persönlich bei; desgleichen waren die Erzherzoge Karl Ludwig, Rainer rc. anwesend. Deutschland. Wir müssen leider auf die Gefahr hin, abermals verfehmt zu wer den, an dieser Stelle festnageln, daß Fürst nach seiner Entlassung aus dem Staats dienste zu auswärtigen Zeitungsberichter stattern redet, als wenn er nicht mehr ganz bei Trost wäre. Auch die „Saalezeirung', der man Beziehungen zum Berliner Hofe nachrühmt, schreibt: Das eigenthümliche Verhalten des Fürsten Bis» marck in Friedrichsruhe erregt
in den weitesten Kreisen peinliches Aufsehen und dies, wie ich Ih nen aus bester, dem kaiserlichen Hofe sehr nahe- stehender Quelle versichern kann, nicht zum wenigsten an allerhöchster Stelle. Sehr verstimmt ist man, wie leicht begreiflich, über die langathmigen, ent schieden polemischen Auslassungen des Fürsten ge genüber dem Berliner Berichterstatter der „Nowoje Wremja', weil darin der Kaiser persönlich ange- icindet wird. Der Hinweis, er — der Fürst — habe die Reise nach dem goldenen Horn entschieden
mißbilligt, erfährt bei Hofe und auch anderswo die schärfste Verurteilung. Selbst solche Personen, welche innerhalb der konservativen Partei früher durch Dick und Dünn mit ihm zu gehen pflegten, halten heute, wo der gefallene Titan in fast unverantwortlicher Weise gegen sich selbst wüthet, keineswegs mehr mit ihrem Tadel zurück. Der Fürst hat eS leider in kaum zwei Monaten fertig gebracht, sich selbst bei seinen begeistertsten Verehrern geradezu unmöglich zu machen, indem er zugab, daß sich jetzt gewisse
ausländische und dem deutschen Reiche feindlich ge. sinnle Elemente an ihn herandrängen, für welche er früher vollständig unzugänglich war und dadurch den Glauben wachruft, daß es ihm um eine syste matische Fronde zu thun sei. Fürst Bismarck mag wohl selbst fühlen, daß er sich durch dieses nicht gerade patriotische Gebühren vollständig isolirt und sein Aussprnch gegenüber dem Matinmitarbeiter des „Houx': „C’est fini pour toujours“ gewinnt von diesem Standpunkte aus eine schwerwiegende Be deutung
. Wie übrigens erst nachträglich bekannt wird, schreibt Fürst Bismarck die Hauptschuld an seinem Sturze dem General v. Hahnke zu, der ihm, als der Fürst zuerst mit seinem Rücktritte ge droht hatte, schließlich den Bescheid des Kaisers, damit nicht länger zu zögem, überbrachte. Der letzte Abend, den er dann noch als Inhaber der höchsten Reichsgewalt verbrachte, war so stürmisch, daß die Fürstin allen Ernstes für seinen Zustand ernste Besorgnis hegte. Der preußische Finanzminister Herr v. Scholz