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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 18
Data: 07.01.1906
Descrizione fisica: 18
Seile „Tirole? Nolksbote.' XlV. um seinen Führerlohn betrogen.— Er geht aber nun ernstlich in sich und hält in einer aufrichtigen Beichte Abrechnung mit unserm Herrn. — Florian kommt in große Not, sein Geld ist alles dahin, auch sein Ansehen und sein Mut, er arbeitet als Handlanger bei einem Bau; immer heißer wird seine Sehnsucht uach dem früheren Knechtdienst. — Der Stradegger nimmt ihn auf die Fürsprache der Hausdirn Moidl probeweise auf ein Vierteljahr wieder in dm Dienst und der Florian

ist herzensfroh. Moidl, die ältliche Hausmagd, macht nun dem Florian mit ihren reichen Ersparnissen aufdringliche Heiratsanträge, Florian schlüpft aus, die Moidl gibt aber die Hoffnungen nicht auf. — Florian wird infolge der früheren Aufregungen krank; er hat dm Typhus, wird aber im Stradeggerhaus gehalten wie ein Kind, namentlich die herzensgute Bäurin (Mariann') verpflegt ihn mit der Aufopferung einer Mutter; das tut dem Florian herzmswohl, er weint vor Rührung und nennt die Bäurin seine Mutter

. — Nach seiner Genesung nimmt sich der Florian doppelt zusammen und wird wieder ein Musterknecht. Der Stradegger- bauer nimmt ihn einmal auf dm Markt mit. Im Marktgewühle findet der Florian eine Briestasche mit zirka 5000 Gulden. Der Geldteufel tritt als Versucher an ihn heran, aber der Florian jagt ihn von sich; treu und redlich offenbart er den Fund und nun stellt sich heraus, daß die Brieftasche dem Stradeggerbauer gehört. Der dankbare Bauer will dem Florian an 500 Gulden Finderlohn auszahlen, dieser weigert

sich aber entschieden, auch nur einen Heller anzunehmen. Hiemit ist der Inhalt des von dieser Geschichte im Jahre 1904 Erzählten kurz wiedergegeben; ich will nun die Erzählung wieder regelrecht fortsetzen. N. Der Florian bekommt ein Untersatz!. — Ein freudenreicher Weihnachts brief. — Zwei Mädchen an einem Fenster. — Eine sonderbare Beichte. — So was kommt auch in den besten Häusern vor. — „I mag di nit' mit darauffolgender Predigt. — Leben für Leben. — Fein sein, beinander bleiben I Als der Stradegger

mit seinem Knechte vom Markte nach Hause kam, vom unglücklichen Verlust des Geldes erzählte und wie noch alles glücklich ausgegangen, indem gerade der Florian der ehrliche Finder gewesen, da drückte Frau Marianne dem Knechte dankbar die Hand und sagte gerührt : „Florian, du hast uns vor einem großen Unglück bewahrt — vergelt's Gott zu tausendmal!' „Da ist gar nichts zu danken, liebe Hausmutter,' er widerte der Florian, „ich kann ja nicht dafür, daß gerade ich das Geld gefunden Hab' . ^ aber freuen tut's

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 01.04.1906
Descrizione fisica: 20
Sahvg. XIV. „Gjvoler Volksboke.^ Seile A. mählich wieder bemerkbar. Die Nachbarn staunten geradezu, wie der Florian in so kürzer Zeit eine derartige Umwandlung zustande gebracht hatte. — Auch Urschel, die Bäuerin, wurde von der Ordnungsmacherei fortgerissen. Sie hatte einen ge waltigen Respekt, ja eine gewisse Furcht vor dem Florian und darum nahm sie sich beim Kochen nach Kräften zusammen, die Kost wurde besser und die Bäurin gewöhnte sich auch daran, die Mahlzeiten genau auf die Minute

einzuhalten. Es wurde auch wieder fleißig gebetet am Morgen und abends, die Haus türe war in der Nacht gesperrt und niemand durfte außen herumzigeunern, das Fluchen und die bösen Reden wurden voll ständig abgebracht, man sah die Erstfelderifchen — Bäuerin, Kinder und Dienstboten — auch wieder häufig in der Kirche bei den Sakramenten. So kam der Winter und Neujahr, dann Lichtmessen. Obwohl der Florian dem Stradegger vor sieben Monaten erklärt hatte, länger als ein halbes Jahr in keinem Falle beim

Erstfelder zu bleiben, so traf er doch jetzt keine Anstalt zum Wandern. Im Gegenteil, er trug sich dem Stradegger herwärts an, die Wirtschaft beim Erstfelder noch weiter zu führen. — Die Erfolge, die er in der kurzen Zeit als Meisterknecht errungen, machten ihm große Freude und stachelten seinen Ehrgeiz, den abgewirtschafteten Hof wieder ganz in die Höhe 'zu bringen und ihn zu einem größeren Glänze zu erheben, als er jemals besessen. — Einigermaßen beeinflußt wurde der Florian auch durch den hohen Lohn

und Angelegenheiten, gab ihm gute Ratschläge — und oft, wenn er fortging, steckte sie ihm einen Leckerbissen oder ein neues Kleidungsstück oder sonst ein Geschenk zu und ließ ihn gar nicht zu Worte kommen, wenn er danken wollte. — An die gute alte Frau dachte der Florian nebst dem Mariele am öftesten und er betete jeden Tag zu Gott, daß er das Mütterchen recht lange erhalte; er sinnierte auch viel, wie er der Mariann' einmal eine rechte Freude machen könne. Beim Erstfelder waren zu Lichtmessen die meisten alten

Dienstboten fortgezogen und hatten neuen, tüchtigen Kräften Platz gemacht. Der Florian schaute jetzt mit Freude und Hoffnung dem neuen Arbeitsjahr entgegen.. Doch bevor die Acker- und Saatarbeit begann, sollte ihn ein unerwarteter Schlag treffen. Ueberhaupt das neue Jahr hatte wenig Glück für den Florian in seinem Schöße; es sollte zum traurigsten seines ganzen Lebens werden. Zu Anfang des Monats April mußte der Florian wieder zu der Waffenübung einrücken. Früheremale hatte ihn dies nicht besonders

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Tiroler Volksbote
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Pagina 14 di 18
Data: 15.05.1904
Descrizione fisica: 18
Äeike M. „Vivolev Kolksbate.^ Sayvg. XU. Florian oder Die Lelchlchte eines Unechtes. Erzählung von RelmmichU ^Fortsetzung.) Ein schlaues Mädchen. — Eine Kur, die nicht angreift. — Ein Engel, der sich die Flügel will versilbern lassen. -- Unglückliche Liebe. '7>er Florian ließ sich daheim auf dem Stradeggerhof von seinen Hoffnungen und neuen Plänen nichts anmerken. Er arbeitete und schaffte fleißig und treu wie früher, sparte noch mehr, vermied selbst die notwendigsten Auslagen und ging

den ganzen Sommer mit seinem abgetragenen Sonntagsrock in die Kirche. An Feierabenden saß er oft in tiefem Nachdenken vor dem Hause, starrte verloren in das Blaue und gab auf alle Fragen zerstreute Antworten. Das fiel dem Bauer auf; jedoch obwohl er seine Augen offen hielt, merkte er doch nicht, wo der Hase im Pfeffer lag. Mit der Rosl kam der Florian in den Sommermonaten wenig zusammen; das Mädchen hatte viel Arbeit und während des Heumahdes in den Bergen war auch kein Schießen. Außerdem

war auch der Student Josef wieder in den Ferien daheim und dieser nahm den Florian an- den Feierabenden und Sonntagen fast immer in Beschlag. Vor dem Student schien namentlich die Rosl eine gewisse Scheu zu haben und sie wagte keine auffallende Annäherung an den Florian. Als aber der Student wieder fortgezogen war, da wurde auch das Mädchen wieder ungenierter und es umgab den Florian mit den aufdringlichsten Schmeicheleien. — Der Florian faßte immer mehr Feuer und wurde schließlich ganz vernarrt in das Mädchen

