, wie man mir versicherte, angeschafft für die Stadt vom Herrn Eommissario. Die Austeilung erfolgte ganz einfach. Auf Wägen zogen städtische Arbeiter von Straße zu Straße, von Haus zu Haus, stets von ein bis zwei Faschisten, meistens junge wälsche Buben, begleitet. So viel Fenster, so viel Fahnen und die entsprechenden Drohungen halfen nach, den nötigen Patriotismus zu entfachen. So bekamen größere Häuser 15 bis 20 Fahnen, Hotel Laurin deren 70! Kein Wunder, wenn die Beflaggung ganz ausnehmend reich ausfiel. Mehr Not
wir Ihnen bei!" Und als ein Beispiel wälscher Geschmacklosigkeit: Viele Hunderte und Hunderte solcher Kronprinzenbilder, alt, vergilbt, schlechter Druck, wurden ausgeteilt, wurden in Schulen an die Fenster geklebt, auch wohl in den Anslagefenstern angepickt, Bilder, so armselig, daß man in früheren Zeiten sich geschämt hätte damit. Die Zeitungen brachten trotz Klischees kein Bild. Da für erschien dann am Montag eine „Festschrift", verfaßt von einem Dr. Santifaller. einem wälschen Archiv-Beamten, die von Byzantinismus troff
, die oft sprunghafte Abwechslung störte aber nicht im mindesten die einheitliche Gesamtwirkung; im Ge genteil. sie vertiefte die Stimmung und erhöhte die Festes freude. Diesmal war es anders, ganz anders! Die Einheit lichkeit war sogar sehr streng gewahrt. Da ist zum Beispiel ein Haus von drei Stockwerken mit sechs Fenster Straßen front im Stock; aus jedem Fenster ragt eine Trikolore von ungefähr einem Meter im Geviert heraus. Rechnung: vier undzwanzig Trikoloren. Diese Einheitlichkeit fand mehr