. Ob der Sturm brauste und mit. Regen warf, ob frischer Schnee vom Himmel wirbelte oder die Sterne glänzten über der stillen Erde, weiß ich nicht. Aber ein feierlicher, friedvoll amnutender Abend wars; das weiß ich, denn das ist im mer so. * Und es war auch in dem kleinen Dörflern, von dem ich erzähle, genau so wie überall am heiligen Abende im deutschen Daterlande. Menschenleere Gassen, hier ein freundliches Frauengesicht am unverhüllten Fenster drr überreich erhellten Wohnstube, dort ein lau tes, tiefes
zielles natürlich auch.' „M. w.I Machen wir! sagt der Ehrensried und geht an das Fenster, das nach dem Gar ten führt. Er öffnet es und schaut hinaus in die Nacht. Dicht am Haufe, tief im Schnee, stehen flinf mächtige Weinflaschen. Der Ehrensried schmunzelt und schnalzt mit der Zunge. „Nu, ihr Dickbäuche, kalt draußen, gelt? Pyramidaler Eiskübel, so ein Schulgarten! Kommen Sie rein, Fräulein Rotkäppchen, komm' Sie rein —' Und indem er das schöne Lied von der Ein ladung in die gute Stube trällert, zieht
wieder aus. „Nu Mutter, nu Mutter, was sst denn mit dir los? Gefallen bist«? Ach je, ach je, der ganze gläserne Schleier kaput? Alles wegen einem unschuldigen Witz«? Siehste, Mutter, so bist«? Immer gleich aus'n Häusel! Ru setz dich nur wieder! Junge, Junge, das war bloß gut, daß das dir oder mir nicht passiert ist. Da rvird's gleich heißen, der Wein wär' schuld. Ne, Mutter, was machst du für Ge schichten! Auf den Schreck müssen wir mal trinken.' Und er geht ans Fenster und 'holt eine neue Flasche. Draus schenkt
unauf hörlich weiter klopft. Run hat's der Klopfer offenbar satt und will gehen. Gott sei Dank! Aber he, der Kerl gcht ja nach dem Garten, er will viÄ- leicht ans Fenster klopfen. Da faßt den Ehrenfriod eine Angst um sein« drei Flaschen Wein, die noch draußen stehen, und er schreit hinab: „Sie, was wollen Sie denn? Wer sind Sie denn?' „Ich bins, Herr Kantor — der Steinhuber Karl!' „Ach so, Karl, Sie sind's! Ich komme gleich aufmachen.' Und er eilt hinab. „Ru, Karl, was bringen Sie beim? Ist doch gar