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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 12.01.1923
Descrizione fisica: 16
, daß Frankreich a u f keinen anderen Vorschlag hinsichtlich der deut schen Leistltngen eingehe, als auf den gewalttätigen eige nen Vorschlag. England hatte einen milderen Vorschlag gebracht und als nun Frankreich den Unnachgiebigen zeigte, packten die englischen Vertreter ihre Akten zusammen, nahmen den Hut und gingen. Die Uneinigkeit unter den Alliierten und der offene Konflikt zwischen England' und Frankreich ist hiemit vor aller Welt festgestellt. Als erste Folge wird wahrscheinlich das Rheinland

ein selbstän diges Vorgehen Frankreichs verspüren müssen. Es will nämlich Frankreich nach dem 15. Jänner selbständig in Deutschland Vorgehen, zwei Drittel des Ruhrgebietes mit Essen und Bochum besetzen. Wichtig ist dabei noch die Erklärung des englischen Delegierten Bouar Laws, daß die Durchführung des französischen Vorschlages die vernichtendste Wir kung auf die wirtschaftliche Lage Europas ansüben müßte, und daß Frankreich Deutschland in seinem Vorschlag mehr auserlegen würde, als es in Wirklichkeit

zahlen kann. Wichtig ist auch die Nachricht, daß auf Grund der gescheiterten Konferenz zwischen England und Amerika Einigkeit herrscht und beide Staaten ge meinsam gegen Frankreich Stellung nehmen. Die Ver einigten Staaken wollen, nach weiteren Nachrichten, aus der bisher beobachteten Reserve heraustreten und alle Mittel ausnützen, um die Frage der Wiedergutmachung zu lösen. Man kann also auf die kommenden Tage ge spannt sein, wie sich die Dinge noch entwickeln. Sicher ist so viel, daß angesichts

dieser Hartnäckigkeit Frank reichs und des drohenden eigenmächtigen Vorgehens in Deutschland eine sehr gedrückte Stimmung herrscht. Tatsache ist auch, daß Frankreich Jahrgänge einberu fen hat. Nun fragen wir uns noch: Was schlug England vor, was Frankreich? England steht ans dem Stand punkt einer' starken Herabsetzung der deutschen Schuld etwa auf die Höhe von 40 bis 50 Milliarden Goldmark, sofortige Aufgabe aller Besatzungen ans deutschem Bo den und aller Sanktionen (Strafmaßnahmen)'durch Frank reich, sowie

Frankreich. Die ur sprüngliche Höhe der Reparationsschuld '(Wiedergntma- chungsschuld) von etwa 130 Milliarden Goldfranken hat auch in Frankreich 'kein Mensch ernst genommen und man ist bereit, auf etwa 70 Milliarden dieser „Forde rungen" zu verzichten. Es bliebe sohin noch ein Betrog von etwa 60 Milliarden Goldfranken. Für dieses Herab gehen von den 130 Milliarden aus 60 Milliarden for dert Frankreich ungefähr folgendes: Erstens alleinige Zu wendung der ganzen Retzarationssumme ausschließlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 03.01.1924
Descrizione fisica: 8
lerne und begreife, wie die Presse und die öffentliche Meinung geformt und die Völ ker gelehrt wurden, einander zu hasten und zu '-rch-en und Armeen zu organisieren, soweit es chre Finanzkraft nur zuließ. Die französische Pro paganda ist heute ebenso eifrig bestrebt, den Durch bruch der Wahrheit aufzuhalten, aber die Taten, mit denen Frankreich seine Vorkriegspolstik in ver stärktem Maße fortsetzt, reden eine so deutliche Sprache, daß auch die geschickteste Propaganda sie aus die Dauer

nicht zu übertönen vermag. Die „Tinres* veröffentlichten am 28. November eine ausführliche Zusammenstellung der von Frankreich an Polen, Rumänien und Jugoslawien gewährten Anleihen. Die Anleihe an P o l e n be trägt 400 Millionen Franken. Als Zweck wird der Ankauf rollenden Materials, Ausgaben für Eisen bahnen, Telegraphen und „Ausgaben für natio nale Verteidigung* angegeben. Als Grund zur Gewährung 'der Anleihe wird u. a. genannt: „An regung der Sympathie für Frankreich in Polen*. Die Anleihe für Rumänien

«Militärausgaben für nationale Verteidigung* an gegeben. Mt Recht unterstreichen die «Times* die merk würdige Tatsache, daß Frankreich, das vor der Welt stets ferne Armut betonte, in der Lage sei, den Staaten in Ost- und Südeuropa zu Rüstungs zwecken den Betrag von 800 Millionen Franken zu gewähren. Dieser innere Widerspruch wird auch in Frankreich empfunden, und zwar umsomehr, je mehr durch die Finanzpolitik der französischen Re gierung der Franken entwertet wird. Zwar geht der bloc national

unter anderm aus: «Man mäste sich fragen, ob man Polen. Ju- goflawlen und Rumänien wirklich ernen Dienst er weise, wenn man sie in dieser Weise sozusagen zwischen zwei Feuer stelle. Frankreich werde Po len und Jugoslawien Kriegsmaterial schicken;' wer werde es unterhalten und wer werde seine gute Verwendung sichern? Werde nicht Frankreich einige Aufwiegler veranlassen, sich seiner zu be dienen unter Umständen, die Frankreich selbst in große Verlegenliest bringen würden?* Diese Kritik wird in Frankreich umso peinlicher

empfunden, weil ja Amerika die französische Rüstungspolitik zum Anlaß nimmt, um aus der Bezahlung der französischen Kriegsschulden zu be stehen. Man fragt sich dort erstaunt, wie es mög lich sei, daß Frankreich, das behauptet, seine Schul den mcht zurückzahlen zu können, doch viele Hun derte von Millionen für die Rüstungsausgaben der Kleinen Entente übrig hat. An dieser inneren Un- Wahrhaftigkeit wird hoffentlich die Politik des französischen Imperialismus scheitern. England gegen die französischen

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Alpenland
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Pagina 1 di 14
Data: 08.10.1920
Descrizione fisica: 14
und Vogler A.-G^ Wien L, Schulerstraße 11. > 1. Zahrgaag Innsbruck, Zreitag, am 8. Oktober 1920. Zolge 367 Dev Schleier fallt. Der Vertrag so« GSdSllS. K. Innsbruck, 8. Oktober. Der Beschluß der Wiener Nattonakverscmrmluna, eine Ab- ftinnmrng für den Anschluß an das Deutsche Reich durchzu führen, hat in Frankreich aufs neue die Wogen des Hasses gegen alles, was deutsch ist und deutsch fühlt, aufgepeitscht. Seit vierzehn Tagen heult die französische Presse in den wütendsten und heftigsten Tonen

gegen die Möglichkeit einer solchen Abstimmung. Die französische Regierung hat zunächst an den Völkerbundsrat das Ersuchen gerichtet, die Wiener Regierung zur Sabotage dieses Beschlusses der Nationalver sammlung zu zwingen, indem sie ihn praktisch nicht zur Aus- suhrung gelangen laßt. Mit allen diplomatischen Kniffen vnd Ränken, um die Frankreich ja niemals verlegen war, wird nun in dieser Richtung weitergearbeitet. Deutlich zeigt dies eine Meldung der »Chicago Tribrme", nach welcher Frankreich

bei den Re- gierungen in Washington, London und Rom sondieren ließ, ob man nicht auch dort bereit wäre, mit brutalen und ge waltsamen Mitteln eine Abstimmung zu verhindern- In erster Linie hat Frankreich dazu 'den Hunger ausersehen, um das ohnehin schon ausgehungerte Deutschsterreich mund tot zn machen. Wer aber glaubt. Frankreich verlasse sich aus Volkerbund oder seine Verbündsterl während des Weltkrieges, der irrt. Frankreich befolg t auch heute letzten Endes die Raubpolittk Ludwigs XIV. und hat es Veranden

