunkt gelöst wird, so daß England auf die wirtschaftliche Stabilität in Europa hoffen darf und Frankreich die Zusiche rung erhält, daß seine gerechten Forderungen be friedigt werden. Am Schlüsse seines Schreibens sagt Macdonald

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 8
Data: 30.06.1926
Descrizione fisica: 8
. Damit es sich nicht mit Oesterreich, gegen Frankreich verbinde- hetzt Frankreich) zunächst die slavischen Völker auf Oester reich. Die Tschechen rücken vor und erobern Wien. Eine große Verwirruttg aber entsteht auch in Frank reich. Während dieser Unruhen steigt die Erbitterung gegen Preußen von Tag zu Tag. Gegen Preußen wegen seiner unglücklichen Kämpje. Sübdeutschland hat wäh rend dieser Zeit teilweise K'ommunistenherrschaft. Aber auch Norddeutschland und die österreichischen Länder feufgeit unter dem Einfluß

ihm be denklich. Er entsetzt Wien, bringt Ordnung in die österreichischen Länder, dann zieht er durch Süddeutsch" land, ordnet auch hier die Verhältnisse. Alles schließI sich ihm an. Nun rückt er gegen die Pfalz vor und greift dort die Franzosen an, die erste Schlacht ist bei Winnweiler, die zweite bei Kaiserslautern, die dritte bei Metz. In sämtlichen Schlachten wird Frankreich geschlagen. Er verfolg: die Franzosen bis zur Maas- dort wird Frieden geschlossen. Die bisherige französische Regierung

wird gestürzt. Unter den Franzosen im. besetzten Gebiet wird ein furchtbares Blutbad angerich- iet. Der französische Präsident wird ermordet. Die neue Regierung stellt sich total anders ein. Die Russen rücken nun langsam zur Hauptschlacht. Sie gelten für Süjddeutschland, Frankreich und Oester reich als der gemeinsame Feind, der alle bedroht. Gegen ihn und Preußen schließt sich nun alles zusam men. Aber auch Schweden und die Türkei treten auf Seite Rußlands. Nun rücken Frankreich und her große Heerführer

gemeinsam gegen die Russen und ihre Ver bündeten. Zunächst setzt Frankreich rasch mit einem starken Heere bei Linzing (zwischen Bonn und Koblenz) über den Rhein und greift die Preußen an. Diese ziehen sich in die Festung Köln zurück und sogleich beginnt die Beschießung. Ein großer Teil entflieht aus der Festung und zieht sich nach Westfalen zurück. Das, Hauptquartier der Preußen ist in Münster, um /das schwer gekämpft wird. Dort ist auch der alte Kaiser von Holland zurückgekommen. Jetzt greifen

die Rüssen an. Es kommt zu großen Schlachten zwischen Köln, Essen, Paderborn und Münster-Elberfeld. Die Städte Soest, Unna, Hamm und Werl gehen in Flammen auf. Schließlich werden die Rüssen und ihre Verbün deten in einer Schlacht, in der auch ein Naturereignis den unsrigen sehr zuhilfe kommt, fast ganz aufge-» rieben. Frankreich setzt sofort nach Schweden über und züchtigt es für seine Teilnahme am K'rieg. Dieses wehrt sich furchtbar. Stadt um Stadl und Dorf um Torf muß erobert werden. Rußland

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 12
Data: 02.04.1922
Descrizione fisica: 12
, von Frankreich. Frankreich ist den Bolfchewiki durch aus nicht grün. Es bocken zwar vor zirka 6 Wo chen einmal Verhandlungen stattgesunden zwischen beiden Regierungen, die aber zu nichts geführt ha ben, wohl aus dem Grunde, weil man beiderseits nicht gerade besonders guten Willen gezeigt hat. Der Grund, warum Frankreich auf Bolschewik- Rußland nicht gut zu sprechen ist, ist ein doppelter. Erstens hat Rußland bis dato noch nie die fran zösische Schuldforderungen, die eine Höhe von 35 Milliarden Franken

Friedenswührung haben, an erkannt. Sowjetrußland hat erklärt, die Schulden, die die Regierung des Zaren zum Kriegführen ge macht. kümmern sie nicht. Rußland würde hier über wohl mit sich reden lassen, wenn Frankreich die Sowjetregierung als Zurecht bestehend aner kennen würde, was efe ^Frankreich nichts will. Und damit kommen wir auf den zweiten Grund, warum Frankreich Rußland alles eher als freund lich gesinnt ist und das ist der: Frankreich fürchtet, es könnte sich an Rußland das alte Sprüchlein

be wahrheiten, daß gleiches Leid Freundschaft schasst. - Es fürchtet daher mit Recht, daß einmal die Zeit kommen werde, wo Deutschland und Rußland Freunde werden und all die französischen Macht pläne und Staatenschöpfungen, die Frankreich auf Kosten Rußlands und Deutschlands gehegt und gemacht hat. über den Hausen werfen werden, so bald beide Staaten sich einmal erholt hätten. Und hierin dürste Frankreich Recht haben. Das Rich tige, um das zu vermeiden, wäre aber, nicht Un recht tun. dann hat man Rache

und Vergeltung nicht zu fürchten. Frankreichs Ziel ist die Herr schaft über Europa; ob Recht oder Unrecht cst Ne bensache. Frankreichs Plan gegenüber Rußland ist der Sturz des Bolfchewiki-Regiments und Wieder aufrichtung des Zarentums in Rußland. Der Grund ist, wie schon angedeutet, durchaus nicht Mitleid mit dem armen, geknebelten, halbverhungerten Volke, sondern die Hoffnung, daß ein Zar schon aus Dankbarkeit stramm und fest zu Frankreich stehen würde. Die Tausendä russischer Flüchtlinge aus den höch sten

hin, daß eine neue zaristische Regierung ihm Bessarabien belassen werde. Vor läufig ließ es sich den Raub durch den Botschafter rat bestätigen, wodurch es endgültig für Frankreich gewonnen wird. Auch Polen bangt um feine in wahrem Größen wahn gezogene Ostgrenze, die ihm Riesenteile rein- russischen Gebietes zuschantzte. Das geschah im be kannten FrieüensverLrag von Riga, der aber von den Großmächten noch nicht anerkannt ist. Um die Aberkennung desselben in. Genua zu erlangen, wird c s Wonkrefch durchs Feuer