. Bald machte das Verhältnis zwischen den beiden in der Gemeinde von sich reden. Jetzt kam auch der Stradegger- bauer darauf, wie es mit dem Florian stehe. Es war an einem Montag im Oktober. Der Stradegger war mit dem Florian allem in den Wald hinausgegangen, um einige Bäume zu fällen. Vor der Jause warf der Bauer Plötzlich feine Hacke fort, setzte sich auf einen Banmstrunk, zündete sich langsam sein Pfeifchen an und sagte zum Florian: „Geh', rast' auch ein bißl und fetz' dich her

zu mir.' Der Florian tat, wie ihm geheißen. — Der Stradegger blies einige dichte Rauchwolken von sich; dann blickte er den Knecht scharf an und sagte ruhig: „Du, Florian, ich muß etwas mit dir reden... Schau', ich bin mit dir in allem recht zufrieden... Du arbeitest wie eine Maschine, du sparst wie ein Nagel, hast keine schlechte Rede im Mund und bist brav; darum kommt's mir ganz spanisch vor. daß du mitderWirtsdirndieBandlerei anfangen magst.' Der Florion wurde feuerrot; dann sprudelte er hervor

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 15.04.1906
Descrizione fisica: 20
Jahrg. XIV. „Tiroler Volksboke.' Seile 3> dem Leichenbett in die Knie und barg seinen Kopf in die Weißen Linnen. — — Ueber eine Weile ging, ein gewaltiges Beben durch seinen Körper: es rüttelte und stieß ihn und dann weinte er halblaut aus. Bei diesem Anblicke wurde das Schluchzen im Zimmer allgemein. „O Mutterl . . . mein Mntterl!' stöhnte der Florian und drückte den Kopf noch tiefer ins Leichenbett. — Erst uach langer Zeit hatte er sich soweit gefaßt, daß er beten konnte, und nun betete

er heiß und inbrünstig für die Seele der teuren Verblichenen. Plötzlich klopfte ihm jemand auf die Achsel und als der Florian aufschaute, stand der Stradegger hinter ilM, der ihm winkte, mit ihm zu kommen. — Der Florian folgte dem Bauer in die Küche. Dort waren die Kinder, das Nannele und der Thomasl — der Herr Josef übernachtete beim Pfarrer im Dorf — und die Dienstboten und alle schluchzten zusammen. Die Dienstboten weinten nicht weniger als die Kinder. „Tut nicht alleweil weinen,' mahnte der Bauer

mit ruhiger Stimme, „die Mutter ist droben beim lieben Herrgott und hat's tausendmal besser als da hernnten auf der dornigen Erde;... sie ist nur vorausgegangen, uns allen ein Platzl herzurichten.' ^ Er setzte sich an den Tisch und bedeutete dem Florian, ebenfalls niöderznsitzen. Nachdem er eine Weile still vor sich hin geschaut, begann der Stradegger abermals zu reden. „Sie ist g'rad' gar soviel schön gestorben, die Mariann',' sagte er ; „der Josef ist alleweil dabei gewesen und hat sie buchstäblich

über seine blassen Wangen. Er erzählte dem Florian noch manche Einzelheiten von der Krankheit der Marianus wie sie ihm, dem Florian, oft nachgefragt und zuletzt noch für ihn einen Gmß aufgetragen habe usw. Dem Florian kamen immer wieder die Tränm. Er erzählte nun ebenfalls von seinen bangen Ahnungen, daß erden Brief des Stradegger nicht erhalten und wie die Manann' sich letzte Nacht bei ihm angemeldet habe. Erst spät ließ er sich bewegen, ein Bett aufzusuchen, aber auch diese Nacht konnte er nicht schlafen

. In der Früh ging er ins Dorf hinab zur heiligen Messe. Dort traf er den Herrn Josef, welcher derzeit als Kooperator Hu St. Albein angestellt war. Der Florian hätte dem jungen geistlichen gern ein paar Worte der Teilnahme gesagt, als er «ber reden wollte, verschlug es ihm gleich die Stimme. — Der Herr Josef in seiner gefaßten Traurigkeit nahm den Florian bei den Händen und redete so lieb und gnt zu ihm wie ein Bruder, ^lefgerührt küßte der Florian dem Geistlichen, der ihm mehr als freund war, die Hand

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Tiroler Volksbote
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Pagina 12 di 16
Data: 18.09.1904
Descrizione fisica: 16
Seile „Tiroler Volksbole.' Inhrg. XU. heit gezeigt hätten. — Um Ostern hemm war der Florian wieder so weit hergestellt, daß er arbeiten konnte. Er bot nun alle Kräfte und allen Fleiß auf, nicht nur um seine Schaffers leute zufrieden zu stellen, sondern auch um durch das größt mögliche Entgegenkommen und durch vermehrte Pflichttreue den Stradegger-Leuten einigermaßen das Gute 'zu vergelten, was sie ihm angetan hatten. Von früh morgens bis spät abends arbeitete er unverdrossen und es zeigte

sich bald, daß der Florian die Bauernaibeit nicht verlernt und die alte Geschicklichkeit nicht verloren hatte. Keine Verrichtung war ihm zu schlecht und keine Arbeit zu schwer, die er nicht frisch und gern anfaßte, und nebenbei sah er mit solchem Fleiß zum Besten seines Schaffers, daß der Bauer selbst nicht besser auf seinen Vorteil hätte schauen können. Sonntags ging er in aller Früh schon zur Kirche — das Betcn hatte er in seiner Krankheit erst recht erlernt; nach dem Gottesdienst

war er aber auch unter den Ersten wieder daheim. Vor dem Wirtshaus hatte er jetzt eine gewisse ängst liche Scheu ; er betrat dasselbe wohl den gqnzen Sommer nie; dasür saß er oft an Sonntag-Nachmittagen allein bei der Bäuerin in der Küche und unterhielt sich mit ihr im traulichen Gespräch wie ein Sohn mit seiner Mütter. Der Florian war abermals ein Mufierknecht geworden. Da machte sich eines Tages Moidl, die Hausdirn, wieder einmal an den Florian heran. Als die Heiden zufällig allein auf dem Feld arbeiteten, sagte die Moidl

Plötzlich: »Du, Florian, das Berghubergsitl ist seil; was meinst denn, sollten wir es nicht kaufen? Es ist ein schönes, kommodes Höfl.' „Ich hab' ja keinen Kreuzer Geld,' erwiderte der Knecht. »Geld hab' schon ich soviel,- erklärte die Moidl, „du brauchtest bloß den Bauer zu machen.* „Zu einem Bauer bin ich nicht zu brauchen, höchstens zu einem Knecht,' redete sich der Florian heraus; »und übrigens geht's mir jetzt beim Stradegger so gut, daß . ich nie und nimmer fortgehen möchte Um das Kaisertum

Rußland würde ich meinen Platz beim Stradegger nicht vertauschen.' Die Moidl. sah. daß vorläufig nichts zu machen sei, sie gab aber deshalb ihre Hoffnungen nicht auf, sondern tröstete sich damit, daß der Florian auf die Länge der Zeit ihrer Liebe und Opferwilligkeit nicht widerstehen könne. Vierzehn Tage später war großer Markt in Altenstätten. Der Stradegger mußte hingehen, denn ein Schuldner wollte ihm dort ein größeres Kapital zurückzahlen; auch gedachte der Stradegger ein Paar Ochsen zu kaufen

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Tiroler Volksbote
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Pagina 5 di 18
Data: 07.01.1906
Descrizione fisica: 18
Jahrg. XIV. „Tivolev Volksüoie.' Feile S. „Weiß nicht halt in der Lotterie möcht' ich ziehen — so Stuck ein tausend Gulden.' „Was tatst denn nachher anfangen mit dem Geld, Florian?' „Ein Haus kaufen und Baner werden.' „Und nachher?' „Heiraten natürlich!' „Da brauchst gar nicht in der Lotterie zu ziehen — ich Hab' mir mehr als tausend Gulden erspart.' „Tatst mir nachher die tausend Gulden leihen, Moidl?' „Nicht bloß leihen, Florian — schenken! — schenken!' „Ah gar schenken! — Vergelt's Gott

