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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 22.11.1950
Descrizione fisica: 6
. Grundent- lasf ung, däs is, wann der Robot und der Zehnt abg'schafft wird. Grundentlastung is Freiheit, a frei‘s Bauernguat! Verstehst?" „Geh weiter, du! Da kriagt epper der Fürst koan'n Zehnt mehr und koane Robotleut*? Hababa! Möchst mir nit ausdeutschen, wia nachher der Fürst leben soll?" „Der? Der Fürst? Hörst, Hoadenstoaner, wia kannst denn so was Dumra's reden? Der Liachtenstoan is doh tausendmal reicher wia alle Semmeringer z'samm. Der kann ohne Zehnt noh ganz guat leben

, der! Und ... zu was ‘en Zehnt für oan'n, der selber nix arbeit't? Woher hat er denn ‘s Recht, daß er besser leben kann als unseroans?“ „Aha! Waht von derer Seiten der Wind? Bist ah scho* auf dä picksüaßen Leimspindeln ganga, an denen die ganz Dummen picka- bleiben? Däs soand ja dä neuchen Sacha, vor dä uns der Herr Pfarrer z* Schottwian g'warnt hat. Alles nur dazua, daß d* Faulenzer denen Fleißigen alles wegnehma toan!“ „Fragt sih nur, wer der richtige Faulenzer is? Oder g‘hört epper der Fürst zu denen, dä oan'n Handgriff

macha tan?“ „Der Fürst? Wia kannst denn so was von oan‘m Fürsten verlanga? A Fürst is doh nit zum Roboten da, sondern zum Reglern! Und däs is gar a schwäre Arbeit, wia ma* hört, weil s* ‘n Kopf anstrenga tuat. Und der Fürst hat noh seine Schlösser, Waldungen und Felder, dä was er guat derhalten muaß. Moanst, däs is koan* Arbeit nit?" „Ha, Arbeit! Dazua hat er ja seine Beam ten, Verwalter, Förster und Tagwerkerl Däs muaßt bedenka! Der Fürst laßt dä andern arbeiten, daß er in Saus und Braus leben

Besitz herfallen und sih auf unsere Kosten anfressen möchf! Recht praktisch so was! Aber draus wird nix, mein Liaber, so lang* i am Semmering Großbauer bin!“ Dem Heidensteiner schoß eine gute Idee durch den Kopf. „Der Zehnt, woaßt, Polleros, der Zehnt, der kunnt von mir aus scho* ab* g'schafft werden. Er Is für uns Bauern halt doh a harte Nuß. Denn zu was soll so a Fürst, der eh gnua* hat, ah noh däs einhoamsen, was unseroaner als armer Teufel mit vieler Müah derrackert hat? Was sagst dazua

?" Polleros schüttelte den Kopf. „Den Zehnt gib i gern! Is ah recht und billi* so, weil ah der Fürst nix zum Verschenka hat!“ „Na, ja! Wann‘s aber am End* doh so sein sollt*, daß d* Bauern auf iahnerm Grund frei hausen kunnten, so wird ma doh nit ab weisen, was däs Gesetz zuasichem tuat? Müaßt* ma* ja aufs Hirn g‘fallen sein, wann ma* sih dagegen spreizen tat!"

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 22.06.1895
Descrizione fisica: 6
Zeitung', Per scheidende Ministerpräsident Ausgezeichnet von dem Monarchen trat Fürst ,^lbced^Vindischgräd^von^e^ew^ Samstag, den SS. Juni riumS zurück. Der schadende Ministerpräsident wurde am 31. Oktober 1851 in Prag geboren. Nach Be endigung der Gymnasialstudien bezog Fürst Windisch» grätz im Jahre 1369 die Universität Bonn und im Jahre 1871 die Universität Prag. An beiden Hoch schulen widmete sich der Fürst den juridischen Stu dien und er erwarb an der Präge Universität den Doktorgrad der Rechte

. Der junge Fürst führte als, bald einen Prozeß vor dem Reichsgerichte, welchen nicht sowohl seine Person, als die privilegirte Stel! lung seines Hauses betraf. Der Prager Magistrat hatte den Fürsten aufgefordert, zur Assentirung zu erscheinen, und Fürst Windischgrätz führte gegen diesen in den Oberinstanzen bestätigten Auftrag Beschwerde beim Reichsgerichte, indem er sich daraus berief, daß das fürstlich Windischgrätz'sche HauS bis zum Jahre 1806, in welchem es medialisirt wurde, zu den deutschen

kein Staatsbürger sich der Wehrpflicht entschlagen könne. In der Folge trat Fürst Windischgrätz in di Armee. Nach dem am 2H. Atzril 1376 enolgteil Too feineF'Va!erS succehirte Fürst Windischgrätz diesem in dem erblichen Sitz im Herrenhause, welchen er allerdings erst im Jahre 1879 einnahm. Damit trat er in das politische Leben ein. DaS Herrenhaus wählte den Fürsten, welcher den Ruf tüchtiglr juristischer Bildung besaß, in verschiedene Kommissionen. Im Jahre 1883 wurde er aus Vorschlag des Herren hauses

zum Mitgliede des Reichsgerichtes ernannt. In demselben Jahre wurde Fürst Windischgrtztz von dem Wahlkörper des fideikommifsarischen Kroßgrunv- besitzes in den böhmischen Landtag entsendet, in wel chem er den Standpunkt deS historischen Adels ver, trat. Seine erste größere Rede hielt Fürst Windisch grätz im böhmischen Landtage in der Debatte übe? den Rieger'schen Wahlreformantrag am 6. April 1883j Er sprach sich damals für die Nothwendigkeit ei»e< Wahlreform aus und sagte u. a.. eine Wahlordnung 18S5 könne

üicht mit tinem Schläge gemacht werden, so wie auch eine Wahlordnung nicht für die Ewigkeit geschaffen wird. Eine Wahlordnung müsse sich richten nach den Fluktuationen der Bevölkerung. „Versamm lungsgesetze. welche nicht im Volke wurzeln, können nicht von Dauer sein'. Als Dr. Herbst in-der Ses- sion von 1884 den Antrag auf nationale Abgrenzung der Bezirke im Landtage Anbrachte, bekämpfte' Fürst Windischgrätz diesen Antrag sowohl in der Kom mission, als auch bei der Verhandlung am 14. Dk» tober 1884

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 11.04.1900
Descrizione fisica: 4
, der Be such des bulgarischen Kriegsministers Paprikow in Petersburg und die Thatsache, daß der russische Finanzminister sich bereit erklärt hat, die Bürgschaft für eine bulgarische Anleihe zu übernehmen, die aufmerksamste Beachtung. Denn der Empfang Paprikows durch den Zaren zeigt, daß der einst völlig m Ungnade gefallene Fürst Ferdinand von Bulgarien seine Rehabilitation erlangt hat, und der Um stand, daß Rußland Geld pumpt, ist immer ein Beweis dafür, daß sich irgend welche Er eignisse

auf dem politischen Gehiete vorbe reiten. Die Anzeichen hiesür würden sich noch erheblich verstärken, wenn es sich bestätigte, daß sich das von Seilen des Fürsten Ferdi nand mit großem Eifer betriebene Projekt einer Heirath miH der russischen Großfürstin Helene verwirklichen sollte. Freilich diese Heirath würde zur Vorbedingung haben, daß Fürst Ferdinand seinen römisch-katholischen Glauben abschwört und zur griechisch-katho lischen Kirche übertritt. Aber wer würde im Ernst glauben, daß dies dem Fürsten Ferdi nand

, der seine Ueberzeugungen wie die Hem den gewechselt hat, irgend welche Skrupel oder Schwierigkeiten bereiten würde. Wenn der Fürst schon früher feinen Sohn der griechisch-katholischen Kirche zugeführt hat, weshalb sollte er sich jeßt scheuen, die gleiche Bahn zu wandeln! Ein solcher Uebertritt käme auch nicht unerwartet, denn Fürst Fer dinand hat schon vor einigen Jahren dem Redakteur des russischen „Swjet' erzählt, daß er zwar im römischen Glauben erzogen, aber, seit er rückhaltslos sein Slaventhum bekenne

