, ja es wäre ihm das im damaligen Augenblicke säst unmöglich gewesen. Da die Fensternische, in-der er stand, sehr tief, auch niemand von Bedeutung in der Nähe war, so öffnete er behutsam eine bewegliche Scheibe in dem großen Fenster, •flöge! und streckte die Hand hinaus, um sich zu überzeugen, ob es noch regne. Allerdings fühlte er auch schwere Tropfen auf feine Hand fallen, als er aber diese eben wieder herein ziehen wollte, fühlte er noch etwas ganz andres; ein Stück chen kalten Metalls berührte
erscheint, meine Hand zu irgend einem Fenster hin- ausstrecken." Er hatte das mit einem leichten Anflug von Ironie gesagt, den der andre wohl verstand, und als sie gerade bei dem kleinen Tischchen waren, auf dem der kostbare Blumen strauß stzmd, blieb der Kammerherr stehen, schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Trotz aller meiner schönen Lehren bist du unverbesserlich." „Nein, nein, in der Tat!" antwortete der Ordonnanz, offizier, „du tust mir unrecht. Ich fange an, deinen Theorien zu glauben. Nur hast
du mir ja früher schon zugegeben, daß Glück dazu gehört, das Glück zu erfaßen. Ich glaube, ich könnte meine Hände ausstrecken nach den Wagentüren aller schäbigen Landkutschen, zum Fenster hinaus, so oft ich wollte, mir würde nichts in die Hand fallen." „Bis der richtige Augenblick des Glücks erscheint," ent- gegnete der Kammerherr mit aufgehobener Hand. „Ist der aber gekommen, so genügt dem Glück der allerunschuldigste Gegenstand, um dir, wenn auch verborgen, entgegenzutreten. Ich gestehe dir, es liegt
etwas Aengstliches, etwas geisterhaft Unheimliches in dem Glauben an meine Theorie; aber ich halte ihn fest und unerschütterlich und hege die vollkom- menste Ueberzeugung, daß ich, wenn einmal der richtige Augenblick gekommen ist, das Glück erfassen werde, sei es bei einer alten Landkutsche, sei es, daß ich. meine Hand zum Fenster hinausstrecke, sei es, indem ich mit meinen Fingern/ wie ich jetzt tue, in dieses Blumenbukett fasse. Wie ge sagt, ist der rechte Moment gekommen, so ist dorthinein Glück verborgen
, und als sich gar nichts dergleichen zeigte,-hielt er ihn zum letzten Versuch ausgespannt gegen das Tageslicht. „Nun, findest du nichts?" fragte der Ordonnanzoffizier, und da er in diesem Augenblick an dem Fenster stand, so betrachtete er von seiner Seite den kleinen Papierstreifen ebenso genau. Hätte er seine Angen nicht so fest daraus gerichtet gehabt, so würde er vielleicht bemerkt haben, wie über die Züge seines Gefährten etwas wie ein J^c§ Licht fuhr, etwas wie ein Blitz, wie ein freudiger'Gränz