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 12
Data: 01.08.1902
Descrizione fisica: 12
ments die Notwendigkeit und Gesetzmäßigkeit dieser Formalitäten bestreiten. Die getroffenen Maßregeln bekunden den augen- genscheinlichen Willen, die Schulen zu schließen, nach dem man alles darauf eingerichtet hatte, zu diesem Ziele zu gelangen. Diese Maßregeln erscheinen uns umso bedauerlicher, als Frankreich der Beruhigung bedarf. Diesen Gedanken haben Sie, Herr Präsident, mehr als einmal ausgesprochen und wir sind Ihnen dafür erkenntlich. Nun kann die Beruhigung er folgen durch die Achtung

der religiösen und bürger lichen Freiheiten. Das lehrt uns die Vergangenheit. Zu Beginn des verflossenen Jahrhunderts forderte Frankreich die Beruhigung nach der Unterdrückung, mit der die antichristlichen Bunde es belastet hatten, und es ist ein sehr lehrreiches Schauspiel, zu sehen, wie die legislative Versammlung von 1802 die wahren Bedingungen der gesellschaftlichen Ordnung studiert. Der erste Ruf, der aus allen Teilen Frank reichs sozusagen hervorbricht, ist die Notwendigkeit der Religion. „Die Gesetze

christlichen Jungfrauen zurück berufen, die sich großmütig dem Dienste der un glücklichen, kranken und leidenden Menschheit ge widmet hat." Indem Portalis die Lage zusammenfaßte, kam er zu dem Schlüsse, daß Frankreich „vernünftiger weise das Christentum nicht abschwören kann, ohne die Denkmale seines eigenen Ruhmes zu zerstören. Es gibt," setzt er hinzu, keine der Lage aller wohl- geordneten Nationen. Das ist nicht die Religion eines Volkes, das ist jene der Menschen; das ist nicht die Religion

eines Landes, sondern der Welt." Dann kam Pius VII. zu uns und besiegelte durch das Konkordat den religiösen Frieden. Frank reich hatte seine durch den revolutionären Sturm unterbrochenen Jahrhunderte alten nationalen Tra ditionen wieder ausgenommen. Auch heute kommt Leo XIII. mit der nämlichen Liebe zu unserem Lande zu uns. „Wir haben," sagt Leo XIII., „keine Bemühung unterlassen um in Frankreich das Werk der Be ruhigung zu verwirklichen, das ihm unberechenbare Vorteile verschafft hätte

, nicht nur in der religiösen, sondern auch in der bürgerlichen und politischen Ordnung." „Der Wunsch der Bischöfe Frankreichs ist der Wunsch Leo's XIII. : die Beruhigung der Geister herbeizuführen. Wir entsprechen so, Herr Prä sident, dem Wunsche nach der Beruhigung und der Einigung der Geister in unserem teueren Frankrerch, den Sie erst kürzlich ausgesprochen haben. In der Achtung der religiösen und bürgerlichen Freiheiten werden sich die Geister und Herzen einigen. Wenn Frankreich den gegenwärtigen Institutionen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 18
Data: 06.12.1925
Descrizione fisica: 18
Seite 2. Nr. 49. Geld aufleihen, um durchzuhalten, um Munition und dergleichen aus Amerika zu bestellen. Van England hat es' rund *22 und von Amerika 29 Milliarden Schilling geliehen Das ist nun zwar ein hübsches Sümmchen, aber das wäre noch nicht zum Aermelausreißen für ein wohlsituiertes Land wie Frankreich eins ist. Ja, Frank reich ist ein gesegnetes Land. Es ist das einzige, das sich fast mit allen Dingen selbst versorgen kann und noch manche Schiffsladung ausführen kann, ähnlich

wie seinerzeit das alte Oesterreich-Ungarn. Frankreich hat im Kriege allerdings furchtbar gelitten. Fast ganz Nordsrankreich in einer Breite von stellenweise 90 bis 70 Kilometer und darüber wurde in eine förmliche Wüste verwandelt, so daß man nicht einmal die Stel len fand, wo ein Dorf gestanden war. Der Aufbau und das Zinsen hat natürlich unmenschlich viel Geld gekostet. In Frankreich hat man sich gesagt, Deutsch land hat den Schaden angerichtet, Deutschland muß zahlen, bis alle Schäden ausgebessert

mit aufhalste, ivie Oesterreich, Bulgarien und die Türkei entweder zer schlagen oder zahlungsunfähig gemacht. Das hat man in Frankreich ganz übersehen und hat einfach gcschrien: Deutschland muß zahlen und alle Schäden gut machen. Deutschland hat schwere Millionen gezahlt, hat Holz. Vieh und Kohle geliefert, es war aber doch alles zu wenig. In Frankreich war man aber guten Mutes, rnan gab sogar Millionen an die neuen Bundesge nossen, an die Polen nub Serben, um ihnen auf die Beine zu helfen. Dazu kam

noch, daß Rußland seine Vor- und Kriegsschulden, die sich aus mindestens 7 Milliarden Schilling belaufen, nicht mehr zahlen wallte. Schließlich und endlich wurde allüberall das Trumm zu kurz. Statt nun mit den Steuern in die Höhe zu fahren und bei den riesigen Militärausgaben zu sparen, nahm man zu inneren Anleihen die Zu flucht. Zu den Kriegsanleihen kamen die Friedensan- leihen. Und da das alles nicht reichte, half man fort und fort ein wenig mit der Banknotenpresse nach. Frankreich hat beute 300 Milliarden

innere Schul den. darunter mindestens 42 Milliarden solcher, die in kurzer Zeit zurückbezahlt werden müssen. Der Staats voranschlag für 1926 weist bei einer Gesamtausgabe von 36 Milliarden 22 Milliarden bloß für Zinsen aus. Zu allem Unglück kam noch der Krieg in Marokko irnd in Syrien. Wenn auch Frankreich daraus als Sieger hervorgehen dürfte, so kostet die Geschichte doch Geld und viel Geld; es geht in die Hunderte von Mil lionen Franken, und noch immer geht kein Ende her. Wie schon gesagt