, auch vor der „orthodoxen' Kirche die schuldige Ehrfurcht gewonnen und sich angewöhnt habe, den orthodoxen Gottesdienst zu besuchen und beim Gebet das orthodoxe Kreuz zu schlagen. Fürst Ferdinand hat damals dem Redakteur des „Swjet' auch gebeichtet, daß er sich von srüher Jugend an als Slave gefühlt habe. Das ist freilich eine merkwürdige geographische Komplikation, denn die Wiege Ferdinands hat weder am grünen See von Ochrida noch an den Ufern der schnell fließenden Jantra ge standen. Aber wenn Fürst Ferdinand

> waren die Beziehungen zwischen Rußland und Bulgarien lange Zeit völlig abgebrochen. In den ersten acht Jahren der Regierung des Fürsten Fer dinand, der am 14. August 1387 aus den bulgarischen Thron berufen wurde, wurde die Politik Bulgariens in ausgeprägtem Gegensatz zu Rußland geleitet, dank der Thatkraft des unvergeßlichen Ministerpräsidenten Stambulow, dem.es auf diese Weise gelang, seinem Lande eine' politische Selbständigkeit zu erringen. Aber Fürst Ferdinand hatte weder den Muth noch das Verständnis

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 02.08.1895
Descrizione fisica: 18
schilderte den Prinzen Ferdinand in wenig schmeichelhafter Weise. „Außer seinen Privatangelegenheiten weiß der Fürst nichts. Wie oft habe ich ihm gesagt: Lesen Sie doch nicht so viele Zeitungen. Der Fürst liest täglich 50 Zeitungen; bis 4 Uhr morgens geht das manchmal. Dann hat er natürlich keine Zeit etwas anderes zu arbeiten. Ich habe ihm oft gesagt: Lesen Sie doch nur drei oder vier Zeit ungen und nehmen Sie einen guten Lehrer, einen guten Obrist, der Sie in die Kriegswissenschaft ein wenig einführen

soll, damit Sie davon wenigstens soviel verstehen, wie Ihr Kriegsminister. Vom Militärgesetz kennt der Fürst nur zwei Artikel. Wenn er von unserem bürgerlichen Recht eine Ahnung hat, lasse ich mir den Kopf abhauen. Der Fürst ist ein fähiger Mann, aber er vertrödelt mit lauter kleinlichen Sachen seine Zeit. Er ist nervös, aufgeregt und kann nicht ruhig arbeiten. Wenn er einen Angriff gegen ihn in einem Blatte liest, kann er eine Nacht nicht schlafen und zerfetzt das Blatt vor lauter Wuth. Der Fürst hat mir oft

vorgehalten, Bismarck lese viele Zeitungen, während ich nur eine lese. Ja, ich hatte andere Suchen zu thun. Ich glaube, Bismarck hat auch nicht fünfzig Zeitungen gelesen, sondern sich nur das Wichtigste vortragen lassen. Man muß andere Leute für sich arbeiten lassen, um gut zu regieren. Unser Fürst kopirt jetzt den Kaiser Wilhelm II., nur daß er sich für gescheidter hält als den Kaiser!' „Glauben Sie, daß Sie noch einmal zur Regierung zurückkehren werden?' fragte der Korrespondent. „Nein; ich persönlich

will es nicht mehr. Aber man muß dem Fürsten den Rückweg zu meiner Partei offen lassen. Jetzt sind alle Bande gelöst, nur weil man den Terrorismus gegen mich aufrecht erhalten will. Ich bin nicht durch Intriguen Anderer gestürzt und nicht durch das Volk, sondern durch die Arbeit des Fürsten allein. Der Fürst hat alles gethan, um meine Feinde zu ermuthigen. Selbst mir feindliche Zeitungen hat er unterstützt. Für Zeitungen gibt er nämlich Geld aus, aber für nichts Anderes. Er ist sehr geizig. Es ist eine Fabel

, welche mich und nur mich lobten, und hat mir oft vorgeworfen, daß ich ihn ganz in den Schatten stelle. Jetzt existire ich nicht mehr, ich bin ein halb verhafteter, halb freier Mensch. Der Fürst kann jetzt thun, was er will; er kann seine Position compromittiren. Aber er darf nicht sür seine Anerkennung Bulgarien opfern. Wenn wir mit den Mächten gehen werden, die uns seit dem Kriege unterstützt haben, werden wir anerkannt werden. Ich bin überzeugt, daß der Fürst erst dann offiziell anerkannt wird, wenn der große Krieg

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 20
Data: 20.12.1902
Descrizione fisica: 20
in ihn ÄrsngTÄzch einfach das Schiff zu besteigen und von Suez nach der Delagoa Bai zu fahren, war der Geograph und Forscher in ihm stärker als der galante Ehemann, er blieb fest, und eines Morgens brach die Karawane auf. Sie wurde zunächst in den Eisenbahnzug verladen, mit dem man bis Gir- geh fuhr. Von dort hatte der Fürst zwei Nil dampfer gemiethet, auf denen man bis in die Gegend von Korosko vordrang. Von da wollte er immer am Rande der egypttschen Grenze, aber doch so tief in die nubische Wüste hinein

zu weihen oder in langer Gefangen schaft zu halten. Der Fürst aber war, wie jeder Forscher, außerordentlich muthig und fürchtete sich nicht vor den Derwischen. Trotzdem hatte die Re gierung eine große Sorge, und sie ließ von Zeit zu Zeit eine Offizierspatrouille ihrer Kameelreiter in die Wüste vorstoßen, um sich von dem Wohl ergehen des Fürsten zu überzeugen, denn es wäre der Regierung höchst unangenehm gewesen, wenn der deutsche Fürst Unannehmlichkeiten gehabt haben würde. Beatrix

, mit der die seltsamen Ge stalten, die mit weißem, flatterndem Leinen be kleidet waren, auf ihren Kameelen saßen. Der Fürst wiederum rief den Dolmetscher zu sich heran, der bei dem Anblick der Karawane tief erblaßte und dem das Blut so sehr aus dem gebräunten Gesicht wich, daß seine Lippen eine fahlblaue Färbung an nahmen. „Was ist Ihnen denn, Abu?' „Mein Fürst, die Derwische.' „Oho, das ist ja sehr angenehm, da kann ich sie ja studieren.' Die Kameelreiter schienen aber mit dem Stu dieren nicht recht einverstanden

zu sein, denn als sie die Karawane bemerkten, wandten sie sich ihr gerade zu und setzten ihre Wüstenthiere in Trab. Aus ein seltsames Signal, das aus einer Trompete gegeben schien, marschirten sie auf wie ein Zug Kavallerie, und schienen sich vollkommen zum Ge fecht vorzubereiten. Jetzt erst sah der Fürst ein, daß die Kameelreiter durchaus nicht in friedlicher Ab sicht gekommen waren, und sofort bedeutete einer der egyptifchen Soldaten, man müsse absteigen, und sich zur Vertheidigung vorbereiten. Von dem um herliegenden Geröll

und Klippen bauten die Sol daten mit möglichster Schnelligkeit eine kleine Felsenmauer auf, hiiiter der sich die guten Schützen einbauten. Der Fürst brachte die Kameele und seine junge Gemahlin hinter einem Felsen in Sicherheit und eilte dann in die vorderste Linie, wo die drei Sudansoldaten im Verein mit der deutschen Bedeckung das Feuer auf die anreitenden Derwische eröffneten. Diese waren auf einem halben Kilometer nah, schienen sich aber gar nicht besonders zu beeilen, da sie wohl der festen Ueber

