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Lienzer Zeitung
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Pagina 22 di 32
Data: 03.07.1914
Descrizione fisica: 32
„Immer, immer werde ich tun, was in meinen Kräften steht', erwiderte die Gräfin. Ein Diener servierte eben den köstlichen Poularden, und das Gespräch stockte, und als der Fürst sich wieder an seine Nachbarin wandte, lenkte er das Thema in andere Bahnen. Fürst Herbert v. Norden war kein regierender Fürst, jedoch sehr reich und besaß in Deutschland große, schöne Besitzungen. Da er unbe weibt, konnte er sein Leben nach Belieben einrichten. Die Gräfin hob jetzt die Tafel auf. Die Herren begaben

sich in das Rauchzimmer, um weiter von den glänzenden Erfolgen des Tages zu konferieren. Der Fürst zog es jedoch vor, mit der Dame des Hauses, Ulla und dem Mediziner Heinz der Gräfin Gemach aufzusuchen. Die Gräfin setzte sich auf das kleine Ecksofa. Der Fürst, Ulla und Heinz nahmen ihr vis-a-vis Platz. Es war ein.trcutes und reizendes Gemach, das deutlich deu feinen Ge schmack der Dame des Hauses verriet. Eine behagliche Wärme entströmte dem weißen Kachelofen. Die elektrische Krone wirft ein mattes, gedämpftes Licht

über das Gemach, das in semer vornehmen Einfachheit ganz zu der Gräfin paßt. Weiche Perserteppiche dämpfen den Schritt, und der Fürst nimmt der Gräfin gegenüber Platz, nachdem diese die beiden Perwandten, demselben vorgestellt hatte. Ulla und Heinz nahmen ebenfalls neben der Dame des Hauses Platz, und der Fürst begann sich mit dem jungen Mediziner eifrigst zu unter halten. Diesem, der etwas Offenes und Herzgewinnendes in seinem ganzen Wesen besaß, fühlte sich sofort zu dem Fürsten hingezogen

, und auch der Fürst fand großes Wohlgefallen an dem Bruder der Gräfin. «Ihr Herr Bruder hat wenig Ähnlichkeit mit Ihnen, Gräfin!' sagte der Fürst. „Allerdings nicht,' entgegnete diese, „doch unsere Charaktere haben manches Perwandte.' Heinz staunte über die Klugheit und Weltgewandtheit des Fürsten' allerdings, dieser hatte bereits die halbe Welt gesehen und schien sich für alles zu interessieren. Heinz respektierte alle Menschen, die an ihrer Bildung und ihrem Wissen weiter arbeiteten

, doch ob er sich in jeder Lebenslage je so weit wie der Fürst aufschwingen konnte, das bezweifelte er heute noch. „Man kann von Ihnen lernen, Fürst', sagte Heinz im Laufe des Gesprächs. „Es freut mich, Heinz, daß du derselben Meinung bist wie ich', sagte die Gräfin und nickte dem Bruder lächelnd zu. „Für uns Arzte ist es ja ebenso von größter Wichtigkeit, nicht nur die Leiden und Gebrechen der Menschen zu studieren, sondern cuch ihre Seele, ihr Innenleben', fuhr Heinz fort. „Gewiß', entgegnete der Fürst. „In dieser Beziehung

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 02.09.1886
Descrizione fisica: 12
- clamation Stambulow» desiguirte Regierung als diejenige zu betrachten, welche von dem Fürsten mindestens bis zu seinem Wiedereintreffen in Sophia acceptirt werden wird. Der Fürst wird wahrscheinlich über Tirnowa und Philipp' opel reisen, um vor de Rückkehr nach der Haupt stadt von den Rumelioten anerkannt zu werden. Die Dacht, welche den Fürsten abholt, ist die^ selbe, auf welcher er nach Reni geführt wurde. Major Gruew ist in Rahova und mehrere andere, Ofsiciere sind in Widdiu interuirt. Zankow

ist frei in Sophia, wird jedoch streng stens überwacht. Der Fürst ist um 1 Uhr in Smarda eingetroffen. >. Giurgewo, 29. Aug., 9 Uhr Abends. Der Fürst von Bulgarien ist hier einge troffen und von einer bulgarischen Deputation empfangen worden. Eine Ehren compagnie erwies demselben die militärischen Ehren und eine Musikcapelle intonirte die bul garische Nationalhymne. Der Fürst schritt so fort auf die Deputation unter Führung Stambu- low's zu und umarmte Letzkken in herzlichster Weise

, während die von allen Seiten herbei gekommene ungeheuere Volksmenge in stürmische Hurrahrufe ausbrach. Es war ein rührender Momente Viele Männer weinten. ^ Der Fürst war äußerst bewegt. Alle,, selbst die Fremden, acclamirten den Fürsten, während von Tausen den von Personen, welche auf Jachten, größeren und kleineren mit Flaggen aller Nationen ge zierten Schiffen sich befanden. Hurrahrufe aus gebracht wurden. Von der Flottille wurden Kanouensalven gelöst, welche von den Kanonen in Rustschuk erwidert wurden. Der Fürst

be stieg sodann dieselbe Jacht, welche ihn nach Reni geführt hatte, und fuhr unter unaufhör lichen Zurufen nach Rustschuk hinüber . Der Einzug iu Rustschuk gestaltete sich zu einem wahren T r iump h e.' Stambulow, der dem Fürsten vorausgefahren war, empfing den selben auf der Landungsbrücke und begrüßte ihn unter stürmischen Zurufen der Volksmenge. Der Fürst wurde sodann von Osficieren - mnd Männern aus dem Volke auf den Schultern im Triumphzuge unter unbeschreiblichem Enthusias mus bis zum Palais

getragen. Im Palais fand sofort ein Ministerrath statt. Der Fürst. fährt morgen über Sistowo, Tirnowa, .Philippopel nach Sophia weiter. Rustschnk, 29. Aug. Die R e i s e - D i s'.. p osi ti ö nen des Fürsten «Alexan der erfahren anläßlich des neuerlichen Ministerraths eine Aenderung; derselbe fuhr heute Morgens auf seiner Jacht von Rustschuk nach Sistowo; er wird sich von dort nach Tirnowa begeben, woselbst sich die bulgarische Armee concentrirt. Von Tirnowa wird der Fürst an der Spitze der Truppen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 8
Data: 31.08.1886
Descrizione fisica: 8
hinauf. Wäh rend Fürst Alexander an der Spitze seiner Scharen im Felde stand, fand im Hause des Metropoliten Element eine Berathung statt, an welcher mehrere der Haupturheber der Palastrevolution theilgenommen hatten, und welche die Absetzung des Fürsten zum Zwecke hatte. Seit jener Zeit ruhte die Verschwö rung auch keinen Augenblick, bis sie nunmehr den Zeitpunkt für die Entthronung des Fürsten gekommen hielt. In Serbien, wo man die Wühlereien gegen den Fürsten aus ziemlicher Nähe zu beobachten

in der Lage war, konnte daher das Ereignis vom 21. August nicht so überraschen, wie dies anderwärts der Fall gewesen sein mag. Ueber den gegen den Fürsten Alexander von Bulgarien am 21. ds. verübten Gewaltstreich berichtet der Wiener Correspondent der „Köln. Ztg.' aus Lemberg: Fürst Alexander wurde in der Nacht vom 20. auf den 21. ds. um halb drei Uhr in sei ner Parterrewohnung im Palaste von Sofia von seinem Diener mit der Nachricht geweckt, der Palast sei von Soldaten umstellt, welche den Fürsten

er morden wollen. Als der Fürst hierauf die nach dem Garten führende Thüre öffnete, knallten ihm Schüsse entgegen; als er diese Thüre schloss und sich zu einer anderen begab, begann ein ganzes Regiment gleich zeitig Salvenfeuer auf das Palais abzugeben. Der Fürst trat hieraus in die Vorhalle; hier drängten sich ihm eine Menge betrunkener Osficiere und Jun ker entgegen. Drei Osficiere stürzten mit geladenen Revolvern auf den Fürsten und verlangten dessen Abdankung. Der Fürst wendete sich ruhig