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 20
Data: 05.07.1931
Descrizione fisica: 20
zur ganzen Sache. Frankreich bekommt am meisten von Deutschland, und zwar weit mehr als es an Amerika zu zahlen hat. In Frankreich war man sehr verstimmt vor allem, weil man von Amerika weder in den Plan eingeweiht noch ver ständigt wurde, wohl aber Deutschland und Eng land. Wenn Frankreich sich über das Vorgehen Amerikas aufhält, so kann man das verstehen und ihm nicht Unrecht geben: Frankreich ist nun einmal die erste Macht Europas und kann auf entsprechende Respektierung Anspruch

machen. Dann ist bei Durchführung des Hoovsrschen Pla nes Frankreich der Hauptleidtragende. Es hat daher Hoovers Plan in Frankreich weder freudige Aufnahme noch Zustimmung erfahren. Im Parla ment gab es bei Behandlung der Frage eine sehr erregte Debatte. Schließlich hat man sich auf fol gendes geeinigt: Frankreich ist geneigt, mit Ame rika in Verhandlung zu treten. Es verlangt aber, daß der Betrag aus den Zahlungen Deutschlands an Frankreich, der im Joungplan der unaufschieb bare und unbedingte genannt

, so muß man bedenken, daß die anderen Staaten, wie z. B. England, nichts verlieren, Frankreich aber weit mehr stunden müßte, als was es selber zu zahlen hat. Das ist aber nicht das Schlimmste für Frank reich. Es ist wohl fast sicher, daß die Annahme des Hooverplanes eine Neuregelung, wenn nicht das Ende der Kriegszahlungen bringen wird. Es ist gar nicht anzunehmen, daß Deutschland das nächste Jahr die gestundeten und die für 1932 fäl ligen Kriegszahlungen leisten könnte oder zur Leistung herangezogen

werden kann, ohne daß es vollständig bankrott geht. Dabei hat nur Frank reich und Amerika zu verlieren, Amerika hat sich aber durch den Krieg ohnedem ungeheuer be reichert. Gewiß, es wäre billig und recht, wenn Frankreich endlich nach zwölf Jahren die unge rechten Kriegszahlungen nicht mehr verlangen würde. Aber das könnte man auch von den an deren Staaten, wie namentlich von Italien und England sagen, die vom Kriege nur profitiert haben. Und wer fragt heute, was ist recht und billig? Vom französischen Standpunkt

aus ist die Haltung Frankreichs begreiflich; es ist begreif lich, daß es auch feine finanzielle Vorherrschaft über Deutschland und über Europa nicht aus den Händen lasten will. In Frankreich sagt man sich auch so: der Deutsche Reichsrat hat erst unlängst zum Bau eines Panzerkreuzers 500 Millionen bewilligt. Kann sich Deutschland das leisten, dann kann es an uns auch seine Schuld, wenigstens die zum Aufbau der zerstörten Gebiete, begleichen. Es ist bei dieser Haltung Frankreichs fraglich, ob aus der ganzen Sache

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 12
Data: 24.10.1902
Descrizione fisica: 12
ein geeignetes Mittel zur Austragung von Ehrenaffairen wäre. Die Anti- duelliga soll in Großwardein ihren Sitz haben und über ganz Ungarn ihre Tätigkeit ausdehnen. Die zahlreichen Beitrittsanmeldungen lassen die baldige Konstituirung der Liga erwarten. Auch in Italien macht die Antiduell-Bewegung, dank der Bemühungen des Marchese Crispolti er freuliche Fortschritte. Frankreich. Aus Frankreich haben wir ein freudiges Ereignis mitzuteilen. Der französische Gesammt-Episkopat hat nämlich ein interessantes

Leben Frankreichs treffen, sie würde eine große Spaltung im Lande Hervorrufen. Ferner spricht die Erklärung von der Unter richtsfreiheit der Orden. Nicht der Ordensunterricht habe Frankreich gespalten, dies würde aber der auf- gezwungene Laienunterricht tun. Die Widerwilligen können leicht tausend Mittel finden, diesen Untericht zu diskreditieren. Die Bischöfe verwahren sodann die Orden und den Klerus gegen den Vorwurf der Einmischung in die Politik und fahren fort: „Ein friedlicher Weg tut

der Orden verteidigte. Das Konkordat, das ehemals Frankreich den religiösen Frieden gab, würde auch heute noch ihn erhalten können, unter der Bedingung, daß es loyal ausgelegt und angewandt wird. Es bleibt offen, und an dem Tage, wo eine starke und liberale, den glorreichen Ueberlieferungen treue Regierung es unternehmen würde, in gemeinsamer Verständigung mit Rom die Lage der Orden in Frankreich zu regeln, würde man bemerken, daß das Dasein der Orden in ihrer rechtmäßigen Entfaltung verträglich

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 12
Data: 02.03.1906
Descrizione fisica: 12
4 „Unter imttoCer Bote' Agrarier, die in einer heutigen gemeinsamen Kon ferenz erfolgte Einladung der Jungczechen zu einem gemeinsamen Vorgehen in der Wahlreform entschie den ablehnten. Damit ist ein gewichtiger Plan der Jungezechen gescheitert. Die dalmatinischen Kroaten sind ebenfalls sehr enttäuscht und beschuldigen den Statthalter Nardelli der Illoyalität. (V. f. St. u. L.) Von fremden Ländern. Frankreich. (Der Papst an die französischen Katholiken.) Der Papst hat an die französischen