, Moidl!' „Und wann lassen wir's denn nachher losgehen?' „Was denn, Moidl?' „Ja wohl die Hochzeit;... Florian, mir war' je eher, desto lieber/' Es entstand eine Pause, dann lispelte es wieder innen: „Bis Ostern vielleicht;... früher wird sich die Braut nicht derrichten!' „Warum nicht gar! Es ist alles schon gerichtet; — um Lichtinessen, Florian, um Lichtmessen! Ich besteh' darauf, ich will es so haben!' „Äär' mir schon auch recht, aber ich muß doch zuerst die Braut fragen, ob sie einverstanden

ist.' „Das merkst doch, Florian, und ich sag' dir's noch ein mal — sie will's ja selber um Lichtmessen haben.' „Hat sie dir das gesagt, Moidl?' „Wer?' „Ja wohl die Nandl, meine Braut.' „Was für eine Nandl?' „Ja wohl die Kühdirn, unsere Nandl.' „Was, die Nandl willst nehmen?' schrie nun die Hans- dirn halblaut, „die Habergeiß, die Spitzmaus, die nichts hat als ihr freches Maul unter der Nase!... O Florian, so was kannst du mir antun — und ich Hab' dich doch so gern gehabt und Hab' dir alles gewollt schenken

!' Die Moidl langte mit beiden Händen durch das Fenster und wollte nach dem Florian fassen. In der Finsternis be merkte die Nandl dies zu spät, sie fand nicht mehr Zeit zurück zuspringen und fühlte schon die Hände der Moidl an ihrem Kopfe; die Moidl aber fühlte mit Entsetzen zwei dicke Frauen zöpfe in ihren Händen und schrie nun ganz laut: „Ja, was ist denn das? — Wer hat mich denn so be trogen?' — Zugleich riß und zerrte sie aus Leibeskräften an den fremden Zöpfen. — Die Nandl aber schrie vor Schmerz

auf: „Och, och! — O wehe — o wehe! — Laß mich aus!' „Ah, bist wohl du's! Hab' ich dich einmal, du Laster!' kreischte die Moidl und riß noch heftiger an des Nandls Haaren. Nun griff aber auch die Nandl zu und bemächtigte sich der Zöpfe der Moidl. Die beiden zausten einander wie zwei Gockelhähne und schrien beide um die Wette. Man hörte den Lärm im ganzen Haus und nun stürzte schon die Bänrin mit einem Licht in der Hand erschrocken zur Tür herein — hinter ihr kam der Florian. — Die Bäurin war erst ganz

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 21.08.1932
Descrizione fisica: 8
auf der Schulter vom Bahnhof zum Strandhotel hat Florians junges Herz entzückt. Er singt noch abends im Bett und pfeift schon ehe der Hahn kräht. Um die Mittagszeit lehnt er an der väter lichen Limonadenbude und sieht die Strandpro menade entlang, denn er weiß: es geht eine jun- lle Dame vorüber, weiß und schön, und nickt ihm tu: „Da steht ja wieder mein Gepäckträger von steulichl' Und Florian reckt sich blutübergojsen hoch und grinst. Heute bleibt sie sogar stehen. Sie sieht Florian an und fragt: „Kannst

Du rudern?' — La natürlich, er sei doch am Wasser groß ge worden. — „Willst Du mich morgen mal ru- ìern?' — „Warum erst morgen?' fragt er ge dehnt. — „Ja. morgen.' Und sie verabredeten «e Zeit. — „Ist rudern teuer?' fragt sie noch. >- „Dreißig Pfennig die Stunde', entgegnet Florian gefaßt und männlich. — „Das geht.' Das Meer liegt glatt wie blaues Pergament- Papier, als Florian die junge Dame ins Boot phrt. „Dorthin?' kragt sie. — „Nein, dahin', deutet er, und sie setzt sich ans Steuer. Der Junge treibt

das Boot mit starken Stö gen aufs offene Wasser. Immer, ivenn er sich tei dem beweglichen Spiel des Ruderns zurück beugt, schnellen seine Füße vor. und die derben vootsstiesel berühren die weißen Strandsanda rn der jungen Dame. Sie spürt es kaum: ihm Wr wird das Blut in den Adern heiß. „Florian, das ist eigentlich ein komischer Na me', beginnt sie. „Woher hast Du den? Und wie alt bist Du eigentlich? Ich glaube, ich müßte Sie sagen.' „Sechzehn', antwortet Florian, „da kann man noch Du sagen, ich tu's

dann eben auch. Und Florian heiß ich nach meinem Vater. Und Du?' — „Anna!' — Florian reikt die Nu- der durchs Wasser. Anna? Das ist nichts. So, heißen seine Schwestern und Tanten auch. Das ist doch kein Name für ein so Helles und städti sches Geschöpf! Er sieht sie an. und sein Blut bè? ginnt zu kochen. Er malt sich aus, baß Anna ihm gehöre, und daß er sie aufs Meer Hingusrudern dürfe, sc weit er wolle. Und dann würden sie in der Mittagssonne belegtes Brot essen und Saft trinken — keine Brauselimonade

Anna, „bei uns in der Stadt sind die Jungens nicht so. Sie haben ganz andere Augen. Ich glaube zum Beispiel, daßDu nicht lügen kannst.' Cr denkt nach. Das Ist so eine Sache: ein ganz reines Gewissen hat man eigentlich selten, ohne zu wissen warum. »Mag sein', aibt er zur Ant wort. Und nun tönt nur das rlmtlimische An schlagen des Wassers im Takt mit dem Pocken seines Herzens. Plötzlich — Florian weiß nicht, woher ihm der Mut kommt, — fragt er: „Magst mich heira ten?' — „Warum nicht?' Anna macht

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Dolomiten
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Pagina 6 di 16
Data: 25.06.1938
Descrizione fisica: 16
dem Elisabethenverein. Allen Spendern ein herzliches Vergelts Gott! Die Vorftehung des ElisabethenvercineS S.Michele. Dem Vinzenz-Verein Bolzano: Lire 59.— anstatt Blumen auf daS Grab dcS Herr». Florian Egger- Larcher von Familie Trafoler-Stiegl. Denr Biilzenz-Berein Merano. Anstatt Blumen auf das Grab von Frau Kofier-Wallak Lire 15.— von Familie Hans Lahn. Dem Jesuhclm: Im treuen Gedenken an den lieben Paten Florian Eg 9 er-Larck>er L 59.— von'Familie Anton Weis-Rencio. In ehrendem Gedenken an Herrn Egger-Larcher

, Rcncio.-L 19.— von I. G. Zum ehrenden Gedenken an den verstorbenen Herrn Florian Egger L »25.— von Ungenannt. Im An denken an Herrn Karl v. Prctz L 39.— von Luise und Bnino Thurnhrr. Statt Blumen auf daS Grab des Herrn Florian Egger-Larcher L 29.— von Maria Dclu,a. Statt eines Kranzes auf das Grab des Herrn Florian Egger L 49.— von Familie Larcher-Rencio. Im lieben Gedenken an Florian Enaer-Larchcr L 25.— von Kathi Vichwcider. Anstatt Blumen auf daö Grab des Herrn Florian Egger-Larcher

L 59.— von Familien Koker, Bolzano-Cornaiano. Dem Tschidererwerk: Anstatt Blumen auf daö Grab deS lieben Vaters Larcher, R« 2 >cio, L 25.— dem Tschidererwerk von Fa. Frau-- Röll, Sodawasscr- fabnkant. Spende: Von Raiffcisenkasse X, :io in ehrendem Gedenken an ihren verstorbenen Pkmldenteil Florian Egger-Larcher: L 299.— der Vinzenz-Konferenz SRencto, L 199.— dem Jesuheim in Cornaiano. Vmzciiz.Konferen, Rencio: I 59.— als Gedachtmsspende für den lieben Vetter Egger-Larcher von Familie Liiitncr-Puff-Erlacher, Gries

, und Z -10.—zum Gedenken an den lieben Nachbar und Vetter Egger-Larcher von Plattner-WaldgrieS, Rencio. In dankbarer Ermnerung an Herrn Florian Egger- ßarcher L 25.— von Matthias Mayr-Rcncio. An Stelle von Bluiiieil auf das Grab des Herrn Florian Egger-Larcher L 39.— von Luis Staudacher. Statt Bliimeii auf das Grab ihres liebe» Nachbarn Florian Egger-Larcher L 39.- von H. B, Im treuen Ge- denken ihrem Trauzeugen Herrn Florian Egger L 49.— von Frau Maria Wwe. Viebwcider.

