holländisches Gebiet betreten würden, was zweifellos einen Krieg mit Holland bedeuten würde. Holland rüstet daher über Hals und Kopf. Die Franzosen beginnen die Geduld zu ver lieren. Der Krieg dauert schon fast fünf Monate und hat den Franzosen keineswegs das gebracht, was sie sich erhofften. Man hoffte, mit belgischer und englischer Hilfe rasch über Belgien vordringen zu können, um Deutschland dort zu fassen, wo es am schwächsten ist. Man war in Frankreich fest überzeugt, daß Rußlands ungeheure Macht
zu zerschellen und mit dem , Einbruch über Belgien ist es ganz gefehlt gegangen. Die Deutschen sind den vereinigten Gegnern zu vorgekommen, sind blitzschnell üöer Belgien herge fallen, haben das Land erobert, die Festungen ge stürmt und ihre Heeresmassen bis tief ins fran zösische Land geschoben. Auf Frankreichs Boden spielt sich der Krieg ab und niemand leidet so unter den Schrecken und dem Elend des Krieges als wie Frankreich selbst. Im-reichen und schönen Nord- >7ankreich stehen deutsche Truppen
, während die rutheimische Bevölkerung flüchtig im Innern des Landes umherirrt. An manchen Stellen liegen die feindlichen Armeen schon vier Monate lang einan der gegenüber. Die Truppen aus dem südlichen iTeile Frankreichs wollen die Winterkälte nicht gut vertragen, noch viel weniger vertragen ihn die englischen und französischen Hilssvölker aus dem -warmen Afrika und Indien. In Frankreich scheut -man einen Winterfeldzug und war auf einen- .solchen nicht vorbereitet. Es ist Häher begreiflich, -daß nicht bloß dem Volke
, sondern auch führenden -Männern und Politikern, wie dem Minister Mil- Ilerand und dem Konig von Belgien selbst die Ge duld ausgeht und sie verlangen, die Armee möge ^endlich den entscheidenden Schlag wagen und zum -Angriffe übergehen. Englische Blätter schüren auch liwch. Die Franzosen glauben,' die Zeit sei Hiezu «so günstig wie noch nie. Sie haben nämlich die ! feste Ueberzeugung, Deutschland habe eine große Ärupp^nmenge von Frankreich nach Rußland ge schickt,' denn sonst wäre eZ nicht erklärlich, daß Deutschland
nicht sehr wahrscheinlich, daß er gelingt, und sollte er Z. B. gegen Belgien hin gelingen, so wäre damit noch gar nichts verloren; Es bleibt sich vollständig gleich, ob die Franzosen im eigenen oder belgischen Lande geschlagen werden. Außerdem darf man nicht , glauben, daß die Deutschen die eroberten Festun gen nicht neu hergestellt hätten. Da das zwischen. Deutschland und Frankreich liegende Gebirges die Vogesen, wegen des Schnees nicht injBetracht kom men, so versuchten es die Franzosen vorerst