in denselben manch' ein schmucker Bau; Welch ein Gedräng von Erkern und Ballonen, Von Türmchen, Lauben, Dächern — und dabei Mit frischen Farben eine Schilderei Siehst du das Wappen alter Sippen tronen. Und in die Gasse reckt sich keck hervor Des Hauses Zeichen, das dem Schmied gelungen, Verschnörkelt kriecht's und mannigfach verschlungen Die Wand hinauf und fällt dann über» Tor, Das massig in den tiefen Mauern wuchtet Mit seinem Klopfer, seinem Glockenschwung; Daneben ragen vor mit kühnem Sprung Der Fenster
Gitter mächtig ausgebuchtet. Und alte Brunnen plätschern still und müd, Aus hohen Toren lugen stille Ecken, In denen schmale Fenster sich verstecken, In denen träumerisch die Lilie blüht. — — — Wie still die Kirche; dämmerkühl die Luft, In die die Sonne stäubt aus schmalen Ritzen Und wo die goldenen Rahmen schüchtern blitzen. An feuchter Mauer reiht sich Gruft an Gruft. „Hie jueat —", — seht: Geschlechter auf Geschlecht Sind in die stillen Mauern eingezogen; Der trug den Stab, das Schwert
, der hat das Recht, Wie's ihm gefiel, gehandhabt und gebogen. Was durch Jahrhunderte die Stadt regiert, Hier ist's versammelt in so engen Rahmen; Und ihre Wappen, Titel, Würden, Namen Sind von der Beter Hände wegpoliert. — — — Da, wo die Kirche einen dunklen Gang Aus morschem Holze mütterlich beschattet, Ein ew'ges Licht verflackert wie ermattet, Und andre Tote halten hier Empfang. Der ird'schen Ehren jämmerlich beraubt Aufstarren durch ein tiefgewölbtes Fenster Wie eine Schar versteinerter Gespenster