sich hartnäckig. Aber es war zu spät. Karthago fiel nnd verschwand in der Geschichte. Aehnliches wünschte Frankreich von Deutschland; aber seitdem Haben sich die Zeiten geändert. Heute ist die po litische Welt vielgestaltiger, ein Staat wie Deutsch-. land kann, selbst wenn er einen Niedergang durch macht, nicht verschwinden. Es ist noch nicht lange her, daß wir beim Besprechen der Weinung, die Herr Hanotaux über den Vertrag von Versailles hatte, sagten: ^Die englischen Staatsmänner sind gute Psychologen
, sie Vollen, daß Frankreich einige Zeit die Hegewonie auf dem europäischen Kontinent hat. Sie wissen, daß dadurch eine gwße Unruhe entsteht. Frank reich wird sich in die innere Politik der anderen Staaten mischen, es wird immer zu Streitigkeiten geneigt sein nnd unangenehme Zwischenfälle her vorrufen ; in Furzer Zeit wird es sich die Stzm« pathien ganz Europas entfremden. Das war der Grund seiner Isolierung -im Jahre 187S, und da es nicht schsint, als wollte es sich bekehren, wird sich die Geschichte
, die den Hfmmel der französisch-belgischen Freundschaft ver- düste?n; dsch wird sie keine ernste Beeinträchtigung erleiden, denn ihre Wurzeln liegen tief in den Herzen beider Länder, die Schwest.'rnationen find»' Auch Abel und Kain waren Brüder. Es ist gar nicht n!tig, Frankreich zu verlassen, um unsere Behaup tung zu beweisen. Sie wird vollständig durch zwei Artikel bestätigt, die in der „Revue Mondiale' er schienen sind. In dem einen, von Jean Finot ge zeichneten „Die Not der Welt und einige Rettungs mittel
' lesen wir folgendes: „Die Liebe und die Bewunderung, die Frankreich vor dem Kriege M- flößte, waren für das Land eine mächtige und «n- besiegbare Waffe. Das grsße Unglück hat de» wesentlichen Wert der Sympathie, die es übsraT genoß, bewiesen. Ihr Verlust ist tief zu beklage»; sie ist unersetzlich, wenn Frankreich nicht versucht, die unüberlegte Politik des Herrn Tlemeneeau und seiner Satelliten zu berichtigen und dem Mißbrauch der Freundschaft, die Frankreich immer genoß, z» steuern
. Ohne von den Zentralmächten und ihren Erben zu sprechen, scheint Frankreich seinen Heiligen schein nicht nur bei den Neutralen, sondern sogar bei seinen Verbündeten von gestern verloren z» haben. Man muß der Gefahr mutig ins Auge sehen, wenn man üble Folgen vermeiden will. In den Vereinigten Staaten, in England, im Rußland von gestern und von morgen, in Italien, in Polen, in. Jugoslawien, in Griechenland, ebenso wie w Brasilien, bemerken wir eine auffallende Abkühlung. Das Beispie! Rußlands ist bezeichnend. Wir find