, sich einen Sicherbeitskoeffizienten zu schaffen, der chm die Erreichung seines Zweckes garantteren soll. Langsam lüftet sich der Schleier von dem Vertrag von Gödöllo, der Mischen Frankreich nnd Ungarn geschloffen wurde. Welcher Abarnnd sich uns da öffnet, zeigt folgende Nachricht unseres Wiener Schriftletters: 8. Wien, 8. Oktober. Ctsenbraht. Resier den Inhalt des im Juki l. % zwischen Frankreich Md Ungarn in G ö d 8 ll 8 abgeschlossenen Vertrages kann von einer Prager Meldung folgendes mitgeteilt werden: Die wirtschaftlichen Abmachungen

, daß eine Intervention in Wien nicht nur an die beiden bis her vorgesehenen Fälle geknüpft bleiben soll. Die Wiener Monarchisten erstreben die Zustimmung zum Einmarsch für jeden Fall eines Hilferufes". Mit anderen Worten, der Einmarsch der Horthytruppen in Wien soll nicht an die Bedingungen des Verttages mit Frankreich gebunden sein, sondern die Entscheidung Ungar« und den österreichis monarchistischen Anschlußgegnern an Deutschland rpmz und gar allein überlassen werden. * Run wird auch der Grund klar, ber

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Alpenland
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Pagina 2 di 14
Data: 21.08.1920
Descrizione fisica: 14
. Wir 'gehören jetzt einer Grotzmächtekoalition an und vor uns steht die bange Sorge, ob wir nicht eines Tages in ihrem Dienstauftrage marschieren müssm. Wenn es auch nicht so weit kommt, so sind doch heute schon viele, die am 16. Mai mit Ja gestimmt haben, davon geheilt, vom Der- failler Völkerhunde etwas Gutes zu erwarten. Besonders gegen Frankreich richtet ftch in letzter Zeit die Stimmung der gesamten Schweiz, will Frankreich uns ebenso rücksichts los behandeln, wie die besiegten Staaten

. So sind in letzter Feit ernstliche französisch-schweizerische Differenzen ent standen. Sogar in der französischen Schweiz wuchs die Ver- SLimmung Frankreich gegenüber im gleichen Matze, wie die Rücksichtslosigkeit, die Paris Genf gegenüber an den Tag legen zu müssen glaubt. Man lese nur einmal das „Journal de Geneve", das Blatt des früheren Präsidenten Ador, das sich bisher so gut wie gar nicht von den Pariser Zeitungen unterschied. Das Genfer „Journal" schreibt: „Während des Krieges fmd wir (Welschschweizer

) nicht müde gewor den, das. gute Recht Frankreichs zu verkünden. Wir haben aufrichtig geglaubt und wir haben es laut genug verkün det, datz Frankreich nicht nur kämpfe, um fein Land gegen einen brutalen Äeberfall zu verteidigen, sondern auch, um die Achtung vor den Verträgen der Freiheit großen und kleinen Völker auffecht zu erhalten. Und heute? Kaum, daß Frankreich seinen Endsieg davongetragen.. bejubelt von allen Freunden der Freiheit, will es eine Verfügung des Versailler Vertrages, dis

für einen hffreundeten Nachbar staat von größter Tragweite ist, mit Fußen treten " Die Schweiz hat bekanntlich auf den Fortbestand des favoyardi- chen Neuffalitätsregimes verzichtet; sie hoffte dafür, daß Frankreich in ebenso großzügiger Weise seinerseits die Neu- regelung des Zonenregimes ins Auge fassen werde. Es zeigte sich aber, datz das schweizerische Vorgehen ebenso voreilig als kurzsichtig war. Alles Entgegenkommen des Bundesrates nützte nichts, Frankreich beharrte in der lZononfrage auf seinem Standpunkte

den bundesrätlichm Entwurf zu einem neuen Zonenabkommen ablehnt, müssen die Verhandlungen als gescheitert angesehen werden. Das „Jöurnal de Geneve" schreibt, es fei unnütz, verkennen zu wollen, datz das Verhältnis der Schwieiz zu Frankreich einer Krise zutreibe. Dabei stehen noch ganz andere Fragen, vor allem die des freien Rheins, zur Entscheidung. Unlängst hat in Stratz- burg die erste Sitzung der Rhemkommiffion ftqttgefundm Zwei schweizerische Vertreter haben daran teilgenommen sie wurden aber itiit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 20.12.1922
Descrizione fisica: 8
in Innsbruck: 20.000 K Zum Abholen in JnnS- druck: 18.000 K. Ausw. durch dieKolporteure und vurch die Post für Deutjch-Oesterreich: 20.000K, fär Deutsch land 301)00 K Heb*. AuslaR 44.000 IC Rr .289 FnnrbruS, Mittwoch den LS. Lezember 1922 39 . Zahrg. Der Vorschlag Amerikas Eine Kommission internationaler FinanzleuLe. Nach einer Pariser Meldung haben die Veremig- ten Staaten Frankreich einen Vorschlag unterbrei tet, in welcher Weise die Neparationsfrage geregelt werden soll. Amerika wünscht

mit dem einseitigen Diktat der Entente, tn der bekanntlich Frankreich den Ton angibt, zu brechen und schlägt vor, eine Kommission internationaler Finanzleute einzu setzen, die das Recht haben soll, nach einer Prüfung bet Leistungsfähigkeit Deutschlands die Repara tionssumme festzusetzen, welche die Deutsche Repu blik für den Krreg der Hohenzollern zu zahlen habe. Deutschland hat diesem Vorschlag so gut wie zuge stimmt, aber Frankreich lehnt i h n a b. Nach einer Meldung aus Paris sollen die Macht haber

der französischen Müitürrepublik unter kei nen Umständen eine Aenderung des Versailler Der-- träges annehmen und besonders die Aushebung der Besetzung des Rheinlandes, die Deutschland wahn sinnige Summen kostet und zugleich die schwerste Demütigung des deutschen Volkes ist, rundweg ab lehnen. Womit wohl gesagt ist, daß Frankreich die Rheinlande gelegentlich von Deutschland losreißen will. —Ob, wenn Amerika seinen Vorschlag ernst , nimmt, Frankreich in der Lage sein wird, ihn wirk- ' lich abzulehnen

des Bankierausschusses im Juli lausenden Jahres hin, wobei er dem Botschafter erklärte: Unsere Lage ist genau dieselbe wie damals. Wenn wir auch in größerem Maße wünschten, der allge meinen Lage zu dienen, sind nichtsdestoweniger die Verhältnisse derart, daß es für uns unmöglich ist, eine Anleihe für Deutschland zu erörtern oder in Erwägung zu ziehen, bevor die Neparationsfrage geregelt ist. Frankreich lehnt jede Aenderung des Versailler Vertrages ab. Paris, 19. Dez. (Wolfs.) Ministerpräsident' Poincarö

hat nach der „Chicago Tribüne" gestern abends den amerikanischen Journalisten im Zu sammenhang mit den amerikanischen Nachrichtest über Pläne der Vereinigten Staaten in der Nepa rationsfrage eine Erklärung abgegeben, worin er sich auf den Standpunkt stellte, Frankreich könne sich mit keinem neuen Plan einverstanden er klären, der die Räumung der Rheinlands in naher Zukunft vorfehe. Frankreich werde keine Aenderung des Versailler Vertrages annehmen, der bekannt lich mindestens 15 Jahre für die Besetzung vorsehe

