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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 18.09.1938
Descrizione fisica: 8
. Und es wirkte lange nach. So lange, daß noch zwei, drei Stunden später Frank wäh rend seines Diktats plötzlich eine kleine Pause machte und nachdenklich, mit ei nem seltsam guten Gefühl im Herzen, durch das Fenster ins Freie blickte. Seit diesem Tage begegnete Frank dem Mädchen häufig. Ja. jeden Morgen traf er die Fremde, wenn er in die Kör nerstraße einbog. Und er wurde nie mals enttäuscht. Es dauerte immer nur kurze Zeit, dann tauchte sie auf. inmit ten der vielen, gleichgültigen und srem- jden Menschen

, eilig und zierlich dahin- schreitend. Näher kam sie und näher, und Franks Augen umfaßten die schlanke Ge stalt, die doch bereits zu einer leichten fraulichen Fülle neigte. „Dies Mädchen könnte ich wohl lie ben'. dachte Frank einmal, und lange Zeit war es das einzige, was er zu den ken wagte. Immerhin bewirkte es in ihm eine Veränderung. Und sogar die alte Haushälterin bemerkte es, die ihn und seinen kleinen Jungen betreute. Das ält liche Welen hatte ihn oft genug vergeb lich beschworen

, sich von den Schatten der Vergangenheit frei zu machen, end lich der Toten ihre Ruhe zu gönnen und daran zu denken, daß er selbst noch lebte. Jetzt hätte er vielleicht solche Vorhal tungen verständnisvoller aufgenommen, wohl auch einmal ernsthaft darüber nach gedacht. Aber gerade jetzt hatte die Alte keine Veranlassung mehr, das so oft Ge sagte zum soundsovielten Male zu wie derholen. Der Panzer, der sein Herz bis lang so eng umschlossen hatte, schien langsam dahinzuschmelzen. Frank

? Was wür de geschehen, wenn er sie anspräche, so auf der Straße? Er wagte also nicht, das zu tun, wozu sein Herz ihn trieb. Das einzige, was er wagte, war, daß er sie eines Tages grüß te, verlegen und ungewiß trotzdem noch. Sie stutzte nur einen Augenblick, aber dann dankte sie mit einem ganz leichten Neigen des Kopfes, mit einem Lächeln, dos Frank das Blut in die Wangen trieb. Er schämte sich woh! dieses knabenhaften Errötens. Doch fühlte er sich zugleich sehr glücklich, und er hätte sich gewiß

mit. daß er die Zweigniederlassung des Unternehmens in einer anderen Stadt, weit im Westen des Reiches, leiten solle. Diese Versetzung enthielt zugleich eine Anerkennung und ehrenvolle Beförde rung, und Frank hätte also zufrieden sein dürfen. Aber statt dessen erschrak er zu tiefst. denn er gedachte des Mädchens, dem er nun vielleicht niemals näher kommen konnte. Frank war sehr blaß, als er nach Hau se kam, und er aß nur einige Brocken zu Mittag, so daß seine Haushälterin kops schüttelnd und brummelnd um ihn her umschlich

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 03.11.1940
Descrizione fisica: 6
der bereits ein-j Ruhe hat, denn so lange er mit der Ver gelaufenen Ziffern, glaubt er angeben zu dauungsarbeit beschäftigt ist, stellt sich können, daß es in der Welt heute rund'kein Schlaf ein. Vor allen Dingen meide 5 Millionen Menschen gibt, die überhaupt'man, so weit es nur irgend möglich ist. Harter ül?er cìen Dünen Von Josef Robert Harrer Frank war Maler. Er hatte ein schwe res Jahr hinter sich. Endlich, im späten Frühjahr hatte er Glück gehabt; sein Ent wurf zu einem Deckengemälde brachte

, in deren kleinem Hause er wohnte, fragten nicht viel; ihnen war der schweigsame Gast gerade recht, und auf seinen Wanderungen die Küste entlang, zwischen Dünen und Gräsern, auf seinen Rasten unter einsam rauschenden Föhren begegnete ihm kein Mensch. Nur der Som merhauch erzählte: aber er verlangte kei ne Antwort. » Eines Tages tönte in seine Einsamkeit Helles Kinderlachen. Frank führ empor. Da sah er zwischen den Dünen ein Mäd chen kommen. Bisweilen bückte es sich und ließ den glitzernden Sand

durch die klei nen Hände rinnen. Dann lachte es. Als e sden fremden Mann bemerkte, stutzte es sekundenlang. Frank lächelte. Da eilte das Mädchen auf ihn zu. „Wer bist du? Ich heiße Dora!' — „Ich heiße Frank!' — „Und was bist du?' — „Ein Mann, wie du siehst!' — „Ach .ein Mann! Ja. das sehe ich! Was tust du sonst?' — „Ich male!' — „Da malst? Du bist ein Ma ler? Ich male auch. Ich habe schon viele Bäume und Tiere gemalt. Aber du kannst das viel besser, nicht wahr? Denn du bist ja auch viel größer

als ich. Du gefällst mir! Willst du mir spielen?' Neben dem Mädchen, das kaum sieben Jahre alt war, wurde Frank selbst zum Kinde. Er fragte nicht nach den Eltern. Es war nach wenigen Tagen, als gehör ten die beiden längst zusammen. Sie wan derten die Wege, die der Maler früher allein gegangen war. Er hielt das Mäd chen an der HaiH und erzählte ihm von den Wolken und den Städten, die sich aus ihnen auftürmten und dann- wieder zu Schiffen wurden, die in die Weite se gelten. Dora lauschte. Ihre Augen hingen

an seinem Munde. Ihre kleinen Finger preß ten sich um seine Hand. Einmal zeichnete Frank das Kind. Es trug ein rotes Kleidchen: golden schim mernde Haare rahmten sich um das schma le Gesicht. Während Frank zeichnete, sagte plötzlich die Kleine: „Ich habe meiner Mutter von dir er zählt, Frank!' „Warum kommt deine Mutter nie mit dir?' „Mutter sitzt den ganzen Tag im Zim mer. Sie ist sehr traurig... Mein Vater, den Mutter sehr geliebt hat, ist vor einem Monat gestorben. Frank antwortete nicht. Am liebsten hätte

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 05.07.1931
Descrizione fisica: 16
hin. Arbeitsleistung her -» die Tochter, die unter der Werbung des alten Knechtes litt, hatte ihm lieber sein müssen. Auch sein« Familienangehörigen verstanden Brenna» nicht, und Telia wollte in die Stadt ziehen, dort ivgend eine Arbeit annehmen, nur um Frank, btt» Knecht, zu entgehen. Eines Abends erfuhr die Familie, warum Brenna» den Knecht duldete. Er kam aus der Stadt zurück: «Ich habe die Hypothek bezahlt. Frank gab mir das Geld dazu!' — »Frank, der Knecht?' — „Ja, er hat einmal eine Erbschaft gemacht

und besitzt noch ein paar tausend Dol lar.* Mytter und Töchter sahen sich an. Celia war weis; geworden. Dann sagte sie: „Morgen ziehe ich in die Stadt!' Da ging die Tür auf. Frank mußte gehorcht haben. Denn er sagte kühl: ..Sie werden blei ben. Ich will Sie heiraten.' — „Nein ich gehe!' -- >,Dann wollen Sie also, das? ich Ihrem Vater das Haus über dem Kopfe versteigern lassè?' Celia blieb. Doch von der Heirat war im Au genblick nicht mehr die Rede. Frank wollte wohl den Bogen nicht überspannen