Katholiken eine Enzyklika gerichtet, worin zunächst darauf hingewiesen wird, daß das Trennungsgesetz in Frankreich seit langem beabsichtigt und vorbreitet war und die Maßnahmen gegen die Kirche kurz auf gezählt werden, durch welche nach und nach tatsäch lich der Staat von der Kirche getrennt worden sei. Der Heilige Stuhl habe alles mögliche getan, um ein so großes Unglück für die Religion und für die bürgerliche Gesellschaft zu verhindern. Die Enzyklika entwickelt sodann die kirchliche Lehre

von den Beziehungen zwischen der kirchlichen Gemeinschaft und der bürgerlichen Gesellschaft und verdammt daher das Trennungsprinzip. Die Tren nung müsse in Frankreich besonders verurteilt wer den, da dieses in der Verbindung mit der katholi schen Kirche Jahrhunderte hindurch seine Größe und den schönsten Ruhm gewonnen habe. Aber umso schwerer wirke die Tatsache des Abbruches der Be ziehungen zwischen der Kirche und dem Staate, als diese durch das Konkordat vom Jahre 1801, einen feierlichen, gegenseitig bindenden

verurteile der Hl. Vater das Gesetz. Die Enzyklika schließt mit einem warmen Ap pell an den französischen Episkopat und Klerus, so wie an das französische Volk, worin er sie alle auf fordert, in Einigkeit, Eintracht und Großherzigkeit die Religion zu verteidigen, die man um jeden Preis aus Frankreich verstoßen wolle. Die Katholiken mögen eins bleiben mit den Priestern, den Bischö fen und dem Heiligen Stuhl und ihr öffentliches u. privates Leben nach den Lehren des Glaubens und der christlichen Moral

einrichten; sie mögen beten und zu Gott vertrauen, daß er durch Vermittlung der unbefleckten Jungfrau Frankreich Ruhe und Frieden schenken werde. Zur Ehereformerei. Goethe über die Unauflösbarkeit der Ehe. Die Unauflösbarkeit der Ehe erhält in einem Alaune, der ketneswegs im Rufe des Klerikalismus steht, einen be deutenden Anwalt. Es ist dies keilt Anderer als Goethe, der „erste Denker und Dichter" wie sie ihn nennen, der Protestant und Freigeist pur excellence, auf den die frei sinnige Presse

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Unterinntaler Bote
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Pagina 12 di 20
Data: 23.08.1913
Descrizione fisica: 20
, dessen Sturz den der Throne zur Folge hatte. Man verbreitete Grundsätze unter das christliche Volk, welche die Auflösung aller Zucht und Ordnung und zuletzt der menschlichen Gesell schaft nach sich zogen. Diese Bewegung (En- cyklopädie), die voll Eng land ausging, worunter aber merkwürdigerweise dieses Land am wenigsten litt, kam hauptsächlich in Frankreich zur vollsten Entwickelung. Hier wurde dieselbe vor allem genährt durch jene gott losen und sittenlosen Literaten, wie Voltaire, Diderot, d'Alembert

zu. Man arbeitete plan mäßig auf den Sturz der Jesuiten hin. Aber Papst Clemens XIII. (1768—1769) trat mit aller Energie dem An sinnen entgegen, den Or den aufzuheben. Viel mehr suchte er in einer Bulle vom Jahre 1765 den Orden auf das Nachdrücklichste zu recht- fertigen. Aber fein Nach folger, Clemens XIV. (1769—1774), hatte We nder den Mut, noch die Charakterstärke seines Vorgängers. An ihn wandten sich die Höfe von Frankreich, Spanien, Portugal, Neapel und Parma, wo überall die Familie der Bourbonen

des Christentums. Hierzu kam noch die ungeheure Sittenlosig- kathaus mit ftailerworth in Ooslar am Harr. feit der französischen Höfe, die allmählich in das Volk ein- llrang und Frankreich den schrecklichen Ereignissen entgegen führte, welche am Ende des 18. Jahrhunderts in der unheil Jesuitenordens sanken in Frankreich die Schulen schnell in das Verderben und aus diesen verdorbenen Schulen gingen Männer. hervor ohne Gott, ohne Zucht und mit schlechten Sitten. Vergeblich hatte die französische Geistlichkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 21.07.1921
Descrizione fisica: 8
m*> Y natlich K 4».—» «ahn. 1 durch di« Rainetem»! : nnö durch die Pnst für g-WTentsch.Oesterretch:! «tonott. XbS.—.viertelt.' IK ISl».—.halbj. Kail—, Deutschland l<vr>.—. Uebrig« Ausland 80 Kj Einzelsnunner KS.—. Nr. 164 FM§br«ck. ZgNi'krstSF öen 21. FM 1821 29. Fshrg. Laß jede ßsyMW fahren! Die T gierung Mayr unseligen Angedenkens hat alle Hoffnungen auf die Ententestaaten und unter diesen auf Frankreich gesetzt. Paris war das Mekka. Von dort erwartete die Regierung und erhofften die Regierungsparteien

, sich vom Anschluß gedanken praktisch abzukehren. Es ist den 'Großdeutschen zwar auch weiterhin gestattet, den Anschluß zu wünschen, ihre praktische und tat sächliche Politik jedoch müssen sie aus Oesterreich einstellcn, damit Frankreich keinen Grund habe, uns zu zürnen. Erst Zusammenschluß (der Oesterreicher unter sich und die Angliederuug Westungarns), dann Anschluß! war die Parole der christlichsozialen Partei, welche die Groß deutschen zu der ihren machen mußten, um von den Christlichsozialen als würdige

, daß mit diesen Worten nichts anderes ge sagt wird, als dies: Entente, laß das Bnrgen- land den Ungarn! Frankreich erhebt also in aller Form seine Stimme gegen die Durchfüh rung des Friedcnsvcrtrages von Trianon! Sicherlich ist Frankreich nicht die Entente. Aber es wäre gleichwohl falsch, die Haltung Frankreichs zu unterschätzen. Wir dürfen nicht verkennen, daß Amerika in die europäischen Fragen sich nicht mehr einmischt und daß in England, das der Auseinandersetzungen mit Frankreich wegen der oberschlesischen Frage

müde ist, sich immer mehr Stimmen erheben, die verlangen, daß England dem Beispiele der Ame rikaner folgen und sich in die Streitigkeiten des europäischen Festlandes nickt mehr einmifcken soll. Frankreich wird so mehr und mehr allein Herr der Situation. Der Vorstoß gegen die Abtretung Westungarns ist mehr als eine bloße politische Demonstration. Aber ein Unglück kommt nie allein: Das fran zösische Regierungsblatt - begründet die Forde rung. daß Westungarn bei Ungarn bleiben