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 06.08.1898
Descrizione fisica: 16
Erste Beilage zu Nr. 22 der „Lienzer Zeitung' vom 6. August 1898. Fürst Bismarck t Ein gewaltiges Stück Weltgeschichte hat seinen Abschluß gesunden. Die Flamme, die einst so hell leuchtete, ist erloschen. Fürst Bismarck ist gewesen! Die Welt hört die Botschaft nnd schwei gend schauert sie zusammen, wie damals, da auf dem öden Eiland im fernen Ocean der andere ganz Große, den unser Jahrhundert kannte, für immer seine Augen schloß.^ Nicht auf der Höhe der stolzen Macht ist Fürst Bismarck voin

Schweninger, nachdem sich der Fürst zur Ruhe begeben hatte, Friedrichsruh verlassen konnte, um am Samstag wieder dorthin zurückzukehreil. Der Zustand blieb während des Vormittags relativ befriedigend. Am Samstag Morgen las der Fürst noch die „Hamburger Nachrichten' und sprach über Politik, namentlich über die russische. Auch genoß er im Laufe des Vormittags Speisen und Getränke und beklagte sich dabei scherz haft über die geringen Zusätze vou geistigen Getränken zu dem Wasser, das man reichte. Da trat

plötzlich eine Verschlimmerung durch akutes Lungen-Oedem ein. Im Lause des Nachmittags vorlor der Fürst häufig das Bewußtsein. In der letzten Zeit hatte er neben den gewöhnlichen lichten Momenten mehr oder weniger soporöse Zustände gehabt und dann war er entweder in einen längeren tiefen Schlaf gerathen oder zu vollkommen frischem Erwachen gelangt. In den Abend stunden des Samstags nahmen die bedenk lichen Erscheinungen zn. Der Tod trat leicht nnd schmerzlos gegen I I Uhr ein. Geheim rath

keinen Athemzug und keinen Pnlsfchlag mehr wahrgenommen, erklärte er, daß der Tod eingetreten sei. Der Fürst liegt wie er zu schlafen pflegte, leicht mit dem Kopfe nach links geneigt. Der Gesichtsausdruck ist mild und friedlich verklärt. Auffallend war, daß der Kopf verhältuißinäßig lange Zeit die Wärme des Lebeiis behielt. Der Fürst wird seinem Wunsche gemäß ans der dem Schlosse gegenüberliegenden Anhöhe in der Nähe der Hirschgruppe beigesetzt werden. Kaiser Wilhelm hat seine Nord landsfahrt sogleich

zösischen Btätterstiininen; Frankreich athmet anf bei dein Tode Bisinark's, seine Nieder lage scheint ihm nun geringer geworden zu sein . . . Die Einsegnung der Leiche Bismarcks war sür den 2. August anberaumt. Dar nach bleibt der Sarg im Trauerhanse ge schlossen, bis das Mausoleum gebaut sei« wird. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnißkirche in Berlin wird auf Befehl des Kaisers eine große Trauerfeier stattfinde». Fürst Bismarck wünschte letztwillig als Grabschrift die Worte: „Fürst Bismarck, geboren

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 10
Data: 09.10.1879
Descrizione fisica: 10
des Oberhauses gewissermaßen als die Belohnung der Verdienste dargestellt, welche der Graf sich bei den Wahlen im mährischen Groß- g>nndbesitze und durch das Zuslanrcbriiigcn derCom- promißliste im niederösterr. Großgrundbesitze um daö Cabinet Taasse erworben und hat so gethan, als ob durch die Enthcbung des Fürsten EarloS Anersperg von der Fnnclion als Präsident des Herrenhauses diesem und der Verfassungspartei harter Abbruch ge schehen sei. Nun ist eS aber gewiß, daß Fürst Carl Anersperg

um das Zustandekommen der Coinpromiß- liste im böhmischen Großgrundbesitze ebenso große Verdienste hat als Graf TrauttmannSdors um die Wahlen im niederösterr. Großgrundbesitz, und daß, wenn dieses Moment entscheidend gewesen wäre, Fürst Carlos mindestens znm Ober Präsidenten dcS Herren hauses hätte vorrücken müssen — da er schon Präsi dent war — weil die böhmischen Wahlen von viel größerer Entscheidung waren. Wir wissen, daß Fürst Carl AuerSperg ans ganz anderen Ursachen das Prä sidium im Herrenhanse

nicht wieder übernehmen wellte, und daß er erst recht für diese Ehre gedanlt hätte, tvenn anstatt des Grafen Taasse Dr. Herbst ein neues (-abinet gebildet hätte. Daß Fürst Carl Auersperg der sich aubahnendeu nenen Ordnung der Dinge nicht entgegen ist, und daß die Negierung keine» Grund hat, ih» als hinderlich für ihre Action zn betrachten, geht wohl am besten daraus hervcr, daß der Fürst Ober- Landmarschall von Böhmen bleibt und den Posten in böhmischen Landlag behält, wo zunächst die wichtigsten Angelegenheiten

und die Mittheilung der übrigen Einlaufe, betreffend die Er nennung des Präsidium« und der neuen HerrenhanS- mitglieder u. s. w. Die neu eingetretenen Mitglieder: Graf AttemS, Graf BaworowSki, Frhr. v. Befeczny, Baron von Brenner, Graf Eabog', Frhr. v. Hübner, Fürst Lob- kowitz, Dr. Mäher, Ritter v. Schmerling, Fürst Carl Schwarzenberg, Graf Friedrich Thun, Fürst Windifch- grätz, Dr. Habietinek, Frhr. v. Tinti, Frhr. von Washington, Graf Chotek, Dr. v. Brücke, Landgraf Fürstenberg, Graf Hangwitz, Frhr

. v. KönigSwarter, Graf ^.'ichnowölh, Graf Neipperg und Gras Serenyi leisten die Angelobung. Der Präsident widmet den verstorbenen Herreichauömitgliedein Fürst Carl Lobko- witz, Graf Enzenberg, FZM. Hartnng, Srzbischof Blasewicz und Baron Mladota einen warmen Nach ruf. Das Haus erhebt sich zum Zeichen des Beileids. ES folgt die Wahl von sechs Berificatoren. Gewählt wurden: Frhr. v. Brenner, Graf HohoS, Varon Hackelberg, Graf Vrints, Graf Widmann, Fürst tihevenhüller. Schluß der Sitzung 2 Uhr. .'iSchste Sitzung

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 02.08.1895
Descrizione fisica: 18
Seite 2 Weraver Zeitung. Nr. 92 So hat er in Stara Zagora dem Präfekten des dortigen Districts einen Ring geschenkt mit den Worten: „Ich gebe Ihnen diesen Ring. Ich erlaube Ihnen Alles zu thun. Ich verlange nur, daß Sie in die Generalversammlung wahre Russophilen bringen.' Es zeigt sich also, daß der Fürst wünscht, daß bei den nächsten Wahlen „wahre Russophilen' in die Kammer kommen. Warum mag er das wünschen? Ich weiß warum. Der Fürst will durch diese Russophilen Rußland Conzessionen

machen. Hat er eine russophile Versammlung, so wird diese russophile Beschlüsse fassen. Dann wird der Fürst sagen: „Diese Versammlung ist frei gewählt: sie repräsentirt den Willen des Volkes und ich muß ausführen, was das Volk will'. So wird er die Conzessionen an Rußland machen. Wenn er dieses Ziel nicht erreichen will, dann verstehe ich nicht, was er will. Ein Politiker muß bei seinen Hand lungen ein bestimmtes Ziel vor Augen haben. Ich bin überzeugt, daß das Ziel des Fürsten das ist, was ich gesagt

habe. Aber die Russophilen nähern sich ihm, um ihn eines Tages einpacken und ver kaufen zu können. Die Presse und die Diplomatie Europas sind dagegen. Fürsten sind auch Menschen, wie Andere. Was will der Fürst? Er will gewisse Dinge für ungewisse Dinge opfern. Das ist ganz wie die Fabel vom Hunde am Bache, der das Stück Fleisch, das er im Maule hält, fallen läßt, weil er das Spiegelbild desselben im Wasser er häschen will. Ein Fürst ist ein freier Mann und kann thun, was er will. Aber ein Mann, der vom Volke erwählt