an den Major Gruew mit der Frage, was er wolle; Gruew erklärte, der Fürst müsse abdanken, weil er gegen Russland sei. »Den Fürsten erfüllte beim Anblicke der ehrlosen Osficiere und Cadetten tiefer Schmerz und Entrüstung. Die Osficiere rissen ein Blatt aus dem auf dem Tische der Vorhalle liegenden Ein schreibbuche und der betrunkene Gruew kritzelte auf dasselbe mit vielen Klecksen einige unleserliche Zeilen und übergab es dem Fürsten. Der Fürst sah auf das Blatt und erklärte, er könne das Geschriebene

nicht lesen, und schrieb dann auf das Blatt die Worte: »LoA <Za spasi LulZari»! (Gott schütze Bulgarien!) « Aus dem Palaste wurde der Fürst von Officieren und Junkern unter Abspielung der russischen Hymne nach dem nahe gelegenen Kriegs ministerium eScortiert. Daselbst verlangte er, sofort abzureisen, dies wurde ihm aber nicht bewilligt. Die Abreise erfolgte erst um 5 Uhr morgens nach dem Kloster im Etrobol-Balkan. Im ersten Wagen be fand sich ein Theil der Escorte, im zweiten, auf dessen Bock ein Junker

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 23.04.1904
Descrizione fisica: 8
; wir können es uns darum nicht versagen, nochmals auf die silberne Jubiläumsfeier des Prinzen Alois Liechtenstein als Volksvertreters, als von Bauern, Handwerkern und Arbeitern gewählten Abge ordneten, zurückzukommen. Dr.. Lueger sagte in seiner Festrede im großen Musikvereinssaale in Wien am 18. April, nachdem er sein erstes Zusammentreffen mit dem Prinzen Alois Liechtenstein bei Baron Vogelsang geschildert: „Damals war Fürst Liechtenstein noch Ver treter der steiermärkischen Landgemeinden. Es kam eine Zeit

oder sonst einem von dieser Gegend zumuten, daß er den Namen eines Fürsten auf feinen Stimmzettel schreibe? Der steht viel zu hoch und ein armer Schuster oder Schneider wird es gar nicht begreifen, wieso er da zu kommt, für einen Fürsten zu stimmen. Aber schließlich wurden alle Bedenken über wunden, Fürst Alois Liechtenstein als Kan didat aufgestellt und nach einem großen, aber glänzenden Wahlkampf als Vertreter der Stadt Wien in das Abgeordnetenhaus entsendet. Ich glaube kaum,' fuhr Dr.Lueger fort, „daß es einen überzeugteren

Verfechter für den Ge werbe st a n d gegeben hat als den Fürsten Liechtenstein. Der Gewerbestand hat seiner auch immer dankbar gedacht und ihn stets geehrt. Es wird aber auch allen in Erinnerung sein, was er für den Bauernstand gewirkt hat und wie er für den Arbeiterstand einge treten ist. Wenn nun heute Fürst Alois Liechten stein in einer sozialdemokratischen Zeitung ver unglimpft wird, so stehe ich nicht an zu erklären, daß Fürst Alois Liechtenstein mehr für die Arbeiter getan

und daß er bei den Landtagswahlen, wo das allgemeine Stimmrecht geübt wurde, im Bezirke Schuh- meierS als Landtagsabgeordneter aus dem Wahl kampf hervorging, beweist am besten, welche Liebe Fürst Liechtenstein bei dem Volke genießt. Er ist auch ein unermüdlicher Agitator; er zählt zu jenen, die mit dem Volke in engster Verbindung leben. Er spricht in jeder Versammlung, wenn er darum ersucht wird, ohne Unterschied, von welchem Teile der Bevölkerung sie besucht wird. Es ist ihm gleich gültig, ob dies eine bürgerliche Versammlung

, eine Arbeiterversammlung oder eine Frauen versammlung ist. Mit einem Worte, er ist nicht bloß ein ausgezeichneter parlamentarischer Redner, sondern ein Volksredner ersten Ranges. Freilich teilt er mit uns das Los, von gewisser Seite beschimpft zu werden; allein dieses Los wird er in Ruhe tragen. Auch unter seinen Standesgenossen zählt er Leute, die nicht begreifen, daß ein Fürst auch ein Volksmann sein kann. Mancher von diesen sagte nämlich: Es ist sehr schön von ihm, daß er solche Anschauungen hat, allein muß

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 22.06.1895
Descrizione fisica: 6
Zeitung', Per scheidende Ministerpräsident Ausgezeichnet von dem Monarchen trat Fürst ,^lbced^Vindischgräd^von^e^ew^ Samstag, den SS. Juni riumS zurück. Der schadende Ministerpräsident wurde am 31. Oktober 1851 in Prag geboren. Nach Be endigung der Gymnasialstudien bezog Fürst Windisch» grätz im Jahre 1369 die Universität Bonn und im Jahre 1871 die Universität Prag. An beiden Hoch schulen widmete sich der Fürst den juridischen Stu dien und er erwarb an der Präge Universität den Doktorgrad der Rechte

. Der junge Fürst führte als, bald einen Prozeß vor dem Reichsgerichte, welchen nicht sowohl seine Person, als die privilegirte Stel! lung seines Hauses betraf. Der Prager Magistrat hatte den Fürsten aufgefordert, zur Assentirung zu erscheinen, und Fürst Windischgrätz führte gegen diesen in den Oberinstanzen bestätigten Auftrag Beschwerde beim Reichsgerichte, indem er sich daraus berief, daß das fürstlich Windischgrätz'sche HauS bis zum Jahre 1806, in welchem es medialisirt wurde, zu den deutschen

kein Staatsbürger sich der Wehrpflicht entschlagen könne. In der Folge trat Fürst Windischgrätz in di Armee. Nach dem am 2H. Atzril 1376 enolgteil Too feineF'Va!erS succehirte Fürst Windischgrätz diesem in dem erblichen Sitz im Herrenhause, welchen er allerdings erst im Jahre 1879 einnahm. Damit trat er in das politische Leben ein. DaS Herrenhaus wählte den Fürsten, welcher den Ruf tüchtiglr juristischer Bildung besaß, in verschiedene Kommissionen. Im Jahre 1883 wurde er aus Vorschlag des Herren hauses

zum Mitgliede des Reichsgerichtes ernannt. In demselben Jahre wurde Fürst Windischgrtztz von dem Wahlkörper des fideikommifsarischen Kroßgrunv- besitzes in den böhmischen Landtag entsendet, in wel chem er den Standpunkt deS historischen Adels ver, trat. Seine erste größere Rede hielt Fürst Windisch grätz im böhmischen Landtage in der Debatte übe? den Rieger'schen Wahlreformantrag am 6. April 1883j Er sprach sich damals für die Nothwendigkeit ei»e< Wahlreform aus und sagte u. a.. eine Wahlordnung 18S5 könne

üicht mit tinem Schläge gemacht werden, so wie auch eine Wahlordnung nicht für die Ewigkeit geschaffen wird. Eine Wahlordnung müsse sich richten nach den Fluktuationen der Bevölkerung. „Versamm lungsgesetze. welche nicht im Volke wurzeln, können nicht von Dauer sein'. Als Dr. Herbst in-der Ses- sion von 1884 den Antrag auf nationale Abgrenzung der Bezirke im Landtage Anbrachte, bekämpfte' Fürst Windischgrätz diesen Antrag sowohl in der Kom mission, als auch bei der Verhandlung am 14. Dk» tober 1884