. — Ein halbes Jahr verfloß. Celia ging dem Knecht aus de»» Wege. Eines Tages kam ein Schreiben von Wayne, dein Sohn im Gefäng nis. Brennan wollte den Brief gerade öffnen, als Frank eintrat: »Ich möchte nun endlich Klarheit haben, wann wir beide heiraten, Ce lia und ich.' — »Nie!' fuhr die Mutter auf. „Schön', sagte der Knecht ruhig. »Daun kündige ich Ihnen hiermit meine Hypothek. Ich bleibe natürlich auch nicht länger hier. Meinen Koffer lasse ich morgen holen.' Er ging in sein Zimmer hinauf. Brennan ließ

den Kopf hängen: »Woher soll ich das Geld nehmen?' — »Ein Ausweg wird sich schon finden', tröstet« di« Frau. .Lies jetzt was Wayne schreibt!'' In dem Brief stand, ein Rechtsanwalt sei be reit, gegen Zahlung von 2000 Dollars Waynes probeweise Haftentlassung durchzusetzen. „Hät ten wir doch nur das Geld!' Die Mutter stützte den Kopf in die Hände. Da hörte sie den Knecht die Treppe herabpol tern. Sie fuhr auf. lief zur Tür: „Frank, wir haben Ihnen unrecht getan. Frank, wir bitten um Entschuldigung

wir doch von Haus und Hof!' Wayne stand neben ihr und ballte die Fäuste. Dann verschlvand er für zwei Tage. Er kam zu Brennans Verblüffung mit Frank und den beiden Schwestern zurück. Cr schien gut gelaunt Allerlei Wückerrekorde Als das älteste Buch der Welt gilt der Prisse'^ sche Papyrus, der einen der größten Schätze des Nationalbibliothek in Paris bildet. Er wurd« von dem Gelehrten, nach dem er seinen Namen zu sein, und der Knecht lachte über das ganze führt, zusammen mit einer Mumie aus der Zeil

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Pagina 6 di 10
Data: 16.10.1932
Descrizione fisica: 10
d e heiligen Schauer eines Menschen, der nach schwerer Qual in das Dasein zurückkehrt. -///- Bein großes Volo SkiM von Georg Wagener. Cr spielte die kleine Flöte und war im gro ßen Orchester nur eine Nummer. Frank Melier empfand diesen Zustand als eine persönliche Beleidigung von Seiten des Schicksals und des Kapellmeisters. Was ver stand dieser Dilettant dort oben, dem sicher nur Vetternwirtschast zu seiner Stelluna oerholfen hatte, von wahrer Kunst? Seinen Taktstock schwingen und seine Mähne theatralisch

zurück zuwerfen. das verstanden andere auch. ' Aber die Pickelflöte spielen, aus dem blanken, schwarzen Rohr Töne hervorzaubern voller In brunst lind Wehmut. Töne, die Herz und Sin ne packten und das Leben und sein Getriebe ver gessen machten in seliaer Weltentrücktheit, das konnte nur er. Frank Meller. Wenn es nach Recht und Verdienst Hing auf dieser Welt, dann mußte er von Zeit zn Zeit dort oben auf dein Dirigentenvodium stehen, dem Publikum zugewandt, und ein Solo blasen. Tann erst

würden die Menschen erkennen, welch großer Künstler Frank Meller. der Uebersehene. mar. dalli, würden sie den Kopf in die Hände sinken lassen, die Augen verdecken, nur um den Tönen dieser Zauberslüte lauschen zu können. Ja. er konnte spielen, er wußte das. Er glaubte es schon lange von sich. Al,>>>- die letzte Gewißheit empfing er damals, als er vor einem Jahr ungefähr das kleine Mädchen mit den schwärmerischen Augen zum Wanderkameraden chatte. Aus irgend einer Regung heraus nahm er seinè geliebte Pickelslöte

das Mädchen nochmals, und Frank Meller war es auch. Und .in dieser seligen Melancholie zoa er keine ge lieble Pickelslöte aus der Tasche, und unter sei nen Fingern hervorgezaubert floaen die zarten Tone der „Mondschein-Sonate' über den stillen Waldsee. Da legte das Mädchen sein kleines schwärme risches Gesicht in die Hände und weinte vor Se ligkeit. Und als Frank Meller, selbst ergrif fen von der Feierlichkeit des großen Augen blicks. die Flöte sinken ließ, da sagte die Kleine bewundernd

: «Du bist ein großer, ein ganz gro ßer Künstler.' — Eiir Jahr nxir seitdem verflossen. Ein Jahr voll innerer Kämpfe, voller Enttäuschungen. Denn immer noch wartete Frank Meller darauf, daß man ihn sein Solo spielen ließ, das ihn mit einem Schlag zur Berühmtheit machen sollte. Ein glattes, rücksichtsloses Nein war die einzi ge Antwort des Dirigenten gewesen, als der Pickelflötenfpieler sein Anliegen vortrug. Ein Nein ohne weitere Begründung, weil ja der Mann dort mit dem Taktstock nicht sagen durf

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Pagina 5 di 10
Data: 04.06.1933
Descrizione fisica: 10
Begegnung Skizze von Wolfgang Fe der au. Als das Mädchen an.seinem Tisch vorüber glitt, zuckte Frank, dereben noch gedankenlos und gleichgültig in seiner Kaffeetasse . gerührt hatte, zusammen. Ja, er hatte das Gefühl, als müsse er grüßeil, er müsse dieses junge Mäd chen kennen. Sehr gut kennen sogar. Schnell ging er den Kreis seiner Bekannten durch laber da Mar niemand, der ein-so schönes Mad chen sein Kind nennen dürfte. Das Pärchen nahm in seiner Nähe Platz. Jetzt hatte Frank hinreichend Muße

, und so schlank, und voll zugleich hatte Britta ausgesehen, ehe die rinnenden Jahre sich auszuwirken.begannen. Mit ernster Aufmerksamkeit beobachtete Frank das Gebaren des Pärchens in seiner Nachbar schaft. Der Begeiter — nett sah er aus und so verliebt -- war sicher ein Student. Zärtlich hing er an den Lippen des Mädchens. Sie plau derte, und er lauschte. Sie schwieg, und er er zählte. Sprang selbst auf, wenn sie einen Wunsch äußerte, umgab sie mit liebevoller, hin gebender Aufmerksamkeit. „So, genau

so habe ich einmal um Brittas Liebe geworben', dachte Frank. „Damals, als wir noch in dem Älter der beiden standen, als die Hoffnung, Britta werde einst meine Frau werden, nichts mehr war, als eben nur eine Hoffnung.' Und er überdachte, mit einer sanften, uner klärlichen Trauer im Herzen, wie das alles langsam anders geworden war, späterhin. Nicht, 'daß er je aufgehört hätte, Britta zu lieben. Er rvar auch heute noch, in diesem Augenblick, überzeugt, glücklich verheiratet zu sein. Aber der Rausch verflog doch damals

Menschen, die genieinsame Interessen aneinander -binden.' Interessen, ja — aber auch nicht mehr. Die ab stumpfende Macht der Gewohnheit hatte die we lligen Küsse zu einer gleichgültigen Zeremonie entwertet, zu einer belanglosen Höflichkeit, die - keine Empfinden mehr weckte. ' „Und es gab doch', grübelte Frank mit der Vèrbissenheiit eines Menschen,^ der ^entschlossen'ist. Mne schwierige >Gack»e «inmal-Mnz zu Ende denken — „es gab doch einst eine Heit. wo ein Kuß von Brittas Lippen mich Himmel uno Hölle

, hüben, wie er sie musterte Flüsternd steckten sie die Köpfe zusammen: dann sah Frank, leicht 'erhei tert. wie der junge Mann -sein Gesicht in harte, männliche Falten zu legen versuchte und aufsprang, obgleich das Mädchen mit einer beschwörenden, beruhigenden Geste die Hand auf den'Arm öes Begleiters legte. „Wie nett, wie ritterlich er ist!' freute sich Frank. Im nächsten Augenblick stand der andere vor ihm, verbeugte sich steif. „Mein Herr', sagte er stotternd, mit dein Willen, trotzdem