wird, darf nicht seine persönliche Politik machen. Es gibt eine Politik für die Staats- iuteressen und es gibt eine Politik pro 6omo. Das Streben, die Anerkennung Rußlands zu erlangen, fällt unter die zweite Kategorie. Der Fürst glaubt, daß, wenn Rußland ihn anerkannt haben wird, ihn dann auch die anderen Mächte anerkennen werden. Aber wenn der Fürst Rußland Conzessionen machen sollte, welche die anderen Großmächte und die Türkei als schädlich ansehen würden, was würde da geschehen? Der Fürst mag

dann Rußland gewinnen und die Türkei und den Dreibund verlieren. Es könnte sogar dazu kommen, daß diese Mächte ihre diplomatischen Agenten abbe rufen. Ich weiß nicht, ob sie es thun werden. Aber wir sind doch leine Großmacht nnd Europa kann auch ohne uns existiren. Wir sind wie die Bauern auf dem Schachbrett, deren sich die Könige bedienen, um gegeneinander zu kämpfen. Wenn der Fürst in den Conzessionen zu weit geht und die An erkennung Rußlands gewinnt, dann werden ihm die anderen Mächte den Rücken kehren

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 14.11.1895
Descrizione fisica: 6
würde. Aber nichts ist einfacher zu lösen! Nennen Sie den Thronfolger „?niin> killlciML', das klingt mindestens ebenso gnl!' — Fürst F.: „Um keinen Preis! Erst recht soll mein Sohn Prinz von Tirnowa heißen, und er wird der einzige sein! Erklären Sie mir, wie der Sohn des Grafen Hartenau zu diesem Namen kommt!' — Stambulow: „Fürst Alexander hatte iiifolge deö Telegramms des Zaren und der mangelnden Ermunterung der andern Mächte abgedankt, nachdem ihn das bulgarische Volk und sein H?er im Triumph nach Sofia zurückgeführt

hatten. Nachdem die ernannten Regenten und der Ministerrat den Entschluß des Fürsten als endgültig erkannt hatten, beschlossen wir, den scheidenden Fürsten zu bitten, als äußeres Zeichen seiner Verbindung mit unserm Lande deu Titel eines Prinzen von Tirnowa in daö Privatleben hiiiiiberzunehmen. Wir haben diesen Beschluß protokollirt nnd auch schriftlich dem Fürsten überreicht. Kein Zweifel ist daran möglich.' — Fürst F.: „Und was erwiderte mein Vorgänger?' — Stambulow: „Er lächelte trübe und lehnte

für sich die Führung dieses Titels ab. Auf uuscre Bitte nahm er ihn aber für etwaige männliche Nachkommen an. Das ist die Geschichte. Deswegen ist Graf Krum Arsen Hartenau auch Prinz von Tir nowa.' — Fürst F.: „Nimmermehr! ES wird nur einen Prinzen von Tirnowa geben! Der wird mein Sohn sein! Hören Sie mich?' — Stambnlow: „Wie Sie wolle», Monseigneur. Aber ans der Welt schaffen läßt sich jener Beschluß der Regent fchaft und des Ministerrats nicht!' So haben wir also in Wirklichkeit zwei Prinzen von Tir urwa! Krum

Arsen, den ältern, und Boris, den jünger». Wer beiden das Beste wünscht, wird hosfeu, daß die bulgarische Dorueukrone einstmals die Stirn keines von beiden drücken möge! I Zwei Prinzen von Tirnowa. Wie bekannt, hat Fürst Ferdinand von Bulgarien seinem Söhnlei» gleich nach der Geburt nicht blos die Tapferkeit^ Medaille, sondern auch den Tatel eines „Prinzen von Tirnova' verliehen. Nun existirt aber schon ein Prinz von Tirnova. Die K. Ztg. ist in der Lage, darüber folgendes mitzutheilen: Als Prinz

Ferdinand seinem Erstgeborenen den Titel eines Prinzen von Tirnowa geben wollte, theilte er dies Stambnlow mit „Monseigneur,' erwiederte dieser, „wählen Sie einen andern Tite ans, z. B. Prinz vom Balkan, Prinz von Thraeieu, Gras von Mosten — was Sie wollen —, nur nicht Prinz von Tirnowa!' — Fürst F.: „Ich bin erstaunt über Ihren Einspruch. Sagen Sie mir die Gründe, weshalb ick) meinen Sohn nicht Prinz von Tiruowa nennen soll? Klingt der Titel nicht gm? — Stam- bulow: „Er klingt gut, Aber ich bitte

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 28.01.1894
Descrizione fisica: 12
*). BiSmarck's Antwort war von herzlichster Sprache. Der Fürst schrieb, er müsse eS vom Rathe Schweninger'S abhängig machen, ob er, wie eS sein persönlicher Wunsch sei, schon zum Geburtstage des Kaisers hinkommen könne. Sollte es unmöglich sein, so werde er an diesem Tage die über sandte Flasche Wein auf daS Wohl deS Kaisers leeren. Nachdem der Kaiser diese Erwiderung dem Reich«, kanzler zu lesen gegeben, schrieb er im Einverständnisse mit Caprivi nochmals an Bismarck. Er danke für das angekündigte Kommen

zu der Erklärung ermächtigt, daß die Entsendung des Flügeladjutanten Grafen v. Moltke nach FriedrichSruh der eigensten persönlichen Jni tiative Seiner Majestät des Kaisers und Königs ent sprungen ist, und auch in Regierungskreisen Niemand vorher von dem hochherzigen Entschlüsse des Mo llarchen Kenntniß gehabt hat. Daher gehöre» alle entgegengesetzten Behauptungen in das Gebiet will> lürUcher politischer Kombinationen. 5 » 5 Hamburg, 26. Jän. Fürst Bismarck bestieg in FriedrichSruh um 9-/« Uhr seinen Salonwagen

und mit srischem Grün geschmückt. Auch find verschiedene Tribünen errichtet Zum Empfang deS Fürsten Bismarck sind nach dem Bahnhof die Herren des Hauptquartiers des Kaisers, sowie die CabiuetSchesS bejohlen worden. Eine Ehreu- compagnie Garde-Hukaren und Garde-Jäger sind im Schloß aufgestellt. Der Kaiser, welcher um 12'^ Uhr den Kö n i g v o n Sa ch s en am Änhaller Bahnhof empfangen muß, wird BiSiumck in der Terrossenwohiiinig des Schlosses erwarten. Berlin, 26. Jan. Nachm. 1 Uhr 35 Mi». Fürst Bismarck traf

um 1 Uhr auf dem Lehrter Bahn höfe ein. Von Spandau ab fuhr der Fürst mit Separatzug, dessen Lokomotive und zwei Wagen be kränzt waren. Bei der Einfahrt in den Bahnhof wurde der Fürst, der am Fenster stand, vom Prinzen Heinrich nnd den zum Empfang befohlenen osficikllen Personen herzlich begrüßt. Der Fürst sah gut und heiter aus. Bor dem Bahnhöfe hatten sich viele Taufende angesammelt. Bei dem Erscheinen des Fürsten, welcher mit Prinz Heinrich in einem Wagen fuhr, ertönten brausende Hoch-und Hurrahrufe

. Fmst Bismarck war sichtlich aufs tiesste bewegt und ergriffen. Eine Schwadron Garde-Ciirafsiere gab die Ehren- escorte. Beim Vorbeifahren wurden überall Blumen geworfen. Die brausenden Hochrufe pflanzten sich auf dem ganzen Weg vom Bahnhof bis zum Schlosse fort. Im königlichen Schlosse erwartete der Kaiser den Fürsten. Die Begrüßung trug den herzlichsten Charakter, sowohl der Kaiser als Bismarck erschienen ergriffen. (Special-Telegramme) Berlin, 26. Jän. 2 Uhr 20 Min. Mittags. Fürst Bismarck wurde

