umfaßt und kaum 9000 Einwoh ner zählt, erlebt derzeit heftige Kämpfe. Auch die 9000 Liechtensteiner wollen nicht in Frieden miteinander le ben, sie. streiten und zanken sich beinahe noch heftiger Us die Menschen an anderen Orten. And da gibt es • M Leute, die an den ewigen Frieden und an den Pölkerbunb glauben! Es ist eine alte Erfahrung, daß das R-M tuen lange. nicht so einfach ist, als vwl: Leut sich vmstellen. Das hat auch der Fürst von Liechten stein in diesen Tagen wieder erfahren, obwohl
Fürst hat für Liechtenstein überaus viel ge tan. /Wenn die Liechtensteiner ihn nicht hätten, wenn er seinen Antertanen nicht immer wieder helfend bei gesprungen wäre, würde man in Liechtenstein wahr scheinlich keine so schönen Straßen, keine so schmucken Kirchen, keine solche Wohlhabenheit finden. Oder, wenn diese Dinge trotzdem vorhanden wären, würde das Land wie andere Länder verschuldet sein. Während des Krie ges war das Ländchen glücklich daran, weil es, wie die nahe Schweiz, neutral blieb
gemeinsam hatte, ging Liechtenstein nach dem unglücklichen Ausgange des Weltkrieges ohne lange Aeberlegung daran, dieses Ver hältnis zu Oesterreich zu lösen. Das hat zum Teil für Liechtenstein unangenehme Folgen gezeitigt. Alles will plötzlich Franken haben, obwohl zwar große Mengen Kronen, aber auch sehr wenig Franken vorhanden find. Der Fürst hat dem Ländchen mit einem größeren Fran kendarlehen ausgeholfen. Das haben sich die Liech tensteiner ohne weiteres gerne gefallen lassen. D?r Fürst darf
jede Gelegenheit benützen, um zu zahlen, wenn er aber seine Rechte als Fürst geltend Macht und einen Landesverweser ernennt, der nicht allen paßt. Vaters, stieß den Hansl voran und verschwand in den Ulmen. „Gandalloschtia!" Wie ein Mastbaum in die Höh ge reckt, ballte der Talschuster, nach einer steinstarren Weile von Schweigen und Nachschauen, die Faust gegen Him mel : „Walscher Truthahn! Verdammter!" , „Er kann nix dafür!" näselte auf dem Baumstrunk der Meinrat — es schwieg so verdächtig im Walde drüben
, sie stehen ungefähr aiif dem Boden der christ lichsozialen Partei in Oesterreich oder des Zentrums in Deutschland: beide halten sich angeblich an die Lo sung: „Für Gott, Fürst und Vaterland". In der Landesverweserfrage aber gehen die Ansichten der bei den Parteien vollständig auseinander. Der jetzige Landesverweser Prinz Karl von Liechten stein will einen Arlaub antreten; er soll durch einen Mann vertreten werden; der die liechtensteinischen Ver hältnisse kennt und dem Lande behilflich ist, den An schluß