Ministe, rium sich so.klar und entschieden ausgesprochen hat, daß man in Wien und Verona genau wußte, wie man mit Preußen daran war.' Frankreich. Paris, 2V. Juli. An der wichtigen Kaiserrede, mit welcher der „Moniteur' uns heule überraschte, und die wobl das seit einigen Tagen angekündigte Manifest an die Nation ersetzen soll, findet man (schreibt ein Kor respondent deS „Schwäb. Merkur' aus Paris), vor Allem die Offenheit anerkennenS- und lobenSwerth. Man freut sich dieser Offenheit umfomehr
, sind dieselben, mit welchen die Nation von vornherein den Krieg abgeralhen hatte. Der Kaiser gesteht, daß er den Krieg „gegen den Willen Europa'S' unternommen; alle Welt weiß, daß in^diesem Europa auch Frankreich begriffen ist, d. b. daß auch Frankreich vom Jänner bis April nicht auf. gehört hat, gegen den Krieg zu sprechen, soweit ihm unter den heutigen Verhältnissen daS Sprechen möglich ist. Die französische Nation aber, von der allgemeinen Antipathie gegen den Krieg abgesehen, brachte gegen den Krieg namentlich zwei Gründe
vor: wenn der Krieg sich verlängert, werde Frankreich das gesammte Europa gegen sich in die Waffen rufen und werde andererseits in Italien eine revolutionäre Bewegung sich heranbilden sehen, die zu bemeistern und zu leiten eS nicht mehr sähig sein werde. Der Kaiser gesteht heute, daß in der That diese zwei Umstände ihn von der Fortsetzung des Kriegs abgehalten, daß die Befürchtungen, welche er vor einigen Monaten alS- Schwäche, als Feigheit be zeichnet, sich wirklich realisirt und ihn inmitten feiner
von dem steig getreue» Allürten Frankreich die Re- ducirung der französischen Armee alS Beweis seiner Auf richtigkeit. Gladstone verspricht in letzter Richtung zu wirken, äußert sich hingegen spöttisch über D'JSraeli'S Antipathie gegen einen Kongreß, nachdem doch Lord MalmeSbury selbst einen solchen angestrebt habe. Bright legt den Accent aus Neuiralitä«, tadelt heftig die Angriffe der Journale auf Napoleon als gefährlich sür den Frieden und bezeichnet Lord Palmerston als den fähigsten Führer