Nervenheilanstalt entlassen wor den sei, wohin ihn die Familie wegen seines verschwenderischen Lebenswandels gerächt ge habt habe. v. Eine romantische Heirat. Anläßlich einer vor kurzem gefeierten Hochzeit im Hause des Herzogs von Westminster erinnert sich ein Londoner Blatt an eine der vielleicht romantischesten Hochzeiten al ler Zeiten, die vor Jahrzehnten eine Tochter aus diesem Hause schloß. Es war um die Zeit des Krimkrieges, als ein junger Student der Medizin aus Wien, namens Frank, der kurz
vor den letzten Prüfungen stand, nach England ging und in einem Militärspital eine Anstellung fand. Frank machte im Spitale die Bekanntschaft einer schönen Pflege rin, die jeder nur Schwester Agnes nannte, und die ein Muster an Güte und Pflichttreue war. Der junge Mediziner verliebte sich in die Pflegerin und hatte alsbald nur den sehnlichsten Wunsch, ihr statt dem zärtlichen Namen Schwester einen noch zärt licheren Namen geben zu dürfen. Er hielt um ihre Hand an, und sie gab ihm ihr Jawort
, an das sie aber die Bedingung knüpfte, er müsse, bevor sie seine Gattin werde, sich vorher das Doktordiplom erwer ben. Frank verließ das Spital und widmete sich mit'nie ermüdendem Fleiße dem Abschlüsse seiner Studien. Erst mit dem Diplom in der Tasche suchte er sie, wie es seine Braut verlangt hatte, in dem von ihr bezeichneten Hause auf. Schwester Agnes hatte es abgelehnt, ihm von ihren Familienverhält nissen Mitteilungen zu machen, und Dr. Frank hatte keinen besonderen Wert darauf gelegt, nähe res über deren Familie
zu erfahren. Er war aber nicht wenig überrascht, als er erkannte, daß A'nes in einem Palaste wohne, und er nahm an, daß sie in dem Hause Wohl eine dienende, aber immerhin bes sere Stellung einnehme. Er sragte den Portier ent sprechend der Verabredung, die seine Braut seiner zeit mit ihm getroffen, nach „Schwester Agnes' und nannte dann seinen eigenen Namen. Der Portier schien schon informiert zu sein, rief einen Diener herbei, der Dr. Frank in den ersten Stock geleitete, wo er eingeladen wurde
, in einem Empfangssaalo zu toarten. Nach einigen Minuten erschien Agnes in Begleitung eines Vornehin aussehenden Herrn, umarmte Dr. Frank und sagte dann, auf ihren Begleiter zeigend: „Erlaube, daß ich dich meinem Bruder, dem Herzog von Westminster, vorstelle. Er ist schon recht neugierig, meinen Bräutigam kennen zu lernen!' v. Pflege der Sinne und des Geistes in der er sten Lebenszeit. Bei Neugeborenen besteht eine so starke Lichtscheu, daß in den ersten Wochen die In Helenes Zimmer herrschte wie stets die größte