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Pagina 3 di 18
Data: 04.03.1906
Descrizione fisica: 18
wie die Dirn im Krauthafen, wenn er Gebote und Verbote aufstellt, wo keine gegeben sind, so verwirrt er die Gewissen und schadet nicht nur uns Bauern, sondem auch dem Glauben und der Religion mehr als der verkatzeltste Ketzer. — Und jetzt bin ich fertig. Es grüßt euch euer Freund und Kleinbauer ' Rupert Weis ling, Kemater in Dreschfeld. Florian oder Die Geschichte eines Unechtes. Erzählung von Reimmichl. - (Fortsetzung.) (Nachdruck straft, verfolgt.) Der Stradegger taucht auf. — Der Florian verstellt

sich, zeigt aber scharfe Augen und schafft lange Gesichter. — Wie ein faules Dienstvolk fleißig wird. — Ein stummes Essen mit lautem Nachspiel; hierauf folgt ein miß klingender Marsch, worüber die Bäurin beult und jammert, der Florian aber lachen muß. — Ein Nothelfer. — Em Mädchen weint, ein Männlein zankt und der Florian begehrt auf. Am nächsten Vormittag hatte beim Erstfelder die Heuarbeit kaum begonnen, als auf einmal der Stradegger auftauchte, musternd über das Feld hinschritt und, nachdem

er mit dem Florian einige Worte gewechselt, sich selbst an der Arbeit beteiligte. — Inmitten von breiten Heuriegeln stand der neue Leiterwagen, auf welchen -das erste Fuoer aufgeladen werdm sollte. Der Florian zögerte mit dem Aufladen, bis der Stulp-Ander mit dem Braunen, dem sogenannten großen Roß, vom Stalle herüberkam. Das Pferd war heute auffallend störrisch. Wie der Ander das Pferd vorüber führte, schaute der Florian aufmerksam auf dasselbe und sagte dann scheinbar überrascht: „Was hat dmn heute der Braune

? Der hinkt ja wie ein Schustersmhl.' „Das bildest dir ein,' erwiderte unmutig der Ander, „der Hengst bockt nur so aus lauter Uebermut.' Aber schon war der Florian an das Pferd herangetreten und streichelte dasselbe freundlich, indem er die Hufe musterte. Dann rief er den Stradegger, er möge ein bißchen herüber kommen. Als das Pferd die schonenden Handgriffe der zwei barmherzigen Männer fühlte, wurde es ganz ruhig. Es ließ sich gutwillig vom Florian das linke Hinterbein emporheben und nun sah man deutlich

eine kleine Geschwulst hinter dem Hufe-, der Stradegger griff mit zarter Vorsicht zu und nach einiger An strengung gelang es ihm richtig, eine abgebrochene Nähnadel aus dem Hufballen herauszuziehen. Mit einem strengen Blick auf die herumstehenden Dienstboten grollte der Bauer: „Das ist eine abscheuliche Tierquälerei! — Das kann nur eine boshafte Hand verübt haben!' „Das Pferd kann heute nicht mehr gebraucht werden,' erklärte gelassen der Florian; „ich will es in den Stall führen und ihm einen Umschlag

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Pagina 8 di 18
Data: 03.04.1904
Descrizione fisica: 18
Sozialdemokraten gewählt, darunter Prähauser. In Salzburg geht es rasch bergab! Florian oder vie Lelchichte eines llnechtes. Erzählung von Ueimmichl. Wie der Florian die Sprache verloren und mit Hilfe eir.es schlimmen Mädchens auf dem Scheunendach wieder gefunden hat. V^ach dem letzten blauen Montag und der darauffolgenden Christenlehre des Bauers war der Florian gemäß seines Vorsatzes stumm wie ein Fisch geworden. Er redete mit niemandem im Haus mehr ein Wort. Kein „Guten Morgen!' und kein „Gute Nacht

!' kein „Vergelt's Gott!' und kein „Blas' mich!' kam dem Florian über die Lippen — er war und blieb wie ein gefrorener Stock. Alles, was der Bauer oder die Bäuerin an schafften. tat er auf den Wink, aber wenn sie ihn etwas fragten, dann schüttelte er entweder ja oder nein odee< er schupfte die Achseln. Die Bäuerin überhäufte den Florian mit Güte und Freundlichkeit, aber alle Mittel schienen vergebens, den Florian laut zu machen. „Ich weiß rein nicht, was wir mit dem Knecht anfangen sollen,' klagte

sie nach ein Paar Tagen dem Manne. Der Bauer lachte ein wenig auf den Stockzahnen und sagte dann ruhig und gemessen: „Lass' ihn nur sauren den Napf, es wird schon bald anders werden — so oder so.' Am angelegentlichsten kümmerten sich die Mitdienstboten um den Florian. Der alte Vetter knlirrte und der Florian knurrte dagegen. Der vorlaute und naseweise Kühbub sagte unter allgemeinem Gelächter bei Tisch, der Florian komme in vierzehn Tagen zu den Taubstummen als Schullehrer; der Florian aber griff dem Kühbub

dicht an die Haarwurzeln und schüttelte ihn wie einen Mehlbeutel. Die Mägde boten alle Künste aich um dem Florian nur einmal ein Wörtlein zu entlocken; sie machten sich nicht nur ein heiteres Spiel daraus, sondern sie hatten auch einen kleinen Eigennutz dabei. Die Bäuerin hatte nämlich derjenigen, die den Florian wieder zur Ordnung und zum Reden bringe, ein Schürzenzeug versprochen. Das Necken und Sticheln der beidm älteren Mägde verfing nicht. Einen schwierigeren Stand bekam der Florian

mit der Kühdirn, der pfiffigen Nandl. Die Nandl war ein munteres, frisches Ding und schoß den ganzen Tag herum wie ein Eichhörnchen. Ein Mundstück hatte sie wie ein Windradl; das war keine Minute ruhig. Die Nandl verfolgte den Florian den ganzen geschlagenen Tag mit ihrem nie abbrechenden Geplauder. Sie erzählte die tollsten Geschichten und dann stellte sie eine Menge Fragen an dm Florian und wenn dieser nicht antwortete, gab sie sich selbst die Antworten und fragte dann von neuem. Zuletzt sang

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Pagina 8 di 16
Data: 22.04.1939
Descrizione fisica: 16
und vor Liebeskummer schier sterben wollt, dann müßt Ihr Euch schon alleine helfen. Florian und ich haben's einmal getan, und nie wieder! So grüßt Euch sich schau' nicht zu. wenn ihr euch jetzt küßt) — der Axi.' „Er schaut nicht zu, hat er geschrieben', sagte Jürgen, als sie zil Ende gelesen hatten, und küßte Renate. Freilich, ihnen war so manches noch gar nicht klar, aber was schadete es. Sie hatten ja einander und ihre Liebe fragte nach nichts anderem. * In Fuchsenberg brannten die Laternen, als sie durchs

Stadttor kamen. Im Garten vom „Rautenkranz' faß der Florian, als habe er auf sie gewartet, hatte einige Flaschen kaltstellen lassen und drei Gläser auf den Tisch und meinte: „Das ist der Abfchiedsariiß vom Axi! Von deinem prachtvollen Vater, Renate. Ja, schau nur dumm, Mädel. Dein Vater hat mir erlaubt, „Dll' zu dir zu sagen! Und du saast hübsch artig „Onkel Florian' Ztl mir. willst du?' Ehe Renate antworten konnte, tat es Jür gen: „Wenn du auf den Brnderfchaftskuß verzichten willst. „Onkel Florian

', haben wir durchaus nichts dagegen!' Lachend fetzte man sich nieder, und als der Mein in den Gläsern war. hob der „Ewige' an zu erklären: „Ich weiß, daß ihr neugierig seid, und danun will ich erschöpfend berichten, wie alles kam!' * Der weinfelige Florian hatte also an jenem Abend im Garten den Abt in alles eingeweiht, was geschehet, war. Viel zu sagen war eigentlich nicht, denn Renates Vater ahnte mancherlei und alles andere reimte er sich zusammen. Er hatte den „Ewigen' sehr eingehend nach Jürgen Stark befragt