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 07.12.1870
Descrizione fisica: 4
. Die Kriegsgefangenen.) Der frühere Minister des Aeußern Fürst Hohenlohe hat sich nach Berlin begeben, um daselbst für Annahme des baierisch- prcußischen StaatsvertragS zu wirken. — Ueber den baierisch-preußischen Staatsvertrag bemerkt heute der fortschrittliche „Pfälzer Courier': Daß es in den Fraktionen des Reichstages an Opposition gegen die Verträge nicht fehlt, ist leicht erklärlich, und ebenso wenig darf eS befremden, daß der baierische Vertrag den meisten Anstoß erregt; sollen darüber

zn haben. — Die klerikale „Landshuter Zeitung' spricht „Ich bin der russische Fürst W..(er nannte seinen Namen). Adolf verbeugte sich. „Die Musik ist diejenige Kunst, die ich am meisten liebe und achte', fuhr der Fürst fort. „Deshalb halte ich mir in meinem Vaterlande eine kleine, aber tüch tige Kapelle. Mir fehlt ein Virtuos, wie Sie sind. Ich biete Ihnen einen jährlichen Gehalt von tausend Silberrubelu — haben Sie Lust, mir nach Moskau zu folgen?' Mutter Collin schlug die Hände über dem Kopfe zusammen. „Tausend

Silberrubel für das Jahr!' flüsterte sie. „Mit einer solchen Summe könnte meine Mclanie. die an Sparsamkeit gewöhnt ist, schon haushalten.' Gespannt wartete sie auf die Antwort des Musikers. Nach einer kurzen Pause fuhr der Fürst fort: „Und damit Ihre Zukunft gesichert ist, werde ich einen Controkt auf zehn Jahre mit Ihnen abschließen. Nach dieser Zcit zahle ich oder mein Erbe Ihnen die Hälfte des GehalteS als Pension.' Melanic's Mutter zitierte vor Aufregung am gan zen Körper' si- zweifelte

haben. „Gnädiger Herr', sagte Adolf mit fester Stimme, „ich werde die Ehre haben, Ihnen sogleich meinen Entschluß mitzutheilen.' ..Das ist aescheidt!' dachte Mutter Collin. „Wenn man das Glück beim Zipfel hat, muß man es nicht aus der Hand lassen.' „Ihr Antrag, gnädiger Herr, ist für mich so ehren voll, daß ich vergebens nach Worten suche, um Ihnen meinen Dank auszudrücken. Trotzdem abcr ist eS mir unmöglich, Ihnen zu folgen.' „Wie?' fragte der Fürst. Mutter Collin glaubte ihren Ohren nicht trauen zu dürfen

, „Ich kann Genf nicht verlassen,' fügte Adolf hinzu. „Ich errathe.' rief lächelnd der Fürst, »vielleicht fesseln Sie süße Bande!' „Gewiß, gewiß!' flüsterte die Lauscherin. „Er liebt Melanie, und das Mädchen liebt ihn wieder ' „Wenn das i>l/ fuhr der Fürst fort, „so können wir uns arrangiren. Der Kapellmeister des Fürsten W.... wird ohne Zweifel Gehör finden, wo er an klopft. Die Kosten der Reise und der Einrichtung in Ihrer neuen Heimath trage ich. Noch einmal: es wird mir Freude

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 22.11.1901
Descrizione fisica: 6
Beilage j« Nr. 269 der „Bojner Zeitung' vom 22. November IM. (Nachdruck verbalen.) Durchlaucht Prinz Habenichts. Roman von Arthur Zapp. 15. Fortsetzung. „Du hast kein Recht,' stieß er endlich bebend hervor, „mich zu insultieren. Die Notiz ist ohne mein Wissen, gegen meinen Willen in die Zeit ungen gekommen.' Fürst Egon sah seinen Bruder mißtrauisch von der Seite an. „Also eine Erfindung?' Und warum dementierst Du die Notiz nicht?' „Es ist keine Erfindung. Die Notiz selbst ist richtig

.' „Ah?' Auch der Fürst erhob sich. Seine Mienen drückten lebhaftes Erstaunen aus. „Du — wirklich. Du wolltest Dich in allein Ernst als Kunstreiter produzieren?' In dem Ton seiner Stimme lag eine unendliche Geringschätzung. „Ich will,' gab der Prinz kalt zurück. In seinem Gesicht zuckte keine Muskel. „Wirklich? Du — Du willst Dich nicht ent blöden, unseren Namen an den Pranger zu stellen?' „Ich werde nicht unter meinem Namen, sondern unter einem Pseudonym austretcn?' Der Fürst lächelte verächtlich

. „Unter einem Pseudonym?' wiederholte er höh nend. „Vorher aber bist Du eifrig beflissen, es Jedermann kundzuthun, daß hinter dem schlichten Pseudonym der stolze Name eines Prinzen Schön burg-Birkensee steckt.' Dem Prinzen strömte das Blut ungestüm in Stirn und Wangen zurück. „Ich muß Dich dringend ersuchen,' sagte er er regt, „an der Wahrheit meiner Worte nicht zu zwei feln, wenn Du W»rth darauf legst, dieses Gespräch zwischen uns fortzusetzen. Ich habe Dir bereits er klärt, daß ich der Notiz fernstehe.' Fürst Egon

, daß unser Name, unsere Familienehre öffentlich bloßgestellt wird? Ich begreife Dich nicht. Du kannst doch un möglich im Ernst daran denken. Dich öffentlich in der Manege zu produzieren, vor jedem x-beliebigen Plebejer, der seine Mark Entree bezahlt hat!' Der Prinz athmete tief. „Ich muß. Ich sehe keinen andern Ausweg, meine Schulden zu bezahlen.' „Du hättest eben keine Schulden machen sollen,' erklärte der Fürst und zog seine Augenbrauen streng in die Höhe. Felix lächelte bitter. „Willst Du mir vielleicht

an den Edelsteinen hinreichend geweidet hatte, dankte er dem Priester beim Abschiede für die kostbaren Steine. „Was soll das heißen ?' schrie der Bonze auf, „ich- habe-Dir die Juwelen doch nicht gegeben; warum dankst Du mir?' Der Freund antwortete: „Ich habe sicherlich ebensoviel Freude an ihrem An blick gehabt wie Du. Der einzige Unterschied zwischen uns Beiden ist der, so weit sch es beur theilen kann> daß Dir noch überdem die Mühe ob liegt, die Steine zu bewachen.' Der Fürst beugte sich vertraulich zu feinem

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 30.01.1903
Descrizione fisica: 8
vorläufig abgethan. Tragischer Tod ^eK.Sürße»-7MHtylbrrKMt»Wtrs. ! Ein trauriges. Geschick ist .über die fürstliche Familie Stol berg-Stolberg hereingebrochen. UmMMta^wurtze.M Parke /sMes'SMdsse'K.RöttlcheWde am'Härz der Fmrst^Molffgang z>Ttolberg-Stolberg mit einer SchuAwund^todt ans- gesunden.' Erst am.Freitag der vorigen Woche war ih'.n sein Vater, der Fürst Alfred, «im Tode ZoranKgangen. - Aller ^c hrscheinlichkeit nach ist FürsMöfffgaug d^urch ums^ gekommen, Haß sich sein ^gdgeMjr

. durch einen ungliicklichen Zufall ^ entlud. Dater und Sohn werden nun ^gemeinsam auf dem DammsHw^ MMery.:.Hie-^ RuhestätU' finden. ^7 Fürst Wolffgang hinterläßt außer seiner Beiuahlin eine kleine Tochter, ^aber keinen iyMpshhen .Erben.« . x Ueber den tMgischcn Vorfall in-.Rottleberode/, durch den die füMiche Familie >in doppelte Trauer versetzt' wird, liegt ^chstehendes.vor: - - Nochhausen^ 27. Jänner. Fürst Wolffgang zu Stosberg- Stolberg wollte heute die Leitung der- fürstlichen -Besitzung nach dem Tode seinesVaters

