als Basis für die Verhandlungen mit Oesterreich und an Soll man bei offenem Fenster schlafen? Von Dr. med. Th. Höveln. «Nachdruck verboten.)' Vor noch nicht allzulanger Zeit wurde INZN von vielen Personen mit geradezu entsetzten Blicken angesehen, wenn man es für gesund er klärte, nachts, bei offenem Fenster zu schlafen. Heute ist es von der Wissenschaft anerkannt, daß gelvisse Krankheiten, wie Lungenleiden, nur durch die Zufuhr stets frischer Lust geheilt werden können. Der Laie fragt allerdings
noch oft ganz er staunt: „Schlafen Sie denn auch im Winter bei offenem Fenster?' Gewiß!, auch im Winter soll man bei. offenem Fenster schlafen, allerdings mit gewisse^ Vorsichtsmaßregeln je nach der Tem peratur draußen. Die Luft ist für den Menschen ebenso wichtig, wie die Nahrung. Tiese kann er sogar viel längere Zeit entbehren, als jene. Viele Krankheiten entspringen aus der ungenügenden Atmung in frischer, freier Luft, durch langes Sitzen in geschlossenen, schlecht gelüfteten Räu men. Die Luft
, im Gegenteil meist noch reiner. Das einzige Be denken, was man gegen die Nachtluft hegen könnte, wäre die Kälte derselben. In den großen Städten ist die Nachtlüft ohne »Frage die beste und reinste, welche im Laufe des Tages z'u haben ist. Die Abwesenheit von den Verunreinigungen des Tages, wie Rauch und Staub, lassen es ge rade geeignet erscheinen, die Nachtluft in die Zimmer eindringen zu lassen. Man muß sich beim Schlafen mit offenem Fenster allerdings nach der Jahreszeit und der Individualität
der Be treffenden richten. In der warmen Jahreszeit öffne man beide Fensterflügel, im Winter dagegen nur einen Flügel, den man bei steigender Kälte bis auf einen fingerbreiten Spalt schließen kann. Das zu öffnende Fenster darf aber nicht in un mittelbarer Nähe des Bettes sich befinden, son dern muß eine Strecke vom Fußende entfernt liegen. Kann man die'e Bedingung im Schlaf zimmer selbst nicht erfüllen, so öffne man die Türe desselben weit und öffne vom Nebenzimmer aus. Wer gegen Kälte empfindlich
ist oder an Gicht und Rheumatismus leidet, muß Vor dem Ausstehen das Fenster schließen und das Zimmer etwas anwärmen lassen. Natürlich ist diese Mühe nicht notwendig, wenn ein Nebenzimmer mit an genehmer Temperatur vorhanden ist. Das Einatmen von frischer, kalter Luft ist ohne Zweifel stets eure Wohltat, nur muß man nicht durch den Mund, sondern durch die Nase atmen. Dadurch wird die Atmung tiefer und aus giebiger und die kalte Luft wird genügend er wärmt, um keinerlei Schaden anrichten zu können. Tas Schlafen