, wer er sei und was er triebe, und Florian hatte mit Lob nicht gespart. Dann hatte der Axi gemeint: „Weißt du, Florian, ich kenne mein Mädel. Wenn wir nicht Helsen, bläst sie Trübsal länger als ein Jahr. Zu Fuchsenberg ge hören nun mal der Lenz und die Studenten und die Liebe. Lenz ist cs gerade, im Dezember braucht man sich nicht zu ver lieben. Na, und dem Jürgen kann ich's nicht verdenken, daß er sich weigert, hinterdrein, zulaufen, nachdem Renate ihm ausgekniffen ist. Ich würd's genau

so machen, ganz genau so! Eigentlich sollte man die Finger davon- lasseii. Cs ist noch niemals was Gutes 'rausgekommen beim Friedenstiften. Da dich die Sache aber gar zu sehr drückt, wollen wir de», Schicksal ruhig vorgreifen. Kannst mir morgen helfen, Florian, oder über morgen!' Am nächsten Tage hatte Alerander. der ja sowieso Besuche bei den Proiessoren machte, noch viel Anerkennendes über den jungen Dichter erfahren und recht zufrieden ge- lchmun'elt. als er mit Florian zusammen» traf. Dann hatte er Jürgen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 10
Data: 08.08.1822
Descrizione fisica: 10
heiter l .Welken Nachtrag zur Biographie deö RitterS Florian von Wald an f. (Beschluß.) Die Abschrift dieser merkwürdigen Urkunde habe ich aus dem Pslegamtö-Archiv vo» Auraß dnrch den würdigen Pfarrer dortselbst, Valentin Felder, meinen guten Freund uud ehemaligen Mitschüler, erhalte». Er legte auch ein Verzeichnis! jener Schriften bei, die im Jahre it>2q bei der Abhandlung des Valentin Waldauf gesunden wurden. Unter diesen waren »Nro. 4. Anfangs Florian Waldauf-!, seines Va lter» Georgen nud

derselbe» Bricderu, Jakoben, Autho- rni, Florian, und Balthafer Wapenbries von Erzherzog »Sigmund von Oesterreich, i» dato Jnsprugg am Ä!on- »lag vor Sanct Geörgeutag »Nro. S. Florian WaldausS, auch George», Ja- »-cobeii, Anthony.'», Florian und Balthasern seines Va- »ters nudVeteru Kaiserliche Eonsirinatiou obbeinelter Wa ppen, nnd dar;» gethaner Kaiserlicher Verpe»ernug von »Kaiser Fridrich datiert zu Grä; am ük!. ?lug. Ei» früherer Wappenbrief, wie anch der erste AdelS- bries vom Kaiser Friedrich, gegeben

im Feld zu Ardeii- burg i» Flauderu, an» 2<). Juli i/,LL (also geschwind nach der Befreiung MarimilianS I , damals römischen Königs, ano der Gefangenschaft) mangelte in der In ventur. »Nro. l>. Florian Waldaufs, anch Peter», Lieu- »hartcn, Niclaseu und Hanfe» seiner gebrieder. Item sei» »neS Vätern Geörgen Waldaufs, Eonfirmierte Zldlö- »uud Rictermessige Frenhaiteu, von Kaiser (damals Kö» »uig) à)?ariiniliano Primo, darineii Ine» Not zu fertige», »Sy vor iiieniaud, als Jrer Mjt. dem Lande?snrsteii

und »deren Landtvögten zìi beclagen. Auch Juen lt ivergrisseil »Jrer AdlS Freihalten, gewerb zutreibe» zugelassen, Lud »lllllo Mittelburg in Seeland am Augusti »Nro. 7. Widcrumb Florian WaldansS vo» Kaiser »Marimiliano Primo in Latein gebne .Äaiseri. Freyhaiteu, »darin er zu Riter gschlagen, nnd etliche Heiser und gie- »ter zu Stucl-Wcißeuburg gegeben werden, im l.',<zo. »Jahr.« ^) »s>?ro. g. Item sein Florian WaldansS von Kinig »VladiSlauS in Hungern und Behemb in Latein erthailts ».«öuigliche

Privilegien, dariuen Er Ine gleichfalls mit »Riterlicheu Wirken begabt, im i,>)3. Iar.- (Also hatte sich Florian auch um das Königreich Ungarn, entweder als kaiserlicher Gesandter, oder im Kriege wider die Tür ken, verdient geinacht.) Mehrere andere Kauf- und Leheubriese werden noch augcsuhrt, aus welche» erscheint, daß Florian nicht nur selbst ein bedeutendes Vermögen erworben, sondern auch seine Familie mächtig erlioben habe. Aus dem Angeführ ten sieht man schon zur Genüge, daß über den Geburts ort

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Dolomiten
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Pagina 7 di 16
Data: 08.04.1939
Descrizione fisica: 16
, in dem Chri stus die Kranken gesund gemacht hat, und Insel des Schicksals Roman von Carlheinz Walter, wcheberrechtöfchlch: Drei Oacken-Berlag, «SnigsbrSck. (9. Fortsetzung: Denn Annelottes Vater, der zwar den asten Titel „Torwart' führte, in Wirklich keit aber als Wächter der Parkanlagen und der Stadtmauer Dienst tat, war kein Kost- nerächter und hatte einen guten Weinkeller, durch den er in solchen Nächten mancherlei verdiente. * Da saßen sie also rund um die Wallinde am breit» Tisch, Florian

und keine Freunde. Die alten, festgefügten Stadt- mauem ragten vor ihnen mit Wehrgang und Schießscharte, und Annelotic füllte den Wein in die Gläser. Dabei sah sie sich unter den Studenten um. Es mochten zwanzig Burschen sein, aber Jürgen war nicht dabei. Das tat ihr weh... Da rief Florian fie an: „Annelotte, schö nes Mädchen, dir gebührt der Ehrenplatz an meiner Seite! Du sollst des Frühlings holde Königin sein!' Cr zog sie zu sich nieder auf die runde Bank. Die Gläser klangen, der Mond malte Silbersternchen

in Annelottes Haar, und Florian spielte die Fiedel. „Wo ist Jürgen?' fragte Annelotte den „Ewig»' später leise. ^ „Er wollte nicht mit zu dir ..gab Fln- ; rinn ebenso still zurück. Er nahm chre Hand. Lange sah Annelotte da zu Bcch». Dann fragte sie, imd ihre Stimme bebte: eine andere . . . .? Florian, sag' mir doch — eine andere . . . .?' „Ja . . . / Da stand das Madel ganz langsam auf und schritt mit gesenktem Kopf in d» Schatten der alten Mauern von Fuchsen berg. Nur Florian sah ihr Kleidchen dort leuch

ten, die ander» lärmten «nd tranken und hatten nichts bemerkt. Noch einmal setzte Florian da die Fiedel an, zum letzten Male in dieser blauen, blü hend» Nacht, und er spielte das Lied seiner Liebe. Die anderen wurden stiller und lauschten dann stumm. So hatt» sie den Florian niemals spiel» höre», so sehnsuchtsvoll und traurig. Er war so ganz anders, gar nicht fröhlich und übermütig wie sonst. Das Lied verklang . . . Als dann die anderen Burschen die Gläser hoben und wiederum die Scherzworte klan

gen, da ging Florian vom Tisch zu dem leuchtenden Kleidchen im Schatten der Mauer. „Mußt nicht weinen, Annelotte sagte er zu dem Mädel, „mußt nicht weinen. Sieh, der Jürgen ist eben ein Mensch, der anders ist als viele. Und ich ahne wohl, daß ihm die Mädels gut sind. Denn er ist ein Dichter. Ich bin sein Freund, Annelotte, und ich weiß um seine Seele mehr als andere.... Du darfst ihn nicht kränken, auch wenn er dich stehenließ, du darfst es nicht.um seines Schaffens willen.' Annelotte sah

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Tiroler Volksbote
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Pagina 8 di 18
Data: 17.04.1904
Descrizione fisica: 18
hab' ich es, weil ich dem Bauernstand wohl will. — Auch hab' ich den steifen und unverbesserlichen Willen, über dieses Kapitel noch öfter und eingehender zu schreiben und. wenn's sein muß, dadurch noch mehr Weiber (auch solche in Hosen) zu erzürnen. Für heute genug und Adio! Florian oder VIe LeWchte eines »»echtes. Erzählung von Uelmmichl. Das Eis gebrochen. — Ein guter Meister und ein aufmerksamer Lehrli.i — D.r Versucher naht, wird aber von einer tapferen Magd vertriebe». In den folgenden Tagen redete der Florian zwar wenig