übernehMn und verließ in einem Wagen seinen bisherigen Wohnsitz. Schloß - Rottleberode, um sich Mch.dem DtammschlosseMolberg zugegeben .hatte sein Jagdgewehr bei Sch,.um>: wieue^--seine ^ Gewohnheu i-'bel-AMahrten .uÄerwegs^RauhzWfl^MMß^ im- Part von Rottleberode gebot her Fürst ZW HutscherKalt zu/machen, Weg auK-dem.-Wzyen^nck Mng mi^ seines Wnte in ein Gehölz. ^Nach wenigen Minuten fiel einSchuß-?? der Fürst nicht, zunickkehrte, stieg der KütMex fib/Mnd^gM . ebenfalls in das Gebüsch. -Mo^ fand Mchen

Fürsten entseelt auf chem Boden Liegen. - Wne.Mgel mis,.dem Jagdgeweh^^ das -die Hände noch. kraMfhaft^ umklammert HWen^ hatw MMj den Kopß dyWboW^ ' M^ 'MMeine^^ Gestrüpp oder einMweig mit deyi DÄckerÄ^WWno W? Gewehr zur Entladung gebracht. Daß der Fürst Abl^lnem Leben ein Ende gesetzt haben könnte, erscheint ausgeschlossen. ^ Viel Sorgen hatte der Fürst, der sonst.nie Zeichen voirSäM^ . nmth zeigte, nur Lvegen des Zustaiides seiner Gemahlinn die ihrer. Entbindung m und .schon seit drei' Mmatea

^ ^ lMend und ans Pett gefesselt ist. — DieTHeich^^es,;üyten lag heute sünf Stünden im Park, von/Rottle^ode, ehe man einen Mrg aus-Nordhausen geholt hatte-und deir Vevtorv^ - nen Äach^chlflß^-MoMrg - transportierte. .VowüsMtu^ werden übermorgm Vater und Sohn,.die beiden 'Füptelr^N^ fred und Wolffgang, gemeinsam, guf -dem Stammsitz Gcschlechts beigesetzt werden. Nordhausen, 27. Jänner. Fürst Wolffgang befahl Heu ^ .srüh 9 Ähr seinen Wagen, um nach StMerg zuDWu nrw dort die letzten Bestimmungen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 28.09.1870
Descrizione fisica: 6
. Als der Fürst der Kaiserin daS Original-Telegramm vorlas, erblaßte sie und mit den Worten: „Nun ist Alles vorbei!' sank sie in einen Stuhl, das Taschentuch vor die Augen haltend, ohne zu weinen. Nach etwa zwei Minuten sprang sie auf, und wollte nach Palikao schicken; der Fürst rieth ihr jedoch ab, indem er sie bat, zu warten, bis ihr daS offizielle Telegramm zukommen werde. Zugleich schlug er ihr vor, Paris vorläufig zu verlassen; dies wies sie entschieden zu rück; als alles Zureden nichts fruchtete

, entfernte sich der Fürst. Am 3. d. MtS., Nachm. 4 Uhr nahmen die Straßen von Paris einen drohenden Charakter an, man wußte bereits, was vorgefallen. Fürst Metter nich sandte der Kaiserin einen chisfrirten Brief, dessen Inhalt mir nicht bekannt ist. Ich überbrachte ihn selbst der Kaiserin, der Fürst bat mich jedoch in den Tuilerien zu verbleiben und die Befehle der Kaiserin entgegenzunehmen; dort angekommen, wurde mir bedeutet, daß die Kaiserin unwohl geworden und daß nichts geschehen

werde, um meiner Dienste zu benöthigen; ich entfernte mich. Um V Uhr Abends sandte mich der Fürst abermals nnt einem Brief; nachdem die Kaiserin den Brief gelesen hatte, schien sie von ihrem Entschluß, in Paris zu bleiben, abgegangen zu sein. Der Brief des Fürsten sagte ihr, daß zur Flucht kein Augenblick zu ver lieren ist. Noch immer hatte die Kaiserin weder daS Tele gramm von Palikao noch eine sonstige offizielle Nachricht über die Gefangennahme des Kaisers er halten und sie erhielt es anch nickt. Die Kaiserin sagte

ich, wie bestimmt, hinter dem Karoussel mit dem Fiaker. Etwa 10 Minuten nachher kamen sechs Personen auf uns zu. Es war der Fürst Metternich mit der Kaiserin, der italie- Xapoiöon' schrien. Die Kaiserin schluchzte laut und ein eben vorübergehender Junge sieht ihr in'« Gesicht und rnst halblaut: „DaS ist die Kaiserin.' Dieser Nus verhallte iu diesem Tnmult. Der Fürst hob schleunigst die zwei Damen in den Wagen, er setzte sich zur Kaiserin, ich setzte mich auf den Bock und so gingS schnell nach dem Bahnhof

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 03.08.1892
Descrizione fisica: 4
in den Bahnhof, in demselben Augenblick ging ein wölkenbruchartiger Regen nieder. Der Fürst, die Fürstin, Graf Herbert nebst Gemahlin nnd Profes sor Schweninger traten in das reservierte Empfangs zimmer. Geheimer Iustizrath Krüger hielt eine An- spräche, dann Oberkirchenrath Lipsius. Fürst Bis- marck wies auf die Bedeutung der Universität für das deutsche Geistesleben hin und auf das nationale Gefühl der Thüringer trotz der territorialen Ver schiedenheiten. Auf dem Wege zum „Hotel zum Bären

,' dem Absteigequartier des Fürsten, bildeten Studenten- vereine Spalier. Im Hotel begrüßte der Protektor der Universität mit den Mitgliedern des Senats und den Universitätslehrern den Fürsten mir einer An sprache. Fürst Bismarck dankte iu längerer Rede uno sagte, er babe stets gedacht, wie er dem Paterlande dienen könne. Wenn mau sage, er habe stetö Glück gekabt, so wünsche er stets dem Kanzler des Reiches dasselbe Glück. Der heutige Staat sei ein solcher, der nur durch die gegenseitige Verständigung

zu große Parteize'-issenheit. Er werde auch als Privatmann stets furchtlos seine Meinung sagen. Später unternahm der Fürst eine Aussahrt zur Be sichtigung der Bergseuer. Viele Häuser der Stadt sind illuminirt. 'Räch Eintritt oer Dunkelheil fand ein Fackelzug statt. Am !»l. Juli Mittags halb 12 Uhr erschien Fürst Bismarck auf dem Marktplatz zu der Festversamm lung. Der Bürgermeister brachte ein Hoch auf den Fürsten aus, Student Kolt hielt eine Ansprache, der Fürst erwiderte in längerer Gliede

; er gedachte der 1892 Vergangenheit nnd erinnerte an den Krieg l87t>j7l. Die gesührten Kriege seien nolbwendig gewesen, zu künftig werde es wohl nur Defensiv-Kriege geben, zu deren siegreicher Führnng Deutschland einig und stark sein müsse. Der Fürst wies sehr eutschieden den Vorwurf antimonarchifcher Gesinnung zurück. Nach der Festverjammlnng kehrte oer Fürst in das Gast haus zurück, woselbst er frühstückte, und begab sich gegen Uhr nach dem Babnhof, wohin oie Schulen und Vereine Spalier bildeten

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 28.02.1865
Descrizione fisica: 4
, de» 28. Fcimar. 1865. Einladung zum Abonnement vom l. My bis Ende Mi auf die „Bozner Zeitung.' LLsUoko : tlu Lo/en Z. 3.—.— Älit, I^ostv. ü. 4.— Mitt-vvc>c:Iis- rmü Lkunstass-^.usssds: küi' ö. 1.2V. — ü-lit?ostv. Z. 1.60 Reichsraths Verhandwngen. VI. Herrenhaussitzung vom 23. Febr. Präsident: Fürst Auersperg. Auf der Ministerbank: Mensdorff, Mecsery, Plener, Burger, Franck, Na- dasdy; SeMonschef Kalchberg, Ministerialrath im Fi nanzministerium v. Dessary. Präsident widmet dem Hingeschiedenen Grafen Hartig