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Lienzer Zeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 23.03.1940
Descrizione fisica: 10
. . . Aber es war nichts zu machen, Herr Kommissar. Manold war nicht allein. Eine ältere Dame saß noch im Abteil. Schnell schob ich die Tür wieder zu. Die bei den, Manold und die Dame, haben kaum etwas gemerkt. Enttäuscht ging ich zurück zum Schlafwagen. Ich hatte eine mächtige Wut auf Hubert. Seit ich mit diesem .An fänger' zusammen war, hatte ich nichts als Pech ... Ich legte mich aufs Bett und pennte.' „Und Hubert Frank?' „Ach so, der —' Paul Helfrich lacht er leichtert, „ja, was der gemacht hat, nachdem ich mich schlafen gelegt

hatte, das weiß ich wirklich nicht. . . Erst in Berlin hat er mich geweckt und gesagt, ich müßte jetzt endlich aufstehen . . . Aber komisch ist der Hubert die ganze Zeit über gewesen, als ob er ein Geheimnis vor mir hätte und etwas zu ver bergen suchte — unter uns gesagt, Herr Kommissar, ganz unter uns gesagt ' „Sie halten also Frank für den Täter?' Paul hebt die Schultern. „Behaupten kann ich das nicht, Herr Kommissar — aber 'n Kerl, der ein unschuldiges Mädchen er preßt — pfui Deibel!' Wengeis fragt Paul

Helfrich noch, wo er sich in den letzten Tagen mit Frank aufgehal ten habe, unü erhält bereitwilligst Auskunft. Hm — was ist von den Aussagen dieses „alten KunÄen' zu hallen^ Wengen neigt M der Ansicht, daß er in allem die Wahrheit ge sagt. hat, und der Fall Manold, dessen Klä rung so nahe lag, nun noch verzwickter ge worden ist. XVII. Eine Razzia in der Gartenkolonie „Hoff nung' ist ergebnislos verlaufen. Hubert Frank bleibt spurlos verschwunden; vermut lich hat er sich endgültig „auf Reisen' be geben

Frank verhaftet worden sei. Sie habe ein begreifliches Interesse daran. „Gewiß, kann ich verstehen', erwidert Wengeis. „Sie haben sich tapfer gehalten, Renate! Der Kriminalrat v. Hoefert, mein Vorgesetzter, hat sich sehr eingehend nach Ihnen erkundigt. Wir sind Ihnen dankbar. Aber leider ist Frank wie in einer Versen kung verschwunden und die Aussagen des Helfrich sind alles andere als zufrieden stellend.' „Ich habe nie recht an die Schuld der bei den geglaubt', erwidert Renate und ver meidet

es, Wengeis in die Augen zu sehen. Nervös trommelt sie mit den Fingern auf den Tisch. „Ein Verhör mit Hubert Frank würde genau so ergebnislos verlaufen!' Wengeis horcht auf und wiegt zweifelnd den Kypf. „Ach, das sind ja erfreuliche Perspektiven, die Sie mir da eröffnen, Renate! —' Er verzieht den Mund zu einem bitteren Lä cheln: „Na ja, Sie müssen den Frank besser kennen als ich. Sie waren mit ihm verlobt.' Renate hört wohl den Vorwurf, der aus diesen Worten klingt. Was soll Wengeis von ihr denken

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Pagina 3 di 8
Data: 21.06.1936
Descrizione fisica: 8
Die verrückte Nacht Skizze von Werner Zi baso. Als die Sonne hinter der blutroten Pfütze der Lagune untergegangen war, kroch der Urwald bis dicht an das Haus der beiden weißen Männer heran. Einige Augenblicke hob sich noch der Flag genknopf des Signalmastes mit der ausgebleichten Notfahne gegen das durchdringende Grünblau des Himmels ab, dann wurde auch dieser Nest von dem Dunkel oerschluckt. Unsicher stand Frank Davis aus seinem Korb stuhl auf, um die Verandalampe anzuzünden, und ließ

sich wieder schwer in das krachende Gestell zu rückfallen. Grundlos gereizt sah ihm der andere Mann zu, ohne den Kopf zu heben. Beide litten sie an Malaria. Per Winssen wohl besonders, doch das war nicht der Grund, warum er nicht selber aufgestanden war. Cr wollte zusehen, wie der an dere es tat, und da er jede Bewegung des anderen schon im voraus genau kannte, sich daran bis zum Ueberlaufen mit Gereiztheit vollpumpen. Oh, bei geschlossenen Augen konnte er sagen, welche Be wegungen kamen, wie Frank Davis

jedesmal erst die Beine ausstreckte, um sie dann mit einem plötzlichen Ruck an sich zu ziehen, bevor er sich er hob; wie er sich mit spitz gewinkelten Armen aus den Lehnen hob und dann die rechte Schulter hochzog. um das Feuerzeug aus der Tasche zu fischen. Er wußte, wie Frank die Gabel hielt und sich eine Banane schälte, mit wejcher Bewegung er sich ein Glas Whisky eingoß und mit welcher aufreizenden Langsamkeit er das Moskitonetz zu- rechtzog, bevor er sich in die Kissen wühlte. Per Winssen vermied

stand sie schon da und damit genau vier Jahre zu lange! Cine drückende Schwüle lag in der Luft, selbst das Rauschen der Brandung draußen vor der Lagune war eingeschlafen.-Um die blakende Oel- lampe schwirrten Moskitos und riesige braune Nachtfalter. Frank überlief ein Frösteln, vor seine Augen schienen sich Spinngewebe zu legen, ob wohl der letzte Malariaanfall erst drei Stunden zurücklag. Langsam erhob er sich, um noch einmal Chinin zu nehmen. Von dem leichten Schurren, mit dem Davis die Füße

in demselben Vangalo aushalten, essen und schla fen, reden und leben konnten. Winssen hatte „Frank' und Davis „Per' gesagt, „Hallo' war ihre Begrüßung gewesen, wenn sie sich morgens auf der Terrasse trafen und nach dem Wetter sahen. Doch seit, dem verfluchten Tag, an dem alle Leute in den Busch gelaufen waren, strichèn sie schweigend nebeneinander her, ausgedörrt und von dem Fieber bis auf die Knochen zermürbt. „Wir wollen es gleich hier an Ort und Stelle austragen!' öffnete Frank jetzt den Mund

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Lienzer Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 25.06.1941
Descrizione fisica: 8
war. Sie be trachtete Mr. Wyatt, wie man ein wildes Tier betrachtet. Nur daß sie von diesem Tier keine sicheren Gitter trennten. So sehen also die Frauenjäger von heute aus. So ganz anders als in den Romanen. Wie hatte sie gelächelt, als man sie warnte! Unter dem Druck zahlloser Beschwerden aus der Bevölkerung sah sich vor einem Jahr der Gou verneur von Pennsylvanien gezwungen, eine Unter suchungskommission unter Vorsitz des Senators Frank Ruth einzusetzen, die alle Urteile der Schwur gerichte nachzuprüfen

an der Verurteilung: die Geschworenen konnten ja nicht anders entscheiden: nur Dodsworth trug eine auffallend zuversichtliche Miene zur Schau. Als der Obmann der Ge schworenen Will Frank nach halbstündiger Be ratung das Urteil verkündete, glaubten Richter, Staatsanwalt und Zuhörer, der Boden versinke unter ihren Füßen' Der gefährliche Straßenräuber, der nur durch Zufall nicht Mörder geworden war, wurde — freigesprochen! Freigesprochen von Herrn Will Frank und seinen Geschworenen! Der Staats anwalt sprang

in höchster Erregung auf, protestierte gegen das schamlose Urteil, der Richter beschwor den Obmann Frank, die Entscheidung noch einmal zu überprüfen — Frank schüttelte energisch den Kopf. Der triumphierend grinsende Mister Dods worth wurde noch am gleichen Tage auf freien Fuß gesetzt, ein amerikanisches Gericht hatte ihn wieder aus die Menschheit losgelassen! „Ich weih, was Zuchthaus bedeutet!' Orr Fall Dodsworth brachte die Lawine der Empörung gegen diese Art von Justiz ins Rollen: Die Berussrichter

und Staatsanwälte des Staates Pennsylvanien zwangen mit Unterstützung der Presse den zaudernden Gouverneur, die sich in den letzten drei Jahren häufenden Fehlurteile oon Schwurgerichten untersuchen zu lassen. So kam es. daß die Unterfuchungskommission Ruth, die zehn Monate lang Akten durchwühlte. Zeugen verhörte und Geschworene vor ihr Tribunal zitierte, zuerst die Geschworenen aus dem Prozeß Dodsworth in ein scharfes Kreuzverhör nahm. Und diese erklärten einstimmig, daß sie ihr Obmann Frank zu dem Freispruch

des Verbrechers angeregt habe. „Das ist richtig', gab Frank zu „denn ich habe es nicht über das Herz bringen können, diesen Mann, der schon so viele Jahre im Zuchthaus gesessen hat, noch einmal in den Kerker zu schicken!' Die Kom missionsmitglieder schnappten nach Lust und fan den zunächst keine Worte, selbst Senator Ruth ver lor nach seinen eigenen Worten sür Minuten die Fassung. Aus dem samosen Obmann Frank aber sprudelte es fröhlich heraus: „Ich weiß, was Zucht haus bedeutet, meine Herren