, weil er sich vor den Hausleuten ob seiner mißglückten Stumm- schmollerei fürchterlich schämte, aber er redete doch, was not wendig war. Am Sonntag ließ er das Gasthaus und die leichtfertige Gesellschaft, die ihn umstrickt und zur Lumperei verleitet hatte, lings liegen und kam schon frühzeitig abends nach Hause. Die Sch.ffersteute waren dadurcd sehr angenehm überrascht. Die Bäuerin brachte schnell einen Teller voll Schmalz krapfen und einen Kaffee und hieß den Florian mit fast mütter licher Freundlichkeit zugreifen. Der Bauer

setzte sich zum Florian an den Tisch, paffte aus seinem Pfeifchen und redete mit dem Knecht über Arbert, Wirtschaft und Vieh, als ob der Florian einer seinesgleichen wäre. Nach dem Abendessen und Rosenkranz brachte der Bauer ein Kartenspiel und der Florian und der alte Vetter Jörgl mußten mit ihm einen „Bieter' machen. Das tat dem Florian alles so wohl, daß ihn auf einmal eine ganz eigene Freude und Lustigkeit ankam. Er fing an zu lachen und Spässe zu machen — das Eis war vollständig gebrochen

. Am nächsten Tag in der Früh war der Florian hell wie eine Glocke, frisch und gekräftigt, und es war ihm eine wahre Lust, zur Arbeit gehen zu können. Es zeigte sich bald, daß der Florian nicht nur Kraft in den Armen, sondern auch einen klaren Kopf und Geschick hatte. Der Bauer tat überall mit bei der Arbeit, machte sich viel mit dem Florian zu schaffen, gab ihm Winke und Anleitungen, wie man dies und jenes am besten angreifen, wie die Arbeit schnell, gut und sauber ver richtet werden könne usw. Er ließ

auch den Florian überall selbst zugreifen, übertrug ihm bald die ehrenvollsten und heikelsten Verrichtungen, der Florian zeigte sich aufmerksam und gelehrig, wandte auch allen Fleiß an und sah mit Freude, wie ihm nach und nach alles vortrefflich gelang. In wenigen Wochen war ihm die Bauernarbeit zur wahren Lust und zum Vergnügen geworden. Er sah jetzt auch die Frucht der fleißigen Arbeit reifen, er sah, wie alles wuchs und gedieh, und hatie eine solche Freude dabei, als ob Feld und Wiesen ihm gehören täten

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Volksrecht
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Pagina 4 di 8
Data: 04.06.1922
Descrizione fisica: 8
aber dann noch übrig'? Man spricht davon, daß ein gefährdetes Optionsgesuch dadurch hätte gerettet werden sollen. Kurz, da die Führung dieser Reise viel kritisiert und lvoht auch belächelt lvird, so wieder gleich. Diesmal erreichte der Florian den höchsten Posten, welcher bei den Bauern nberhalipt zn vergeben ist: er wlirde Grvßkiiecht! Von seinen • früheren Jahren als .nntergvordiieter Knecht könnte Florian eine fange Leidensgeschichte er zählen, wobei ihnl die Narben in seinem Gesicht, seine ausgezogenen

, verullstalteten Otzrkappen und noch man cher schwarzgelbe Fleck an seinein Körper gute Zeugen schaft abiegen würden. Florian hatte nämlich das Un glück, in feinen Kuabenjah-ren eine lachlustige) lebensfrohe Natur zu sein, was ihm auch die meisten Schlüge, Stöße und Ohrenriebler eingebracht hätte. Lange Zeit hatte er.sich 'nicht angewöhneil könneii, bei Tische has „Maul zu halten', wie es sich für einen „Bub'n' gehört. In seinem Heißhunger, den er stets mit zu Tische gebrach^ hatte er es oft nicht erluarten

können, bis alle andere» Dienstboten einen Löffel voll ans der Schüssel genouimen und die Reihe an ihn gekoiilinen lvar, was zur''Folge gehabt, das; der Großkriecht ihiil mit dem Löffel so auf den Handrücken schlug, daß. ihm vor Schmerz der .Hunger verginge Abgesehen von diesen Untugenden war aber bald zu bemerken, daß ans Florian ein geschickter Ar beiter lverden wird. Er lvar fleißig and zeigte für die Landwirtschaft großes Interesse. Auch ehrgeizig lvar er und ließ sich gerne als sehr stark und arbeitsam loben

», wie Tanzen, Singen und Spielen hätte Florian keinen Sinn. Ailch die Liebe znm zarten , Geschlecht erlvachte in ihnr nicht. Nun er Großknecht ' geworden lvar, bekam er ein großes Verantwortlichkeits- ' gefühl und hielt am Hofe alles in peinlicher Ordiilliig. ' Er redete mit den andeoen Tieirstboten nicht viel, zeigte ihnen ein ernstes Gesichit und es wurde bei seiner An- wesenheit bei der Arbeit überhaupt nicht viel geredet.. Sonn- und Feiertags versäumte et weder im Winter noch inl Sommer die erste Messe

uni fünf Uhr früh und. ver brachte fast den ganzen Vörillittag in der Kirche zn, wo er seinen bestimnUeir Platz gerade der Kanzel ge genüber in der Breimerschen Bank hatte. Wer die geistige Beschäsfenheit' des Florian ans seinen glanz- und ausdruckslosen Augen zu ergrüirhe» > versucht haben lvürde, der lväre sicherlich getäuscht wor- !den. Denn der Florian besaß einen sehr guten Anffas- j sllngsgeist und war trotz seiner vielen Entbehrungen sehr A denkfähig. Das ,koinrte schon daraus ersehe

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 18.03.1906
Descrizione fisica: 20
verlangte, dann waren Schubladen und Geldbeutel zu und die beiden Alten schimpften im edlen Verein über Verschwendung und Viel- braucherei. — Gleich sektisch und genau waren die Prähanser- leute in Bezug auf Reinlichkeit und Ordnung im Hans und das Mariele hatte Gelegenheit, hierin eine gute, aber bittere Schule durchzumacheki. All diese Dinge sah der Florian mit offenen Augen und von Tag zu Tag wuchs seine Achtung und Verehrung für das Mariele. Es war zu Anfang August und auf der Almwiese, der einzigen

, welche der Prähauser noch selbst bearbeitete, waren fremde Taglöhner beschäftigt, das Heu einzubringen. Das Mariele mußte ihnen alle Tage das Essen hinauftragen. Eines Morgens war das Mädchen schon sehr früh auf dem Wege. Es hatte einen schwerbepackten Korb auf dem Rücken und keuchte hart die steile Waldlehne empor. Plötzlich hörte es hinter sich Schritte und als es umsah, erblickte es den Florian, der auf demselben Wege zu des Erstfelders Wiesen hinauf mußte. Das Mädchen zitterte ein weuig, der Florian

aber schrie schon von weitem: „Guten Morgen, Mariele — du bist früh auf dem Wege!... Hast schwer zu tragen, gelt?' „Es tut's schon,' erwiderte das Mädchen, „ich bin nur warm geworden, weil's gar so steil heraufgeht.' „Geh, Mariele, stell nieder und lass' mich einmal deinen Korb tragen — kannst ein bißchen verschnaufen,' sagte der Florian. . „O nein, beileibe nicht, Florian,' hüstelte das Mädchen, indem es noch.röter wurde; „es könnte uns jemand begegnen und dann müßte ich mich in den Boden hinein schämen

.' „Sei nicht närrisch!' lachte etwas gezwungen der Knecht; „alle Leut' wissen, wie hart du es beim Prähauser hast und daß man dir mehr auslegt, als deine Kraft vermag;... übrigens wird's doch nichts Schlechtes sein, wenn ich dir deine Last ein bißchen abnimm... und begegnen tut uns auch niemand — es ist noch zu früh — kannst sicher sein.' Das Mädchen wehrte sich noch, als aber der Florian stärker drängte, schaute es ihm treuherzig in die Augen und sagte: »Ja, er ist schon schwer, der Korb

