zu Ausschreitungen und Brandlegungsversu chen. Die Polizei gab auf die Demonstran- ' ten Feuer, wobei es vier Tote und 17 Ver wundete gab. Schwurgericht. Drandlegung in Sarbian. Bei der heute beginnenden zweiten Schwurgerichtsperiode beim Kreisgerichte Bozen hatte sich der Taglöhner Alois G a n- Lio l er? geboren 1880 in Barbian. dort zu ständig und wohnhast, ledig, wegen Verbre chens der Brandlegung zu verantworten. Die Verhandlung ist auf zwei Tage anbe raumt; 17 Zeugen und 2 Sachverständige sind hiezu geladen
. Der Tatbestand ist im wesentlichen folgender: Am 6, Jänner 1919, .'gegen 8 Uhr abends, brach im Futterstadel des RößlwirtesChristian Puntayer in Bar bian ein Brand aus, dem der ganze Stadel samt etwa 2V Zentner Heu und Stroh und bie im Stadel aufbewahrten Ackergeräte 'MM Opfer fielen. Die Höhe des Schadens, den Puntayer durch den Brand erlitt, wurde auf 6745 Kronen geschätzt. Unmittelbar am Brandobjekte war das Lammwirtshaus an gebaut,, das infolgedessen in größter Gefahr Mnd, vom Feuer ergriffen
zu werden, au ßerdem standen noch mehrere Hänser und SMdel in unmittelbarer Nähe, die alle sehr gefährdet waren und nach Umständen hätte sie ganze, ziemlich enggebaute Ortschaft Barbian ein Raub der Flammen werden können.. Dem raschen Eingrei-fen der durch italienisches Militär unterstützten Feuer wehr. der Windstille und der Schneedecke auf den Häusern war es zuzuschreiben, daß der Grand auf den Futterstadel allein beschränkt blieb. Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich sogleich aus den heutigen Angeklagten
und dann dem Bezirksgerichte in Klausen eingeliefert. Bei seinem ersten Verhör am 11. Jänner 1919 verhielt er sich vollkommen leugnend kmd behauptete, er sei, nachdem er von der Wirtsstube auf die Straße gesetzt wurde, den geraden Weg nach Hause gegangen. Im zweiten Verhör gab Gantioler die Möglich keit zu, daß das Feiler im Futterhause des. Yuntayer durch sein Verschulden zum Aus suche gekommen sei und daß er, durch den Hmauswurf in Zorn geraten, in femem Vusel das Feuer gelegt habe. Bei der drit ten und vierten
Einvernahme gestand Gaw tioler vollkoinmen ein. das Feuer wesentlich fMegt zu haben und schilderte den Hergang hiebei wie folgt: „ Am Nachmittage des 6. Janner 1919 habe er in Gesellschaft des Johann Gantw- ler, vulgo Lukas,, des Prantnerbauern Un ion Puntan?' seines Bruders Johann „Bozner Nächrichten'! 17. Juni 1919. Gantioler im Gasthause „Traube' in Bar bian gezecht. Wieviel er getrunken habe, wisse er nicht. Um ungefähr 7 Uhr abends sei er allein in das Rößlwirtshaus gegangen, trotz der eisigen Wege