, die auf dem Ver trauen auf Frankreichs Gunst ausgebant ist, hofft, so lange sie noch-hoffen kann, denn über läßt uns Frankreich dem Schicksal, dann ist mit dem unvermeidlichen Zusammenbruch unseres Staates auch der Zusamnienbruch der Parteien verknüpft, die ihre Karten ganz auf die Hilfe Frankreichs setzten. Den Koalitionsbrüdern rangt es vor der nächsten Zukunft, und da ist es nur zu begreiflich, daß sie sich an jede Illu sion klammern. Indes, der Friede von Tria non tritt in wenigen Wochen in Kraft

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Pagina 2 di 16
Data: 23.03.1923
Descrizione fisica: 16
mit un s Serbien st m ö g 1 i ch feit zu geben. Bis heute i)at es -aber beit Aitsch e t n, als o b man mehr Konsumenten- als PMOduzendenpoli- tik betreibt. Schuld daruu sind wir Bauern vielleicht selbst, weil wir bei Mahlzeiten zu leichtsinnig waren und vielsack; jene wähl ten, die heute reine Politik gegen die Land wirtschaft betreiben. —o— Weitere UergemaMgrmg Deutschlands durch Frankreich. Die französische Gewalt aus deutschem Boden nimmt ihren Fortgang. In Essen hat der'französische Bevoll

die Grausamkeiten der Franzosen, die ein fried liches Volk in Verzweiflung treiben. Sie verweisen auf die Folgen, die aus dieser Teufelssaat hervorkommen müssen. Nirgends winkt Hilfe für das gequälte deutsche Volk. Frankreich selbst ist fest überzeugt, daß es im Rechte Handle. Man hat eben dem Volke zu sehr eingeredet, daß Deutschland „aus bösenr Willen" nicht zahle. Erst dieser Tage konnte man wieder so eine „Feststellung" der französischen Regierung lesen. Das böse Gewissen der Schuldigen erfordert nämlich

. Auch begreiflich. Denn Italien kann sich mit England nicht ganz verwerfen. Und so ist man in Italien gegenüber den Lockungsversuchen der Franzosen vorsichtig. Eng- land ist zu schwach,, um seinen Willen dnrchzusetzen. England ist natürlich bitter böse ans Frankreich. Aber es hat gebundene Hände. Es weiß zu gut, daß ernste Verwicklungen Englands mit Frankreich schivere. Folgen heraufbeschwören würden. Die Gefahren liegen im Orient, wo natürlich Frankreich fortgesetzt schürt und die dortigen Völker ermuntert

, das englische Joch abzuschütteln. Ein Waffengang Englands gegen Frankreich hätte zur Folge, daß der Orient daran ginge, sich von der englischen Fremdherrschaft freizumachen. Diese Sorge Englands kennt Frankreich und deshalb achtet auch Frankreich sehr wenig aus England. Bei alldem ist man in England aber ernstlich bemüht, Verhandlungen herbeizufüh ren. Von Interesse ist da z. B. die Denkschrift, die Mit gliedei des Parlamentes (Unterhauses) bezüglich der iu- teralliidrteu Schulden veröffentlicht

, dann würde es auf alle weiteren Schulden verzichten. Allerdings ist auch England schuldig. England würde nämlich diese 920 Millionen au die Vereinigten Staaten abführen, die bei Zahlung dieses Betrages über alle weiteren Schulden einen dicken Strich machen würden. In letzter Stunde verlautet, daß es nicht unwahr scheinlich sei, daß zwischen Frankreich und Deutschland Verhandlungen beginnen werden. Mau will sogar wissen, daß diese Verhandlun gen noch vor den Ofterfeiertageu beginnen sollen. Ob es wahr

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 12 di 16
Data: 19.08.1913
Descrizione fisica: 16
der menschlichen Gesell schaft nach sich zogen. Diese Bewegung (En- cyklopädie), die von Eng land ausging, worunter aber merkwürdigerweise dieses Land am wenigsten litt, kam hauptsächlich in Frankreich zur vollsten Entwickelung. Hier wurde dieselbe vor allem genährt durch jene gott losen und sittenlosen Literaten, wie Voltaire, Diderot, d'Alembert und Rousseau, die in ihren Schriften den Glauben an Gott und die christliche Lehre lächerlich machten. Es bildeten sich sogar Verschwörungen zum Christentums. Hierzu

kam noch die ungeheure Sittcnlosig- Das „Brufttuct)“ m stürze des Hachaus mit ftailerworth in keit der französischen Höfe, die allmählich in das Volk ein drang und Frankreich den schrecklichen Ereignissen entgegen führte, welche am Ende des 18. Jahrhunderts in der unheil vollen Revolution zum Ausbruch kamen. Vor allem richtete sich der Haß der Freigeister gegen die Klöster. .Man er kannte wohl, daß die Orden das festeste Bollwerk der katholischen Kirche seien, und daß, um das Christentum ruinieren

seines Vorgängers. An ihn wandten sich die Höfe von Frankreich, Spanien, Portugal, Neapel und Parma, wo überall die Familie der Bourbonen herrschte, und verlangten von ihm die Aufhebung des Ordens. Lange sträubte sich der Papst, da er die Ungerechtigkeit eines solchen Schrittes wohl einsah. Die Be fürchtung aber, seine welt liche Gewalt könne im Weigerungsfälle zum Schaden der Kirche Schiff bruch leiden, trieb ihn dazu, den Orden am 21. Juli 1773 aufzu heben. Die Auflösung des Jesuitenordens zog den Sturz

einer ganzen Reihe klösterlicher (Ae- Ooslar am Harr. nossenfchaften nach sich.' Nach Aufhebung des Jesuitenordens sanken in Frankreich die Schulen schnell in das Verderben und aus diesen verdorbenen Schulen gingen Männer hervor ohne Gott, ohne Zucht und mit schlechten Sitten. Vergeblich hatte die französische Geistlichkeit, die unter solch traurigen Verhältnissen eine furchtbare Katastrophe kommen sah, ihre war nende Stimme erhoben. Achtzehn Jahre hatte Ludwig XVI. auf dem Throne Frankreichs ge sessen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 08.08.1935
Descrizione fisica: 8
und des Gewerkschaftsbundes Einzetttnmmesf 2 0 Groschen Monats-Bezug spre ise Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß- stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4S chillin g, fürDeuts ch« land 6 Schilling. Für übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Rr. 181 Innsbruck, Donnerstag den 8. August 1935 43. Jahrgang Die Unruhen in Frankreich conomist" als eine der sichersten Währungen angesehen werden könne

