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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 6
Data: 08.02.1923
Descrizione fisica: 6
zwischen ihnen geherrscht, wiederherge stellt wäre. Vorläufig schien Eug.n jedoch ^cht geneigt zu sein, irgend jemanden mit seinem Vertrauen zu beehren. Der junge Prinz war dem Reiche des Todes entflohen, doch einige seiner schwarzen Schatten haste ten ihm noch an, und er konnte sich offenbar »>cht von ihnen befreien. .Mir fällt jetzt übrigens ein,' sagte Eugen Mötzlich, .ich glaube, ich muß wohl diese Racksoles irgendwie belohnen. Ich bin ihnen wirtlich dankbar. Was meinst du dazu?' ..Aber lieber Eugen!' rief Aribert

. „Weißt du denn nicht, daß Theodor Racksole unser ganzes Land von einem Ende zum anderen auskaufen könnte, ohne daran zum Bettler zu werden?' „Was soll ich dann tun?' „Nichts, außer deinem Dank. Alles andere wäre eine Beleidigung. Theodor Racksole ist doch kein gewöhnlicher Hotelier.' „Kann ich aber der Kleinen nicht ein Arm band schenken?' — Prinz Eugen brach in ein krampfhaftes Lachen aus. ' „Nein,' sagte Ariden und sah ihn sest an. „Warum hast du sie damals in der Nacht geküßt?' fragte Eugen

ich, wie du sie küßtest. Oh, Onkel Aribert!' „Um Gottes willen, Eugen, hör mich an! Ich liebe Nella und wecke sie Herraten.' „Du!' — Es entstand eine lange Pause, dann lachte Eugen wieder. — „Ach, im An fang reden alle so. Ich selbst tat es ebenso, teu rer Onkel. Das klingt hübsch und bedeutet gar nichts.' „In diesem Falle bedeutet es alles. Eugen.' entgegnete Aribert ruhig. —. Ein MZvtbrie» bringen. Im Allgemeinen werden die in Vor schlag gebrachten Zlerschpreife un Verhältnisse zu Bozen als zu hoch angesehen

. Eine große Anzahl kam in den letzten ren entschlossener Festigkeit in Ariberts Stim me machte Eugen ernster. ..Du kannst sie nicht heiraten,' sagte er. „wÄl du die Einwilligung zur morganitischen Ehe nicht bekommen wirst.' „Das hat mit meinre Angelegenheit gar lüchts ,zu tun, da ich all meinen Rechten ent sagen und ein einfacher Mann werden will.' „In welchem Falle du kein eigenes Vermö gen haben wirst.' „Ab'r mein.' Frau wird ein Vermögen ha ben. Da ihr die Opser, die ich unserer Verbin dung wegen

bringen muß. bekannt sein wer den, wird sie nicht einen Augenblick zögern, das Geld in meine Hände zu legen, um mit mir in Gütergemeinschaft zu leben.' sagte Aribert kühl. „Du wirst entschieden sehr reich sein,' mein te Eugen dachte an Theodor Racksoles Reichtum. Dann fuhr er fort: „Wer hast du auch daran gedacht' — seine sanften Augen glühten wie im Irrsinn — „hast du auch da ran gedacht, daß ich ledjg bin und jeden Au genblick sterben kann, und daß der Thron dann auf dich übergeht, Aribert, «ruf

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 18.01.1928
Descrizione fisica: 6
werden, und vielleicht »ir nachforschen! Um Gotteswillen, fliehen Sie! Vollen Sie aber bleiben, nun wohl, so bleiben oir beide. Denn ich, bei Gott lind allen Heiligen N's geschworen, ich bleibe!' Eugen atmet schwer auf und neigt sein Haupt, ils senke eine schwere Last sich auf dasselbe nie- er. „Nun wohl denn', seufzt er. „Ich gehe'. Antonio stößt einen Schrei aus und springt von seinen Knieen empor. „Ich danke Euch, Herr, ick werde Euch im Tode noch segnen für dieses Wort! Die Maske vor, den Mantel fest umgebogen

