und die Berstöndigungsstage. Stresemanns Rede hat in England gute Auf nahme gefunden. Beinahe alle Blätter stellen fest, daß Ton und Inhalt die Wege zu Verhandlungen mit Frankreich ebnen, die nach englischer Auffas sung allein aus den furchtbaren Verwicklungen führen können. Diese Auffassung der englischen öffentlichen Meinung ist für die deutschen Nationa listen eine klatschende Ohrfeige: denn diese Sorte meint, und hat diese Anschauung im Ernst vertre ten, England wünsche die Fortsetzung der Politik Eunos, die direkte
Verhandlungen mit Frankreich geradezu ausschlvß. Aus jeder noch so bescheide nen englischen Kritik am Verhalten Frankreichs folgerten die deutschen Desperados, daß sich die Kluft zwischen den Verbündeten vertiefe, unüber brückbar werde und der deutsche Widerstand gleich sam Englands Stellung gegen Frankreich stärke. In Wahrheit aber will England nichts als die Bei legung der Konflikte und damit der Störungen des Wirtschaftslebens, unter welchen das britische Reich am schwersten zu leiden hat. Wenn die Ver
, insbesondere Italien, wünschen eine baldige Beilegung des Streites, einesteils aus wirtschaftlichen Gründen, andernteils um den ihnen gebührenden Anteil an den deutschen Reparationen sicher zu haben, der heute in der Lust hängt. Belgien muß heute seine Orte aus eigenen Mitteln ausbauen. Die Entscheidung liegt natürlich bei Frankreich. Das Echo, das die Kanzlerrede dort gesunden hat, ist nun kein allzu erfreuliches. Pomcarö hielt am Sonntag eine seiner Reden, die mit den Worten enden: Deutschland muß zahlen
, die den englischen Frieden will, ist in Frankreich stark und eine Fortsetzung der aus die Versöhnung gerichteten Politik Deutschlands wird diese Strömung außerordentlich stärken. Die französische Soldateska am Rhein und an der Ruhr setzt die auch auf Raub eingestellte Ge waltpolitik fort. In den letzten Tagen wurden un zählige, zur Unterstützung der Arbeitslosen be st immte Milliarden Mark geraubt. Diese Gewalt stellt die Untaten der kaiserlichen Soldateska im .Kriege, über die sich die Welt so entsetzte, weit
des Kabinetts Baldwin. London, 27. August. (Wolfs.) „Daily News" betonen, daß Premierminister Baldwin der Ver suche einiger vormaliger Minister der Koalitions regierung, die Negierung unter der Parole „Rettet die Entente" zu beeinflussen, Herr geworden sei. Die „Diehards" hätten es abgelehnt, sich mit der Lord Birkenheadgruppe zu verbinden und sich an gesichts der riesigen Ausgaben, denen das Kabinett im Jnlande und nach außenhin gegenüber treten müsse, unerwartet um die Regierung geschart. Frankreich führt