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 29.11.1907
Descrizione fisica: 8
zur Ruhe legen würde, sah er den Fürsten durch den Wald streifen. Der hohe Herr liebte^ es, bisweilen allein auf die Jagd zu gehen; und wenn er bei solchen Gelegenheiten einen seiner Be amten traf, ließ er sich gern in ein Gespräch mit ihm ein. Der Fürst kannte fast alle seine Beamten, hatte ein offenes Ohr für sie, und eine besondere Freude war es ihm, wenn er einem Unterdrückten helfen konnte. Schröder trat zu seinem Herrn heran, um sich zu melden. „Ei sieh da, Schröder', sagte der Fürst; „es ist gut

, daß ich Sie treffe. Ich hörte, daß ein kapitaler Vierzehnender in Ihrem Revier steht, möchte den Kerl einmal sehen.' 5 „Durchlaucht', antwortete Schröder, „der Hirsch steht drüben auf der Winterseite. Wenn Durchlaucht befehlen, werde ich Sie hinführen.' - „Soll mich freuen, Schröder,' erwiederte der Fürst; „also gehen wir. Und unterwegs können wir plaudern, dann geht's sich leichter. Wie lange stehen Sie eigentlich schon in meinem Dienst?' j „Durchlaucht', sagte Schröder, „das sind nun schon 33 Jahre

. Ich bin jetzt 55, und 20 Jahre zählte ich, als ich m Euer Durch laucht Dienst trat.' „So so, 35 Jahre', erwiederte der Fürst; „eine lange Zeit. Aber Sie sind, wie ich sehe, noch recht rüstig; werden es Hoffent lich auf 50 Dienstjahre bringen.' ^ ^ Schröder seufzte. „Ach, Durchlaucht', sagte er, „was täte ich wohl lieber, als in Euer Durchlaucht Dienst bleiben, so lange der liebe Gott mir die Kraft dazu gibt; aber —' „Nun was denn aber?', rief der Fürst. „Ist vielleicht et was vorgefallen, das Ihnen den Dienst verleidet

? Heraus mit der Sprache!' u ^ Nun konnte Schröder nicht anders; er mußte seines Unter redung mit dem Forstmeister erzählen. Der Fürst lächelte vor sich hin; als aber Schröder geendet und nun hinzufügte: „Wenn ich Durchlaucht um eine Gnade bitten dürfte, so ist es die, lassen Sie mich auf meinem Posten!' — da legte ihm der Fürst, die Hand auf die Schulter und sagte: „Ohne Sorge, Schröder; das Pensionieren ist meine SaHe, und mit Ihnen ist's noch lange Zeit bis dahin.' In kurzer Zeit

waren sie an der Stelle, wo der? Hirsch stehen sollte, und Schröder konnte seinem Herrn das herrliche Tier zeigen. Dann trennten sie sich; der Fürst setzte'seinen einsamen Weg fort, Schröder begab sich zu seinen Wäldarbei tern. Eine Zentnerlast war ihm vom Herzen genommen. -- Einige Tage später wurde die kleine Residenz durch die Nachricht überrascht, daß sich Fräulein Emmy Rohrlach Mt dem Forstreferendar Franz Schilling verlobt habe. Ms dem Fürsten diese wichtige Neuigkeit zu Ohren kam, fing er. an zu verstehen

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Lienzer Zeitung
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Pagina 20 di 26
Data: 11.09.1914
Descrizione fisica: 26
Freude damit erwiesen und es gab wohl keine frohere Tafelrunde, wie heute auf Schloß von Norden. Vergessen war bei den beiden Verlobten alles Ernste des Bormittags, alle Zweifel und bangen Ahnungen waren auch von Horteuse gewichen; sie lebte der schönen, einzig schönen Gegenwart an der Seite des geliebten Mannes. Am nächsten Tage fuhr der Fürst, seine Braut und Tante Melitta nach der Residenz. Heute sollte Hortense dem Fürsten Geo.g vorgestellt werden, welcher erst seit einigen Tagen von siner

längeren Erholungsreise zurückgekehrt war. Etwas bange ist es Hortense zumute, als sie durch einen Diener in das große blaue Gemach, den sogenannten Empfangsfalon des Fürsten ge führt wurden. Fürst Georg, der vor seiner Vermählung.mit einer Prinzessin des Nachbarstaates stand, hatte vor einigen Monaten eine ziemlich schwer auftretende Herzkrankheit bekommen. Jetzt jedoch war dieses Übel nach Aussage der Ärzte beseitigt und die Vermählung des regierenden Fürsten war kurze Zeit nach Fürst Herberts

Verwandten großes Wohlgefallen fand. Fürst Herbert indes war stolz und beglückt, daß seine Braut gefiel und mit Freuden und der ihr gebührenden Achtung im Fürstenhause aufgenommen wurde. Besonders erleichtert wurde sein Gemüt, als er den nun völlig genesenen Fürsten Georg betrachtete; es lag wahrlich kein Grund vor, der ihn genötigt hätte, die Regierung zu übernehmen. Allerdings, er würde es unter jeden Umständen abgelehnt haben, wenn diese Frage an ihn herangetreten wäre, denn er hätte dann die Wahl

zwischen der Geliebten und dem Herrscher hause gehabt; er aber würde seine Hortense nicht aufgeben, auch nicht um einen Fürstenthron. Dennoch atmete Fürst Herbert wie befreit aus, als er sah, daß hierzu keine Veranlassung vorlag. Auch Fürst Georgs Braut, Prinzeß Mice, lernte Hortense kennen. .Sie war ein liebliches, feines Geschöpf, dem jedermann auf den ersten Blick zugetan sein mußte. Auch Fürst Georg liebte sein reizendes Bräutchen, das heute besouders froh und sonnig erschien, da des Verlobten Zustand

sich gebessert hatte. Die sürstliche Gesellschaft nahm dann im kleinen Saale den Tee ein und Hortense fühlte sich im Schlosse schon so heimisch, er innerte sie doch vieles an die Zeit, da sie Hofdame gewesen. Fürst Herbert hielt die Hand seiner Braut in seiner Rechten. Nun war er sich erst so recht seines Glückes bewußt, da alle For malitäten und Etikettenfragen erledigt und Hortense auch in den Kreis seiner Verwandten aufgenommen war. Acht Tage noch, dann läuteten die Glocken seine Hochzeit

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 8
Data: 23.08.1889
Descrizione fisica: 8
von I. W. DirrgerLe. 2. Auflage 1386 in eleganter Ausstattung Preis 30 kr. seine Dienstleistung mit stummer Geberde ablehnend. „Nein bleiben Sie nicht stehen, rücken Sie Ihren Sessel so,' sagte der Fürst dann, als er sich halb auf dem Divan ausgestreckt, und indem er dem jungen Manne einen solchen Platz anwies, dass er ihn im Auge behalten konnte, fuhr er fort: „Ich finde keinen Schlaf, ich habe Sie gerufen, um ein Stündchen zu verplaudern.' Das Letztere glaubte Otto bezweifeln zu müssen; schon hatte er lange

genug in des Fürsten Nähe geweilt, um nicht an dessen Mienen die Gemüthsstimmung zu erkennen. Der Fürst ließ ihn über den wahren Grund aber auch nicht zu lange in Uugewissheit. „Otto,' begann er, ^es trieb mich an, Sie neu lich selbst in Ihrem Zimmer aufzusuchen, — Sie hatten Besuch — Kronau war bei Ihnen!' „Ja Durchlaucht!' entgegnete Otto. „Sie hatten ein eigenes Thema gewählt — mein und meines Sohnes Namen kamen vor?' suhr der Fürst fort. Der junge Mann wurde glühendroth, seine Verlegenheit

war unbeschreiblich groß, jetzt wusste er, dass Kro nau sich nicht getäuscht, als er Geräusch zu ver nehmen geglaubt — der Fürst hatte dieses hinter dem Bilde verursacht. „Ich habe nichts weiter als unsere Namen gehört,' nahm der Fürst wieder das Wort, „aber von Ihnen verlange ich mehr; ich will wissen, was man von uns sprach.' „Durchlaucht!' warf Otto in der grüßten Verrwirrung dazwischen. DeZ Fürsten Auge blickte streng. „Ich wills wissen; — Otto, Sie dürfen nicht schweigen; — zwischen uns muss Offenheit walten