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 29.10.1909
Descrizione fisica: 8
sollte sie sein, wie in vergangenen Tagen. Das hatte sie sich verscherzt, und hätte es genießen können und auf seine große Torheit eingehen und ihn allgemach weich und un merklich loslösen. Weich und lind, anstatt voll Ungestüm, edle Blumen mit dem Unkraut zugleich vernichtend. „Und als Oberleutnant werde ich Ende des Monats mit der Berenice nach Samoa gehen', fügte Frank hinzu. Er sprach mit der Konsulin. — Nun gar wo er fortging, wo er noch jede Tändelei auf dem Wasser vergessen hatte! Dorotheens Reue kam zu spät, Frank ging

dieser Woche den Gedanken an Fränze Leonhardt zu bezwingen vermocht, hier kam er, und weder das Spiel, noch die weinfrohen Scherze seiner Gefährten hatten Gewalt über ihn. ' Frank war der erste, der ging. Aber er ging nicht nach der Teufelsgänge, er nahm ein Boot und ruderte auf die Reede hinaus. Es war eine schöne Sommernacht, eine feine Mondsichel stand am Himmel und die Sterne hatten noch ihre ganze Kraft. ^Frank freute sich der kommenden Nächte: Nächte in voller Fahrt, den Ozean

unter sich, über sich die stillen, wandelnden, wechseln den und doch ewig gleichen Sterne; Nächte, wo an den scharfen Augen und dem hellen Geist des Wachthabenden die Sicherheit von Hunderten hing. Solche Nächte würden ihn die Trug- und Giftblumen ver gessen machen, die das ferne Land lieblich und feindlich aus seiner harten Brust wachsen ließ. Noch aber mußte Frank die Blumen des Landes ertragen. Am folgenden Sonntag lud Großmama die Familie Jens-Peters und Medizinalrat Frei lichsen ein, um den Oberleutnant zu feiern „ganz

ein Bräutigam,' trällerte sie und machte eine Menuettverbeugung dazu. „Sei nicht naseweis', fuhr ihr der Vater kurz über den Mund. Sie zog die Schultern mit anmutiger Narretei ein, wie allemal, wenn sie keinen Widerpart in Worten halten wollte und machte ein liebes Gassenbubengesicht zu Frank hinüber. Der aber lachte nicht mit, der hörte nur was Frei lichsen zu Dorothee sagte und dachte bitter: Ich habe Dir nichts mehr zu danken. Dorothee aber ärgerte sich über^Jnge, und dieser Ärger war schuld

, daß sie sagte: „Aber, lieber Medizinalrat, einen andern Garten müssen Sie dennoch für ihren Schützling suchen. Diesen wird sich Großmama trotz allem kaufen.' Keinen Augenblick war Frank im Zweifel darüber, voi. welchem Garten sie sprachen, und als die Gäste fort waren, ging er zu ihr: „Das mit dem Garten wirst du verhindern, Dorothee.' Keine Bitte, keine Weichheit; ganz glatt und kühl: du wirst. Dorothee antwortete nicht gleich; still stand sie vor ihm und er sah wie scharf und hart ihr.Gesicht geworden

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Bozner Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 12.08.1922
Descrizione fisica: 12
aufgegebenen Waggons aus technischen Grün den nicht Mehr mtt döm Zuge um 21.50. sondern nur mit einem anderen Zuge befördert werden können, was eine zirka 24stündige Verspätung in der Erreichung des Bestimmungsortes mit sich bringt. Züricher Devisenkurse vom 11. Aug. 1822 W0 österreichische Kronen. . .... —^1^ Frank W0 tschechische Kronen . . . . . . . .1317V, „ 100 ungarische Kronen ... . . . . — 36 „ 100 polnische Mark . . ^ ... » . . 007^2. „ 100 Mark . 6 INN ylioi; l.00 französische Franken

Qn Traude denken müssen. Jedes 'ihrer Worte war ihm im Gedächtnis haften geblie ben, und immer sah er sie im Geiste vor sich stehen, fühlte ihre schönen Augen auf sich ruhen und kam trotz aller inneren Gegenwehr nicht los von dem Eindruck, den sie auf ihn gemacht hattet Wen« er daran dachte, daß sein Sohn als Dora Rudorfs Verlobter heimkehren könne, wollte ihn etwas Wie Mitleid mit Traude beschleichen, aber wenn er dann wieder erwog, daß Frank auf seinem „Starrkopf' verharren könnte, so regte

sich auch in lihm wieder der alte Starrsinn der Manharts. ' In diesen Tagen suchte der Senator wieder ein- 'mal seinen Freund Brenken auf und erzählte von seinem Besuch, hei Traude Frensen. Brenken hörte aufmerksam zu und sah den Senator forschend an. Tlnd als der mit seinem Bericht zu Ende war, sagte er: ^ „Du hast also-nichts erreicht? Das hätte ich dir 'voraussagen können. Die läßt sich ihre Liebe nicht -abkaufen. Und ich an deiner Stelle machte mich nun darauf gefaßt, daß Frank seine Absichten durchaus

nicht geändert hat. Ein Mädchen wie Traude Frensen gibt man nicht so ohne weiteres auf.' Sonderbarerweise fuhr der Senator heute bei diesen Worten nicht auf. Er zögerte eine Weile u. sagte dann unsicher: „Ich kann aber doch unmöglich meine Einwilli gung geben. Ganz abgesehen davon, daß ich Frank kategorisch erklärt habe, nie darein zu willigen, würde ja eine solche Verbindung mich zum Stadt- ? gespräch machen. Der Sohn des Senators Man- hart und deine Sekretärin — das geht einfach nicht!' ! „Sie ist ja gar

würdest! Sei gescheit, Manhart, sperre dich nicht mehr da gegen, wenn dein Sohn trotz der Reise noch auf fei nen Wunsch bestehen sollte.' Der Senator erhob sich, nachdem er noch eine Weile vor sich hingestarrt hatte. „Du bist ein Phantast, Brenken, und setzst im Geiste schon die Verlobungsanzeige aus. Ich denke nicht daran, diesö Torheit mitzumachen. Frank wird ja so vernünftig gewesen sein und sich mit dem Gedanken vertraut gemacht haben, Dora Rudorf zu heiraten. Daß Fräulein Frensen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 01.10.1909
Descrizione fisica: 8
ZI 31S Zimmer — und schloß den wegfarbenen Tuchmanteh der ihr rveit offen über den Schultern gehangen. Plötzlich flog ein Gedanke in ihr auf wie ein jubelnder Vogel: wenn er um meinetwillen zu Hause bleiben wollte — nur weil ich mich so ängstige — nur weil ihm das leid tut — Ihr wurde heiß, erst vor großer Glückseligkeit, dann in Enttäuschungsangst. — Nein, nein! nicht so etwas denken! Nicht so etwas hoffen! Steif und stumm stand sie da, steif und stumm betrachtete Frank die Bilder