. Gott hat gewollt, daß Ihr meine Gestalt habt. Der Pförtner wird Euch arglos flehen lassen. Eilt, eilt! Nun hört noch die Pa role: „Einer für zwei!' Er wird Euch passieren lassen. Ihr findet die Gondel und Ihr rudert fort. An der nächsten Ecke erwartet man Euch! Cure Freunde sich benachrichtigt. Die Marchesa weiß, daß Ihr diese Nacht noch abreist. Die Grä fin Canossa hat sie benachrichtigt. Fort, Herr, fort!' „Antonio', sagt Eugen tiefbewegt, „ich danke Dir mein Leben, und ich schwöre Dir, an mei

nen größten und schönsten Tagen werde Ich Dei ner gedenken und Dich segnen'. „Herr, betet für mich', murmelte Antonio, lind seine von Tränen umdüsterten Augen hef ten sich mit einem Ausdruck unendliche? Liebe auf Eugen. Cuaen hebt seine Hand empor und legt sie auf Antonios Schulter. „Ich segne Dich, Antonio, icy werde für Dich beten. Devi Vater hat Dein Ge- ficht gezeichnet mit seinem Dolch! Ich lösche das Zeichen des Verbrechens aus mit diesem Kuß!' Er neigt sich unb küßt die Stirn Antonios

, aus dessen Brust ein Schrei des Entzückens her vorquillt. Aber er faßt sich zusammen. Er drängt den Prinzen nach der Tür! Er schiebt ihn hinaus und drückt die Tür in die Mauer und sinkt neben dieser Tür auf seine Kniee nieder und hebt die Arm« hoch empor. „Herr, mein Gott, vergib mir mein Verbrechen um meiner Bnße willen!' Eugen hat glücklich alle Treppen und Kor-ci- dorè passiert; der Pförtner neben der Ausamvts» tur hat mürrisA wieder nach der Parole gefragt, und Eugen hat sie gegeben. Die Tür

hat sich aufgetan, und das Leben hat ihn wieder! Da ist die kleine Gondel. Cr springt hinein und löst sie ab! Er schwingt das Ruder, als wäre es ein Schwert. Hinein nun wieder, hinein in den Kampf des Lebens! Die Gondel fliegt über das Wasser hin! Jetzt ist die Ecke des Kanals erreicht, wo er einmün det in den Canalazzo. Da liegt eine andere Gon del, und eine hohe Gestalt steht oben auf der Spitze, und eine liebe Stimme ruft: „Eugen!' „Max Emanuel, hier bin ich!' Eugen springt in die Gondel hinüber

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 09.07.1927
Descrizione fisica: 6
, der auch Vizepräsident der chef hat diesbezüglich folgende Depesche an alle Reichsvereinipung der munizipalisierten Genos- Präfekten gerichtet: prm? ILuZen von 8avo^en Historischer Roman von L. Mühlbacb- (17. Fortsetzung) Eugen wandte sich mit einer stolzen Kopf- bewegung dem Offizier zu. „Mein Herr', sagte er, „da es Ihnen mitleidigen Herzen beliebt hat, jenen Kerl ungestraft fortgehen zu lassen, so haben Sie Sorge zu tragen, daß ein anderer die Aufsicht über diese Menschen hier über nehme, welche das Steinpflaster

und Scharwache seien die Mit schuldigen dieser Emeute geivesen', rief Eugen lächelnd. „Sie sind so überaus zuvorkommend den Frevel wieder gut zu machen! Nun einerlei. Leben Sie wohl, mein Herr, und mögen wir uns nie wieder in dieser Weise begegnen!' Er wandte sich mit einem leichten Kopfnicken um, und kehrte, gefolgt von Latour und Dar- mont, durch die Seitenpforte wieder in den Pa last zurück. Die Diener mit den geladenen Ge wehren standen noch in den Fensterbrüstungen, als Eugen wieder in die Halle trat

, und an dem offenen Mittelfenster befand sich die Gräfin, die mit einein stolzen glücklichen Lächeln ihn will kommen hieß. Eugen verabschiedete die Diener, hieß sie die Gewehre wieder in sein Kabinett trogen, und sich an ihre gewohnten Beschäftigungen begeben. Dann verneigte er sich tief vor seiner Mutter, àlZerstarà, sur alle mir ziugelcommonen Leilesclskunägebunxen anlsvlick cles Ablebens meiner liebsten Oemsklin persünlick ?u äsnlcen, sprecko ick auk clicsem meinen kerslicksten Oanlc sus. Zesonclers äsnlce ick