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Alpenland
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Pagina 2 di 12
Data: 22.06.1922
Descrizione fisica: 12
Atmosphäre für weitere Verhandlungen zwischen Frankreich und Eng land geschaffen wurde. Frankreichs, er sek vielmehr ein Sicherheitsventil, das Deutschland die, Entwicklung gegen Osten ermöglichen soll. Deutschland erhalte durch den Vertrag die Möglichkeit, ohne Konflikt mit Frankreich sich zu entwickeln. Frankreich tverde sich durch seine Haltung die früheren Verbündeten zu Gegnern machen . In Amerika besteht nicht mehr die simatische Ergebenheit für Fraickreich, die noch vor kurzem vorhanden

des Vertrages. Englands Arbeitslosen ziffer. Rauen, 21. Juni. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Die Arbeitslosenzahl in England hat sich am 1V. Juni uw 5000, auf 1,443.000 erhöht. Teilweise Arbeitsloft und solch? ohne Anspruch auf eine Unterstützung sind nicht mitgezählt, Frankreich und der Vatikan. Don unserem sx. -Mitarbeiter m Rom. .Kilogramme" meint, Lloyd George habe die Notwendig keit der Aufrechterhaltung der Sanktionsdrokmng anerkannt und Poincare habe zugegeben, daß etwaige Maßnahmen

, mit Frankreich Be sprechungen im weiteren Ausmaße wieder auszunehmen. In der Reparationssrage halte die Downingstreet dafür, daß gegenwärtig die Herabsetzung der deutschen Schuld nicht m Frage kommen könne. Deutschland fei heute auf dem Refften Minkt seiner Zahlungsfähigkeit angelangt und muffe der Beginn der finanziellen Wiederausrichtung durch die in nere Finanzreform abgewartet werden, bevor man von einer Anleihe spreche. Was die interalliierten Schulden anlauge, habe Sir Ro bert H o r n e versichert

, daß gegenwärtig von einer Dnnul- lierung nicht die Rede sein könne. Nur ein Umschwung der inneren Politik in den Univnstaaten könnte die augenblick liche Lage ändern. Kn Amerikaner über Frankreich! WichnfinnspoiiM London, 21. Juni. (Wolfs.) „Evening Standard" gibt Aeußerungen des aus Europa nach Amerika zurückgekehrien Zeitungsmagnaten H e a r st in der amerikanischen Preffe wieder. Hearst erklärt, er sei feit der Rückkehr mehr denn je der Ueberzeugung, daß sich Amerika von den europäischen Verhandlungen

sernhalten müsse, aber Europa gegenüber ehe einige Hauptpunkte des Versailler Vertrages geändert seien. Der beste Schutz für Frankreich wäre eine Politik, die es Mitteleuropa gestatten würde, sich in Freundschaft mit Frarckreich zu entwickeln. Der russisch-deutsche Vertrag werde in Frank-, reich mit Besorgnis angesehen. Wenn dieser Vertrag Furcht erweckend sei, so hätte eben Frankreich Deutschland und Rußland nicht durch seinen eigenen und die Nnterstützung des polnischen Militarismus in diese Allianz

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Alpenland
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Pagina 3 di 12
Data: 27.04.1922
Descrizione fisica: 12
mit der praktischen Arbeit angefangen werden müsse, widrigenfalls würde er vor dem britischen Reiche und der ganzen Welt die Schuldigen nennen, die das Einigungswerk der Konferenz stören, aber Frankreich, dem diese Worte gel- ten, hat sich dadurch von seiner Sabotage jeder praktischen Arbeit nicht abhalten lasien. Im Gegenteil. Das unverschämte Schreiben Barthous. dem es übrigens deutlich anzusehen ist, daß es in Paris und nicht in Genua verfaßt wurde, und der darin enthaltene unerhörte Vorstoß gegen Deutschland

, unternommen am gleichen Tage, da die Alliierten den Zwischenfall als erledigt erklären, zeigt, daß Frankreich in seiner Obstruktionspolitik aktiver und entschlossener als je ist. Es will und wird den „Zwischenfall" nicht als erledigt betrachten, sondern wird im Gegenteil bestrebt sein, dem alten neue hinzuzufügen und so Verwirrung und Unstimmig keit in die Konferenz zu tragen und so doch noch zu verhin dern, daß die Konferenz zu einer Etappe auf dem Wege zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas statt

an die Westmächte auch eine Schuldknechtschaft Deutschlands nach Osten hin anzufügen und womöglich noch Frankreich die Eintreibung auch dieser neuen Schulden zu übertragen! Wie fein ausgeklügelt war nicht der Plan, daß alle bis 1917 nationalisierten Unterneh mungen in Rußland nationalisiert bleiben sollten und daß nur die während der Revolution nationalisierten Unterneh mungen den fremden Besitzern zurückgegeben werden sollten. Mit einem Schlage wäre damit das gesamte in Rußland investierte deutsche Kapital

der Beteiligten dem wirtschaftlichen Wie deraufbau die Bahn zu ebnen, und hatte den anderen, ihr namentlich von Frankreich unterschobenen Zweck: eine neue Feste! für Deutschland zu werden, verloren Mit diesem Augenblick hatte sie für Frankreich jegliches, aber aucb ieg- lvches Interesse emgebüßt und konnte für Frankreichs Pläne nur mehr gefährlich werden, wenn es nicht gelang. Deutsch, land m hoffnungslose Isolierung hinauszumanoverieren In im Augenblick in dem die Konferenz sick, mit Deutschland

. Nun beginnt Frankreich im zweiten Versuch sein offenes Sabokagewerk an der Konferenz. Ihm dienen die rüde An- pobelung Deutschlands m dem Schreiben Barthous, die Drohreden Poincares und seiner parlamentarischen Hinter- manner. Die Versuche Poincares, den deutsch-rustischen Der- -der Konferenz überhaupt zu entziehen und ihn vor das Forum des Obersten Rates zu bringen. In Genua pro biert Frankreich Deutschland und sucht eine Atmosphäre zu der gedeihliche Verhandlungen überhaupt ur Wlrch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 24.08.1923
Descrizione fisica: 8
33 oH 8 = Freitag dev 24. August 1923 Nr. 192 Seite 8 j Und nun hat sich aber durch das Ruhrabenteuer Pomcarös die Lache so gestaltet, daß es sich nicht mehr allein um die Frage dreht, wie hoch die Lei stungsmöglichkeit Deutschlands von Frankreich ein- I geschätzt wird — darüber könnte verhandelt werden —, sondern darum, ob zuerst verhandelt und dann die passive Abwehr im Ruhrgebiet eingestellt wird oder umgekehrt. Die Prestigefrage ist die Haupt sache, über die man nicht hinwegkommt

und die auch den springenden Punkt in der vorgestrigen Antwort Frankreichs an England bildet. Hier ste llen sich die Ansichten Deutschlands Spitz aus Knopf, hier weiß sich auch England, das den Ruhreinmarsch als ungesetzlich verurteilt, aber ihn duldete, keinen Rat. Deutschland will und kann diese buchstäblich letzte Waffe nicht vor Derhandlungsschluß aus der Hand geben, weil sonst die Verhandlungen selbst eine Affenkomödie wären; in Frankreich steht die Regierung aus den Standpunkt, daß es ohne bedin gungsloses Aufgeben

des passiven Widerstandes überhaupt keine Verhandlungen, sondern nur eine Kapitulation gibt. Wenn in der französischen Note gesagt wird, daß Frankreich niemals an erne Politik des Egoismus und niemals an eine Aneignung des Ruhrgebiets gedacht habe, so ist das eine Phrase, würdig eines Fuchses, dem die Trauben zu sauer waren. Man möchte schon, aber das wäre eine napoleonische Er oberung, die Frankreich nur kurze Zeit politisch und finanziell erhalten könnte, an der es verbluten müßte. Bedeutungsvoll

