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Pagina 1 di 8
Data: 15.01.1897
Descrizione fisica: 8
Ferrari war der gerie benste Schlaukopf von Capo d' Jstria — was von Capo d' Jstria! Im ganzen Küstenlande gab eS kei nen zweiten, wie ihn. In seiner Jugend war der Padrone „Pa' ron" sprechen die Jstrianer — Handelskapitän ge wesen und weit in der Welt herumgekommen, gar bis nach China und Japan. Da hatte er hübsch Geld verdient, aber nichts erspart. In den Hafen städten giebt's viele Tavernen mit Spieltischen und schönen Weibern. Na, wie er das lustige, aber an strengende Leben satt hatte, kam

hatte, die gesam melten Trinkgelder der Garyonzeit an einem eigenen Geschäfte zu verlieren. Er gründete eine Actienge- sellschaft, die täglich dreimal vaporetti, kleine Dam pfer, zwischen dem kleinen Städtchen und dem eine Stunde entfernten Triest verkehren ließ. Als die Actionäre merkten, daß daSDing sich nicht rentiere, hatte Pa'ron Ferrari, der Gründer, feine Antheil- scheine längst mit gutem Profit unter der Hand ver kauft und lachte sich in's Fäustchen. Er legte einen Stall von acht oder zehn hübschen

entschädigt und zahlten ohne Mur ren den hohen Preis, den der Pa'ron für solche Fahrten forderte. Kam aber gar ein Fremder von Triest herüber, um die alte Stadt anzusehen, die ehedem eine mächtige Rivalin der großen Triefte war, und mit dem allmächtigen Venedig verbündet, der Nachbarin zu Wasser und zu Lande vielen Schaden that, dann wich Herr Ferrari ihm nicht von den Fersen. Während er die alten Venetianer Löwen an den Gebäuden der jetzt so stillen Piazza grande betrachtete und die bröckelnden Wappen

ehe dem blühender Adelsgeschlechter, lag ihm der Schlau kopf unablässig in den Ohren, doch eine Gita, eine Spazierfahrt zu machen nach dem nicht minder ro mantischen Pirano hinüber, natürlich zu Wagen. Und die neugierigen Fremden, denen die Gulden so locker in der Tasche sitzen, waren leicht zu überreden. Bezahlen mußten sie das Vergnügen natürlich noch theurer als die heimischen Nobili. Dafür kut- fchirte sie Herr Ferrari immer selbst. Kam dann der psychologische Moment, in welchem der Fahrgast

die Trinkgeldfrage erwog und den Roffelenker fragte: „Sind Sie der Herr selbst oder ein Bediensteter?" so antwortete Herr Ferrari doppelsinnig: „Jk bin die Kuttßer", und steckte das ergatterte „Dringgell'" mit heimlichem Spott über den dummen Kerl, den er da anführte, ein. Solche Schelmenstreiche erzählte er immer wieder im CafL Loggia, wo er seinen Mitbürgern im „Trei-sette", „Bastonare" oder einen ähnlichen Kartenspiel ihre innig geliebten Kreuzer abnahm, und die Herren schüttelten bewundernd die Köpfe

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