an, welches mit seiner flammenden Zunge alles Hab und Gut des Menschen, dessen Haus es überfalle, zer störe und nicht sowohl dems'Wasser, als kräftigen Stock schlägen weiche — aus jener Zeit stammen die noch heute bekannten Feuerpatschen 'zum^ Ausschlagen des Feuers — wobei verschiedene Beschwörungsformeln an haltend laut hergesagt werden mußten. Im 12. Jahr hundert war der Brauch gang und gäbe, geweihte Gegenstände, besonders solche, welche zum kirchlichen Dienste verwendet wurden, ins Feuer zu werfen, um durch die Kraft
, welche denselben innewohne, die Feuers brunst zu löschen. Während einer anderen Zeitperiode wurde das Feuer als ein Werk des Teufels angesehen, das zwar mit Hilfe heiliger Gegenstände gelöscht werden kann, jedoch, da Gott zulasse, daß der Mensch von solcher Geißel heimgesucht werde, sollte niemand an das Feuer, um es zu^löschen, rühren, sondern es so lange brennen lassen, bis ihm durch eine höhere Macht ge boten werde, das Zerstörungswerk einzustellen. Bei der GrundsteinlegungAder Häuser wurde, um einen immerwährenden
Feuerschutz zu erzielen, ein so genannter „Feuer-Talisman" unter Hersagung einer Beschwörungsformel in das Fundament eingemauert. Ebenso gab es eine Menge Kräuter und Wurzeln, Bilder und Teller, auf die gewisse Figuren gemalt, Papiere, auf welche Feuersprüche geschrieben wurden, welche in die Flammen geworfen, die Kraft haben sollten, das Feuer zu löschen. Ein anderer Gebrauch, dem Feuer Einhalt zu thun oder dasselbe zu begrenzen, bestand darin, die Brand stätte auf schnellem Pferde zu umreiten
und Dörfer eine größere Anzahl hölzener Teller anschaffen, an einem Freitag um die Mittagsstunde mit frischer Tinte „einen Feuerspruch" auf dieselben schreiben und bei Feuersbrünsten mit den Worten: „Im Namen Gottes" zuerst einen, wenn das Feuer dann noch sortbrenne, einen zweiten, nach Umständen einen dritten in die selben werfen, worauf dann sicher das Feuer erlöschen würde. Die betreffende Verordnung wurde besonders im Auslande scharf kritisirt, weshalb der Herzog sich ge- nöthigt sah
, sie zurückzunehmen. Tadeln kann man es nicht, wenn ein braver, gläu biger Christ beim Ausbruche eines Brandes in seinem Anwesen auf Gott vertraut, seine Hilfe und seinen Schutz anruft, dabei aber Sorge trägt, daß der Brand den berufenen Feuerlöschern, deren Devise „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr" lautet, gemeldet wird, denen es dann mit Gottes Hilfe gelingen wird, das Feuer, bevor es großen, verheerenden Schaden anrichten kann, zu löschen. Von den kirchlichen Behörden beider kirchlichen Kulte wurden