in der deut- schenSprache an den südösterreichischen Mittel schulen mehr einzuengen und das Tschechische obligat vorzutragen, da alle Aussicht vorhanden sei, daß die künftige Staats- und Parlaments sprache die tschechische sein werde. Wiener Blätter melden: Der Fürst von Montenegro wollte in Ragusa einen Grund kaufen, die Verhandlungen zerschlugen sich aber angeblich in Folge von Einflußnahme der österreichischenRegierung. Bei Verfolgung einer Falschmünzer bande fiel der Polizei in Bukarest
Ferdinand in eine pein liche Lage zu bringen. Wie dem auch sei, eine lange Verschleppung der Affaire ist nun wohl aus geschlossen. Das Entweder-Oder ist gestellt, und man wird sich in Sophia binnen kürzester Zeit entscheiden müssen. Man muß wohl annehmen, daß Fürst Ferdinand die Provokation seines Ministers billigt, sonst hätte er längst Ge legenheit genonn^'s, i^::k eine Nevokation anzu befehlen. Was der Kobnr-i-'r a'-cc mit seiner Haltung gegenüber OesterrcichUngarn im Schilde sührt
, ist nicht zu verstehen. Doch ist dieses Vorgehen des Fürsten Fer dinand nicht das einzige Unklare; vergebens be schäftigen sich die politischen Kreise auch mit der Beantwortung der Frage, was dessen Reise an den Hof nach Konstantinopel bezwecke. Am 12. ds. abends hat der Fürst Konstantinopel wieder ver lassen. nachdem er tagsvorher zweimal eine längere Unterredung mit dem Sultan hatte, welch letzter auch Ministerpräsident Stoilow bei wohnte. Fürst Ferdinand hat in der Abschieds audienz dem Sultan das Kollier in Bril
lanten zum Alexanderorden überreicht und dem Großvezier Rifat Pascha den Großkordon des Alexanderordens mit Brillanten verliehen. Der Sultan machte dem Fürsten Ferdinand einen kost baren Ring, sowie Uhr und Kette zum Geschenk. Stoilow, Kriegsminister Iwanow und der bul garische diplomatische Agent Martow erhielten Ordensauszeichnungen. Das Telegraphenbureau in Konstantinopel, auf dessen widersprechende Meldungen allerdings nicht viel zu geben ist, erklärt die Gerüchte, Fürst Ferdinand sei
in politischen Angelegen heiten nach Konstantinopel gekommen, für f a lf ch. Fürst Ferdinand habe schon in Rom den Wunsch geäußert, dem Sultan seine Ergebenheit auszu drücken; es sei nicht zu verwundern, daß Persönlichkeiten, die unter ottomanischer Suzeränetät stehen, zeitweise Konstantinopel besuchen, wie Fürst Ferdinand, welcher komme, um über Bulgarien und das Vilajet Ostrumelien Bericht zu erstatten. Wie man dem „Berl. Tagebl.' meldet, ist in der Dienstagsitzung der Botschafter in Konstanti nopel