, betrug im Monat Juli 28.7 Prozent ohne und 36.9 Prozent mit Einrechnung der Bundesschuld. Gegenwärtig hat die französische Negierung eine chwere Belastungsprobe auszuhalten. Die Notverord nungen Lavals werden von allen Seiten bekämpft und die -ehnprozentige Lohnreduktion hat große Protestaktionen seitens der Lohnempfänger ausgelöst. Diese Protestaktionen erstrecken sich nicht nur auf die Privatarbeiterschaft, sondern auch auf die städtischen und staatlichen Beamten. Auch Frankreich spürt die Krise

und das staatliche Budget hat ein horrendes Defizit aufzuweisen. Die radi kale Drosselung der Staatsausgaben, die sich zum größten Teil eben auf die Lohnempfänger auswirkt, hat nicht ;ene Verbilligung der Kvnsumartikel zur Folge, die die Lohn- reduktion tragbar erscheinen ließ. Die vielen Finanzafsären in Frankreich, die bekannt geworden sind, abgesehen von jenen, die nicht in die Oeffent- lichkeit kamen, die verschiedenen unrechtmäßigen Begünsti gungen, die gewährt wurden, sie alle haben den Staats haushalt

außerordentlich belastet. Nun soll diese Schuld, die von einem kleinen Teil ver ursacht wurde, von allen getragen werden. Das ist die tiefere Ursache der Unruhen und der Demonstrationen in Frankreich. Es wird einer großen Regierungstunst bedürfen, um über diese innenpolitische Klippe hinwegzukommen, um so mehr, als die rechtspolitischen Strömungen auch gegen die Republik ankämpfen. Zer Streik in Brest Brest, 6. August. (TR.) Heute vormittags hielt unter >en Arsenalarbeitern neuerdings Unruhen ausgebrochen

. In mehreren Kolonnen formiert, versuchten die Arenalarbeiter die Gitter der Jnsanteriekaserne nieder zureißen und in das Gebäude einzudringen, wurden aber durch Polizei und Gendarmerie zurückgetrieben. Während der Ausschreitungen kam es wiederholt zu Zusammenstößen mit der Polizei, wobei zahlreiche Demon stranten verletzt wurden. In den Abendstunden fand eine große Versammlung der Streikenden auf dem Wilsonplatz statt. Barrikadenkampf in Brest Pari s, 7. August. In Frankreich ist es im Verlaufe der Nacht

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 12 di 16
Data: 13.02.1931
Descrizione fisica: 16
sie anderen Ländern vorausznsagen: „Deutsch land wird gleichfalls noch während dieses Jah res eimn Diktator bekommen. Wer was in Oesterreich glatt und ruhig verlausen wird, das wird in Deutschland viele Opfer kosten. Der erste Diktator in Deutschland wird Dr. Luther sein, der seine Würde vier Jahre lang inne ha ben wird. Auch sonst werden die nächsten Mo nate bedeutende politische Umwälzungen in Eu ropa bringen. Frankreich! wird durch! den Tod zweier prominenter Politiker, sowie durch zwei furchtbare

, da runter 74.000 Frauen und 20.000 Fugend liche. Fm Lause des Berichtsjahres sind über 70.000 Menschen an den Folgen der Entbeh rung, Not und Kälte zugrunde gegangen. Frankreich rüstet fröhlich weiter. Wieder 240 Millionen Franken für Rüstungen. Im Ministerrate beantragte Briand einein Rüstungskredit von 240 Millionen Franken anzunehmen, was der Ministerrat auch ein stimmig beschlossen hat. Briand hat diese neu erliche und Nur gegen Deutschland und Italien gerichtete Militärrüstung damit begründet

, daß er erklärte, auch in Frankreich beginne die Arbeitslosigkeit um sich zu greifen, daher sei es Pflicht der Regierung, Maßnahmen dagegen zu ergreifen und dies könne am besten und wirk samsten Nur dadurch geschehen, daß im Inte resse Frankreichs große Rüstungsaktionen voll führt werden, wie Vergrößerung der bestehenden Forts an der deutschen und italienischen Gren ze, Herstellung Neuer Flugzeuge und neuer Kriegsschiffe. Soweit die französische Meldung. Nur muß dazu gesagt werden, daß Frankreich

! seine Ar beitslosigkeit — es dürfte in ganz Frankreich kaum 9.000 bis 10.000 Arbeitslose geben — nur als Vorwand nimmt. Frankreich, das enorme reiche Frankreich, rüstet, das verarmte und total entwaffnete Deutschland dagegen mit feinen vier Millionen Arbeitslosen steht wehr los gegenüber. Vorspiel im Kampf um Versailles. Fn Genf vor dem Rate des Völkerbundes und den Pressevertretern aller Länder begann das erste Vorspiel im Kampfe um Versailles. Polen wollte mit einem Schlage die deutsche Minderheit treffen

habe nun zu entscheiden, ob er ein Hort der Minderheiten sei. Die Erwiderung des polnischen Außenmini sters Zalefki auf die Rede des deutschen Au ßenminister Dr. Eurtius fiel außergewöhn lich schwach aus. Zalefki befand sich in Nöten. Versöhnung der Völker oder Zerfleischung? Fn der Wiener Revue „Das Neue Reich" le sen wir: Ludwig Börne schrieb Januar 1930: Die reifen Mejnschen in beiden Ländern (Deutschland und Frankreich) müssen ihre Be mühungen darauf richten, die französische und die deutsche Fugend