ist nur ein einziger Satz in der Antwortnote, der besagt: „Frankreich wünscht die Einstellung des Wider standes als Vorbedingung für jede Unterhandlung mit dem Deutschen Reiche. Nach dem Aufhören des Widerstandes würde die Besatzung bei fortschreiten der Räumung nach Maßgabe der Zahlungen unter Bedingungen andauern, die von den jetzigen ganz de^chieden wären." . mt haben eingangs im Vergleiche aufgezergt, was diese Forderung bedeutet, eine Uebergabe aus Gnade und Ungnade. Alles andere in der Antwort, !die Höhe

der zu zahlenden Summen, die Form der Ausbringung, die Garantien der Einhaltung verblaßt hinter dieser Ehrenftage, die beim ftanzö- stfchen Volke moralisch Sein oder Nichtsein bedeutet, Beim deutschen Volke aber auch staatlich und wirt schaftlich. Und noch einmal unterstreicht die sran- ^vsische Antwort diese Kardinalsorderung in dem 'Satze, wo es heißt: „Frankreich ist bereit, nach dem Aufhören des Widerstandes die Frage der Wiederaufrichtung ^Deutschlands und der Reparationszahlungen in Beesöhulicher Weise

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Pagina 7 di 10
Data: 05.07.1920
Descrizione fisica: 10
gegen den ursprünglich geplanten Aufteilungsschlüssel Rech nung getragen worden, aber auch das hat nicht ver mocht, die Gegensätze ganz auszugleichen, die zwischen Italien auf der einen und Frankreich und Belgien auf der anderen Seite in der Auffassung über den Anteil an der deutschen Wiedergutnrachungssumme bestehen. Belgien hat als Ausgleichsmoment für feinen Verzicht auf zwei Prozent der von Deutschland zu zahlenden Summe neuerliche Forderungen ausgestellt, denen sich Italien widerseht, die aber von Frankreich

gestützt wer den, wohl im Zusammenhänge mit dem nahe bevor stehenden Abschluß des französisch-belgischen Militär abkommen. Es ist übrigens interessant zu sehen, wie Frankreich mit allen Mitteln Italien von der deut schen Entschädigungssumme fernhalten will. So half man anfänglich Italien mit einem großen Teil seiner Ansprüche an Oesterreich verwiesen, erst der Tätigkeit des Conte Sforza ist es gelungen, diese Absicht end gültig auszuschalten. Eonte Sforza hat auf allen den letzten Konferenzen im Namen

Italiens eine sehr ener gische und feste Sprache geführt; die italienische Presse läßt keinen Zweifel darüber, daß diese gleiche Sprache auch auf der Konferenz von Spaa geführt werden wird. Wenn man sich nun das unzufriedene Belgien hinzu- denkt und Frankreich, das auf fremde Kosten den Groß? mütigen spielt, so kann man sich nun sehr schwer jene Einigkeit vorstellen, an die bei den Alliierten so oft appelliert wurde und die gerade mit der Aussicht auf Spaa als Grundbedingung für einen Erfolg

in den Besprechungen mit Deutschland hingestelljt wurde. Auch in der Frage der militärischen Entwaffnung Deutschlands hat man für Spaa keine festen Richt linien zu schaffen vermocht. Auch da gehen die Mei nungen auseinander. Immerhin aber dürften sich die Aussichten für Deutschland nicht ungünstig gestalten, d^enn der stufenweise Abbau, den die militärischen Sach verständigen empfehlen, würde für die nächste Zeit eine stärkere Militärmacht Anlassen, als sie Frankreich und die A. 'S. P., die Unabhängigen wünschen

man der Entwicklung der oberschlesischen Frage mit äußerstem Pessimismus entgegen, zumal, wie verlautet, zwischen Frankreichs und Polen in diesen Tagen ein Mei nungsaustausch stattgefunden hat, in dem Polen keine un bedingt günstigen Aussichten gemacht wurden. Die polnische Regierung hatte sich an Frankreich gewandt und um dessen energische Unterstützung in der oberschlesischen Frage ge beten. Dawuf hat die französische Regierung erklärt, daß sie selbstverständlich grundsätzlich bereit sei, Polens Inter essen

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Pagina 9 di 12
Data: 13.01.1922
Descrizione fisica: 12
in der allgemeinen Verwirrung die Ruhe. Etwas befriedigt doch, daß das Re sultat der Konferenz gesichert sei, nämlich der Beschluß über Genua, woran Frankreich durch formelle Zustimmung der bisherigen Regierung gebunden erscheint. Ein Beschluß in der Reparationsfrage wird aber wohl nicht mehr gefaßt werden. Die französische Delegation reist heute, den 13. JLmrA, ab. Lloyd George will, wie verlautet, bis Montag die Ereignisse abwarten, weil er noch mit de« Mög lichkeit rechnet

und Schutzabkommen, das die belgisch-französischen Verein barungen ergänzt. Aber das Land würde keine Bindung zu lasten, die seine unverjährbaren Rechte verletzt. Die Vertre ter der Nation sprechen es hiemit aus: Frankreich hat nie mals etwas anderes gewollt, als den Frieden und Wieder gutmachungen, in Sicherheit, Unabhängigkeit und in Ehren. (Brausender Beifall.) Hierauf ergriff Briand das Wort und erklärte zunächst, daß die Reparationskommistion allein das Recht habe, Deutschland einen Zahlungsaufschub

zu gewähren. Nun habe Frankreich in dieser Kommission nicht die Mehrheit und die Zubilligung eines Moratoriums sei sicher. (Beifall auf der äußersten Linken, zahlreiche Zwischenrufe rechts.) Da also die Einräumung emes Moratoriums sicher sei, habe die französische Regierung es für ihre vornehmste Ausgabe gehal ten, die Interessen des Landes zu schützen. Angesichts seiner Leiden, seiner finanziellen Lage und seiner seelischen Ver fassung könne Frankreich nicht zugeben, daß ihm das Jahr 1922 einen Schaden

von auch nur einem Centime bringe. Wenn der Stand der Zahlungen geändert werde, dann ver lange Frankreich Bürgschaften und Kontrollmatznahmen, Deutschland zur Zahlung zu Zwingen Er wolle die Kammer, fuhr Briand fort, nicht vor eine vollzogene Tatsache stel len. er wolle sich informieren, und Beunruhigungen der öffentlichen Meinung bezüglich der Reparationen und des Wiederaufbaues Europas zerstreuen. Es genügt nicht, sagte er, vom Frieden zu sprechen, man muß auch das Notwendige tun, um ihn zu verwirklichen

. Was Frankreich anbelangt, so ist eS nicht genug, daß seine Grenzen gegen Kriegshand lungen gesichert werden, notwendig ist es, sich mit anderen Völkern zu vereinigen. Ich habe jüngst im Senat erklärt, daß die Solidarität der Völker eine Notwendigkeit sei und die Konferenz von Cannes hat Entschließungen in diesem Sinne gefaßt. Jedenfalls wird das Neparationsproblem davon nicht berührt. Die verschiedenen Vertragsbestimmungen, die Frankreichs Sicherheit verbürgen, stehen außer Diskustion. Die Konferenz

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Pagina 1 di 16
Data: 22.05.1920
Descrizione fisica: 16
Vereinigung der Donaustaaten hinzuwirlen. fei die Aufgabe der französischen StaatStunst. (Margaine « im Ausschußbericht an die französische Kammer.) Frankreichs ganze äußere Politik ist auf die Schwä chung und Niederhaltung des deutschen Volkes abge- stimmt. Eine Zeit lang hat sich Frankreich bemüht, bei den „Oesterreicher':" einen anderen Eindruck hervorzuxu- fcn, um über die schwierige Zeitspanne zwischen dem Mbruch des Krieges und der Beratung der Friedens- Verträge hinwegzukommen, in der es immerhin

