Tiroler Bauernkalender; 25. 1931)
in dem Schnee.' Drauf nötigte er die Kinder, wieder am Feuer Platz zu nehmen, nahm aus einem versteckten Wandschrank Butter und Milch und feines Weizenmehl, und kochte ihnen zum Nachtmahl eine tüchtige Pfanne voll Sennermus, und sah dann mit dem innigsten Vergnügen zu, wie seine kleinen Gäste Zu griffen und aßen und guter Dinge waren. — Dann bereitete er ihnen in einer Ecke ein weiches Lager von dürrem Moos, aus dem sie ermüdet, wie sie waren, sich willig hin streckten und bald in tiefen Schlaf ver sanken
. — Der Alte blieb aber am düster flackernden Feuer sitzen, seine Augen schienen keinen Schlummer zu kennen, er schürte die Flamme, daß sie eine milde Wärme in der Hütte ver breitete, und sah sich dabei oft und besorgt nach den schlummernden Kindern um. — Draußen stürmte und wetterte es aber, als sollte die Welt zugrunde gehen, und der Sturmwind rüttelte mit seinen Riesenfäusten am Hüttendach, als wollte er die ganze Käser mit sich fortreißen in die gähnende Tiefe des Tales. — Lange mochte diese stürmische
Nacht ge dauert haben, endlich erhob sich der Alte mit gespenstiger Gebärde von seinem Sitz am Feuer und trat zu den noch fest schlum mernden Kleinen: „Kinderlen! Kmderlen!', rief er mit leiser und fast weinerlich klin gender Stimme, indem er sie sanft mit dem Finger berührte, „wacht auf! es ist der Morgen da, jetzt könnt ihr heim geh'n.' — Diese neben sich die Augen, schauten verwundert umher und meinten, das wäre doch ein langer und fester Schlaf gewesen. — Der Alte lächelte etwas schalk haft
, um da einen tauglicheren Zeitpunkt für ihr Unternehmen abzupassen. — , Alle drei hatten am Feuer Platz genom men: der eine stopfte seine Pfeife, der andere wärmte den mitgebrachten Plentm und der