verboten.) Einsame Seelen. Roman von B. v. d. L an cke n. (A. Fortsetzung.) Der Fürst ritt indessen in der entgegengesetzten Richtung aus einem durch eine Eichenschonung füh renden Weg nach 'seinem Gute Preberende; er hatte die rechte Hand mit der Reitpeitsche in die Hüfte ge stemmt, während die linke nur lässig die Zügel hielt. .Ziemlich weit hinter ihm ritt fein Reitknecht, denn er liebte es nicht, seine Begleitung so dicht „aus den Hacken zu haben.' Ringsum war es still und men schenleer
; so War es natürlich, daß jedes, auch das leiseste Geräusch sich bemerkbar machte. Jetzt knackte es im Unterholz, als ob jemand auf dürres Reisig träte. Guntram Soldin spähte seitwärts. Aus dem .Buschwerk trat ein Mann hervor, so rasch und un erwartet, daß das Pferd des Fürsten scheute,^ und er das Tier mit festem Griff zur Ruhe Mngen mußte. Der Fremde lüftete den Hut und trat dicht, fast unmittelbar vor den Fürsten hin. „Darf ich Euer Durchlaucht um einen Äugelt blick^Gehör bitten?' fragte er höflich. Fürst
, das Sie, Durchlaucht, von unserem fürst lichen Vater geerbt Habens sagte er ruhig — Guntram Soldins 'Gesicht verfärbte sich. „Sie sind toll, Mensch?' raunte er durch die Zähne. „Oder sind Sie besoffen?' „Keins von beiden! Ich habe meine fünf Sinne vollständig beisammen, ebenso, wie meine Papiere. Ich tmiß sehr wohl, daß ich nach den vorzüglichen, von Gerechtigkeit überfließenden Gesetzen nichts, gar nichts zu beanspruchen habe, und habe seither auch nichts verlangt. So lange ich arbeiten konnte
, habe ich mich überall in der Welt herumgetrieben, bin von Kindheit an jedem im Wege und jedem eine Last gewesen, bin herumgestoßen, verachtet, verhöhnt wo^en. wie das arme Weib, meine Mut ter, die, als ich ein kleiner Bube von sieben Jahren war, starb. — Meine Mutter war eine arme Nähe rin, mein Vater der Fürst Ernst Guntram Sol din!' „Wahnsinniges Gefasel,' stieß der Fürst hervor und machte doch, keine Miene, weiter zu reiten. Seine Augen bohrten sich förmlich in das Gesicht des elenden Menschen
für das. war er eben vernommen hatte; aber er wehrte sich dagegen, es war ihm etwas Empörendes, daß dieser Ver kommene eines Blutes mit ihm sein sollte. Er warf einen flüchtigen Blick nach rückvärts. Der Reit knecht hielt, feiner Anweisung gemäß, in einiger Entfernung. . „Ich lüge nicht,' rief Vaque mit zitternder Stimme. „Ich lüge nicht hören Sie mich an, nur noch einen Augenblick. , „Zurück!' rief Fürst Guntram mit funkelnden Augen. „Verdammte Bettelei! Hier!' Er griff in die Brusttasche seiner Reitjoppe zog