Anlaß zur Dankbarkeit, für die Zu- kunft aber Fesseln und Ketten abgeben sollten, um unsere Bewegungsfreiheit zu hemmen oder überhaupt zu vernichten. Heute liegen die Dinge aber ganz anders. Es ist nicht mehr nötig zu schweigen, man kann schon offener darüber sprechen, was man will; besteht doch rn den Friedensverträgen ein Rechtszustand — für uns ist es allerdings ein Zustand des Anrechtes — auf den sich pochen läßt, und gegen den nur jene eine Macht be sitzen, die ihn geschaffen haben. Frankreich

bezeichnet» aber abgesehen davon — schauen wir uns einmal die rosige Zukunft, die Mar gaine da erstehen läßt, aus der Nahe an. Frankreich will die Dönauföderation. Es will den Donaustaaten „helfen", sich um die Donau zu gruppieren, die die große gemeinsame Lebensader sein werde. Diese Donaustaaten sind die Tschechoslo wakei, Angarn und Südslavien. And in diese Gemein* schaff sollen wir hinein. Die geographische Lage Deutsch österreichs, besonders der Alpenländer, bringt

es mit sich, daß es von allen diesen Staaten gänzlich blockiert ist, daß ihm in einem Donaubund, in dem es eine bezüglich der Macht versklavte Rolle spielen müßte, auf Gnade und Angnade, den „Bundesgenossen" aus geliefert wäre. Denn darüber dürfen wir uns schon gar keiner Hoffnung hingeben, daß wir in diesem, von Frankreich zu unserer Schwächung so schön erdachten Staatengebilde jemals dazu kämen, auch nur ein Wort mitzusprechen. Hatte Frankreich das wollen, dann hätte es ja Oesterreich-Anqarns alten Aufbau nicht zu zer schlagen brauchen

Aber das war es ja, was geändert werden mußte; verschwinden mußte auch das ganz kleine bißchen deutschen Anstriches, den die Hausmachtpolitik der ehemaligen Dynastie noch hatte» notgedrungen noch haben mußte, weil es denn doch nicht anging, so ganz .ohneweiteres über die Deutschen hinwegzuregie^n, di^ noch immerhin die Träger der Kultur und des Staatsge dankens in diesem habsburgischen Besitze waren. Herzlich wenig war an dieser Politik noch deutsch, aber selbst das wenige war Frankreich zu viel. Darum mußte das Gefüge

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Pagina 2 di 8
Data: 25.03.1923
Descrizione fisica: 8
Ae fraiüonfie MlisWM Ueber den vielen Meldungen von bevorstehenden Ver- nritttungsaktionen und Friedensverhandlungen scheinen die meisten Deutschen ganz übersehen zu haben, auf wel ches Ziel eigentlich Frankreich mit seiner Ruhrbesetzung hinsteuert. Reichskanzler Dr. Cuno hat in der Münch ner Rede erklärt, daß es sich den Franzosen bei der Ruhraktion nicht um ein improvisiertes Aben teuer, sondern um citt fett langem vorbereite tes Unte r ne h m e n von weltgeschichtlicher Bedeutung handle

im Sinne Frankreichs. Die Franzosen würden nun erhalten, was sie gegenüber dem englisch-amerikani schen Widerstand in Versailles nicht durchsetzen konnten. Aber auch diese ungeheuren Forderungen auf rein deutsches Gebiet scheinen nur die ersteEtappe öer französischen Annexionsabsichten darzustellen. Gelegent lich der Verhandlungen, die der französische Agent, Major Richert, mit den bayerischen Landesverrätern Fuchs und Mach Haus führte, gab dieser Herr offen zu, daß Frankreich auf eine Zerstückelung

den Vorwand böten. An den neuen Staatenbund würden eventuell auch Teile O e st e r r e i ch s ange schlossen werden. Da in dem Staatenbunde Italien den z w e i t en R a n g einnehmen soll, so läßt sich vermuten, daß ihm der andere Teil Oesterreichs von Frankreich als Morgengabe zugedacht ist. Inwieweit Frankreich in der Lage fein wird, seine auf weite Sicht eingestellten politischen Pläne auch tatsächlich durchzuführen, das läßt sich heute natürlich nicht sagen. Jedenfalls wäre es vom deutschen Volke

sehr unklug, alle Hoffnungen auf eine V e r st ä n d i g n n g mit dem haßerfüllten und annexionslüsternen Gegner zu setzen. Die nun schon mehr als vier Wochen währende Stabilität der Mark läßt in Deutschland überdies einen Optimis mus aufkommen, der über alle besorglichen Nachrichten aus dem Westen Deutschlands hinwegzutrösten sich be müht: Man ist in Deutschland scheinbar noch nicht allge mein zu der Erkenntnis gelangt, daß Frankreich nur S ch e i n m a n ö v e r aufführt, indem es Verhandlun gen

herbeizuführen wünscht, um u m e r f ü l l b a r e Forderungen zu stellen urtd dann den Deutschen die Schuld au dem Scheitern zuschieben zu können. Ueber die Haltung der englischen Regierung läßt sich augenblicklich nur das eine sagen: Bonar Law bat weder die Absicht zu intervenieren, noch zu erklä ren, daß Deutschland direkt mit Frankreich verhandeln solle, wie das — offenbar den Pariser Wünschen entspre chend — von einem Teil der englischen Presse Deutsch land nahegelegt wird. Eine Enttäuschung

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 21.01.1923
Descrizione fisica: 12
- bietss für das deutsche Wirtschaftsleben u. zw. umsomehr, als aus den Deutschland verbliebenen Kohlegebieten nicht bloß der eigene Bedarf gedeckt werden muß, sondern auch noch monatlich rund zwoi Millionen Tonnen Repara- tionskohle an Frankreich zu liefern waren, mit welcher Lieferung Frankreich Übrigens ein nacktes Krämergeschäft machte, indem es einen großen Teil dieser Kohle, die es aus Deutschland zu einem erzwungenen billigen Preise bezog, mit außerordentlich hohem Gewinn verkaufte

« Verwendung fand in der Eisen- und Stahlindustrie. DaS Ruhrgebiet hat im Jahre 1918 erzeugt 8 Millionen Tonnen Roheisen, bezw. 10 Millionen Tonnen Stahl, waS dadurch möglich war, daß auch das Roheis»« anS dm Revieren von Lothringen hier zu Stahl verarbeitet wurde. Deutschland förderte vor dem Kriege insgesamt 34 MlL- lionen Tonnen Eisenerz, wovon mehr als dir Hälfte, nämlich 20 Millionen Tonnen, auf Ersatz-Lothringen ka men, das mit dem Kriege verloren gegangen ist. Nun hat Frankreich die Erze

von Lothringen, aber die zur Verarbeitung nötige Kohle war nicht da. Erz und Kohl« gehören aber zusammen; durch den Einmarsch ins Ruhr» gebtet glcncbt Frankreich, diese- gesunde Verhältnis nun her ge stellt zu haben. Bor dem Krieg» förderte daS Ruhrgebiet ungleich mehr Kohle, als der Eigenbedarf Deutschlands betrug. ES wurden beispielsweise im Jahre 1918 ausgesührt: ua<ü Holland 7, nach Belgien 4*8, nach Frankreich 4,6, nach Italien 1, nach der Schweiz 0L, nach Oesterreich-Un garn 0,5, nach Rußland 0,7

