über eine Erklärung Roosevelts überrascht sei, die er dieser Tage in Washington gemacht habe und nach der er die über den Rundfunk verbreitete Rede Marschalls Petain so aufsaßt«, als ob Frankreich die französi schen Kolonien Deutschland zur Verfügung stell«. Im Mai 1940, als Frankreich von England im Stich« gelassen worden sei, hätten die USA sich ebenfalls nicht verpflichtet aefühlt, Frankreichs Appell zu beachten. Heute habe Frankreich das gute Recht, mit feinem Befieger die Grundlagen einer gemein samen
Neuorganisation des kontinentalen Europas ins Auge zu fassen. Die Zeitung „Nouvaux Temps' befaßt sich mit der Reaktion in London und Washington aus die Erklärungen des Marschalls Petain. Was die Hal tung der Regierung Roosevelt angeht, so spreche und handle sie als Kriegführender, der entschlossen sei, Frankreich als Feind zu behandeln Französische Schisse werden beschlagnahmt, der USA-Botschast«r in Vichy, Leahy, habe nicht aufgehört, vom sranzö sischen Staatsches die Aufgabe der Politik der diplo matischen
und politischen Freiheit zugunsten des angelsächsischen Blocks zu fordern. Das Weiße Haus verlang«, in Austausch von einigen Lebensmittel lieferungen auf jede Aktionsfreiheit zu verzichten, die das Wohl Frankreichs im neuen Europa zum Gegen stand habe. Es sei unbegreiflich, daß ein Land, mit dem sich Frankreich nicht im Kriege befinde, französische Schiffe beschlagnähme, daß eine Regierung, die im Juni 1940 aus die Hilferufe Frankreichs stumm ge blieben sei, heute sich den Mut herausnehme, Frank reich
zu sagen, was es seinem Sieger gegenüber zu tun oder nicht zu tun habe. Es sei ferner unbegreif lich, daß ein Land, für dessen Unabhängigkeit einst französisches Blut geflossen sei, erklär«, die Besetzung von seit Jahrhunderten Frankreich gehörenden Ge bieten wie Guayana uni Martinique ins M»ch« zu fassen. Dies alles sei unbegreiflich und mache die Gegenwart des Admirals Leahy in Vichy mehr als heikel. Um es klar zu sagen, so betont das Blatt anschlie ßend, es stehe dem Weihen Haus nicht zu, Erklärun
gen von Frankreich zu verlangen. Frankreich stehe es zu, Erklärungen von Roosevelt zu verlangen. Der französischen Regierung stehe es zu, dem amerikani schen Volk zu sagen, es möge sein Wohlwollen Frankreich gegenüber bewahren. Das amerikanische Volk solle Roosevelt nicht die Freiheit geben, Frank reich zu beleidigen, auszuplündern und zu bedrohen. Frankreich würde sich nicht mehr an Roosevelt wen den, sondern direkt an das amerikanische Volk, das keinen Krieg wolle. Die Toulouser Zeitung