. Wenn ich mit ihm reden könnte, dachte er, — der einzige, der in meiner Haut gesteckt hat, dem einzigen, der mir raten könnte. Da kam Bertram und meldete: Frau Konsul säße bereits im Wagen, und ausatmend eilten die beiden hinaus. Auf der Fahrt war Frank einsilbig, jetzt tief in Gedanken, dann, wenn er es merkte, geflissentlich lebhaft. Erst im Hause des Gastgebers fühlte er sich wieder frei. Der Anblick seines verflossenen Vorgesetzten rief ihm die ganze Frische der schönsten, verantwortungsreichsten Zeit

-Tanzplatz in die hängenden Boote, in 5enen verstohlene Kneipwinkel eingerichtet waren. Sie vernachlässigte Frank etwas, aber wenn sie in seine Nähe kam, so gab es irgend ein besonderes Wort, das den Nebensinn hatte: wir gehören natürlich zueinander — und Fränze Leonhardt war nicht dabei! Jedesmal, wenn Inges helle, weiche Stimme Frank! rief, jedesmal, wenn ein Sonnenstrahl über Dorotheens Haar glitt, tat es ihm weh. Wirklich, die Liebe verdarb ihm das Fest, verdarb ihm die ganze Woche

sie, die Einsame, an dieser Woche leiden! Aber Fränze ging mit einer liebenswürdigen und licbes- sicheren Gelassenheit durch diese Woche voll Glanz, Unruhe, Begeisterung, Arbeit und Festtrubel. Alles dies war jenseits ihres Liebesgartens, der still und ungestört weiterblühte. Noch nicht, sagte sie sich, und wartete in Frieden. Sie sehnte sich gar nicht nach dem Tumult, sie dachte daran, wie an die fernen Meere, die Frank besuchen würde und mußte. Die sinh schön und bunt und gefallen ihm wohl, aber sein Wesen

der Berenice zu bewundern. . i Nein, das hätte Fränze nun doch nicht gekonnt, trotz aller Gelassenheit : sehen und dennoch fern und fremd daneben stehen. Still setzte sie sich mit ihrer Arbeit an die Giebelwand unter das Pfeifenkraut, hörte die Amsel vom Hausfirst flöten und sah Dorothee Rockow im ährenfarbenen Seidenmantel da von fahren. Das lockte ihre Gedanken nun doch mit hinaus. Der Liebesgarten verblich und sie sah den Hafen bunt strahlend wie sie ihn mit Frank Alliens gesehen, bunter

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 17.09.1909
Descrizione fisica: 8
zu gehörten, hatte man geladen, denn Glanz braucht Bewunde rung; und alles was geladen war, kam heran und bedauerte und redete zu. Aber Frank Alliens nützte seine Schreibereien mit großem Geschick aus, und von der gestrengen Ordnung alles Militärischen, insbesondere soweit es in die schwimmenden Festungen gehörte, hatte Broddersens Sippe, trotz ihrer sehr andern Neigungen, die gebührende Hochachtung. Und Groß mama, die alles unter die Familie einordnete, auch die militärischen Dinge

, war nicht für Vetternheiraten, noch dazu, wenn es bei dem einen Teil nicht einmal Familienvermögen zu retten galt. Sie schlug Frank die Brücke: „Beruf ist Beruf, was er verlangt, soll man ihm geben, selbst wenn es herrschsüchtigen kleinen Mädchen und alten Großmamas leid tut.' Darauf gab es kein Veto mehr. Frank küßte ihr die Hand, Inge zog ein Schmollmäulchen, denn sie hatte sich ihr Rosenspiel ganz besonders für Frank ausgedacht. Gleich darauf lachte sie wieder: So jung und so hübsch und so gefeiert —da waren genug

, die sie trösteten, während der arme Frankli mit seinen langweiligen Schreibereien nach seinem langweiligen Schiff hinaus platterte, wo sich auch nicht der allerkleinste Flirt anfangen ließ. Das brave Schiff! Der arme Frankli! Inge Broddersen schmollte und lachte dazu. Dorothee Rockow verlor die Fassung. „Frank!' rief sie zornig, „das muß nicht sein!' . Es mußte sein. — Der Hausherr stellte dem Neffen die „Karre' zur Verfügung. „Der kleine Schimmel läuft wie der Teufel, mit dem kommst du am schnellsten hinüber

Jahre in England gewesen war, den eng lischen Bart trug und es huldvoll aufnahm, wenn Fräulein Ubbelohde, ihm zuliebe ihre Rede mit englischen Brocken auf putzte. Auch Frank dachte unterwegs an Dorothees fast leiden schaftlichen Zorn und ihm war unbehaglich dabei zumute. Aber bald schüttelte er jeden Quergedanken ab und war ganz bei dem, was auf ihn wartete. Inges Karre trug ihn windschnell vorwärts, der kleine Schimmel lief temperamentvoll darauf zu, stutzte vor jedem auf fliegenden Vogel, schob

die Ohren in wachsamer Unruhe hoch, wenn eine Hummel vorbeisummte, bekam bei jedem Hundebeller, der auf hundert Meter laut ward, Lust zu steigen, aber er warf die festen, zierlichen Beine durcheinander wie ein Pianist seine Finger und Frank sagte zwei, dreimal in seiner Herzensfreude: „Prinz, Prinz, du bist ein liebes Kerlchen, Prinz, Prinz, du mußt Zucker haben.' Trotz seiner Eile hielt er dem Pferdchen Wort, dann aber stürmte er in sein Zimmer, schnappte hinter sich zu, warf wahl los Schriftstücke

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 15.04.1932
Descrizione fisica: 8
des oliegerschickfal, von Herm. Nost- Plonerhauses hinter dem „Hirschcnwirt' das Ü c erschaut und von der „Alpenzeitung' dem Schutze und zur 'U geschickter Macho aus die Blchne gebracht. Übertragung empfohlene Fresko leider nicht ... Frank, der Fuhrer der Iagd- geschont hat. Er soll der Meinung gewesen 5 ^el?. ist.>n einem Schlosse in Flanderii, was sein, es sei ein altes ..Mump' und schon zu àdmgs m der Ausstattung unserer Buhne stark ruiniert. Es bestehe die Absicht, dafür --fo-àl-ch betont erschien

verkrie chen und die Gasmaske vornehmen lassen. Es war das Flugzeug des schneidigen Oberleut nants. der seinen IS. Gegner abgeschossen, da bei aber wegen des „verdammten Gesöffs', das jetzt als Benzin ausgegeben wird', bald mit zu Boden gerissen worden wäre. Des schneidigen Oberleutnants und Staffelkommandants Frank! Und doch wie wesentlich milder beurteilt ge rade er die Verfassung von Müller III: „Ab springen müssen wir alle mal! Ob mit Fall schirm oder sonstwie, ist egal. Schiß

- Frühjahrsklima in unvergleichlich schöner Dolomitengegend. Herrl. alpine Flora. 63 Kilometer von Banano. Hotel Molveno erstklassig. Vsriruyaste Arrangements. Täg licher Autoverkehr Merano — Bolzano Molveno — Tardone. denken, dann ist es schon faul. Müller IN trinimi ja schon vom Unglück-, sowas linterbuttert 'n Mann. So einer ist schon reif fürs Massen grab.' Bei einer hübschen Begrüßungs- und Trink szene zwischen Oberleutnant Frank und einem von ihm abgeschossenen Engländer wechseln Ausdrücke warmer

will, ist alles, was Frank zu den von ihm nicht sonderlich hochgeschätzten Orden annimmt. Der Colone! — nur dessen Flugzeug hat Oberleutnant Frank jedoch, wie sich unterdessen herausstellt, abgeschossen — hatte acht Tage Ur laub und sein Erscheinen ober den Linien eben telephonisch gemeldet, als Frank sein Zimmer für eine Woche verlassen will. Dazu kommen die ihn irritierende Kunde „Fallschirm hat ver» sagt, bei Müller lll' und eine nächtliche Vision, in welcher ein vom Colonel früher abgeschosse ner Kamerad Frank

mit dem Urlaubschein in der Tasche startet, kommt nach altem Fliegerglau ben nicht zurück... „Abgestürzt, beide tot' — verkündet auch bald darauf eine Hiobspost. Und an das A. O. K. folgt die Drahtung: „Frank ist bei seinem 21. Luftsieg vor dem Feinde geblieben. Cr und sein Gegner, der Colonel. sind, ineinander ver» fangen, brennend abgestürzt.' Oberleutnant Frank mochte von allen seinen Kriegskameraden ausnahmslos betrauert wer den. aber auch das neuerlich überausverkaufte Haus vernahn, mit herzlichem Bedauern

