zc. '/»Flasche 1 fl.. V- Fl. 60kr. Hanptdepüt für Meran «nd Umgebung: 16 H. b. Hofapotheke, Berglanben. Entlmt. lZ> (Fortsetzung.) „Warten Sie Alle', sagte er leise, „bis ich oben das Signal zum Feuern gebe. Die Salve muß all gemein sein.' Die Banditen schienen mit ihrer Berathung jetzt zu Ende gekommen und der Führer trat an das Thor. Die Büchsen und Flinten innen legten sich vor sichtig in die Oeffnunge» der Fenster. Lauter und lauter klopfte der Bandit und don nerte endlich mit Macht gegen das Hosthor
in die Luft und fiel todt von der Mauer nach außen. Zwei waren verwundet und sprangen mit ihren Gefährten eiligst herunter, sich in den Schutz der Wand zu flüchten. Ein wildes Geschrei der Banditen antwortete dieser ersten glücklichen Salve der Bedrohten. FranceZco Minghetti, der Führer, stieß die wildesten Flüche aus und ermunterte seine Leute zum Angriff. Flintenkugeln trachten darauf gegen das Gemäuer des Thurmes und in die Verrammelung der Fenster und machten die Posten gefährlich genug
. Da sie aber nur alle aus'S Geradewohl geseuert wurden, verfehlten sie ihr Ziel. Mehrere der Banditen stürzten jetzt um die Mauer nach der Hinterseite des Thurmes, um den Versuch zu machen, das kleine Psöctchen zu erbrechen. Aber die Riegel der Querbalken spotteten aller Anstrengung und die Schüsse der Belagerten auS dem oberen Fenster jagten sie zurück. ES entspann sich nun ein regelmäßiges Feuern, bei welchem sicb die Banditen so viel als möglich z» decke» suchten, obschon sie natürlich weit gesährdeler blieben
, als ihre Gegner im Schutze des Thurmes. Wo ein Schuß aus einem der Fenster blitzte, schlu gen im Nu die Kugeln der Bauditeu ein, und zwei Begleiter des Marquis, darunter sein Freund Valetta, waren durch diese Schüsse bereits, glücklicher Weise nur leicht, verwundet worden. Francesco Minghetti hatte hinter dem Thore Deckung gesucht und war bisher allen Kugeln entgangen. Seine Wuth über die Vereitelung des Unternehmens steigerte sich mit jedem Schuß, aber bei alledem vergaß er nicht, seinen Leuten die nöthige
entflammt, heranstürmten. .Hier nimm dies, Schurke!- rief der Marquis eben, indem er durch einen kräftigen Kolbenstoß einen der Räuber, der bereits auf dem Fensterbrett kniete, hinabstürzte, als ein röchelnder Ton durch den Lärm des Kampfes an sein Ohr drang. Er sprang von der Oessnung weg, die er ver theidigt, und nach der Stelle, woher der Laut kam-- ein furchtbarer Anblick machte hier sei» Blut erstarren. Der Strahl des Mondes fiel silberglänzend durch das offene Fenster, dessen Barricaden