, und niemals haben sie mich getäuscht. Ich ver künde Dir eine große Zukunft, mein Sohn, eine Zukunft von Glanz, Ehre und Ruhm. Du wirft den Namen Deines Hauses, und den Für- stentitel, den Du trägst, verklären, und ihn mit einer unvergänglichen Glorie umkränzen! Gehe hin, mein Sohn, und erfülle Deine Bestim mung!' Eugen, strahlend vor Begeisterung, mit hoch geröteten Wangen, mit flammenden Blicken^ Eugen, welcher in diesem Moment schön war von dem Enthusiasmus, der seine Seele durch glühte, Eugen stürzte

sich auf die dargereichte Hand seiner Mutter, und bedeckte sie mit glü henden Küssen. „Du hast mir also meine sündhafte Frage von heute morgen vergeben?' fragte er. „Du zürnst mir nicht mehr?' „Ich zürne Dir nicht mehr, Eugen. Ich habe Dir Deine Frage vergeben in jenem Moment, als Du den Pöbel zwangst, mir seine Huldigung darzubringen. Ach, es war ein glücklicher Mo ment in dem Leben Deiner Mutter, und sie wird ihn nie vergessen. Eugen, ich habe Dich im mer geliebt als meinen Sohn, aber von heute an achte

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Pagina 2 di 6
Data: 12.08.1927
Descrizione fisica: 6
zur rüstigen Arbeit schöpft, bei welcher der menschliche Geist, wie sonst nirgends, Ruhe lind Genugtuung findet'. prm? TuZen von Savoyen Historischer Roman von L. M Uhlbach (4L. For«scglmz> „Rühre Dich nicht von der Stelle, elender Schuft', rief Eugen, indem er jetzt mit seiner nervigen Faust die Brust des anderen packte und ihn zurückstieß in die Kutsche, sodaß er nur init dem Oberkörper aus derselben hervor ragte. „Du hast Dich aus Feigheit und Erbärm lichkeit vor den Schlägen der Lakaien

in diese Kutsche eines Edelmannes geflüchtet. Möge der Herr von Louvois, dem sie gehört, Dich später dafür strafen, aber zuerst sollst Du von mir ge züchtigt werden'. „Wagen Sie es', knirschte der andere zwi schen den zusammengepreßten Zähnen hervor, aber so leise, daß nur Eugen es verstand, „wa gen Sie es, mich zu beschimpfen, und Sie sind ein Kind des Todes. Mein Valer wird mich rächen'. „Aber zuvor werde ich meine Mutter rä chen', rief Eugen, indem er die mit der Peitsche bewaffnete Rechte erhob. „Eugen

', rief der Herzog von Bouillon zu ihm empor, „Eugen, Du bist im Irrtum. Das ist kein Fremder, der sich in die Kutsche ein gedrängt, es ist der Herr Barbesieux van Lou vois selber'. „Nein', rief Eugen, dessen linker Arm im mer noch den Gegner gepackt hatte und ihn in die àtsche wie in eine ossene Falle nieder drückte. „Nein, das ist nicht der Herr von Lou vois, sondern ist ein Mensch, der Emeuten und Aufruhr stiftet. Er war es, der vor fünf Tagen den Pöbel aegen meine !t,tutter hetzte, der das Volk

die Lakaien, „er war es, der die Leute kommandierte'. „Er war es, dem der Ossizier von der Schar wache die Freiheit gab', fuhr Eugen mit seiner daß. wenn ich ihm jemals wieder begegnete, ich ihn damals gehen ließ, schwur ich ihm feierlich, daß wenn ich ihm jemals wieder begegnete, ich ihn züchtigen würde, wie man einen Schurken züchtigt, daß ich meine Hetzpeitsche auf seinem Rücken würde tanzen lassen. Uà setzt halte ich meinen Schwur. Du bist ein Schurke, denn Du hast eine Frau angegriffen, nimm

, und bleich vor Entsetze» zu dem jun gen Mann emporschauten, dessen Antlitz wie von einem überirdischen Feuer leuchtete, und der strahlend und flammend in Mut anzuschauen war wie der Ritter Georg, welcher den Drachen bezwingt. „Und nun', rief Eugen, indem er die Peitsche weit von sich warf, „nun mögest Du gehen, wo hin Du willskl Ich habe meinen Schwur gehal ten! Ich habe meine Mutter gerächU' Und ohne seinen Feind noch eines Blickes zu würdigen, sprang Eugen von der Kutsche nie der, und schritt