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 19.01.1919
Descrizione fisica: 16
und der friedlichen Strö mung am Hofe das treulose Schwanken ver ursacht haben. Es zieht den Weltteil mit in .einen Strom von Blut. Aber ist es wirklich wahr, daß Frankreich, daß gar England an dein schrecklichen Werke der allgemeinen Ver nichtung teilnehmen müsse, weil es die Un treue oder die Schwäche der zarifchen Poli-tik gebietet? Es ist ein grauenhaft lächerlicher Gedanke, daß dieses Frankreich der Demo kratie und der bürgerlichen Freiheit, das nie mals so friedliebend war, wie in den letzten Jahren

aus, wenn es sich in Blutacdett im Dienste des Zaren verwirklicht. Ein großherziger Ent schluß der Franzosen würde dem Zaren das Schwert aus der Hand nehmen und dem Erd teil den dauernden Frieden sichern. Allein der Stumpfsinn veralteter Staatsverträge ist stärker als die Stille der Kultur und das Ge bot der Vernunft. „Arb.-Ztg." Nr. 215 vom 5. August 1914 im Leitartikel: „Der Weltkrieg der Entente gegen Deutschland." „Das deutsche Volk ohne Ausnahme, ohne Parteiunterschied, hat heute den Krieg, den Rußland und Frankreich

ihm aufgezwungen. als feinen Krieg ausgenommen, als den Krieg auf Leben und Tod, als den Krieg um das Dasein der Deutschen, als Volk und Staat. Das ist dieser Krieg; denn er ist der Krieg der Einkreisung, der Krieg, den Rußland, Frankreich, Eng land fest Jahren vorbereitet hat, der Krieg, der das deutsche Volk zurückschleu dern soll in Machtlosigkeit und Elend. Rußland hat ihn in Szene gesetzt (hervorge rufen), indem es mobilisierte, während es noch zu verhandeln schien. Indes kleidet sich Frankreich

in das Gewand des Friedlichen. Aber während es zu vermitteln scheint, trifft es kriegerische Anstalten und schon einen Tag vorher, ehe es auf die Anfrage Deutschlands, wie Frankreich sich in einem russisch-deutschen Kriege verhalten wolle, ausweichend antwor tet, legt es für die Dauer des Krieges den Be lagerungszustand über Algier und Tunis. Es ist entschieden, während es unentschieden er scheint und läßt sich den Krieg erklären, den es durch seine Patrouillen und Flieger auf deutschen Boden eröffnet

hat. Und der Dritte im Bunde, England, ist nicht minder entschieden. Wer die Rede liest, die Grey heute im Parlament hielt, weiß, daß England eingreifen will und eingreifen wird, und daß die Verletzung der Neutralität Belgiens durch Deutschland bloß einen Vor wand bildet. Würde England das Schwert auch ziehen, wenn Frankreich die Neutralität Belgiens verletzte? Die Frage kann nur ein Lächeln erregen. Aber damit ist auch der Vorwand erledigt, den Grey ansührt. Und Grey schiebt ihn selbst stolz beiseite

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 20.11.1887
Descrizione fisica: 8
. Europas Schuldbuch. Eine jüngst veröffentlichte Schrift berech net die Schulden aller europäischen Staa ten zusammen auf 100 Milliarden Mark. An dieser riesigen Summe nimmt Frank reich allein mit einem Viertel theil. Weiln nun Staatsschulden ein Zeichen einer vor geschrittenen Kultur sein sollten, so uiar- schirt Frankreich allerdings auch heute noch trotz Ordensschachers u. s. lv. an der Spitze der Zivilisation. Nächst Frankreich kommt Rußland an die Reihe; seine Staatsschul den werden mit rund

der Schul den der einzelnen Staaten mit den Sum men, welche dieselben für das Heeresersor- derniß ansgeben. Man findet, daß Frank reich und Rußland, welche die höchste Staats schuld haben, zugleich am meisten für mi litärische Zwecke verwenden. Doch muß hier Frankreich den Vorrang Rußland überlas sen, dessen jährliches Herreserforderniß auf 800 Millionen Mark angegeben wird, während jenes von Frankreich auf 700 Millionen sich beziffert. So groß diese Summen sind, so werden sie doch noch von den Beträgen

übertroffen, welche die genannten Staaten aus Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden jährlich aus werfen müssen. Rußland bedarf hiezu 850 Millionen Mark, während der „Dienst der Staatsschulden" in Frankreich, d. h. die Verzinsung und Tilgung derselben, jährlich die ungeheure Summe von nahezu 1100 Millionen Mark verschlingt. Da müssen wir uns in Oesterreich- Ungarn doch mit kleineren Ziffern begnügen, wenn sie auch für unsere Ver hältnisse wahrlich groß genug sind und das ernsthafteste Nachdenken

aller berufenen Kreise erregen müssen. Unsere Monarchie gibt für die Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden jährlich rund 480 Millio nen Mark oder ungefähr 288 Millionen Gulden aus, während das Erforderlich für die Armee aus 300 Millionen Mark oder ungefähr 180 Millionen Gulden sich be läuft. So viel beiläufig verwendet auch Italien, für sein Heer, dagegen beanspruchen die Verzinsung und Tilgung seiner Staals- schuldeii iiur 425 Millionen Mark jährlich. Es folgt daraus, daß in Frankreich, Ruß land

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Außferner Zeitung
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Pagina 16 di 28
Data: 23.08.1913
Descrizione fisica: 28
der menschlichen Gesell schaft nach sich zogen. Diese Bewegung (En- cyklopädie), die von Eng land ausging, worunter aber merkwürdigerweise dieses Land am wenigsten litt, kam hauptsächlich in Frankreich zur vollsten Entwickelung. Hier wurde dieselbe vor allem genährt durch iene gott losen und sittenlosen Literaten, wie Voltaire, Diderot, d'Alembert und Rousseau, die in ihren Schriften den Glauben an Gott und die christliche Lehre lächerlich machten. Es bildeten sich sogar Verschwörungen zum Sturze

des Christentums. Hierzu kam noch die ungeheure Sittenlosig- Das „Brufttud)“ in Goslar am ftarz Rathaus mit ftaifermortb in fett der französischen Höfe, die allmählich in das Volk ein drang und Frankreich den schrecklichen Ereignissen entgegen führte, welche am Ende des 18.. Jahrhunderts in der unheil vollen Revolution zum Ausbruch kamen. Vor allem richtete sich der Haß der Freigeister gegen die Klöster. Man er kannte Wohl, daß die Orden das festeste Bollwerk der katholischen Kirche seien