. Niemand als Ihnen habe ich mein Vertrauen geschenkt, also verlange ich ein Gleiches!' Otto war in der peinlichsten Lage, er hatte Kro nau Schweigen gelobt und hier verlangte der Fürst Wahrheit; stotternd brachte er diese endlich hervor. „So, so?' versetzte der Fürst, „und den Namen der Dame nannte er nicht?' „Nein Durchlaucht!' „Und Sie haben noch keine Vermuthungen ange gestellt, warum ich nicht will, dass die junge Dame die Gattin meines Sohnes werde?' „Wer kann eine andere Vermuthung

haben, als dass Standes- unterschied das nnübersteigbare Hindernis der Ver bindung ist?' „So halten Sie mich sür den hart- herzigen Vater, ver um Thron und Ahnenwillen das Herz seines einzigen Sohnes brechen kann?' „Brechen muss mit eigenem Schmerz, Durchlaucht, weil es die Pflicht des fürstlichen Hauses fordert,' entgegnete Otto warm. Der Fürst reichte ihm die Haud. „ Otto, warum bist Du nicht mein Sohn?' Er gebrauchte oft, wenn er mit dem jungen Manne allein war, die vertraute Anrede, ihn Du zu nennen

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 27.03.1862
Descrizione fisica: 4
- von Liverpool fubr heute den russischen Dam pfer .Colchide', nach Salonichi bestimmt, an. Letzteres Schiff sank binnen 10 Minuten mit allen Waaren und 8Ö Personen. Fürst Windischgrätz Alfred.. Candidus Ferd. Fürst zu Windischgrätz, Graf v. Egloffs und Siagen, Freiherr von Walvstein und im Thal, ward am 11 Mai 1787 zu Brüssel in Belgien geboren. Derselbe stammte von den Markgrafen von Kärnten ab, welches Geschlecht zu Anfang des eilften Jahrhunderts ent stand und deren Stammherr Weriand Herr von Grätz

im Windischen oder Windischgrätz gewesen. Im Jahre 1630 kamen, die Windischgrätz in das Reichsgrafen-Kollegium, i. dieselben zu Reichsfürsten erhoben. Im selben Jahre trat Fürst Alfred. 17 Jahre alt als Oberlieu tenant m das Uhlanenregiment Fürst Karl Schwarzenberg . em; er machte die Feldzuge von 1LVS bis zum Friedens schlüsse mit; in der Schlacht bei ?. ip;ig zeichnete sich Fürst Windischgrätz in einem entscheidende» Augenblicke beson ders aus unv ward zum Obersten des 3. KürafsierregimentS ernannt

. Im 5.'aufe der Feldzüge bis zum Jahre 1813 hatte Fürst Windischgrätz nebst mehreren andere» Orden das Ritterkreuz des Maria Theresia-Ordens, den k. baieri- sche» Hnbertus-Orden. einen russischen Ehrendegen u. >. w. erworben. Im Jahre 182k wurde Fürst Windischgrätz. der sich am 16. Juni 1317 mit Maria Eleonora Fürstin zu Schwarzenberg vermält hatte, zum Generalmajor be fördert ; ini Iahn- 183l) zum Ritter des goldenen Vließes, in, Jahre 1833 zum Feldmarschall-Lieutenant. im Jahre 183S zum RegimentS

Inhaber ernannt. Im März 1348 übernahm FML. Fürst Windischgrätz für kurze Zeit als Nachfolger des Erzherzogs Albrecht vaS Stavlkommando in Wien, kehrte aber bald auf seinen frü heren Posten nach Prag zurück; er unterdrückte dort den Pfingstseiertage-Anfstanv und zeigte dabei viel persönlichen Muth. Während des Feuers der Aufstäuvischen gegen das Generalkommando-Gebäude fiel ein Schuß nach den Fen stern der Wohnung deS Fürsten Windischgrätz, der dessen Gattin, eine allgemein geachtet gewesene Dame

, tödtete. Während des Oktoberausstandes in Wien wurde Fürst Win dischgrätz zum Marschall und Oberkoinmanvanten aller außer Italien stehenden Truppen ernannt; er operirte von Prag gegeii Wien, nahm am 24. Oktober 1343 sein Hauptquar- tier iu Hetzendorf und rückte am 31. Oktober in die Stadt ein. Am IS. Dezember 1843 ergriff der Marschall vie Offensive gegen Ungarn. An, 12. April 1349 wurde Fürst Windischgrätz vom Kommando in Ungarn ab- »nd an das kaiserl. Hoflager nach Olmütz bcrnfen. Der Papst

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 11.09.1886
Descrizione fisica: 16
1462 und erwartet man eine analoge Antwort auf den seitens der bulgarischen R gierung gethanen Schritt. Was jedoch namentlich zur Beruhigung der gereizten Stimmung der Officiere beitrug, war der B e f u ch desFürsten, den derselbe den Truppen in der Kaserne und im Lager abstattete. Nachdem der Fürst den Manövern beigewohnt hatte, stieg derselbe vom Pferde und gab, umringt von seinem Generaistabe und circa 150 Ossicieren, eine Geschichte seiner Wahl auf den bulgarischen Thron. „Durch die Macht

dcr Verhältnisse,' sagte der Fürst, „stellte sich nach dem Ablaufe einiger Regierungsjahre meine Politik in Gegensatz zu den Wünschen Rußlands in Betriff dieses Landes, weil diese Politik eine nationale und unab hängige war. Man sagte, daß meine Person die Ursache der Meinungsverschiedenheiten zwi schen Rußland und Bulgarien gewesen sei; man werde später sehen, ob dies die Person oder die Thätigkeit des Fürsten von Bulgarien ist. welches ein Hinderniß für das Einvernehmen der beiden Theile

für den Fall bildet, als Rußland eine abforbirende Politik in Bulgarie.i befolgen würde Ich verlasse die Regierungsgewalt, weil meine Anwesenheit vielleicht großes Unglück für dieses Land herbeiführen könnte; ich reise jedoch in der Ueberzeugung ab, daß Euere Unabhängigkeit ge wahrt werden wird. Der Fürst machte sodann den Officieren Mittheilung von der Antwort der Confuln und fügte hinzu, der Czar sei in seinen Ideen ein zäher Mann, aber er sei ein Ehren mann, und er werde Wort halten. Ich empfehle

Euch, die Ihr mir Beweise Euerer Treue bis zum letzten Augenblicke gegeben habt, geeinigt zu bleiben und den neuen Zustand der Dinge zu unterstützen. Ich weiß, daß Sie über meine Abreise verzweifelt sind, bestehen Sie jedoch nicht darauf, mich zurückzuhalten, da Alles unnütz wäre. Nach diesen Worten wurde der Fürst lebhaft acclamirt. Zwei Osficiere riefen: „Fürst! Ohne Sie wird es kein Bulgarien mehr geben! Sie werden wieder zu uns kommen!' Sodann umarmte der Fürst zahlreiche Osficiere, die ihn hierauf auf ihren Armen

. Ueber den Zeitpunkt des Zu Me raner Zeitung fammentrittes der großen National-Versammlung zum Zwecke der Wahl eines neuen Fürsten ist noch kein Beschluß gefaßt, doch wir' dieser Zu sammentritt keinesfalls vor zwei Monaten er wartet. , Soph'a. 7. Sept. Die „Agence Havas' meldet: Der Fürst empfing Vormittags die Vertreter der Mächte und dankte den selben für die moralische Unterstützung und für die Rathschläge, die sie ihm in einem schwierigen Zeitpunkte gegeben. Er bezeichnete das Con- stau tin