Millionen Tonnen, außer de« großen Mengen nach Skandinavien und nach Spa- nie» — tnsgesanrt 15,6 Millionen Tonnen Kohle, 4,4 Dttllionen Tonnen KokS, 1,7 Millionen Tonnen Brickets. Und nun ist Deutschland krrrch den Verlust von Sohlen gebieten, drrrch den LieserungSzwang an Frankreich be müßigt selber Kohle aus Englcnrd etn-usührenl Durch den Zuwachs der Erzgebiet» von Elsaß-Loch rin gen war der KokS bedarf Frankreichs beträchtlich gestiegen. Trotzdem und trotz vorhcmdener Möglichkeit hat Frank reich

seine eigene KokSerzeugung nicht vermehrt, sondern sogar gedrosselt, um daftir lieber den weit billigeren Re- parationskoks aus Deutschland zu ^ziehen. Die Veränderungen am Besitzstände in Kohle und Eisenerzen und die wetteren Machenschaften Frankreichs in dieser Richtung haben die deutsche Jndristrie der fran zösischen gegenüber mehrfach in N achtest gebracht. Deutsch land würde die Produktion verteuert, indem eS gezwun gen wurde, teure Kohle aus England etnführen zu müssen; Frankreich wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 31.03.1923
Descrizione fisica: 16
eine Spritztour nach Rom. Wir haben's ja! Oesterreich kann sich diesen Reisekanzler leisten! Zur Ruhrbesetzung. Der wahnsinnige Poineare. Frankreich will nicht eher aus dem Ruhrgebiet gehen, bis Deutschland alle französischen Schulden gezahlt hat. Paris, 29. März. (Hav.) In der heutigen Nachtsitzung der Kammer stellte Deputierter Heriot an den Ministerpräsidenten Poineare die Anfrage, ob er im Ruhrgebiet noch immer wirtschaftliche Ziele verfolge und ob er jeden ernsten und direkten Vorschlag Deutschlands

einer gerechten Prüfung unterstehen würde.. Ministerpräsident Poincar6 antwortete aus beide Fragen in bejahendem Sinne. Er wiederholte. Frankreich würde keinen Versuch einer offiziellen oder indirekten Bespre chung annehmen. Er wies die Beschuldigung zu rück, Hintergedanken betreffend Annexion zu ha ben, gab aber dem Willen Ausdruck, jedem Ma növer aus dem Wege zu gehen. Wir werden, sagte der Ministerpräsident, die Pfänder nur gegen Wirklichkeiten ausgeben. Wir werden uns aus dem Ruhrgebiet nur nach Maßgabe

und dem Ver hältnis der Zahlungen zurückziehen, die wir er halten werden. Diese Zahlungen müssen die Ge samtheit unserer Schulden gutmachen. Der Sturz der Mark hat fast die ganze Schuld Deutschlands beseitigt. Dieses ist also weniger belastet als Frankreich. Die Erklärungen des Ministerpräsi denten wurden, mit Ausnahme der sozialistischen Linken, vom ganzen Haufe, einschließlich Heriots. mit langanhaltendem Beifall aufgenommen. (Herr Poinearö wird's schon noch billiger geben!) Der Kampf der französischen

mangel hafte Politik der letzten Jahre. Rohmaterialien einschließlich Kohle und Koks sowie die Lebens rnittel seien in Frankreich im Preise stark gestie gen. Redner erinnert schließlich an das Beispiel Oesterreichs, das heute von den Alliierten unter- stützt werden müsse, und fragte, ob die Alliierten nicht eines Tages gezwungen 'wevden würden, für Deutschland das gleiche zu tun. Der Sozialist Blum, während dessen Rede es gleichfalls zu heftigen Auseinanidersetzurrgen kam, betonte, es genüge

nicht, zu sagen, daß Frankreich keinen Annexionsgedanken habe. Man müsse die Artikel einer gewissen Presse desavouieren, die bald von einer Neutralisierung des linken Rheinusers, bald von der Schaffung eines Pufferstaates spreche. Die einstge Garantie Frankreichs gegen deutsche Angriffe bestehe darin, in Deutschland den Eindruck hervorzurufen, daß, wenn es einen Krieg provoziere, es auf seinem eigenen Gebiete zusam menbrechen werde. Die deutsche Großindustrie lehnt die Kohlen steuer ab. Berlin, 29. März

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Alpenland
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Pagina 1 di 10
Data: 12.06.1921
Descrizione fisica: 10
, um nicht zu sagen unerfreuliche, Ausnahme. Es beißt, man sehe nicht ein, wie die von Churchill befürwortete cnglisch-deutsch-französische Cooperation sich verwirklichen könne. Man begreift es zwar, daß Großbritannien schon aus rnnerhmlitischen Gründen für diese Frage sehr viel Inter esse an den Tag lege. Frankreich sehe jedoch keinen Vorteil in dem Vorschlag und sei nicht in der Lage ihm näher zu treten. Diese ablehnende Haltung deckt sich mit den An sichten, die in den Wandelcangen der Kammer von ver

eines dauernden Friedens? Wenn wir Europa wieder aus die Füße stellen wollen, gibt es meiner Meinung nach nur einen Weg: es muß ein aufrichtiger Friede zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutschland bestehen. Es ser völlig verständlich, wenn die französische Politik in Schlesien und anderwärts in Bahnen geführt werde, die zu einigen Meinungsverschiedenheiten zwischen uns und dem ritterlichen, heroischen, treuen Volke Frankreichs geführt haben. Wir müssen ihren Standpunkt verstehen lernen, weil tief

im Herzen Deutschlands, sicherlich in feinen Universitäten und in jenen mächtigen Kräckern die durch den Krieg ent. thront wrrrden, Ideen lauerten, die dent Frieden Europas gefährlich sind. Wenn wir uns der vollen Früchte des Sieges, den England und Frankreich gemeinsam errungen haben, sichern wollen, so müssen wir Vereinbarungen treffen, die die Zusammenarbeit nicht nur von Frankreich und England allein, sondern vielmehr von -Frankreichs England und Deutschland gemeinsam zum Zwecke

der Wiederaufbauarbeit sichern werden. Lassen Sie es die Aufgabe Großbritanniens sein, das sich nicht den deutschen Gefahren gegenübersieht, wie Frankreich und nichts von dem Groll empfindet, der in Deutschlands Herzen lauert, treu gegenüber Frankreich zu sein und nicht ungerecht gegenüber Deutschland. Lasten Sie cs unsere Ausgabe sein, uns zu bemühen, die Erbitterung zwischen dem französischen und deutschen Volk zu mildern und Frankreich jenes Gefühl der Sicherheit zu geben, das ihm zur Ruhe verhilft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 07.06.1923
Descrizione fisica: 8
reichs, erfaßt sind. Arbeitslosigkeit, Lohndruck, vermehrtes Elend wird die Folge der Vernichtung der deutschen Mark sein. Und wenn Frankreich seine Wahnsinnspläne durchführt, Deutschland und seine Volkswirtschaft vernichtet, dann rvird ganz Mitteleuropa in die schwerste politische Krisis ge stürzt, eine Zeitperiode unabsehbarer Verwicklun gen zieht herauf. Die Sozialdemokratie Deutschlands hat die ; furchtbare Gefahr, in der Deutschland und in wei terer Folge ganz Europa «schwebt, schon lange

zu können, haben aber durch diese Wahnsinnspolitrk die deutsche Volkswirtschaft in eine immer tiefere Krisis ge stürzt. Heute steht das deutsche Volk die Gefahren klar vor Augen und heute findet die sozialdemo kratische Forderung: Frankreich ein Zahlungsan- gebot zu machen, das bis an die Grenze >der Leistungsfähigkeit Deutschlands geht, bei den Volksmasten volles Verständnis, heute erkennt die ungeheure Mehrheit des deutschen Volkes auch, daß diese Zahlungen mrr. geleistet wevdsr können, wenn Deuffchland den Kapitalisten, Industriellen

und Großgrundbesitzern Goldsteuern auferlegt. Das Angebot der deutschen Reawruna ist in den EirMlheiteu noch nicht büarmt. Wenn ne die For derung der Sozialdemokraten nach Erfassung der Sach- und Geldwerte zu der ihren gemacht hat, dann wird die neue Note, wenn nicht in Frankreich, so doch m der übrigen Welt, Deutschland Freunde werben und das deutsche Volk wird Beistand fin den. Schont die Reglung aber auch noch wtt- ter die Kapitalisten, dann wird über das deutsche Volk das Verhängnis herembrechen und wir stehen