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 04.02.1920
Descrizione fisica: 8
Seite 6 Tiroler Volksblatt. 24. November. Der Lumpensammler von unserem Boulevard, der sich eben in der Markthalle für einen Koch in der Reihe aufgestellt hatte, erzählte Magie, daß er für seinen Auftraggeber Katzen zu 6 Frank. Ratten zu 1 Frank und Hundefleisch zu Frank 1'50 das Pfund gekauft habe. - 29. November. Das von der Regierung gelieferte Salzfleisch ist ungenießbar. Ich bin genötigt, einem der letzten meiner kleinen Hühner mit einem japanischen Säbel dm Hals abzuschneiden

aus dem Zoologischen Garten, und mitten unter allerlei Fleisch unbekannter Herkunft und exzentrischenHörnern bietet ein Gehilfe Kamelsnieren an. Der Metzger meister erklärt wichtig inmitten eines Kreises von Frauen: „Vierzig Frank das Pfund für das Filet und den Rüssel. Ja, vierzig Frank. Sie finden das teuer . . . Nun, ich weiß wirtlich nicht, was ich da um soll... Ich rechnete auf 3000 Pfund, — es sind aber nur 23V0 herausgekommen. Was die Füße kosten? Zwanzig Frank; die anderen Stücke von 8—40 Frank. Erlauben

Elefantenwurst und esse davon. 13. Jänner. Ich sah heute abend bei einem Restaurateur, wie die Ausstückelungsmaschine des Oderkellners beinahe 200 Scheiben aus einer Kalbskeule schnitt. Dies Kalb ist in einer vierten Etage entdeckt wor den uvd vielleicht das beste, das in Paris existiert. 200 Scheiben von der Größe und Dicke einer Vi sitenkarte zu je sechs Frank — das macht 1200 Frank. Sie Wahlen in Ungarn. Bei den Wahlen in Ungarn wurde kein einziger Sozialist und kein Republikaner gewählt. Die Frank furter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 14.03.1907
Descrizione fisica: 8
, um noch beim sogenannten Rochelwirt in Laas einen Wein zu trinken. AIS er beim Adlerwirte in LaaS vorbeikam, rief ihm ein Individuum, in welchem er den Anton Hauser zu erkennen vermeinte, zu, wohin er gehe. Ueber seine Amwort sagte der Unerkannte, er, Raffeiner, solle beim Rochelwirte zu einem gewissen Wil helm Lechner hinausgehen und diesem sagen, er möge herunterkommen, die Kroaten wollten raufen. Lechner ging darauf nicht ein. Nachdem, wie bereits erwähnt, Anton Häuser, Jobann Frank »nd Josef Marth

un- verrichteter Dinge vom Fliriwirt abgezogen waren, begaben sie sich zum Gasthanse „Zum schwarzen Adler'. Tort blieben sie ganz kurze Zeit vor der Türe stehen und traten dann ein. Sie erzählten len dort anwesenden Gästen, sie wären von den Böhmen heute bald ge schlagen worden, sie kämen gerade vom Fliri- wirte und hätten mit ihnen dort schon Händel gehabt. Johann Frank und Josef Marth hatten Stöcke in den Händen. Gleich darauf erschienen nun die slavischen Arbeiter beim .Adler'. Sie gaben an, aus dem Grunde

dorihin gegangen zu sein, weil sie noch einen Wein trinken wollten. Franz Hammernik, Franz Noha, Lukas Sebera und Ludwig Kocy waren zuerst in daS Zimmer getreten, hatten aber, da sie keinen Wein er hielten, dasselbe gleich wieder verlassen. Vor ihnen waren Johann Frank, Artton Hauser und wahrscheinlich auch Joses Marth auf den HauSgang hinausgekommen. Jetzt kom es zu Töilichkeiten. Joh Frank und Anton Hauser hatten sich vor das Haus begeben. Elfterer kehrte gleich mit einem langen und scharfen

Holzscheite zurück und blieb in der Nahe der Stiege abwartend stehen. Als Franz Noha von der Gaststube herauskam, war Frank bereits näher an die Haneiüre hin gegangen. Nun stürzte Artton Häuser von der Straße, eine Schaufel in Händen, herein und versetzte dem Lukas Sebera einen Hieb aus den Kopf, daß er zu Boden stürzte. DieS war daS Zeichen für Johann Frank, nun ebenfalls vorzugehen AIS Franz Noha de- reiis bei ihm vorbeigekommen war —er hatte sich eiwaS schwankcnden Ganges bewegt —. schlug

' du dich ans Tor, Mahomed Singh, und gib uns ein Zeichen, wenn sie kommen! — Ich weiß, daß ein Schwur den Fremden bindet und wir uns aus euch verlassen können, Sahib. Wäret ihr ein verlogener Hindu, so hättet ihr bei allen Göttern in ihien falschen Timpcln schwören können, euer Blut wäre doch auf dem Messer und euer Leib im Graben ge wesen. Aber der Sikh kennt den Engländer und der Engländer kennt den Silh. Sa hört denn, was ich euch zu sagen habe: In dm von Johann Frank mit dem gleichen Scheite

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 27.08.1909
Descrizione fisica: 8
es nicht wieder. — Mir aber hat er sich nicht verändert -T' Gott sei Dank/ Frank Alliens-Broddersen ging fröhlich pfeifend neben seiner stolzen Base Dorothee die Treppe hinauf; er unterhielt Groß-, mama und ihre Gäste aus der Werkvilla über Mittag sehr gut mit allerlei Schnurren von mondscheinschimmernden Backbord wachen, verregneten Schießübungen, jubellauten Kaisergeburts- taasbällen und Weihnachtsabenden unter der blauen Nacht des Orients. Als aber am Nachmittag Vetter Jens und die hübsche

sich nur, wie lange sie zum Fenster hinaus den Davonfahrenden nachsah. Franziska Leönhardt pflanzte Salät ins Beet;sie kniete auf einer Strohdecke, machte den Pflänzchen mit dem Holzstecker ein Bett ins Erdreich und drückte es mit sanftem Finger fest. .Ordentlich zärtlich/ dachte Frank Alliens, der im Busch stand. — .... . Lil und Lol kauerten ihr gegenüber und sahen , zu, wie die Reihe der Stecklinge sich füllte. Um Lils bewegliches Köpfchen zitterten die dunkeln Locken, Lol hingen sie träumerisch und weich

begriffe. Ihre Augen wurden feucht. „Ja,' sagte sie, „aber du darfst ihn nie danach fragen, davon tut es noch weher.' Muß man sie nicht lieben/ dachte Frank Alliens drüben. hinter dem Zaun. ,Wie gut, daß sie so einsam und ungesehen in ihrem vergeßnen Garten blüht, sonst hätte sie ja längst einer an sein Herz genommen/ „Spielt weiter,' sagte Fränze am Salatbeet, „ich hole nur Wasser zum gießen. Gleich bin ich wieder da.' „Davon wachsen sie, und dann bekommt Herr Lüdekamp auch davon,' sagte Lil