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 09.08.1927
Descrizione fisica: 6
von ihrer Cortege den Gerichls- 5aal verlassend. III. Die Rache Eugen hatte der Herzogin von Bouillon nicht den Arm geboten, als sie den Gerichtssaal ver ließ. er hatte vielmehr diesen Ehrendienst dem Schwager Mariannens, dem jungen Herzog d'Albret, überlassen. Er selber hatte mit eif riger Hast sich durch das Gedränge hindurch ge arbeitet zu den beiden jungen Männern hin, welche Arm in Arm dicht hinter dem herzog lichen Paar dahin schritten. Sie begrüßten ihn mit einem freundlichen Kopfnicken

als ihren vielgeliebten kleinen Cousin, und lobten den Mut und die Geistes gegenwart, mit welcher er den Fauteuil von dem Richtertisch ihrer Tante hingeschoben hà. „Meine lieben Cousins, die Prinzen von Conti, belieben mit mir zu scherzen', sagte Eugen achselzuckend. „Wenn ich dereinst statt ei ins Lebiàbles irgend einen Königsthron auf eine andere Stelle geschoben habe, dann werde ich gern Euer Lob annehmen, meine Freunde'. „Und hegt unser lieber kleiner Cousin so ehr geizige Gedanken?' fragte Prinz Louis Conti

ster werden will?' fragte Eugen achselzuckend. „Zuerst Dein Rock', erwiderte Prinz Conti, „dann der Wille Deiner Familie, und endlich der Befehl des Königs'. „Aber von meinem Willen sagt Ihr nichts', rief Eugen lebhaft. „Nun, wir sprechen davon ein ander Mal. Jetzt möchte ich an meine lieben Cousins eine Bitte richten'. „Sie ist im Voraus schon gewährt', riefen die beiden Prinzen zu gleicher Zeit. „Ich danke Euch, meine Cousins. Meme Bitte ist diese, daß es Eucl, gefallen möge

, mit mir in meiner Equipage oie Spazierfahrt nach der Prex aus Merks zu machen'. „Sehr gern. Und das ist alles, was Du wünschest?' «Beinah alles', erwiderte Eugen kachelnd, „wenigstens das Einzige, was ich Euch bitten wollte, für mich zu tun, denn das bischen, .was noch weiter nötig ist, muß ich doch selbst voll bringen'. „Ah, es bleibt also sonst noch ein Bischen zu tun übrig. Darf man fragen, was das ist?' „Ihr werdet es sehen, und das ist eben alles, was ich wünsche. Aber hier ist mein Wagen, wenn es Euch gefällig

ist, einzusteigen'. Konrad, der Kammerdiener Eugens, stand neben dem Wagenschlag, und während die Prinzen Conti in die Kutsche stiegen, über reichte er dem Prinzen Eugen etwas, das er bis dahin sorgsam unter seinem Mantel ver borgen gehalten. Eugen nahm dieses Etwas, und dankte Kon rad mit einem freundlichen Kopfnicken. „Ist alles bereit?' fragte er. „Zu Befohl, Ew. Gnaden. Der alte Philipp hat seine Instruktionen, er ist außer sich vor Freuden, und die Lakaien sind wie eine un geduldige Meute, die gar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 09.02.1923
Descrizione fisica: 8
. (33. Fortsetzung.) .Run, vor allen Dingen möchte ich dir sa- pn. daß du mit dem ehrenwerten Mr. Samp- sm Lcvi kein Glück haben wirst.' .Meinst du?' fragt« Eugen obenhin. „Wo her weißt du. was ich mit ihm zu tun habe?' .Es genügt, daß ich es weiß. Es wird dir nicht gelingen, diese Million von ihm zu be kommen.' Eugen riß die Augen aus. unterdrückte je doch seine Erreglmg. — „Wer hat geplau dert?' fragte er. „Was für eine Million?' — 6eim Augen irrten unruhig im Zimmer her- — „Ah/ er dann mit erzwungenem Scheit

, „jetzt verstehe ich! Ich habe im Deli- gesprochen. Darum darfst du dich aber nicht kümmern. Aribert. Wenn man im Fie ber ist. kommen, einem die abenteuerlichsten imd absonderlichsten Gedanken.' .Du hast im Delirium nie über deine eige nen Angelegenheiten geredet,' erwiderte Ari bert. .Ich wußte schon von dieser beabsichtig ten Anleihe, bevor ich dich in Ostende stih.' .Wer hat es dir gesagt?' Eugen wurde Zornig. »Du gibst also zu, daß du eme Anleihe zu Mchen beabsichtigst?' Hch gebe gar nichts zu. Wer