, den Belgien bei den bevorstehenden Konferenzen mit Frankreich einzu nehmen gedenkt, läßt sich folgendermaßen kenn zeichnen: 1. Verhandlungen mit Deutschland so lange nicht einzutreten, als der pastive Widerstand nicht beendet ist; 2. keinen Teil des Ruhrgebietes zu räumen, ehe Deutschland wirkliche Zahlungen geleistet habe; 3. Vertreter sämtlicher Allierten zu- sammenzuberusen, um ein gemeinsames und end gültiges MLimatmu an Deutschland abzufasten. Alle anderen, auf die Festsetzung der Höhe

der Re parationen an Frankreich und Belgien und die Zahlungsmittel Deutschlands bezüglichen Pläne find vettrüht und es ist gänzlich nutzlos, darüber zu sprechen, solange die genannte« Dorbedinguo- gen mH angenommen sind. Brüssel, 6. Juni. (Wolff.) Nach der Unter redung zwischen Poincar6, Theunis und Jaspar, d« mehr als eine Stunde gedauert hatte, chrd die Sachverständigen zur Teilnahme an den Beratun gen berufen worden. Die Sitzung dauerte bis halb 7 Uhr abends. Sofort nach deren Beendigung ist folgendes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 29.12.1923
Descrizione fisica: 16
stabil waren. Heute aber ist der Besitz an fremde« Werte« in Frankreich fast vollständig geschwun den: die in russischen, türkischen, balkanischen usw. Pa- Pieren angelegten Milliarden bringen nichts mehr ein. Die guten internationalen Werte sind vom Staate auf gekauft worden, der fie als Sicherheit für die in Ame rika aufgenommenen Darlehen hinterlegt hat. Statt -Gläubiger der ganzen Welt zu sein, ist Frankreich heute Schvldner Englands und der Vereinigten Staaten in Höhe von 35 Milliarden

abverlangt wer den können, und eine Privatschuld von 2.5 Milliarden Goldfranken, die die Ausländer jederzeit .naturalisieren" können, hat Frankreich — das diesen furchtbaren Ver pflichtungen nichts als eine Handelsbilanz, die selbst in .Höhe von 1 Milliarden passiv ist, und die Einnahmen von den Dergnügungsreiserrden gegenüberzustellen hat — nur ein Mittel, dem Ruin zu entgehen, nämlich, die 30 Milliarden Goldfranken zu erhalten, die ihm Deutsch land schuldet. Die Zinsen dieser Summe würden an nähernd

und gleichzeitig ist die Sparkraft gewachsen. Das klingt paradox. Aber wenn ein Gewinn von einer Million unter 1000 Men- scheu verteilt ist, wird er nur schwache Ersparnisse im Gefolge haben, während umgekehrt dieselbe Million, wenn sie von 10 Personen verdient ist, reichliche Geldan lagen nach sich ziehen wird. So kann ein Land, selbst wenn es im ganze» ärmer geworden ist. seine Sparkrast wachsen sehen, wenn das Vermögen sich dort in wem- gen Händen konzentriert. Das ist in Frankreich ge schehen. wo die Masse

eines einzigen Monats. Das Schatzamt hat bereits in der letzten Woche zum erstenmal seit lan ger Zeit 400 Millionen von -der Bank von Frank reich in Gestalt ungedeckter Papiernoten entleihen müssen. Es machen sich also dieselben Krisenzeichen bemerkbar, die in Mitteleuropa zum Zusammen bruch der Währung geführt haben. Frankreich steht vor der Notwendigkeit, Deutschland dazu zu verhelfen, daß es zahlen kann, während es bisher Deuffchland als Konkurrenten zugrunde zu richten strebte. Bei einer Fortsetzung

der gegenwärtigen Politik ist die Inflation in Frankreich unver meidlich, und fie würde dort noch viel schwerere Folgen auslösen als in Deuffchland, da Frankreich in viel höherem Maße Rentnerstaat ist. Unter die sem Gesichtspunkt sind auch die Winkelzüge Poin- carös bei den jetzigen Reparationsverhandlungen verständlich. Er will aus Deuffchland das Letzte herauspressen, um den eigenen Bankerott möglichst lange hinauszuschieben. Aber wäre eine vernünf tige Versöhnungspolitik nicht auch für Frankreichs Wirtschaft

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 27.11.1920
Descrizione fisica: 4
des Völkerbundes nicht übersehen. Jedenfalls steckt in dem Bund eine gewaltige Grundidee. Praktisch könnte er gerade den Staa en, die sich in einer so schwierigen po litisch-geographischen Lage wie Polen finden, ungeheure Dienste leisten. Polen hat nicht das geringste Interesse daran, die Macht des Bundes zu schwächen oder die Mög lichkeit seiner Auflösung zu vergrößern. Gegen Den!sch- lands Ausnahme in den Bund wird Polen mit Frankreich und Belgien aufs schärfste eintreten. Von Fragen, die Polen unmittelbar

von Kohle in Frankreich wegen der unnatürlich hohen Preise zurückgegangen ist. Eine Regierung, die sich derartig durch Verbündete und Feinde ausheuten läßt, verdient den Namen der Regierung nicht. Wenn wir das Bündnis mit England nur um die sen Preis erhalten können, ist es zu teuer für uns. Bis zum Ablauf der ka astrophalen Vereinbarungen von Spa muß Frankreich sich zu einer ^anderen Politik, mit oder ohne England, entschließem * Die Beschlüsse der ersten internationalen Arveitskonferenz in Washington

im Auslarrde verf roren habe. Aus der letz eren Erwägung herarrs, sowie aus der Erkenntnis, daß ohne Wieöeraufrichtung des deutschen Handels und Exportes auch die Ententelänöer nur schwer wieder ins Gleichgewicht kommen können, ging der Ent schluß der britischen Regierung hervor, die Strafandro hungen des 8 18, im zweiten Anhang, Teil 8 des Ver sailler Vertrages, für den Fall, daß Deutschland die ihm auserlegte Kriegsen.schädigung nicht zahle, nicht zur An wendung zu bringen. Frankreich ist dadurch

wieder einmal in den Zustand einer gelinden Raserei versetzt und sieht sich schon aller Früch.e der Verhandlungen von Spa und Boulogne be raubt. Man beginnt in Frankreich zu begreifen, daß es bei passiver Resistenz Englands von Deutschland wohf kaum die buchsraoliche Ausführung des Versailler Frie dens erzwingen könne. Tie Lehre, die Frankreich von England bei der Besetzung Frankfurts erhielt, istz keines wegs vergessen. Fraglichist nur, ob England wirklich vorhat, auch auf die Machtmittel, die chm

der 8 18, n r 8 des Versailler Friedens in die Hand gibt, ernstlich zu verzichten, und ob öas ganze Manöver nicht darauf aüzielt, die französische Regierung zu veranlassen, mit chren Forderungen in Genf recht bescheiden aufzutreten. England har mit nicht geringem Erstaunen bemerkt, wie schnell sich Frankreich aus dem Schulöverhältnis zu Amerika befreit hat und wie überraschend schnell die „verwüsteten" Fabriken in und hinter der Kampfzone in Frankreich wieder in Be trieb genommen werden, und es kommt daher langsam