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 02.08.1895
Descrizione fisica: 18
schilderte den Prinzen Ferdinand in wenig schmeichelhafter Weise. „Außer seinen Privatangelegenheiten weiß der Fürst nichts. Wie oft habe ich ihm gesagt: Lesen Sie doch nicht so viele Zeitungen. Der Fürst liest täglich 50 Zeitungen; bis 4 Uhr morgens geht das manchmal. Dann hat er natürlich keine Zeit etwas anderes zu arbeiten. Ich habe ihm oft gesagt: Lesen Sie doch nur drei oder vier Zeit ungen und nehmen Sie einen guten Lehrer, einen guten Obrist, der Sie in die Kriegswissenschaft ein wenig einführen

soll, damit Sie davon wenigstens soviel verstehen, wie Ihr Kriegsminister. Vom Militärgesetz kennt der Fürst nur zwei Artikel. Wenn er von unserem bürgerlichen Recht eine Ahnung hat, lasse ich mir den Kopf abhauen. Der Fürst ist ein fähiger Mann, aber er vertrödelt mit lauter kleinlichen Sachen seine Zeit. Er ist nervös, aufgeregt und kann nicht ruhig arbeiten. Wenn er einen Angriff gegen ihn in einem Blatte liest, kann er eine Nacht nicht schlafen und zerfetzt das Blatt vor lauter Wuth. Der Fürst hat mir oft

vorgehalten, Bismarck lese viele Zeitungen, während ich nur eine lese. Ja, ich hatte andere Suchen zu thun. Ich glaube, Bismarck hat auch nicht fünfzig Zeitungen gelesen, sondern sich nur das Wichtigste vortragen lassen. Man muß andere Leute für sich arbeiten lassen, um gut zu regieren. Unser Fürst kopirt jetzt den Kaiser Wilhelm II., nur daß er sich für gescheidter hält als den Kaiser!' „Glauben Sie, daß Sie noch einmal zur Regierung zurückkehren werden?' fragte der Korrespondent. „Nein; ich persönlich

will es nicht mehr. Aber man muß dem Fürsten den Rückweg zu meiner Partei offen lassen. Jetzt sind alle Bande gelöst, nur weil man den Terrorismus gegen mich aufrecht erhalten will. Ich bin nicht durch Intriguen Anderer gestürzt und nicht durch das Volk, sondern durch die Arbeit des Fürsten allein. Der Fürst hat alles gethan, um meine Feinde zu ermuthigen. Selbst mir feindliche Zeitungen hat er unterstützt. Für Zeitungen gibt er nämlich Geld aus, aber für nichts Anderes. Er ist sehr geizig. Es ist eine Fabel

, welche mich und nur mich lobten, und hat mir oft vorgeworfen, daß ich ihn ganz in den Schatten stelle. Jetzt existire ich nicht mehr, ich bin ein halb verhafteter, halb freier Mensch. Der Fürst kann jetzt thun, was er will; er kann seine Position compromittiren. Aber er darf nicht sür seine Anerkennung Bulgarien opfern. Wenn wir mit den Mächten gehen werden, die uns seit dem Kriege unterstützt haben, werden wir anerkannt werden. Ich bin überzeugt, daß der Fürst erst dann offiziell anerkannt wird, wenn der große Krieg

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Bozner Zeitung
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Pagina 11 di 14
Data: 19.12.1863
Descrizione fisica: 14
gegnete dcr Fürst mit eisiger Kälte — »und Potemkin Alles thun müsse, um semen Sturz zu hintertreiben.' „Ach Gott! ach Gott!' jammerte die Gräfin, ihre Hände ringend und in Thräne» aufrechend, kann den» wirklich nur der Too diese« armen schuldlosen Menschen Ihren Sturz verhindern?' „Ich sagte Dir sion.« entgegiiete Potemk n mit einem lauernden Blicke auf das Kädcheu. als wollte er sein Schicksal auf ihrem verneinten Antlitze lesen, .ich sagte Dir schon.' daß dieß nur von Dir abhänge

.« Und ich, mein Onkel.« entiegnete BraniSka schluch zend. „ich sagte Ihnen, d->ß ich mich mit Freuden für Sie opfern wolle. O. schonen Sie daS Lebe» einrS Schuldlosen, den nur die Liebe zu meinen Füßen führte.' »Wohlan den».' sagte der Fürst plötzlich heiter, indem er rasch an das Pult trar. und einige flüchtige Zei- len aus ein Papier warf, das er rasck versiegelte — »wohlan denn, so wollen wir daS Urtheil mildern. Bringe, mein Kmd. diesen Zettel schnell vem Caplan Lefleur. der dem Schweden eben beigegcben wurde

: Du weißt doS blaue Zimmer, rb'enerdig. mit der Aus sicht aus die Newa. — .Und. setzte er mit erhobener Stimme hinzu, „denke dann an mich!« ,O, wein Onkel l' jubelte das i» Thränen aufge- löSte schöne Mädchen, seine Gnade spendende Hand mit Küssen bedeckend, und verschwand leicht wie eine Gazelle auS dem Zimmer, um dem Gegenstände ihrer nun in schönstem Glänze Hervorlretenden beißen Liebe so schneU als möglich Rettung zu bringe». Dcr Fürst aber sank erschöpft in den Lehüsessek »Wahrlich

. wenn die ohnmächtigen AuSbrüche 0er Raserei deS gestürzten Günstlings, wie ein Sturm im Wasser glas». ringsum tob.n werden. — Ia Potemkini Dein -^tüntlcin ist g> kommen.« , „Was gibtS?« sra.,le der Fürst, den Schleicherge- wahrend, und sein Haupt aus vem Sessel emporrich- teud. Der Baron prallte aus altgewohnter Devotion einige Schritte zurück. „Nichts Neue«, Herr Schatzmeister?« fragte Potem- kin gleichgültig. Der Baron warf sich allmälig in die Brust. „Die einzige Neuigkeit, welche den ganzen Hof erfüllt.' sagte

er, ist, — hm, hm. weiß ich doch selbst nicht, wie das so schnell^ gekommen ist — daß.' fuhr er mit einem gewaliigen Anlaufe der--Stimme fort,- „daß Ihre Majestät die Kaiseriu meine grau zur Gräfin von Rieloff zu erheben gerubte.« „Ich gratulire,' lächelte der Füest. - „Und mich zum Grafeu!' ergänzte der Schatzmeister. „Da« ist die nothwendige Folge.' — meinte Po. temkin. DeS Schatzmeisters Gesicht spielte sonderbare Farben; er ward etwaS verlegen, daß der Fürst seine Neuigkcit so kalt und fast bobnlächelnd

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 22.01.1877
Descrizione fisica: 4
sich nicht grtäuscht habe, als er Geräusch z» verneh men geglaubt — der Fürst halte dieses hinter dem Bilde verursacht. „Ich habe nichts weiter als unsere Namen gehört,' nahm der Fürst wieder das Wort, „aber von Ihnen verlange ich mehr; ich will wisse», was man von uns sprach.' „Durchlaucht! wars Otto in der größten Verwirrung dazwischen. Des Fürsten Auge blickte streng. „Ich will'? wissen; — Otto, Sie dürfen nicht schwei gen; zwischen uns muß Offenheit walten. Niemandem

als Ihnen habe ich mein Vertrauen geschenkt, also ver lange ich ein Gleiches!' Otto war in der peinlichsten Lage, er hatte Kronau Schweigen gelobt und hier verlangte der Fürst Wahrheit; stotternd brachte er diese endlich hervor. „So, so!' versetzte der Fürst, „und den Namen der Dame nannte er nicht?' „Nein, Durchlaucht!' „Und Sie haben noch keine Vermuthungen angestellt, warum ich nicht swill, daß die junge Dame die Gattin meine? Sohnes werde?' 'Wer kann eine andere Vermuthung haben, als daß Standeslinterfchied

das mnibersteigbare Hinderniß der Ver bindung ist?' „So halten Sie mich für den hartherzigen Vater, der um Thron und Ahnen willen das Herz seines einzigen Sohnes brechen kann?' „Brechen muß mit eigenem Schmerz, Durchlaucht, weil es die Pslickn des fürstlichen Haust' fordert.' entgegiiele Ollo warm. Der Fürst reichte ihm die Hand. „Lllo, warum bist Tu nick» mein Sohn?' Er ge brauchte oft, wenn er mit dem jungen Mann allein war, die vertrauliche Anrede, ihn Tu zu nennen. „Mit meiner Liebe und Treue

für Eure Turchlaucht bin ich's langst,' entgegnete Otto, ein »tnie vor dem Fürsten beugend, der ihn jedoch bat, er solle ausstehen. „Ich biu nicht ungerecht gegen Ernst,' fuhr der Fürst fort, „er hal viele Vorzüge, er keimt zwischen Neiu und Ja kein drittes Wort, er wird nichts begehen, was sein Gewissen beflecken könnte — aber er ist heftig nnd leiden schaftlich, nnd was er einmal erfaßt hat, daran sucht er zu halten, und wenn's das Leben gilt. Otto, ich kann ihm das Mädchen nicht zur Frau geben