hat es dir ge sagt?' „Theodor Racksole, der Millionär. Diese Gewmenschen haben keine Geheimnisse oor- emcmder. Sie bilden eine Clique, eine vie! ab geschlossenere Clique, als wir in unseren Krei sen, Eugen, und eine viel mächtigere. Sie re den, und während sie reden, beherrschen sie die Welt. Diese Millionäre sind orgemlich die wahren Herrscher. Stelle dir meine Scham und mein Entsetzen vor, als ich entdeckte, daß Rack sole mehr über deine Angelegenheiten zu er zählen wußte, als mir selbst bekannt

war. Glücklicherweise ist er ein guter Kerl, dem man vertrauen kann; wäre dies nicht der Fall, ich weiß nicht, was ich getan hätte, als ich ent deckte, daß deine geheimsten Angelegenheiten in semer Hand seien. Eugen, sei ehrlich! Wozu brauchst du diese Million? Ist es wirklich wahr, daß du so arg verschuldet bist?' »Nun, und wenn ich eine Million Pfund Schulden habe?' fragte Eugen mit schlecht gespielter Keckheit. „Oh nichts, lieber Eugen, gar nichts Es ist nur ein nettes Sümmchen, das du da im Lau fe von zehn

eintauschen. Sie ist ein gutes, edles Ge schöpf. und ich liebe sie wie einen Engel.' „Und doch willst du sie betrügen. Ich denke an deine Schulden, Eugen.' „Nein, sie nichi, nur ihre Eltern. Es sind ihnen verschiedene Gerüchte zu Ohren gekom men. die ich nur dann zunichte machen kann, wenn es mir möglich ist, mich als schuldenfrei auszuweisen.' „Ich bin froh, daß du ossen mit mir gespro chen hast, Eugen, aber ich will auch ehrlich ge gen dich sein. Du wirst die Prinzessin Anna nie heiraten.' „Warum

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 27.11.1927
Descrizione fisica: 8
des Ufers entlang und warf den Mit gerissenen mit lauten Rufen ein Seil zu. Doch es war nutzlos. Dreimal tauchten die Unglück- f>rm2 LuZen von Lavo^en - Historischer Nomon von L. Müb'bocb- ttlS. Foriselzuiig» Aber auch dieser sein treuer Diener war jetzt nicht bei ihm. Eugen hatte ihn nach Torino ge sandt, um dem Herzog von Savoyen, Biktor Amadeus, persönlich Briefe des Prinzen zu überbringen, und mündlich dem Herzog zu sa gen, was Eugen, sich scheute, dem Papiere an zuvertrauen. Denn jetzt war Konrad

nicht mehr der Kammerdiener des Prinzen, sondern seine Treue und Anhänglichkeit, seine Fähigkeiten und sein guter Köpf hatten ihn zu einem hö heren Rang erhoben. Er war jetzt der Sekretär und Vertrauensmann des Prinzen geworden, der alle Geld- und Privatgeschäfte des Prin zen zu besorgen hatte. Als Vertrauensinann hatte ihn Eugen an seinem Vetter von Savoyen abgesendet, und'das einsame, düstere Hotel er schien ihm jetzt noch einsamer und melancholi scher, seit sein treuer Konrad nicht neben

hatten dem treuen Diener das schmerzvoll süße Geheimnis seines Herrn verraten. Konrad hatte in jenen Kämpfen mit Barbesieux eine Rolle gespielt, und er teilte den Haß seines Herrn gegen den übermütigen Minister, welcher die Gräfin von Soissons so tief gekrän.kt und beleidigt hatte, und von dem er wohl ahnen mochte, daß er auch das Unglück des Prinzen verschuldet hatte. Eugen war allein in seinem Kabinett. Er hatte sich den ganz»n Vormittag mit mathema tischen Studien beschäftigt und die Feldzüge Julius Cäfars

, die Brust geschmückt mit den höchsten Orden, hereintrat. Einen Moment blieb der junge Mann an der Türe stehen, und seine gro ßen, blitzenden Augen hefteten sich mit einem lächelnden Ausdruck auf Eugen hin, der ihm den Rücken zugewandt hatte, und über das Papier geneigt, fortfuhr, emsig zu zeichnen. Dann, leise auf seinen Zehen, schritt der junge Mann über den Teppich hin, und schaute dem Prinzen über die Schulter. „Jetzt hoffte ich Sie, zu ertappen', rief er la chend

in sein Haus, verbiet? den Die nern mich anzumelden, trete in das Allerhei- ligste, und sehe, wie mein Eugen an seinem Schreibtisch sitzt, und so eifrig beschäftigt ist, daß er mein Komemn gar nicht hört. Da klopft mir das Herz vor Freuden, und ich. denke, daß die Göttin Beuus endlich fein unempfindliches Herz gerührt hat, und daß er'mit'vev'wichtig sten, heiligsten und schwersten Arbeit beschäftigt ist, daß er einen Liebesbrief schreibt/ ich schlei che mich also vorsichtig näher, um die Uèbèr- schrift