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 02.01.1922
Descrizione fisica: 8
der Weltnotwendigkeiten weiter wachsen und daß in dieser Erkenntnis jede Nation sich bemühen werde, durch fruchtbare Zusammen arbeit mit allen übrigen Völkern der Menschheit den wahren und aufrichtigen Frieden zu geben. Die Washingtoner Konferenz. Auf der Washingtoner Abrüstungskonferenz sind neuerlich Meinungsverschieden heiten zutage getreten. Diesmal handelt es sich um die U-Bootfrage, in der Frankreich, Wie immer, seinen Kopf durchsetzen will. Im Flottenabrüstungskomitee erklär:«; Lord Lee, dis englische

Unzufriedenheit bezüglich der fran zösischen Unterseeboot-These gründete sich auf einen Ar tikel in der „Revue naoale francaise", worin Kapitän Castex erklärt habe, das Unterseeboot sei die einzige Waffe, die es Frankreich gestatte, eine fremde Flotte zu besiegen. Die Haltung Frankreichs wird in den englischen Blättern lebhaft kritisiert. „Morning Post" schreibt, Frankreich sei als ehemaliger Liebling Amerikas jetzt nicht mehr das ver hätschelte Kind. Amerika sei sehr unwillig über Frank reich. Am meisten

. — „Daily News" schreibt, es fei wahrscheinlich, daß Amerika auf Frankreich einen Druck ausübe, um von ihm die Bezahlung feiner Kriegsschulden zu erlan- gen. Man spreche von einer Abtretung der französisch- westindischen Besitzungen an Amerika für den Fall, daß Frankreich seine Schulden nicht bezahlen würde. — „Daily Expreß"^berichtet gleichfalls über eine große Miß stimmung, die die Haltung Frankreichs in Washington verursacht habe. Vielleicht werde es England und Ame rika doch noch möglich

sein, Frankreich zu verhindern. Selbstmord zu begehen. Kurze politische Nachrichten. Durch einen am 30. Dezember v. I. vollzogenen Noten wechsel zwischen Oesterreich und Liechtenstein wurden einige Bestimmungen des Abkommens vom 22. April 1920 abgeändert. Die bisherige Verpflichtung Liechtensteins zur Gewährung der Zollfreiheit für öster reichische Waren entfällt, jedoch sicherten sich beide Teile die meistbegünstigte Behandlung zu. Wie das Reuterbüro erfährt, werde die Konferenz der Minister des Aeußern

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Pagina 11 di 18
Data: 29.05.1920
Descrizione fisica: 18
zu geben, welche die britische Arbeiterschaft für die ungarische Arbeiterschaft empfindet. Frankreich. WertrauensVoturn für MeNercrnd. Paris, 28. Mai. (Korrbüro.) Nach durchgeführ ter Debatte über die bereits angekündigten Interpolatio nen hat die Kammer mit 535 gegen 68 Stimmen der Regierung das Vertrauen ausgesprochen. ' Frankreich und Rumänien. Frankreich erwartet Dank Mr feine Dienste» R. Berlin, 29. Mai. (Eigendraht). Der neue sra«^ zösische Geschäftsträger in Rumänien, Daeschner

, hat der Bukarester Presse über die französisch-rumänischen Beziehungen Erklärungen abgegeben. In diesen Erklärungen heißt es unter anderem: „Frankreich schätzt sich glücklich, daß es chm trotz der aufgetauchten Schwierigkeiten gelungen ist, die Aner kennung der Vereinigung Bessarabiens mit Ru mänien durchzusetzen. Die Zuneigung zwischen den beiden Völkern, die auf den Schlachtfeldern des ruhmreichen Feldzuges geschaffen wurde, ist durch den Tod französischer' Soldaten an den Ufern der Donau für immer befestigt

worden. In Frankreich wünschen alle, Rumänien noch mehr kennen zn lernen. Gegenwärtig stehen neue Probleme ans der Tages ordnung. Der Augenblick, da Rumänien den Reichtum seine- Bodens verwerten muß, ist gekommen. Als eines der ersten Produktionselemente Europas, muß Rumänien zur Ueber- zeugung kommen, daß es sich eine selbständige Industrie schaffen muß, um aus seinen reichlichen Quellen Nutzen zu ziehen. Frankreich wird sein möglichstes zur Schaffung dies« Industrie beitragen. Italien. Neuerliche

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Pagina 3 di 14
Data: 31.03.1922
Descrizione fisica: 14
. Das Zs»euM»«men Frmkrrich-Schmesz. Bern. 30. Marz. (Schwerz. Dep.-Ag.) - Der Nationalrat hat mit 75 gegen 62 Stimmen das zwischen Frankreich und der Schweiz abgeschlossene Zonenabkommen genehmigt. Der Setißt und die srauzWiche Finanzlage. EP. Prag. 29. März. Eigenbericht. Der Senat hat gestern nachm, die Diskussion des Bud- Ats der wiedereinzubringenden Ausgaben begonnen. Der Berichterstatter Henry Beranger erklärterer beschränke sich daaus, die dramatische Lage des Landes auseinanderzu setzen

. Frankreich habe dieses Jahr 16J4 Milliarden für die Sachreparationen und 7*4 Milliarden für die Pensionen auszugeben. Diese Summe könne höchstens um 300 Mil lionen vermindert werden. Bis jetzt habe Frankreich gegen 90 Milliarden Francs für die Reparationen und Pensionen ausgegeben, hauptsächlich auf dem Wege der inneren An leihen und fast ganz ohne Inflation. Er frage sich, ob Frankreich diese Beträge auch bekommen werde. Frankreich habe gegenwärtig eine öffentliche Schuld von 300 Milliarden und diest

Summe dürfe nicht vermehrt werden. Das Bud get der gewöhnlichen Ausgaben belaufe sich gegenwärtig auf 16 Milliarden. Dazu kommen noch 12 Milliarden für die Zinsen der Staatsschuld. Demgegenüber stehe nur ein ^teuererträgnis von 17 Milliarden Francs, also ein Defizit von 11 Milliarden, dem sich noch die 20 Milliarden des Re- parationsbudgelP anschließen. Die Kommission hätte die Ablehnung des Reparation?- budgets Vorschlägen können, sie habe aber davon abgesehen. Frankreich sei zur Zeit

. Der Berichterstatter drückt weiter die Befürchtung aus. daß die Beschlüsse des internationalen Finanzkonsortiums die nationale Unabhängigkeit Frankreich beeinträchtigen könnten. Der Finanzminister erklärte, daß keine verbindlichen Be- schlüsie gefaßt werden können, ohne diese zuvor den Parla menten zu unterbreiten. Der Redner erklärt zum Schlüße feiner Ausführungen unter dem Beifall der Rechten und des Zentrums, daß man Deutschland zwingen müsie, zu zahlen. Der Abg. Gaudin de Dillaines erklärt, wenn Deutschland

nicht bezahle, so sei dies deshalb, weil es von der internationalen Finanzwelt unterstützt werde. Die Groß banken hätten Frankreich verhindert, die Ruhr zu besehen. Der Redner verlangte, daß eine Kommission aus hervor, ragenden Finanzleuten beauftragt werde, in Deutschland die Reparationsguthaben einzutreiben. Die Regierung sollte außerdem das Ruhrgebiet besetzen und die deutsche Einheit zerbrechen. Ablehnung des sozialistischen Heeresentwurfes. Paris, 30. März. (Havas.) Die Kammer verhandelte heute

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