. Erschüttert legte Otto den Brief nieder, und der Fürst fuhr fort: „Der Tollkops ist zu Allem fähig, und ich kann ihm zur Versöhnung um keinen Schritt entgegenkommen: kann Erklärung von Seiten der Großmächte über jene Schritte zu provociren, die nunmehr gethan werden sollen. Das Petersburger Kabinet, so wird versichert, gedenkt keinesfalls, das diplomatische Fiasko in Constantinopel einfach zu quittiren. Vielmehr soll sich nun Fürst Gortschakoff bemühen, den großen Cabineten zu be weisen, daß Rußland

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 20.05.1874
Descrizione fisica: 4
von Toscana, ist am 12. d. um 9 Uhr 15 Minuten Früh, zu Salzburg von einem Erzherzoge glücklich ent bunden worden. Fürst Pnttbns, Obertruchseß des deutschen Kaisers, wurde dieser Tage im preußischen Land tage von dem bekannten Deputirten Lasker offen der Betrügerei beschuldigt, worauf der Fürst die sem Redner im Herrenhaufe »freche Lügen' vor warf. Der Vorfall erregt ungeheures Aufsehen, und am preußischen Königshofe ist man hievon auf daS Peinlichste berührt. Der Anlaß zu die sen skandalösen Auftritten

- ist »folgender: Die Regierung verlangte vom Landtage die Uebernahme einer Zinsgarantie in der Höhe von S,000.000 Thlr. zur Vollendung der Berlin-Str.ilsunder (Nord-) Bahn durch den Staat. Gegen dieses Begehren erhob sich sofort der Abgeordnete Las ier; er sagte: Wir haben es heute mit einem Unternehmen zu thun, das mit frandulösem Ban kerott auf einer Linie steht. Meine Herren, durch Lüge und durch Betrug ist die Konzession er worben worden, welche zum Ban der Nordbahn der Fürst zn Puttbus erhielt

; man hält ein Duell zwischen Fürst Puttbus und LaSker sür bevorstehend. Jedenfalls wird der Fürst sein« Stelle bei Hofe aufgeben müssen. Der „Berliner Figaro' sagt über die Affaire: Der Fall Lasker contra Fürst Putbus hat sich zu einer wahren eauss eelsbro zugespitzt. Se. Durchlaucht hat natürlich die etwas unbequemen Enthüllungen Laskers nicht ohne Antwort gelas sen und er hat die Herrenhaus-Tribüne zu der Mohrenwäsche benutzt. Dieselbe ist aber total verunglückt. Zn Ermangelung thatsächlicher

An führungen hat sich der Gründer-Fürst darauf verlegt, seinem Gegner Grobheiten an den Kopf zu werfen, die man sonst an der heilen Stätte der Herrenhäusler nicht zu hören gewöhnt war. Fürst Putbus hat di.' Entdeckung gemacht, daß Lasker ein Baissier sei, daß er «gemeine Lügen' ausgesprochen, daß er „Ungezogenheiten- began- gen und daß er „wissentlich die Sachlage ge fälscht' habe. In diesem wenig geschmackvollen Gcdankengange bewegten sich die Ausführungen des dccolletirten Fürsten. Derselbe machte

mit seiner Mohrenwäsche einen so tiefen Eindruck auf die aristokratische Versammlung, daß — nur Hr. v. Kleist -Retzow Bravo rief. — Abg. LaSker hat nun am 16. d. auf die traurige Leistung replicirt — „damit daö Volk sehe, wer Fürst Putbus und wer Lasker ist.' In uchtigemTact ging er über die zornigen Beleidigungen deS Für sten Putbus mitleidsvoll hinweg und hielt sich an die Thatsachen, indem er Satz für Satz die Rede des Fürsten Putbus durchging und Satz für Satz die „thatsächlichen Unwahrheiten' des selben an'ö

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Lienzer Zeitung
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Pagina 21 di 26
Data: 11.09.1914
Descrizione fisica: 26
v. Karsten, und sie und die treue Barbara trugen die ohnmächtige, vom Blitz strahl getroffene Hortense auf einen Diwan. -i- » -i- Ein wunderbarer Julitag ist angebrochen. Goldene Sonnen strahlen huschen durch die Spitzenstores des Schlosses von Norden. Wie Diamanten glitzert der Tau im Rasen des Schloßparkes und ein Duft von Rosen, Levkoien und Nelken erfüllt die Luft. Heute ist Fürst v. Nordens Hochzeitstag mit Hortense von Christensen. Doch still ist es im Schlosse, kein freudiger Laut dringt

nach außen. Wohl ist die liebliche Braut geschmückt mit dem Myrtenkranze und weiche fließende Seide umschließt ihren jugendlichen Körper, doch die schönen Augen sind geschlossen, sie schläft so sriedlich auf weißem Atlaskissen den ewigen Schlaf. Wie erstarrt steht der Fürst am Lager seines toten Lieb, das man ihm gestern ins Schloß getragen. Warum mußte Hortense diesen unseligen Wunsch haben, noch einmal ihr altes Heim aufzusuchen und warum hatte er es gestattet. Dann klängen heute die Hochzeitsglocken

', er widerte Frau von Karsten. „O, diese unselige Reise?' rief der Fürst in ausbrechendem Schmerze und sank am Lager seiner Braut nieder. Wieder steht der Fürst wie im Traume an dem Platze, an welchen er vor kurzem seine Hortense geführt, um ihr das Grab der Eltern zu zeigen. Jetzt aber gilt es die traurige Pflicht zu er füllen, um sein totes Lieb in die Gruft seiner Ahnen zu senken. Er hört nicht die ergreifenden Worte des Priesters, sieht nicht die teilnehmenden Blicke der fürstlichen Familie

auch um die heran wachsende Ulla in die Gesellschaft einzuführen, da das Trauerjahr für Ullas Vater bald sein Ende erreichte. -i- 4- Zwei Jahre sind seit jenem traurigen Vorfall verstrichen und was die verstorbene Braut des Fürsten Herbert einst gefürchtet, ist eingetroffen. Fürst Georgs Gesundheit war nicht von Dauer gewesen und kaum ein Jahr nach Hortense v. Christensens Tode starb Fürst Georg an den Folgen eines Herzleidens. Natürlich war jetzt Fürst Herbert der nächste, der die Regierungsgeschäfte

in die Hand nehmen mußte. Fürst Herbert trat die Regierung an und ein ganzes Volk jubelte ihm zu. Treu und unermüdlich erfüllt er die Pflichten der Regentschaft, die zu übernehmen ihn nur der Tod Hortensens veranlaßt hatte. Sein Muck, seine Liebe hatte er verloren, doch der Verlust der selben schenkte ihm nun die Liebe und Verehrung eines ganzen Volkes. Wie gerne würde Fürst Herbert darauf verzichtet haben, dafür sein Glück, seine Liebe eintauschen zu können, doch dies lag mit Hortense, der Geliebten