, die, ob sie schon nicht wußte, womit sie ihn gekränkt, ihm doch gern zum Trost etwas zugute tun wollte. Fränze nickte und holte ihre Gießkanne. Der vergeßne Garten hatte sein eignes Wasser. Ein alter Röhrbrunnen, — von luftgrauem Holze Bottich und Rohr, blank abgegriffen der eiserne Schwengel, stand am Zaun, eben da, wo Frank Alliens seine Augenweide suchte. Fränze ließ sich das Wasser über die Hände laufen bis die Erde abgespült war, dann schob sie die Gießkanne unter, polternd in dickem Strahle schoß

es hinein —- die Zwillinge steckten Ästchen ins Salatbeet. „Ich möchte gern etwas von Ihnen haben, Fräulein Nach barin,' sagte eine warme, gute Stimme in das Rauschen des Wassers hinein. Fränze sah aus. Dicht neben ihr, hinter dem Hollunder- busch, durch eine Gruppe von Buchsbaum und Tamarisken gegen die Villa gedeckt, sah Frank Alliens über den Zaun, ge rade in ihre Augen hinein. Diesmal errötete sie nicht, diesmal schoß ihr alles Vlut nach dem Herzen, machte sie zittern und nahm ihr den Atem

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 23.07.1909
Descrizione fisica: 8
mit der Schwiegermama, oder Whist, wenn sie die Partie voll bekommen konnte, und freute sich an der heran wachsenden Tochter, die ihm von Jahr zu Jahr ähnlicher wurde. Als Frau Inge Alliens, geborene Broddersen, in Berlin starb, war „die Dorothee' ein spillriger Backfisch von fünfzehn Jahren. Und die Dorothee bat aus ganz eigner Seele, voll leidenschaftlicher Dringlichkeit, man möge sie mit zur Beerdigung nehmen — um des kleinen Frank Alliens willen. Dorothee Rockow war allzeit ein ruhiges, nüchternes Kind

gewesen. Wirklich erschüttert hatte sie bisher nichts im Leben als der Tod des Brüderchens, gerade als sich ihr Herz weit auftat in Liebe für. das Neugeborene. Gestern ward es ihr geschenkt, heute ward es ihr entrissen. Und kurze Zeit darauf wurde der kleine Frank Alliens geboren. Die einzige Phantasterei im Leben der kleinen Dorothee knüpfte sich an diesen nie gesehenen Vetter. Sie dachte sich aus, daß ihres Brüderchens Seele heimatlos durch Luft und Wolken geirrt sei, bis es endlich bei dem kleinen Alliens

, und wie sollte sie sich die Charakterähnlichkeiten in den verschiedenen Menschenaltern einer Familie erklären, wenn nicht die Seelen Wählerisch waren und sich zu ihresgleichen hielten? Der Mutter Seele machte ihr keine Sorge, die Mutter ruhte sich aus und wartete auf die himmlische Herrlichkeit. Die Mutter suchte und fand Dorothee, wenn sie Blumen auf den Friedhof trug, des Bruders kleiner bunter Hügel war ihr eiy ^ leeres Gehäuse. Kinderjahre. Wenn sie sich nach etwas sehnte, so war's der kleine Frank; wenn sie sich einsam fühlte, gingen ihre Gedanken

Frank kam in die Villa in ganzer Gestalt, als Kniestück, als Brustbild und als Köpfchen geflügelt wie die Engel des Luca Signorelli. ^ Die Konsulin Broddersen fand so wenig ein Verhältnis zu diesen Bildern, wie sie eins zu dem Schwiegersohne gefunden hatte; sie ließ Dorothee damit schalten. Die rahmte, hing, stellte, lehnte und vereinigte sie alle in dem Raum neben ihrem Mädchenstübchen,weshalb der im Munde der Dienerschaft das Jungherrnzimmer genannt wurde. Und nun war dies Kind mit der Bruderseele

Menschen, der des Kaisers Nock trug, .sie dichtete nicht einem hübschen Studenten, mit dem sie einmal zehn Worte gewechselt, alle . herrlichen Eigenschaften eines Jdealmenschen an, um in Ge danken mit ihm alle Fährnisse und Herrlichkeiten des Lebens zu bestehen. Aber den kleinen Frank Alliens, den sie nie ge sehen hatte, liebte sie mehr als Vater und Großmutter, und ihre Phantasie beschenkte ihn mit allen Tugenden, die je in der Familie Broddersen heimisch gewesen waren. - Kraft dieser Liebe setzte

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 27.06.1920
Descrizione fisica: 8
. Er wurde nämlich bald wegen eines dort began genen Diebstahls aufgegriffen und zu 6 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Slnfangs Februar 1020 kehrte er wieder ' ~ na zurück. Im März 1920 wurde einer Arbeit beim Radlerbauern » mit der dortigen Wirtschafterin Rosa Frank be kannt'und erzählte dieser, datz er ein sehr gutes Geschäft mit Zigaretten machen könnte, wenn er 150 Lire besitzen würde. Schliesslich bat Cchwienbacher die Frank um ein Darlehen von 150 Lire und versprach das Geld in sechs Dänen

mit 180 Lire zurückzuzahlen, Cchwienbacher versprach das Geld in sechs Tagen mit 180 Lire Rosa Frank lieh sich betören und gab dem wer die 150 Lire. Am nächsten Tage schickte Cchwienbacher durch einen Boten ein Schreiben an die Frank, in welchem er in dringlicher Art um ein-weiteres Darlehen von 1800 Lire gegen baldige Rückzahlung und MO Lire Ent lohnung bat. Er gab In dem Schreiben, an, datz er noch weiteres Geld benötige, da sich das Zlaaret- tongeschäft bedeutend erweitert habe. Rasa Frank

hatte ge gen dieses Darleheu doch einige Bedenken und lieh dem Cchwienbacher durch den Ueberbringer des Briefes sagen, er möge selbst zu ihr kommen, mit die Angelegenheit zu bospre- chett. Der Angeklagte erschieit nun selbst bei der Frank, und es gelang ihm, tmter verschiedenen uttwahren Versprechungen die Frmtk zur Gewährung deo Darlehens von 1800 Lire zu bewegen. Eittlge Tage spater erschien Cchwienbacher neuer dings bei der Frank und bat diese um ein weiteres Darlehen ständigen A^chlutz de« Zigarettenht

hatte unterdessen ihren Dienstaeber dem Angeklagten gewährt hatti von 800 Lire, weil ihm dieser Betrao gerade «von den'Darlehen, te, erzählt und dieser warnte dem 'liederlichen Cchwienbacher etwa« anzuoerksMri« rade noch «um voll fehle« Rom Frank en Darlehen, die sie wies daher den Angeklagten ab. Am 807 Marz 1920 wurde Cchwienbacher von der Polizei tn Obermals verhaftet. Er gestand die aufgezählten Betrügereien bald zu und wurde ihm auch nachaewtesen, datz er die von Rosa Frank erhaltenen 1450 Lire im Verlaufe

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Volksblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 14.10.1905
Descrizione fisica: 10
sich nicht Priester geendet hatte; wie von Furien gepeitscht, stürzte er zur Tür hinaus. Pater Frank fühlte sich unwillkürlich an die Stirne, seine Sinne verwirrten sich, seine Füße be gannen zu zittern; er sah vorher, daß seine Körper kraft unter dem Drucke der furchtbaren Lage, in der er sich befand, zusammenbrechen würde, und bereits glackbte er die ersten Anzeichen eines heran nahenden Fiebers in seinen Gliedern zu verspüren. Unverzüglich begab er sich zu seinem Bischof und erklärte ihm, daß er sich krank

fühle, und daß er während seiner Krankheit nur einen Priester und sonst niemand neben seinem Bette zu sehen wünsche. Der gute Erzbischof ahnte, um was es sich handeln könne, und wollte selbst dem Kranken bei stehen Er ließ ihm daher im erzbischöflichen Palast ein Zimmer zur Verfügung stellen, um ihn besser pflegen zu können. Im Wagen des Bischofs fuhr Pater Frank, der sich kaum noch aufrechthalten konnte, zum Gefängnis, um seinen unglücklichen, zum Tode verurteilten Bruder zum letzten Male