, noch die Charakterstärke seines Vorgängers. An ihn wandten sich die Höfe von Frankreich, Spanien, Portugal, Neapel und Parma, wo überall die Familie der Bourbonen herrschte, und verlangten von ihm die Aufhebung des Ordens. Lange sträubte sich der Papst, da er die Ungerechtigkeit eines solchen Schrittes wohl einsah. Die Be fürchtung aber, seine welt liche Gewalt könne im Weigerungsfälle zum schaden der Kirche Schiff bruch leiden, trieb ihn dazu, den Orden am 21. Juli 1773 aufzu heben. Die Auflösung des Jesuitenordens

zog den Sturz einer ganzen Reihe klösterlicher Ge nossenschaften nach sich. Nach Aufhebung des Jesuitenordens sanken in Frankreich die Schulen schnell in das Verderben und aus diesen verdorbenen Schulen gingen Männer hervor ohne Gott, ohne Zucht und mit schlechten Sitten. Vergeblich hatte die französische Geistlichkeit, die unter solch traurigen Verhältnissen eine furchtbare Katastrophe kommen sah, ihre war nende Stimme erhoben. Achtzehn Jahre hatte Ludwig XVI. auf dem Throne Frankreichs

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Tiroler Post
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Pagina 16 di 20
Data: 22.08.1913
Descrizione fisica: 20
unverhüllt hervor. Alles, was den Völkern heilig war, wurde herab gewürdigt. Es wurde offen die Auflehnung gegen den Altar ge predigt, dessen Sturz den der Throne zur Folge hatte. Man verbreitete Grundsätze unter das christliche Volk, welche die Auflösung aller Zucht und Ordnung und zuletzt der menschlichen Gesell schaft nach sich zogen. Diese Bewegung (En- cyklopädie), die von Eng land ausging, worunter aber merkwürdigerweise dieses Land am wenigsten litt, kam hauptsächlich in Frankreich zur vollsten

Entwickelung. Hier wurde dieselbe vor allem genährt durch jene gott losen und sittenlosen Literaten, wie Voltaire, Diderot, d'Alembert und Rousseau, die in ihren Schriften den Glauben an Gott und die christliche Lehre lächerlich machten. Es bildeten sich sogar Verschwörungen zum Sturze des Christentums. Hierzu kam noch die ungeheure Sittenlosig- Kathaus mit ftallerworth in Ooslar am harr. keit der französischen Höfe, die allmählich in das Volk ein drang und Frankreich den schrecklichen Ereignissen entgegen

i Clemens XIII. (1758—1769) trat mit aller Energie dem An sinnen entgegen, den Or den aufzuheben. Viel mehr suchte er in einer Bulle vom Jahre 1765 den Orden auf das Nachdrücklichste zu recht- fertigen. Aber sein Nach folger, Clemens XIV. (1769—1774), hatte we der den Mut, noch die Charakterstärke seines Vorgängers. An ihn wandten sich die Höfe von Frankreich, Spanien, Portugal, Neapel und Parma, wo überall die Familie der Bourbonen herrschte, und verlangten von ihm die Aufhebung des Ordens. Lange

sträubte sich der Papst, da er die Ungerechtigkeit eines solchen Schrittes wohl einsah. Die Be fürchtung aber, seine welt liche Gewalt könne im Weigerungsfälle zum Schaden der Kirche Schiff bruch leiden, trieb ihn dazu, den Orden am 21. Juli 1773 aufzu heben. Die Auflösung des Jesuitenordens zog den Sturz einer ganzen Reihe klösterlicher Ge nossenschaften nach sich. Nach Aufhebung des Jesuitenordens sanken in Frankreich die Schulen schnell in das Verderben und aus diesen verdorbenen Schulen gingen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 25.06.1955
Descrizione fisica: 12
der Auflösung dessen bei, was vor dem Kriege in Frankreich als das „Em pire" und nach dem Kriege als die „Franzö sische Union“ bezeichnet wurde. Indochina ist praktisch für Frankreich verloren; Nord vietnam ist von den Kommunisten be herrscht, Südvietnam wird von einer Regie rung geleitet, welche den Franzosen äußerst feindlich gegenübersteht, und läuft zudem Gefahr, im kommenden Jahr gleichfalls in kommunistische Hände zu fallen. Die fran zösischen Enklaven in Indien wurden im vergangenen Jahr sang

- und klanglos abge treten und das war nur logisch. In Algerien könnte eine Fiktion — nämlich der Standpunkt, daß Algerien ein „französi sches Departement" sei — zu ähnlichen Er eignissen wie in Indochina führen; die letzte Entwicklung in diesem Teil hat den ersten Schritt zur Selbständigkeit getan, und viel leicht wird Frankreich aus dieser klugen Politik, zu der es gezwungen wurde, letzten Endes den größten Vorteil ziehen; den Ha- bib Bourguiba, der Führer der tunesischen Nationalbewegung, hat deutlich

erklärt, daß „das freie tunesische Volk mit Frankreich Zusammenarbeiten wird“. Große Entscheidungen stehen in Marokko bevor. Da sich die fran zösische Regierung bisher nicht entschließen konnte, den dem marokkanischen Volke aufgezwungenen Sultan wieder abzu setzen und einen geeigneten Verhandlungs partner in Marokko zu finden, haben die Ereignisse in diesem französischen Protek torat eine tratschen Charakter angenom men. Die gesamte marokkanische Bevölke rung wendet sich gegen Frankreich; seit Tagen

auf und gehen sogar so weit (wie übrigens in Algerien auch), mit einer Art Sezession von Frankreich zu drohen, falls „das Mutterland seine besten Söhne auf gibt", wie es in der Sprache dieser Leute heißt. Aber wie in Tunesien, haben sich auch in Marokko französische Siedler gefun den, die sich darüber klar sind, daß doch eine solche Politik auf die Dauer nur zu einer Katastrophe führen kann. Wir erleben jetzt, daß die „harten" Siedler terroristische Organisationen gründen und die „Weichen“ von Handlangern

. In Tu nesien sind die Tatsachen über diese Her ren hinwegigegangen; wird die Regierung es auch in Marokko wagen, sich über die Ter roristen weißer Hautfarbe hinwegzusetzen? Davon hängt sicherlich die Möglichkeit ab, die in allen Fugen krachende „Französische Union" eventuell durch ein „Commonwealth“ zu ersetzen, das eine echte, frei eingegan gene Zusammenarbeit zwischen Tunesien, Marokko und Frankreich ermöglichen könn te. Denn es wäre ungerecht und wahrhaft tragisch, wenn Frankreich

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