, Mitglied des Hauses, einen warmen Nachruf. (Das Haus erhebt sich zum Zeichen der Trauer.) Freiherr v. Baumgar tn er übergiebt Petitionen der süd-norddeutschen und der Elisabeth-Westbahn in Angelegenheiten ihrer staatlichen Subvention. (Die Petitionen werden der Petitions - Commission zuge wiesen.) Fürst Jablonowski und Baron Romaszkail überreichen gleichfalls Petitionen, von denen jene der sämmtlichen Branntweinbrenner des Kolomeaer Krei ses vollinhaltlich vorgelesen wird. Die Petenten bitten

über die Vorlage betreffend die in den Häfen der österreichischen Seeküste zu zahlenden Tonnen-, Seesanitäts- und Kontumazgebühren. Das Gesetz wird ohne fernere Debatte in zweiter und dritter Lesung angenommen. Zur Prüfung der vom Abgeordnetenhause gefaßten Beschlüsse über die Staatsschulden-Controlscommission wird ein eigener aus 7 Mitgliedern bestehender Aus schuß niedergesetzt. VII. Herrenhaussitzung vom 24. Febr. Präsident : Fürst Auersperg. Auf der Ministerbank: Plener, Lasser, Mecsery, Kalchberg, Nadasdy

Bericht erstatte. Der Antrag findet zahl reiche Unterstützung. Gras Wickenburg, welcher in seinem Portrag die interessante Thatsache anführt, daß mehr als 1V,(XX) Branntweinbrennereien sich gezwungen gesehen haben, ihre Arbeiten einzustellen, dann Freiherr v. Romaszkan, Fürst Jablonowski und Freiherr v. Baumgartner als Obmann der Finanzkommission sprechen für den Antrag derselben, Fürst Salm und Graf Leo Thun für den Antrag des Grafen Larisch. Finanzminister v. Plener erklärt, daß in der heu rigen

zu übermitteln. Es wird sodann die Wahl der Kommission über die Branntweinsteuer vorgenommen. Es wurden gewählt: Aus der Finanzkommission: Baron Romaszkan, Ba ron Reyer, Fürst Schwarzenberg, Fürst Colloredo; aus dem ganzen Hause: Graf Larisch, Gras Leo Thun und Fürst Salm. Nächste Sitzung unbestimmt. Oesterreich. Trient, 26. Febr. Se. Majestät der Kaiser haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Februar d. I. den hiesigen Domherrn Johann Zwerg er zum Dompropsle an dein hiesigen Kathedmicapilel eriianm

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 15.02.1862
Descrizione fisica: 6
Ferdinand Max von Oesterreich, als der durch Abstammung wie durch sei nen Charakter geeignetste Fürst, die konstitutionelle Kröne von Mexico annehmen werde, bringt man noch damit die Thatsache in Verbindung, daß mexicaniscle Unterhändler nicht nur zwischen den intervenirenden Mächten zu - und abreisen, und selbst in Wien sich aushielten, so möchte eS fast den Anschein gewinnen, daß die von der »Donau Zei tung- als „vertraulich' bezelchneten. Verabredungen nahe an jene Gränze hinstreifen

keine wesentliche Veränderung ergeben. Die Aufregung im Süden hat sich nicht vermindert, und findet in den zahl reichen Guerillabanven einen nicht zu verkennenden Ausdruck. ToSkaua hat bei veu Nachwahlen für daS italienische Parlament eine bemerkenSwerthe Demonstration dadurch an Tag gelegt, saß eS ungeachtet ver Gegenanstrengungen der Regierung, Gegner der Annexion in die Kammer schickte. Rcichsraths-Berhaudlmigell. (Sitzung des Herrenhauses vom ti. Februar.) Präsident: Fürst Karl AuerSperg

XVt. »tiava 2 zu erzielen. Ein TringlichkeitSanlrag deS Graf Hartig nnlerstützt von 23 Mitgliedern gebt dahin, das h. Haus möge diesem Ansinnen des Abgeordnetenhauses beilreten und zu oiesem Behufe die politische Commission bis auf 18 Mitglieoer verstärke». Nachdem dieser Antrag mit der Mehrheit von 42 unter 64 Mitgliedern angenommen, wurde alsogleich zur Wahl der ll in oie Commission zu berufen den Mitglieder geschritten und wurden folgende Herren ge wählt : FZM. Thurn mit 43, Fürst Karl

Auersperg mir 43. Graf Kuefstein mit 43. Freiherr von RomaSka» mit 43. Graf Waldstein mit 41. Graf Hoyos mit 4l), Fürst- erzbischof Tarnoczy mit 39. Fürst Paar mit 38. Fürst bischof Wierry mit 36, Fürst Eoiloredo mit 34 und Ge neral der Kavallerie Graf Clam GallaS mit 3l> Stimmen. Als zweiter Gegenstand der Tagesordnung wurden die Anträge deS Grasen Leo Thun rücksichtlich der Kompetenz ver politischen Behörden zur Untersuchung und Bestrafung von Ueberlretungen zur Berathung vorgenommen. Freiherr

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 09.11.1897
Descrizione fisica: 4
. Er war ja auch aus der Hoamat und verstand die Mätzchen der Seinen. Ein gebieterischer Wink der gefürchteten Hand, und das blonde, schöne Alpenkind, das entschieden Gebärden zugänglicher war als Worten, kroch zrenmlich kleinlaut und sehr verschämt an der entsetzlichen Schürze zupfend, die breite, noch nie betretene Steintreppe hinauf. In seinem Arbeitszimmer trat ihr der Fürst entge gen. Sie küßte ihm die Hand mit einer eigenthüm lichen windschiefen Verneigung einer Höflichkeitsbezeigung aus der Dorfschule

,' declamirte sie eintönig im gezwunge nen, singenden Hochdeutsch der Schulkinder. Der Fürst sah überrascht auf. Ja, jetzt erinnerte er sich. Das war des alten Holzknechtes Tochter, das hüb scheste und dümmste Schulmädchen der Gegend, das nie einen Preis für seinen Fleiß und immer eine Bevorzu gung sür seine Schönheit bekommen hatte, das beim Aus sagen aller Gedichte stecken geblieben war und dem Jagd herrn oft halb verschämt, halb vertraulich einen packet- artig fest geschnürten Strauß aus dicht ineinander

ge stopften Gebirgsblumen mit steifem Arm wie eine Waffe präfentirt hatte. „Katharina Ampselwanger,' sagte Larin bedächtig. „Du bist ein bildsauberes Dirndl.' Das schiefe Herabziehen der Mundwinkel, das in diefeu Kreisen ein beifälliges Lächeln bedeutet, wurde auf dem Antlitz der also Anerkannten sichtbar und schien zu beweisen, daß sie diesen Ausspruch schon öfter gehört hatte. „Hast am End' gar auch schon einen Schatz?' fragte der Fürst scharf. . Sie kicherte, noch mit respectvoller Mäßigung

.' „Seit wann bist Du in meinem Dienst?' Nach langem und umständlichem Abzählen an den Fingerspitzen, bei welcher Gelegenheit der Fürst 'eine neue und überraschende Handhabung der Mathematik kennen lernte, stellte sich mühselig heraus, daß Kathi seit vier zehn Tagen im Schlöffe weilte und daß es'ihr sehr recht wär, wenn der Koch nöt wär und ' die Anderen^ Höh nisch: „Deanstboten! denn Deanstboten siend s do, nix besser«, mitsammt eähnarn schen Gwandln un eahnern Aufdrah'n! Nix, wie g'moane Deanstboten