da; auch am Tage, an welchem sein Bruder auf öffentlichem Platze degradiert und hingerichtet wurde, war der gute Pater Frank ohne Besinnung. In seinem Fieber delirium sprach er fast beständig von seinem Bruder, von dem Galgen und von der Ewigkeit und von dem glücklichen Wiedersehen im Himmel. Nur von der Beicht jenes Verbrechers kam nicht eine einzige Silbe über seine Lippen. Der Erzbischof, welcher selber am Lager seines braven Priesters gewacht und diesen mit der hin gehendsten Sorgfalt gepflegt

hatte, dankte Gott von Herzen, daß er dafür gesorgt hatte, daß der im Fieberdelirium daliegende Priester auch in diesem Zustande nicht einmal die leiseste Andeutung hatte fallen lassen über irgend etwas, waS auf diese Beicht hätte Bezug haben können. Nach langen, bangen Taget» kehrte bei Pater Frank die Besinnung wieder; aber noch wochen lang war er sehr schwach und schwebte zwischen Leben und Tod. Endlich genas er allmählich wieder, so daß er sich seinem priesterlichen Berufe wieder mit allem Eifer widmen

konnte. Doch schien er auch jetzt noch niedergebeugt und niedergedrückt unter der Last des furchtbaren Schicksals, das ihn getroffen; nur bei Gott allein sand er Trost. Seit dem Tage der Hinrichtung des Ösfiziers Frank waren kaum zwei Jahre vergangen — sein Bruder, der Pater Frank, schien jedoch um zwanzig Jahre älter geworden zu sein — da kam an das Gericht in Dublin ein Brief aus Amerika des In halts, daß in einem dortigen Spitale ein Mensch gestorben sei, welcher einen Richter Und mehrere Zeugen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 19.06.1878
Descrizione fisica: 4
; als ich Deine Depesche erhielt, hauchte mein Mann seinen letzten Athem aus,' sagte sie wehmüthig; und jetzt erst warf Bertha einen Blick auf Alice's Gestillt und bemerkte, daß sie voll ständig in Trauer gehüllt war. Dem Gange der Verhandlung entnehme« wir m Kürze Folgendes: Im Gasthause des Conrad Nußbau- mer in Langeneck im Bregenzerwald erschien am 22. Februar d. I. Bartlmä Profanier und erkundigte sich nach der aus Kältern gebürtigen Anna Frank, der er sich als Landsmann vorstellte. Am 23. Febr. offen« Karte

er dieser, was er ihr tagsvorher verheimlicht harte, daß ihr Bruder Josef Frank iu Kältern gestor ben sei, daß er ein Vermögen von 8000 fl. hinterlas sen habe, was man ihr aber vertuschen werde, weil in Kältern das Gerücht bestehe, sie sei gestorben und ihr Mann wäre nach Amerika ausgewandert. Er trug ihr sodann an, ihr zu helfen, um die Erbschaftsangelegen heit zu ordnen, deßhalb habe er sich auch zu der Reise entschlossen. In der Folge verlangte er. die Anna Frank möge ihm das ererbte Weingut, bestehend aus 11 Star Land

zu 215 fl. per Star Land, also um 2165 Gulden das Ganze überlassen und zwar für seinen gu ten Willen und weil er ein Verwandter von ihr sei. Die Frank bezeichnete ihm nun den Conrad Nußbau» mer als ihren Bevollmächtigten, an den er sich halten möge. Der Bevollmächtigte schlug das Anerbieten Pro- fanters ab, mit dem Bedeuten, er wolle sich die Erb schaft und die hinterlassenen Güter des Josef Frank erst selbst ansehen. Zur Reiseentschädigung und weil die Frank ihm allein die Erbschaft verdanke

, übergab er dem Profanier, in Folge des Drängens desselben, eine Anweisung auf 400 fl. Obwohl Profanier die Reise der Anna Frank und des Conrad Nußbau- mer mit allen Mitteln seiner Redekunst zu hintertrei ben suchte, gelang ihm dies doch nicht. Die Beiden ka- men nach Kältern, wo sie die Entdeckung machten, daß Profanter eine schmähliche Intrigue gesponnen habe, deren Opfer sie waren und noch mehr sein sollten. Es stellte sich heraus, daß man in Kältern die leben den Erben des Josef Frank sehr wohl

zu dessen Gunsten aus, manche der Unterschriften stellen sich aber als sehr problema tisch berau-, weil die Unterfertigten zum Theile nicht wußten, was sie umschrieben haben. Von den zwei an die Geschwornen gestellten Haupt- fragen vetraf die eine die Irreführung der Anna Frank. Das war nicht mehr jene üppige stolze Figur, die sie zuletzt gesehen; die Wangen waren bleich, und die Augen lagen tief und glanzlos in ihren Höhlen; das schwarze Gewand, verbunden mit der gebeugten Haltung gaben ihrer ganzen

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 01.03.1931
Descrizione fisica: 8
in der Welt draußen laut gepriesen wird? Ja, er wurde ein Großer. Aus der angrenzenden Kiiche hört er lächelnd Geklapper von Teller und Tassen. Gleich darauf trägt sein treuer Diener Frank seinem geliebten Herrn das Frühstück ans. Cr folgte letzterem in die freiwillige Verbannung. Nun ist er hier zuni „Mädchen ftir alles' geworden. Er be sorgt in Wochenpausen die Einkäufe, die Geld geschäfte und aus seiner Hand empfängt der Verleger die Manuskripte seines vielgeliebten Herrn. So mar er auch gestern

den weiten Weg bis zum Kreisstädtchen geschritten, von wo ihn der Zug zur Millionenstadt trug und wo ihn keiner kennt, noch ausforscht. Und wäre es — Frank ist verschwiegen wie das Grab. „Solche leckere Dinge heute? Stollen und so- «ine Mandeltorte!' „Ei, Herr, ist doch Euer Wiegenfest, zu wel chem ich mir gestatte, recht viel Glück zn wünschen.' „Mein Gott, ja. Vierunddreißig schon! Habe Dank, Du treue Seele Du!' Lichtfunken tanzen lustig auf der Tasse des Sinnenden. Der Traumverlorene bemerkt kaum

Traum, dann holte «r sich Trost aus dem. was Schriftsteller und Denker der Menschheit gaben und geben. Und gar bald wußte er es , daß sie alle litten wie er und keiner ohne einschneidendes Leid ein wahrer Dichter werden kann. Die aberhundert Bücher auf Wandregalen und Tischet» wurden seine stumm-beredten Ge sellschafter, der kluge Frank der einzig« Mensch, mit dem er mündliche Aussprache pflegte. Nur hie u»Ä da fuhr er ins nahe Städtchen. Frank hatte gestern e>n neu erschienenes Buch gebracht

zu deil Eltern geflohen und zwei Jahre darauf eine Waise wurde. Wie hatte sie die Rückkehr des Verschollenen erhofft, ersehnt! Fünf Jahre lang forschte sie nach ihm. Zei tungsnotizen, Reisen in allen Richtungen blie ben erfolglos. Ein weiblicher Ahasver, ruhelos und klagend, so irrte sie in der Welt umher. Ein Hoffnungsstern nach dem anderen erlosch. Da, gestern «rkannte sie Frank auf dem Bahnhofe, als sie im Begriffe war, ein neues Erdenstück auszukundschaften. Ein Freudenschrei sprang

ihr von den Lippen. Aber sie »vagte nicht, sich ihm zu nahen eingedenk d«r letzten Worte Rüdigers, welche er ihr beim Abschied zugerufen: „Nie siehst Du mich im Leben wieder und kein Mund darf Dir m«hr Kunde von mir geben!' Sie wußte, Frank würde das Gebot des Herrn halten, er würde ihr nie dessen Ausent- hcklt verraten. Entschlossen sprang sie in den Zug. In einem Nebenabteil fuhr sie mit dem junge»» Mann bis zur Endstation, sprang von» Trittbrett, als jener es tat und folqte ihm durch zwei Stunden

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