, die sich seit voriger Woche auf dem Pariser Finanzmarkt zeigen, scheinen an Dichte und Finsternis noch zunehmen zu wollen. Tatsächlich fällt der Frank, der seit mehr als einem Monat sich ziemlich stabil hielt, in recht erschreckendem Maße und es ist zu fürchten, daß sich diese Bewegung nur noch verstärkt. Die Gründe sind verschiedener Natur. Vor al lem, so «absurd «und u-nglaiubAich es klingen may, sind die Restriktionen, die die Regierung durch führen läßt, ein Grund zur Verstimmung vieler Abgeordneter
und man spricht in der letzten Zeit davon, daß diese Unzufriedenheit gewisser Parlamentsmitglieder die Festigkeit der Re gierung erschüttert hätte, sodaß dies mithelfe, den Frank «im Ausland wieder «auf eine un sichere Basis zu bringen. ' Außer den mehr internen Beweggründen kommt nun folgendes: Offiziell wird die Nach richt bestätigt, daß der amerikanisch^ Senator MÄlon dem Präfidenten Coolidge erklärt habe, daß er nach seiner Europareise den Eindruck habe, daß Europa d. h. also Frankreich seine Schulden
bezahlen könne. Mit anderen Worten: Es ist nun keine Hoff nung vorhanden, daß die Kriegsschulden Frank reichs ermäßigt oder gar annulliert werden. Ein schwerer Schlag, da man hier in der letzten Zeit ein derartiges Ereignis bestimmt erhofft hatte und nun dieses imaginäre Plus aus dem Bud get zu streichen ist. Ferner hat jetzt die Banque de France laut dem Dekret des Finanzministeriums angefan gen, Goilld «und fremde Devisen ei-nzubaufsrr und es liegt auf der Hand, daß dadurch eine ver mehrte Ausgabe
Basis zu sehen, da es Frank reich als Käufer braucht. Enigàd und Amerika find davon Nicht sehr entzückt, da sie erstens durch ein enges Zu sammenarbeiten! für ihre Finanz-, Geld«- und Mrtschaftshegemonie zu fürchten haben und außerdem es vorzogen, daß Frankreich nach Ratifizierung der Schuldenabkommen von ihnen Kredite verlangte, um ihren Bankiers nicht das Geschäft entgehen zu lassen, und insbesondere Amerika erwartet sfieberhaft die Inanspruch nahme von Krediten, da sie ja nicht mehr wissen