.., Wenn d' halt nachher so gut bist und mir ihn ein bißchen abnimmst, tu' ich dich wohl recht schön bitten;... weiter droben trag' ich ihn dann schon wieder selber.' Es stellte ungeniert den Korb nieder und der Florian nahm ihn rüstig auf; dann schritten sie neben einander her. Das Mariele hätte gern etwas geredet, eS wußte aber in seiner Schüchternheit nicht recht, wie es ein Gespräch anfangen sollte; aber auch der Florian schien für seine Gedanken keine Worte zu finden. So wanderten sie schweigend mitsammen

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Dolomiten
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Pagina 9 di 16
Data: 27.05.1939
Descrizione fisica: 16
zu entziehen, entfloh. Nun fleht er den Fahrer an. er möge ihn mitnehmen, und ihm erlauben, daß er sich in den Baumwollballen verstecke. Der Chauffeur läßt sich durch den mitleid erregenden Anblick des Flüchtlings erweichen. Cr verstaut den Soldaten in einem Baum wollballen und fetzt dann die Fahrt fort. Mord auf der Landstraße. Einige Kilometer später tauchen aus dem Schatten der Alleebäume zwei Männer auf, die mit gezogenem Revolver an den lang sich die Gespanntheit in uns allen, denn er sagt: „Florian

. . . lieber, alter . . . Florian ... es ist so gut, daß wir wieder bei einander sind. Florian, ich bin so einsam, Florian, ich bin ja ein Krüppel. Du ... ich kann mich ja nicht mehr allein bewegen ... Ich sehe es. wie Florian kämpft mit Trä nen kämpft, und doch findet fein Mund er lösend die frohen Worte: „Jürgen, du solltest nicht so gering von einem Freunde denken. Wenn es wo fehlt, so hels ich dir, das mußt du wissen! Haben wir zwei uns nicht immer geholfen, wie es auch kam? Na, also .... Kopf hoch

, alter Junge, Kopf hoch .... uns alle hat das Leben schon gezaust. Da kann nur Freundes- treue helfen und kameradschaftliches Ver stehen.' Der andere antwortet nicht, er hat sich vornübergebeugt und tätschelt Grabsch den gelben, dicken Kopf. „Ich habe geglaubt, es sei alles vorüber und es wäre nur ein Frühlingstraum ge wesen', sagt der Dichter leise. „Und nun ist alles fast wie einst: der Florian und Grabsch, sein Hund . „.' Da wird er plötzlich wieder ernst. „Nur. . . Renate nicht.' Ganz reise sagt

er diesen Satz, so leise, daß wir ihn im Raum kaum verstehen. Und doch hat ihn die Frau gehört, die, ohne daß Jürgen Stark es weiß, Zeuge des Geschehens war. Des Dichters Augen gehen jäh zur Tür. Und wieder wirft er seinen Körper auf wie. vorhin, als Florian zu ihm kam. Denn durch die Tür tritt schlicht und ernst Renate. Er folgt jeder ihrer Bewegungen wie einem Traumbild, er schaut sie an, als sähe er ein Wunder. Wir halten den Atem an. Florian ist zu mir getreten. Und Renate durchschreitet das Zimmer

, neigt ihren blonden Kopf hinab zu dem kranken Mann im Stuhl und spricht: „Jürgen .... ich habe so lange auf dich warten müssen!' Da geht ein tiefes Atmen durch Jürgen Stark, er lehnt feinen Kopf an fein Mädel und sagt nichts als: „Renate!' Ohne Laut gehen Florian und ich aus dem Zimmer. * Und als in die Heide der Herbst kommt und wie ein dunkelsamtener Teppich die Erika blüht, läuten im Dorf am See die Glocken. Matthias aber, der alte Matthias, rollt den Stuhl Jürgen Starks, des Dichters

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 16
Data: 04.09.1904
Descrizione fisica: 16
bewogen hat, ist noch nicht genügend aufgeklärt. Wie sich herausstellt, sind die Wunden doch nicht lebensgefährlich. (ZW. Nachträglich wird uns berichtet, daß man den Täter in einem Schuppen fand und verhaftete.) Florian oder VIe LeWchte eine» llnechtez. Eine Geschichte von Netmmlcht. Auf dem Krankenbett. — Der Sensenmann klopft an. -- Eitle Sorgen. — Ein braver Hausvater und eine Mutter. ^k°ls der Florian beim Stradegger als Knecht eingetreten war, tarn wieder eine gewisse Ruhe und Sicherheit

und ein Gefühl des Wohlseins über ihn; aber gerade diese Ruhe und die Ausspannung von den früheren Aufregungen und Sorgen brachte einen Rückschlag auf den Körper mit sich und ließ die Keime einer Krankheit reifen, die der Florian längst schon mit sich in den Gliedern herumgetragen hatte. — An einem Sonn abend im Advent klagte der Florian über heftiges Kopfwehe und starkes Frösteln; er mußte sich flüher zu Bette legen und die Bäuerin richtete ihm einen heißen Tee. Am Sonntag in der Früh hatte das Fieber

nicht nachgelassen, sondern war eher schlimmer geworden und bleischwer lag es dem Florian in allen Gliedern. — Man holte einen Doktor, welcher bedenklich die Achseln schupfte und auf längeres Drängen der Bauersleute er klärte, der Florian habe das hitzige Fieber oder den Typhus. Richtig begann der Knecht am Sonntag nachmittags schon zu phantasieren und das Fieber wuchs von Stunde zu Stunde. Am Montag hatte der Kranke wieder einige helle Augenblicke und er wurde mit den Sterbsakramenten versehen

. — Von nun an tobte das Fieber durch volle sieben Wochep und während dieser ganzen Zeit kam der Florian nicht ein einzigesmal zum Bewußtsein. Mariann', die gute Bäuerin, hatte der Hausdirn Küche und Wirtschaft übergeben und ließ es sich nicht nehmen, den Florian in eigener Person zu Pflegen. Tag und Nacht faß sie am Krankenlager des Knechtes und wandte demselben soviel aufopferungsvolle Liebe und zarte Sorgfalt zu, daß sie auch für ihr leibliches Kind nicht mehr hätte tun können. Nur ab und zu wurde sie auf kurze

Zeit von einem alten Nachbarsweiblein am Krankenbett abgelöst. — Der Stradegger erschien täglich ein paarmal in der Krankenstube und erkundigte sich mit der Sorge eines Vaters um das Befinden des armen Knechtes. — Der Doktor mußte alle Tage kommen — oft holte ihn der Bauer mitten in der Nacht — allein seine Kunst schien macht- los gegenüber dem rasenden Fieber. Mehrmals erklärte er, der Florian könne es keine 24 Stunden mehr aushalten, daS Fieber müsse ihn verbrennen. Und doch hielt eS der Florian

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Bozner Tagblatt
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Pagina 4 di 4
Data: 29.03.1945
Descrizione fisica: 4
nur als velhstvcrstiimlliclie i >: mimente dos Wnldsinndes nnsnh. betracb- die irolio lb moinsoliai' der beiden !u;!- ■r.u Leute mit l'nwilier „lob glaube gar Pu liebsi diesen Sause wind!''. sagte er eines Tages zu seiner Tocb- :er. und da bat .Marearctbe mit glühendem (iesielit ihren V.ner. ihr Florian zu Manne 7 a rieben. Aber da war Christophorus ärgerlich gc- \\ orden. „Die Tochter eines Ratsherrn und ein Mann ohne Beruf! Niemals! Denn Malen, was ist das schon? Flatterkunst und Gaukelei. Cs steckt kein Frnst und keine W issenschaft

dahinter. Wenn er wenigstens Porträts und Wandbilder malen wollte, aber er verspielt seine Farben mir mit blühenden Härten und Kinderköpfen. Nein, eher gäbe Ich Dich einem Schuhmacher, der sich mit seinem Leder abmiiht'' Da wagte Margarethe keine Crwiderung und wollte traurig in ihre Kemenate gehen, aber der Vater hielt sic zurück. „Florian muß aus dem Hause, und Du mußt ihn ver gessen!' Weicher fügte er hinzu: „Aber Du sollst nicht traurig _ sein, nenne mir einen anderen Wunsch! Nächsten Monat hast

