Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
gemacht werden könnten, um einen billigen Preis und dermassen herstellen, dass die königliche Majestät und die Herren der Regierung daran ain sonder gnedigs wolgefallen tragen sollen. Urban Teichinger, Hofglaser und Bürger Inns bruck, schätzt die Kosten der Verglasung mit den pöstea glasscheiben von Hall auf 430 Gulden; das Ver machen der Fenster mit Leinwand aber hält er, abge sehen von seinem Interesse, für einen Unstand und die auf mehr als 60 Gulden betragenden Kosten der Lein wand, welche später
doch durch Glas ersetzt werden ■würde, für verloren, da die Leinwand in Oel getränkt werden milsste und dann z u nichts mehr brauchen wäre. Im Uebrigen stellt der alte hofglaser die Bitte, ihm die Arbeit des Verglasens $u überlassen, und verspricht, sie noch vor Eintritt des Winters vollbringen. Or. Pap., A. VII. 18$ a. t>. c. d. 2103 August i5, Linz. König Ferdinand genehmigt, dass der neue Saal und die Paradeisstube mit gutem, lichtem Glas verglast und in die Fenster seine Wappen gesetzt
mit einem Berichte über die Kosten Seiner Majestät vorlegen können. Er sei bereit, die Visirungen und einen möglichst nieder gestellten Kostenvoranschlag %u machen und vorzulegen, er fürchte aber, es könnte dann die Ausführung Anderen übertragen und ihm die Arbeit entzogen werden, dessen er sich aber nicht versehe. Der Baumeister habe ihm ferner z u ver stehen gegeben, dass auf sein Ansuchen in Betreff des übrigen Glaswerks ihm nur die geschmelzten Gläser in den Bögen, die unteren Fenster
aber nicht z u verglasen bewilligt worden seien. Dies sei ihm von grossem Nach theil, da die unteren Fenster viel weniger Arbeit brauch ten als die oberen, bei welchen er mit auszeigung der pögen vnd wappen die merest miie habe und wobei viel Scheiben zerbrochen würden. Er habe auch bereits bei i5o Gulden z um Ankauf von Scheiben, Zinn und Blei ausgegeben und sich mit einem guten Gesellen versehen. Er bitte also, ihm wenigstens den halben Theil des Glas werks übergeben. Er verlange dafür nicht mehr