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Bozner Nachrichten
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Pagina 5 di 16
Data: 16.01.1921
Descrizione fisica: 16
verkäufen reden kann. .Bozner Nachrichten', den 1 6. J änner 1921 Fürst Tscherimissinow. Aus den Lebenserinnerungen des Dresdener Hoteliers Rudolf Sendig geben wir ein besonders fesselndes ^ Kapitel wieder, welches von einem - russischen Fürsten handelt, dessen Ver- fchwendungsfucht und tragisches Ende wie ein Roman anmutet. Sendig er zählt: ^ ! Fürst Tscherimissinow hat mehrere Jahre hintereinander, von Monte Carlo kom mend. bei mir in Quisisana in Schandau gewohnt. Von der Verschwendung dieses jungen

nicht anders, ich nahm das Herr- liche Etui und revanchierte mich mit einem kostbaren Pavavent, den er auch sväter mit nach Moskau nahm. Der Fürst war leidend, und da zufällig Geheimrat Wagner aus Leipzig einer der berühmtesten Äerzte der damaligen Zeit, bei mir wohnte, bat der Fürst mich, den Geheimrat zu fragen, ob em ilm konsultie ren dürfe. Der G»heimrat Wagner, ein alter Herr, hoch in den Siebzig, antwortete mw: „Bin zwar zu meiner Erholung hier, jedoch will ich eine Ausnahme macken. ver- lange aber 500 Mark

dafür. Für einen ar men Menschen würde ich es umsonst tun.' Der Fürst fand die Summe sehr bescheiden und ging sofort zu dem Geheimrat. Um ein weiteres Beispiel von der Ver- schwendung dieses Fürsten zu erzählen, mochte ich folgendes berichten: Der Fürst engagierte für einen schönen Sommer- abend den kleinen Bahnhofsdampfer und die gesamte Kurkapelle, die vor dreißig Iahren unter dem Kapellmeister Schildbach Vortreffliches leistete. Ferner ließ er einen Punsch brauen, von zwanzig Flaschen Chu- tau

Lafitte, die Flasche zu 30 Mark, und zwanzig Flaschen feinstem Kognak. Dieses Höllengebräu kam auf das Schiff. Große Stücke Zucker wurden über die mächtige Punschterrine gelegt, mit Kognak begossen und dann abgebrannt. Der glühende Zuk- ker tropfte nun in den Punsch. Eingeladen zu diesem Sommernachtstraum waren nur meine Frau und ich, auch sein Sekretär durfte teilnehmen. Wir fuhren nun mit Musik auf der Elbe spazieren. Der Fürst Hab jedem Musiker ein Glas voll Höllen- punsch und warf in jedes Glas

. Kunstschätze aller Art von un- endlich hohem Werte waren darin ausge häuft. Der Fürst empfing mich mit be- kannter -russischer Gastfreundschaft, übe-i> bot sich in Aufmerksamkeiten und über häufte mich mit kostbaren Geschenken, die ich in diesm Falle nicht zurückweisen konnte Der Fürst war ein großer Spieler. Das ging so weit, daß er Spieler von Peters- bürg kommen ließ und manche Nacht Hun- derttausende an sie verlor. Selbst sein Nie- serwermögen konnte diese Verluste auf die Dauer nicht ertragen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 14.11.1894
Descrizione fisica: 4
Schritt von Seite des grol lenden Rußland ist geschehen und der erste Schritt ist, wie man weiß, bei einer Versöhnung stets der schwerste. Nicht das Resultat langwieriger, complicirter di plomatischer Verhandlungen ist die Annäherung Ruß lands au Bulgarien gewesen; nicht am grünen Tisch haben die Diplomaten, in bestcrnteu und goldgestick ten Fräcken, die große Frage gelöst. Der Fürst von Bulgarien und der neue Czar haben über die Köpfe der Diplomatie hinweg sich die Hände gereicht. Im Augenblick

, da Alexander III. aus dem Leben ge schieden war, hatte Butgarien, halte Fürst Ferdinand den unversöhnlichsten, den starrsten Gegner verloren. Ein neuer Czar ist ein neues Rußland. Dem neuen Czaren sprach Fürst Ferdinand ecelmüthig all die Un bilden, all die Ungerechtigkeiten des alten Czaren vergessend, die Theilnahme des bulgarischen Volkes aus. Er konnte, durste und mußte diesen Schritt thu»; es war menschlich gut und politisch klug ge handelt. Der Sohn hatte ja keinen Theil gehabt an den Werken

seines Vaters, und hier bot sich vielleicht die Gelegenheit, mit einem Hiebe das Näthiel ,u lösen. Das Zauberwort ward vielleicht gefunden, der Sesam, vor dem sich Rußlands Felsenherz öffnen würde. Und wirklich, es gelang. Der neue Czar ist ein neues Rußland. Bulgarien gegenüber hat sich die Wahrheit diese« -Spruche« bewährt. Der Sohn folgt hier nicht den Pkat»n, die sein Bater ihm ge wiesen, und ohne Zögern schlägt er in die Hand ein, die ihm Bulgarien reicht. Fürst Ferdinand von Bulgarien mag

aber mit Stolz uud Genugthuung, zurückblicken auf die langen^ mühevollen und schweren Käinpse, die er zu bestehen hatte, bis ihm endlich der entscheidende Erfolg zu Theil wurde. Wie hat sich das Prestige Bulgariens wie hat sich das Ausehcu des Fürsten gehoben seit jenen Tagen, da Fürst Ferdinand heimlich und ver^ stöhlen aus Schloß Ebenthal nach Sophia eilte, sich oort eine Krone zu gewinnen! Nicht ans blutigem Schlachtfelde, nicht im Streit der Völker mußte er um die Herrschast kämpsen. Es galt, Schwereres

zu überwinden. Der eisige, hartnäckige, schroffe Wider stand Rußlands mußte gebrochen, Deutschland von seiner ablehnenden, unfreundlichen, oit verletzenden Haltung abgebracht werden; das Mißtrauen der Türkei einzuschläfern, das Vertrauen der anderen Mächte zu erwecken — auch dies mußte gelingen Es schien ein von vorneherein verlorenes Spiel, welches Fürst Ferdinand gewagt. Mein mit jener zähen Ausdauer, mit jener kl»gen Geschicklichkeit, mit jenem politischen Instinkt, welche dem Hause Coburg eigenthümlich

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 12.06.1880
Descrizione fisica: 6
a. M., Rudolf Rosse I» Wien. Berlin und München. Rotter und ?omy. >» Wien, I. RIemergais« lS. ^ 132. Samstag, den 12. Juni Nach Innen und nach Außen. Fürst Bismarck soll bitterböse sein auf Reichstag und Landtag; leicht erklärlich, denn eine Vorlage um die andere lehnen^ ne ab, selbst wenn der eiserne Kanzler sich persönlich für dieselben interesiirt. Wie undankbar die Welt ist, nicht einmal den Willen Bis» marck's.zu respectireii. Nun aber ist'S genug und der Fürst droht, man höre! er droht: sich gar

nicht mehr um die innere Politik scheeren zu wollen. Ent setzlich! Und doch —. DaS Leibblatt des deutschen Kanzlers hat erst jüngst anläßlich eines etwas plumpen Ausfalls gegen Professor Virchow die Aneldote vom Fürsten Kuunitz erzählt, der ein großer Staatsmann, aber ein sehr schlechter Reiter war. sich aber dennoch weit mehr auf sein/ fragwürdigen Reitertalente eingebildet hat. wie aus sein diplomatisches Genie. Fürst Bismarck, von dem diese Reminiscenz offenbar herrührt, ahnte, als er sie zum Besten

gab, nicht, daß er selbst die gleiche merk würdige Eigenthümlichkeit besitze. Er ist der hervor, rageiidste Diplomat unserer Zeit und der tüchtigste Lülker der au-wärtlgen Politik, den man sich wünschen kanii, aber er ist gleich unverkennbar ein Dilettant, wenn auch mitunter ein geistreicher Dilettant in Bezug auf die Leitung der inner» Geschäfte. Dennoch glaubt Fürst Bi-marck, in der innern Politik liege der Schwer Punkt seines Talente» und seiner Mission, und er ist vielleicht wirklich überzeugt

