werden in St. Peter und in Santa Maria Maggiore abgehalten. Am Karsamstag mittags ertönt aus allen Kir chen Roms un^ aus allen Kirchen der Welt das herzbefreiende Alleluia der Katholiken. Francesco Pàolo ni. Straßen von Florenz fuhr, den Funken aus hei ligem Grabesstein jeoem Hause zu spenden. ! Die wahnzerstörende neue Forschung hat übri gens nachgewiesen, daß die kostbaren Steine; jenes frommen Jerusalempilgers Pazzi -- Feuer steine find u. nichts mit den Kalksreinen der hei ligen Grabeshöhle zn tun
von gewaltigen Rauchmas sen, flammt er auf dem menschenüversullten Domplatz empor. Brennend fuhr er sonst durch die engen Straßen, bis zum Palast der Pazzi, zu deren Ehrung sein letztes Feuer verglühte, ehe das blumengeschmückte, mit leuchtenden Stoffen umkleidcte Gerüst in Asche sank. Unglücksfälle, Brände, auch tätliche Verletzungen der Menge, die sich auf knappem Raum neugierig zusain» menpreßte, bestimmten die Regierung, auf Ab schaffung der altehrwürdigen Sitte bedacht zu fein. Aber unsere Zeit
am Marienbild und für den häusli chen Herd holen durfte. Als dies mit zunehmen-- der Bevölkerung immer schwieriger u. zeitrau bender wurde, erfand man den wuchtigen Wa gen, den „Carro, der das heilige Feuer des Domes auf einem mit brennenden Kerzen und Fackeln besetzten Gerüste trug und, von vier weißen, blumengeschmückten Stieren gezogen, langsam durch die festlich prangenoen Straßen fuhr. Jedein Bürger wurde es so ermöglicht, sein Osterslämmchen am geweihten Brande zu entzün den. Ein Pazzi
war es, der einst, so erzählt die Sage, c.ls exster das Kreuzesbanner auf den Zinnen Jerusalems aufpflanzte und dafür als Ehrung von Gottfried von Bouillon ein neues Wappen erhielt: die Zinken der Mauerkrone u. fünf Kreuze zu den zwei Delphinen. Und ein Pazzi duckte fortan als erster das heilige Feuer aus dem Dom entnehmen und in der Stadt ver breiten, durfte später den „Carro' geleiten und von ihm die brennenden Fcckeln austeilen. Es ist jene Familie von Florenz, die nachmals durch schändliche Ermordung
im Borübergleiten am heiligen Feuer des Altars die Kerze in ihrem Schnabel und schwebte an straffgespanntem Draht durch den langen Mittelgang zum weit geöffne ten Portal hinaus, um die Spitze des davor stehenden, phantastisch geschmückten „Carro' zu berühren. Ein Funkenregen stob empor, zahllose, im Gerüst verborgene Feuerwerkskörper flamm ten prasselnd und knatternd auf — schließlich war der ganze Carro mit seinen Blumenketten und Seidenpapierrosetten eine einzige, himmelan strebende Uammengarbe