Du Heburtstag. ich will Dich für den begrabenen Traum gern entschädigen!' Margarethe dachte eine W eile nach und Sagte dann bescheiden: ..So wünsche ich mir ein hübsches Andenken an Florian. Er soll mir eine kleine wilde Mohnblume ma len. wie ich sie sommers gern vom Feld rand pflücke.' Nun hälfe der Ratsherr seiner Tochter zwar lieber ein seltenes Geschmei de geschenkt, denn die unwägbaren Dinge des Gefühls waren ihm immer etwas unbe haglich. aber er hielt sein Wort und gab sogleich bei Florian die Blume

in Auftrag. „Kommt in einer Woche wieder, lieber Oheim!' sagte Florian und kopfschüttelnd entfernte sich der Ratsherr.. „Daß inan, so eine einfache Blume zu malen, soviel Zeit brauchte!' Fr fand indessen nach acht Tagen die Staffele! noch leer und ließ sich mißmutig auf weitere acht Tage vertrösten. Warum hatte er nicht auch gleich die kleine List erkannt, die Florians Abreise hinauszögern sollte? Denn anders konnte <y sich die feere Leinwand nicht erklären. Als er aber am Schluß der zweiten Wo che immer

noch keine gemalte Blume vor fand, wurde er sehr zornig. „Ihr seid ein Nichtskönner. Florian, und ein Faulpelz! Noch heute verlaßt Ihr das Haus! Florfan blieb ruhig. „Wartet doch noch bis morgen, lieber Oheim', bat er. Aber Christophorus hatte keine Geduld mehr. „Morgen Ist cs zu spät, denn m morgen hat Ja Margarethe schon Gcburts. — Er biß sich auf die Lippen, fuhr aber fort: „Nim, das gellt Euch nichts an. Ich brauche das Bild nicht mehr!' Aber nun waren Florians Augen aufgeblitzt. „Eine Stunde. Oheim! „Packt

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Pagina 6 di 6
Data: 09.09.1940
Descrizione fisica: 6
Hab' ich aufgetan! So viel wie er kann kann — ich — auch!' Michel spuckte das Blut aus dem Mund, das von dem cingcschlagencn Kiefer immer wieder nachsickerte. Da lächelte die Wehrmeisterin. griff nach ihm und trug den Wankenden in die Stube. Kleiner Zwischenfall Eine Holzergeschichte von F. H. Pohl. Florian Thanner schloß vorsichtig die Eartcn» tür. damit Frau und Kinder nicht aufwachten» und warf noch einen kurzen Blick auf sein Häus chen. das mit seiner hellgelben Farbe, den grü nen Festerläden

Abstützung keine Spur! Nicht lange konnte es dauern, dann mußte der ganze Stapel um kippen. Aber das ging schließlich Thanner nichts an. er konnte getrost weiterfahren. . Florian Thanner ist noch keine fünfzig Meter ab. da hält er schon wieder. Nachdenklich kratzt er sich das Kinn. Wenn der Stapel nun wirk lich umstllrzt? Auch andere Männer mußten hier bald vorbeikommen. Fabrikarbeiter zum Beispiel, die auf die Bretter nicht achteten. Wenn plötzlich so einem Mann die ganzen Bret ter auf dem Leib fallen

— da ist dann nicht mehr viel zu helfen! Oder die Bretter rutschten auf die Straße, und bei dem Nebel fährt ein Auto drauf! Thanner radelt langsam wieder zurück, springt ab, mustert den Stapel von vorn und von hinten und faßt das oberste Brett an, um cs ein wenig zurückzuschieben, das Gleich gewicht besser zu verlagern. Da kriegt er einen Todessckreck: Der Stapel gerät ins Schwanken! Der Florian ist ein richtiger Holzer, ein baumstarker Kerl. Er stemmt sich, gegen den Holzstapel, kann aber nichts ausrichten

. Ja. es kommt Florian vor. als neige er sich immer stärker zur Straße hin. Nun drückt Florian mit den Schultern dagegen. Ihm ist, es jetzt Ehren sache, daß der Stapel nicht umkippt. Einfach ist die Sache nicht, denn die Bohlen lasten,immer schwerer auf Florians Rücken. Der Schweiß tritt ihm auf die Stirn. Kommt denn gar niemand. der ihm helfen kann? Die Säger müssen doch auch wohl bald antrcten. Blutiger Sakra, drückt das! Aber wenn der Thanner nun losläßt — fallen die Bretter nicht sogleich

über ihn? Da hat er sich ia was'Schönes cinaebrockt! Florian Thanner spürt seine Glieder kaum noch, hat's schon ganz schwarz vor den Augen, da sieht ex aber zum Glück zwei Radfahrer nähcrkommcn. ..Hilfe!' schreit er mit Ausbietung der letzten Kräfte. „Männer macht schnell!' Da kommen die beiden auch schon eilends herbeigefahrcn, springen von den Rädern, hal ten auf beiden Seiten den Stapel. Thanner tau melt nach vorn, ganz schwach in den Knien, und setzt sich ächzend auf einen Stein. Dann wischt er sich den Schmeiß von der Stirn

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Pagina 7 di 16
Data: 27.05.1939
Descrizione fisica: 16
. ( 28 . Zortsctzung» Wir beide, Florian und ich, finde» kein Wort über das Geschehen dieses Tages. Es ist uns heilig, und wir glauben, es zu ent weihen, wenn wir die Gedanken aussprcche», die wir in uns tragen. Still bleibt jeder für sich, und zum ersten Male, seit mir „ns kennen, geht jeder mit feinem Hund de» abendlichen Weg allein. Ich bin am anderen Tage schon vorm Morgengrauen mach, kleide mich an, denn ick, habe nickst viel schlafen können, und sehne mich nach der stunnnen Nacht zu Menschen nnd alltäglichen

Sorgen. So gehe ich mit 'Nero durch die Straße», biete dem Apo- thcker, der eben feilten Nachtdienst beenden will, einen.„Guten Morgen' »nd kehre erst heim, als iric Sonne das Städtchen weckt. Florian erwartet mich. „. . . und was soll nun geschehen?' Er spricht die Frage, die auch mir nach geht. seit Renate alles weiß. „Wir werden warten müssen, Florian, warten, was Renate Förster mit uns be spricht!' . .. . Sein kurzes „Ja' gibt mir die Gewißheit, daß auch er in dieser Nacht zu dem Ent schlüsse kam

. Wir werden warten i»üsseu ... lind wir müssen lange warten. Als wir an diesem Tage den Pförtner vom Kinderheim nach Renate fragen, be stellt er „ns nur ihre Grüße. Wir möchten verzeihen, so sagte sie, wenn sie uns nicht sprechen könne. Aber wir ahnten wohl, warum . . . Florian schreitet ernst neben mir her. Dann verhält er den Schritt »nd sagt zögernd: „Wir Männer kennen uns wohl schlecht aus mit der Franenseele .... Als d» mir in Fuchsenberg das alles erzähltest »nd wir beschossen, Renate Kunde zu bringen

von Ullrich Karsten, . der Jürgen Stark ist, da habe ich gemeint, sie würde glücklich sein und uns bestürmen, mit ihr in sein ein sames Haus zu gehen . . . 'Nun aber ist es so ganz anders. . .' Ich sage nichts. Soll ich dein Florian dagegensprechen, soll ich ihm erklären, daß es gar zu verständlich ist, wen» Renate För ster «Ilci» sein will? Ahnt er nicht, daß sie das Wlinder erst begreifen muß, daß sie sich auf hundert Fragen 'Antwort geben will, ehe sie sich entscheidet? Ist cs denn gar

^und Grabsch, der hinterdrein läuft, zuin istrand hinab, um nach dem Boot des Fischers zu sehen. Es liegt nicht am Steg, und ich weiß nun. daß Thomas, wie immer, wenn die Nacht kommt, hinüberaefahren ist zur Insel und bald zurückkehren wird. Ich warte auf ihn. Er ist nicht erstaunt, daß ich wieder daheim bin; denn er hat schon von den Wassern aus den Lichtschciu aus dem Fenster meines Hauses fallen sehe». Es sind nur wenige Worte nötig, u»> ihn zu bestiniinen, inorge» abends Florian, Renate

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