, nicht etwa? dem intellektuellen Urheber so mancher reactionären Maßregel, nicht elwa dem schwer umgänglichen Chef her Regierung, der so oft mit den Ministern gewechselt, und mit den Parteien gespielt — dem Begründer der Deuifchen Einheit wird alles Lob gelten, das die un parteiische Geschichte für den Fürsten Bismarck wohl Übrig haben wird. Seine Betheiligung an der Lei tung der inneren Angelegenheiten wird sie auf sein Debetconto s/tzen müssen. Die äußeren Erfolge in der inneren Politik, die Fürst

Bismarck wirklich zu ver zeichnen hat, die Erfolge bei den Wahlen» beim Durch bringen von bedrohten Vorlagen hat er auch nicht etwa der Popularität seiner Ansichten und seiner Taktik zu verdanken. Der mächtige Einfluß, den er besitzt, ist nicht gewonnen auf dem Felde der inneren, sondern auf dem der äußeren Politik. Wenn nun Fürst Bismarck seine Drohung ausführen sollte, vielleicht gelegentlich der zu erwartenden Ab lehnung der Kirchenoorlägt, die vorgestern bereits schon von der Commission verworfen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 17.12.1938
Descrizione fisica: 6
. Der Seifenhalter ist besonders sorgfäl tig beim Einkauf auszuwählen. Der à- I ktutapp vagita 54 Vsbersevemiß von A (Nachdruck oerboten) iLer Oberst ' die ganze lächelte. Es schien, ql? MM . Stà «Hà Vam» km Mf Georg su. Ver Me M einem nd nie gezittert, aber vor W» Ach? . der ppn den AuMl ftiqe? MUß» Mandanten ausging, WUlde chm ffist behaglich und sck»M E? M Km einzigen MWittel w sqlchkr - Er zwirbelte Ken Hchmpàzt Mt. .die innere Erregung zu verbergen. ..-Nein,' nahm der Fürst da? VesprKch Wer

Ma- riezcherg, an dessen Seite er in einem DWMh.Schlachten gekämpft hatte, ein Brennen in hie Augen. Und um seine AWnmg bin<chzudrücken, rief er lauter Äs notwendig: „Fürst, Ihr könnt Euch aus mich Verlaffen!' „Ich^aÄe Euch, auch im Kamen mei- ,«S Baters.' S^ifle Hlugen perschleierten sich etwas: »Ahr seid glücklicher daran gewesen als ich. yhr Hfibt lange mit meinem Bater zusammengelebt. Ich hatte leider dieses HW .nicht, der Krieg hielt ihn immer .feHl 5>pn mir. yhr müßt mir piel erzäh

, auf seinen LSn- berßien. eintrat. Auch für ihn muß es schwer gewesen fein, seine Augen fern oon seinen geliebten Husaren zu Me» ßy,/ Ver Fürst schwieg eine Weile. ..Auch ich.' persprach er dann, „werde seine Husaren liehen, wenn Ihr mir Hüft, uyd ich hoffe, daß auch sie mir gut ge^ sinnt sein werden.' „Und das wie! Bor allem sind wir er freut, unter Eurem Befehl zu stehen. Mit Euch bleibt die Tràtton bei uns. Das Regiment bleibt der Familie derer von Marienberg verbunden und die Uarien- berg mit dem Regiment

. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was das für uns bedeu tet. — Wißt Ihr, welches der größte Kummer Eures Vaters war?' . Reugierig fragte der Fürst: „Wel cher?' „Der Gedanke daran, keinen männli chen Rachfolger zu haben, dem er das Regiment übergeben konnte. Aber . . . jedoch . . Georg bremste ab. Ex be griff, daß er ein wenig zu weit gegan gen war und seine Worte nicht ganz an gebracht seien. Wenn her Fürst immer bedauert hatte, keine Sohne zu haben, wer war dann der jung« yberst? Alle drei waren Äußerst

perlegen ge worden. Georg tat es leid, offensichtlich eine Dummheit dahergeplappert zu ha ben, der Fürst war rot geworden, Franz schien verwirrt. Für einen Augenblick konnte keiner dem andern in die Augen schauen. Wer sich zuerst wieder in die Hand bekam, war Franz. »Der Sürst.' fragte er, ..hat Euch im- eine Erklärung feine Ohren. Da die an deren aber schwiegen, glaubte er, sich «üschuldigen zu muffen: „Wer ich sollte vielleicht nicht, ich wußte nicht ...' »Rem, nein' sprang nun der Fürst, iührt

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 25.12.1938
Descrizione fisica: 8
. . .' „In der Frage sollt Ihr nur mein per sönliches Interesse an Euch sehen.' Und er führte die Hand der Schönen an die Lippen. Das Gespräch der beiden wurde un terbrochen durch die Ankunft eines präch tig gekleideten Edelmanns. Er trug Hof kleidung aus Brokat mit reichem Gold- schmuck und eine wunderbare Spitzen krause. Die Käste bildeten allsogleich Spalier und verneigten sich tief. „Wer ist das?' fragte die Gräfin neu gierig. „Ach,' gab Oktavian Auskunft, „mein Oberst, der Fürst von Marienberg.' Die' Frau

Bürgermeister war ihm ent gegengeeilt und machte einen Hofknix trotz ihrer Fülle. „Hoheit, welche Ehre für das Rathaus. Wir wagten nicht zu hoffen. . Und der Bürgermeister, mit einem noch tieferen Bückling als gewöhnlich, fiel als getreues Echo seiner Frau ein: „Hoheit, welche Ehre, welche Ehre!' Der Fürst sagte nichts, sondern schritt sah er sich im Saal um, als wollte er jemand suchen. Sein Blick blieb auf Ok tavian und der schönen Gräfin haften. Die Bürgermeisterin bemerkte es und lächelte wohlgefällig

: „Wirklich ein schö nes Paar. Was denken Hoheit davon?' Der Fürst sagte nicht, sondern schritt rasch auf die beiden zu. Oktavian leistete die Ehrenbezeugung, während sich der Oberst vor der Gräfin verbeugte. Der Hauptmann ärgerte sich, als er sah, wie sich die Dame, erfreut über die öffentliche Huldigung, scheinbar um ihn nicht mehr kümmerte. Der Fürst schwärmte sie an: „Ich hät te es nie für möglich gehalten, in diesem bescheidenen Brandenburg eine so schöne Frau zu finden, deren Zauber ein Schmuck

jedes Hofes wäre.' „Hoheit sind zu gütig!' „Das sagte ich auch,' bestätigte Okta vian. „Ihr?' und der Fürst zog die Brauen hoch. „Ihr seid ein bißchen leichtlebig, mein lieber Hauptmann, und kaum seht Ihr eine Frau, müßt Ihr sie auch schon mit Schmeicheleien bombardieren. Mit hin sind sie nicht gar zu ernst zu neh men. Ich wette, Gräfin, daß Euch der Hauptmann schon den Hof gemacht hat.' Die Gräfin gab scherzend zurück: „Und wie. Hoheit! Das war schon ein Sturm- lmif.' „Er ist gefährlich. Ich kenne

ihn. Mein Freund Oktavian fängt Feuer wie Zun der.' „Alle Husaren, mein Fürst.' gab die Gräfin in feiner Weise zu verstehen, „scheinen gefährlich zu sein.' Oktavian, dem die Wendung, die das „Aber, Hoheit.' „Bleibt doch! Etich gefallen alle Frau en, also macht nur weiter der Gräfin den Hof. Ich garantiere Euch, etwas Besse res findet Ihr den ganzen Abend nicht wieder.' Der Offizier wollte sich verwahren: „Ich bitte Euch, Hoheit. . .' „Ich weiß, was ich sage.' Die Stimme des Obersten erklang ver ärgert

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