, halt ja!' Es lag eine derbe, urwüchsige Philosophie, ein nicht ganz gutmüthiger, echt weiblicher Scharfsinn und ein prak tischer nüchterner Blick für das Leben in der halbwilden Bauerndirne. Ueberrafchend wirkten sie auf Larin. Der Fürst wandte keinen Blick von dem Mädchen, das allmählich seine Scheu verlor und ihn mit ruhiger Selbstgefälligkeit ansah. Seine tief und für immer er bitterte .Seele sprach das Schöne, das charakteristisch . Berechnende, Schroffe in ihrem Wesen mehr

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 27.11.1903
Descrizione fisica: 8
freiwillig, ein Stuben- mädchchen des Schlosses. Anch die Frau Emilios ist verschwunden. Der Prinz soll selbst gesagt ha ben. die Klerikalen seien an der Affäre schuld. — Von einer Persönlichkeit, welche die Familie Schön bnrg-Waldenburg seit Jahren genau kennt, wird folgendes mitgeteilt: Fürst Schönburg-Waldenbnrg entstammt einer streng evangelischen Familie und wurde später katholisch, wodurch zwischen ihm und seinem Vater eine Entfremdung entstand. Die Ehe zwischen dem Fürsten und der Prinzessin Marie

Alice von Bonrbon kam durch einen Vermittler zu stande. und es erregte damals großes Aufsehen, als der Fürst, der sich weigerte, dem Vermittler das bedungene Honorar zu bezahlen, in einen Prozeß verwickelt wurde, in den, er zur Zahlung von 20 000 Mark an den Vermittler verurteilt wurde. Nach der Schließung der Ehe wanderte das fürst liche Paar nach Oesterreich aus und kaufte von den, Grafen Egger das landtäfliche Stadlhof bei Ct. Veit in Körnten. Dort lebte das Paar fehr zurück gezogen. Der Fürst

befleißigte sich einer sehr reli giösen Lebensweise und trat wiederholt in katho lischen Vcreinsversamnilttngen und in katholischen Gescllenvereinen als Festredner auf. In der Ge sellschaft zeigte sich der Fürst sehr wenig. Das fürst liche Paar war von der Außenwelt beinahe ganz abgeschlossen. Aussehen erregte es, als in, Herbste vorigen Jahres die Fürstin plötzlich verreiste, un bekannt wohin. Der Fürst schränkte darauf feinen Haushalt auf das notwendigste ein und begab sich gleichfalls auf Reisen

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 27.09.1879
Descrizione fisica: 12
Zahl vertreten waren, versteht sich wohl von selbst. Punkt 9 Uhr SO M. fuhr der Eilzug in dem Bahnhofs ei». Graf An- drafsy war zuerst au BiSmarck herangetreten und reichte ihm die Hand, die der Fürst kräftig schüt telte; hierauf trat Prinz Reuß heran, dem der Fürst gleichfalls mit herzlicher Miene die Hand reichte. Kaum war der mir einem breiten dunk len Calabreserhut bedeckte Kopf des Fürsten sicht bar geworden, als auf dem Perron stürmische Hochrufe ertönten. Fürst BiSmarck entblößte daS Haupt

und schwenkte als Zeichen deS Dankes den Calabreser mehreremale gegen daS Publicum, unt-r welches sich jetzt auch die auSsteigenden Passagiere des EilzugS gemischt hatten. Graf Andrassy sagte mit einer Handbewegung gegen daS Publicum zu dem Fürsten: »Sehen Sie, wie man sich freut!' Fürst BiSmarck erwiderte mit einem diplomat ischen Lächeln voll Verbindlichkeit. Der Fürst wechselte dann mit einzelnen Mitgliedern deS deutschen Botschaftspersonals und mit Hauptmann Steininger von der kaiserlichen

Militärkanzlei einige freundliche Worte. Mittlerweise hatten auch Fürstin BiSmarck, welche von dem herzlichen Empfange sehr angenehm berührt schien, sowie GrafWilhelm BiSmarck den Salonwagen verlassen. AIS letzter Passagier sprang eine prächtige, große schwarzeDogge, wahrscheinlich der berühmte,ReichS- hund', heraus, der sich immer dicht beim Fürsten hielt. Noch am 21. d. M. AbendS, knapp nach seiner Ankunft, hielt Fürst BiSmarck mit dem Grafen Andrassy eine kurze Conferenz, und am andern Tage wurde

der deutsche Reichskanzler von dem Kaiser empfangen. Man weiß, daß Fürst BiSmarck einen entscheidenden Werth darauf legt, seine Auffassung deS gegenwärtigen Weltstandes dem Kaiser persönlich Darzulegen, und eS ist na türlich, daß aus dieser Thatsache allein schon auf die große Bedeutung geschlossen wird, welche der Besuch BiSmarck'S in Wien beansprucht. Eine Musterung der europäischen Presse ergibt denn auch, daS nirgends daS Gewicht der historischen That sache, als welche der Wiener Aufenthalt deS leit

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 15.08.1897
Descrizione fisica: 18
in der deut- schenSprache an den südösterreichischen Mittel schulen mehr einzuengen und das Tschechische obligat vorzutragen, da alle Aussicht vorhanden sei, daß die künftige Staats- und Parlaments sprache die tschechische sein werde. Wiener Blätter melden: Der Fürst von Montenegro wollte in Ragusa einen Grund kaufen, die Verhandlungen zerschlugen sich aber angeblich in Folge von Einflußnahme der österreichischenRegierung. Bei Verfolgung einer Falschmünzer bande fiel der Polizei in Bukarest

Ferdinand in eine pein liche Lage zu bringen. Wie dem auch sei, eine lange Verschleppung der Affaire ist nun wohl aus geschlossen. Das Entweder-Oder ist gestellt, und man wird sich in Sophia binnen kürzester Zeit entscheiden müssen. Man muß wohl annehmen, daß Fürst Ferdinand die Provokation seines Ministers billigt, sonst hätte er längst Ge legenheit genonn^'s, i^::k eine Nevokation anzu befehlen. Was der Kobnr-i-'r a'-cc mit seiner Haltung gegenüber OesterrcichUngarn im Schilde sührt

, ist nicht zu verstehen. Doch ist dieses Vorgehen des Fürsten Fer dinand nicht das einzige Unklare; vergebens be schäftigen sich die politischen Kreise auch mit der Beantwortung der Frage, was dessen Reise an den Hof nach Konstantinopel bezwecke. Am 12. ds. abends hat der Fürst Konstantinopel wieder ver lassen. nachdem er tagsvorher zweimal eine längere Unterredung mit dem Sultan hatte, welch letzter auch Ministerpräsident Stoilow bei wohnte. Fürst Ferdinand hat in der Abschieds audienz dem Sultan das Kollier in Bril

lanten zum Alexanderorden überreicht und dem Großvezier Rifat Pascha den Großkordon des Alexanderordens mit Brillanten verliehen. Der Sultan machte dem Fürsten Ferdinand einen kost baren Ring, sowie Uhr und Kette zum Geschenk. Stoilow, Kriegsminister Iwanow und der bul garische diplomatische Agent Martow erhielten Ordensauszeichnungen. Das Telegraphenbureau in Konstantinopel, auf dessen widersprechende Meldungen allerdings nicht viel zu geben ist, erklärt die Gerüchte, Fürst Ferdinand sei

in politischen Angelegen heiten nach Konstantinopel gekommen, für f a lf ch. Fürst Ferdinand habe schon in Rom den Wunsch geäußert, dem Sultan seine Ergebenheit auszu drücken; es sei nicht zu verwundern, daß Persönlichkeiten, die unter ottomanischer Suzeränetät stehen, zeitweise Konstantinopel besuchen, wie Fürst Ferdinand, welcher komme, um über Bulgarien und das Vilajet Ostrumelien Bericht zu erstatten. Wie man dem „Berl. Tagebl.' meldet, ist in der Dienstagsitzung der Botschafter in Konstanti nopel

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