tyTceftmeidl ttote.jätm,, K lO.COO.-, <Ji W IM,rou f it,mS K 1000 S m D°u„ch°n N-ich- 1 Coldmark _ anJÜMuol «.b |Wien Lire -«WA bu,dl " ,,c 5. Jahrgang Innsbruck, Samstag, den 14. Juni 1Y24 Zolge ßZ Der Sturz der Poinearismur in Frankreich. Die Wahlen in Frankreich bedeuten eine Absage an~ btc Politik, welche von Poincare getrieben wurde. Das französische Volk selbst hat jene kurz sichtige Haßpolitik verurteilt, welche nun schon seit fahren in Frankreich getrieben wird und die Frank reich nickt
war ihre starre Konsequenz, init der sie blindwütig gegen Deutschland vvrging und glaubte, die ganze Welt an den Wagen dieser Po litik spannen zu müssen. Poincare hat sofort die Konsequenzen aus dem Wahlergebnis gezogen und ist zurückgetreten. Tue Bildung der neuen Regierung stellt Frankreich vor aroße Schwierigkeiten, welche das politische Leben in seinen 'Grundfesten erschütterten. Die siegenden Linksparteien der Kammer lehnten jedes Kompro miß ab und selbst der Präsident kam zu Fall, werk er dem Willen
wie diese innerpvlitischen Vorkommnisse interessieren uns die Auswirkungen, welche dieser Umschwung auf die außenpolitische Lage int allge meinen haben kann. Schwer getäuscht wird sich wohl jeder finden, der meint, die „sozialistische" Re gierung Frankreichs würde nun Deutschland gegen über alle Fehler wieder gutmachen, die Poincare im Laufe der Fahre gemacht hat. Das wird wohl nicht sein, da man französische Sozialisten nicht au dem Maßstabe unserer Sozialdemokraten messen darf. Für die Linksparteien in Frankreich
Entspannung der Lage zwi schen England und Frankreich ist einerseits für uns auf der Minusseite zu verzeichnen, andererseits können dadurch, daß England nun wieder auf Frankreichs Politik Einfluß zu nehmen in der Lage ist, von Deutschland gewisse Vorteile gezogen wer- den. Macdonald hat sich z. B. in der Ruhrfrage doch schon zu sehr festgelegt und wird die Stel lungnahme der englischen Regierung bei einer Ver ständigung Frankreichs gewisse Auswirkungen, zei gen müssen. Diese Auswirkungen
, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Das wird für Deutschland vorderhand keine Erleichterung be deuten, aber es würde wenigstens eine gewisse Ge währ dafür gegeben sein, daß Deutschland arbeiten und damit atmen kann, wenn auch in Ketten ohne fürchten zu müssen, daß ihm jeden Augenblick die Gurgel durchgeschnitten wird. Eine solche Po litik kann von oen neuen'Männern in Frankreich schwerlich getrieben werden, umsomehr, als sie gelüst zur Ueberzeugung kommen müssen, daß es auch im Interesse Frankreichs liegt