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 07.07.1927
Descrizione fisica: 6
^en Historischer Roman von L. Mühlbacb- (15. Fortsetzung) Eugen schritt rasch vorwärts, um die Ecke des Palastes l>erunl nach der Frontseite hin. Aber bevor er um dieselbe herumbog, wandte er sich noch einmal seinen Begleitern zu. „Packt ihn recht tüchtig', sagte er, „aber hütet Euch wohl, ihn an seinen rechten Arm zu fassen, vermeidet es vielmehr, denselben zu be rühren, denn ich glaube, er ist verwundet'. Und Eugen wandte sich hastig ab, denn er sah etwas wie ein spöttisches Lächeln um La tours Lippen zucken

, und die Nöte der Scham stieg ihm in die Wangen. „Ich irrte mich', dachte Latour, wahrend er hinter Eligen herschritt. „Er paßt nicht ein mal zum Priester, denn er ist nicht einmal bos haft und rachsüchtig. Er hätte eine Frau werden müssen, denn er ist tugendhaft, mitleidig und gutmütig wie eine Frau'. Sie hatten jetzt das verschlossene Gittertor erreicht, und Eugen grüßte mit einem leichten und stolzen Neigen seines Kopfes den Offizier der Scharwache, der vor ihm salutierte. „Sie sind sehr spät gekommen

, mein Herr Leutnant', sagte Eugen achselzuckend. „Wären Sie sofort auf die Requisition unseres Haus hofmeisters gekommen, so hätten mir n.cht nö tig gehabt, zur Selbsthilfe unsere Zujlucht zu nehmen, und das Blut von zehn bis zwölf ar men Teufeln wäre in ihren Adern geblieben. „Es ist also Blut geflossen?' fragte der Ol- fizier. „Ah, Sie meinen doch nicht, daß man diesen Pöbel mit guten Worten und zarten Schmei cheleien zur Ruhe bringen sollte? Ja, es ist Blut geflossen

sich, dem Befehl zu ge-. horchen, und Eugen schob jetzt langsam und be dächtig den großen Schlüssel in das Schloß, und ließ ihn knarrend sich in demselben drehen. Der gecingstete schweigsame Pöbel begrüßt« diesen willkommenen Laut mit einem Gemur mel des Beifalls und drängt«-sich in atemloser Hast näher zusammen dem Ausgange zu. Jetzt öffnet« sich das Tor, jetzt flog es von der nachrückenden und drängenden Menge be stürmt, rasch von einander, und ein Schwall von Menschen drängte und stürzte hinaus. Aber trotz

des Gewühls und des Gedränges hatte Eugen doch den hochgewachsenen Anführer des Pöbels im Auge schalten, obwohl derselbe den Hut seines Begleiters genommen, und ihn tief in seine Stirn gedrückt hatte. „Haltet ihn! Packt ihn!' rief Eugen mit lau ter Stimme, indem er seine Hand aus die Schulter dieses Menschen legte. Sofort hatten ihn die nervigen Arme- der beiden Dealeiter des Prinzen gefaßt: aber sie mußten wohl dabei den Befehl Eugens vergessen, und den Men schen an seinem verwundeten Arm gepackt

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Pagina 2 di 6
Data: 06.07.1927
Descrizione fisica: 6
, Francois. Gib mir Deinen Arm und mache, daß wir uns durch die Menge hindurchdrängen nach dem Tor, damit wir zuerst hinaus kommen'. „Nun', rief Eugen hinab, „Ihr habt erst einmal gerufen! Gereut es Euch, und wollt Ihr. daß der Kampf aufs neue beginne?' „Es lebe die edle Gräfin von Svissons! schrie und brüllte die Menge. „Vivat hoch!' Und zum drittenmal: „Es lebe die edle Gräfin von Soissons!' „Mein Sohn, ich danke Dir', sagte Olympia mit einem stolzen Lächeln. ..Du hast mich auf eine sehr pikante Weise

an Louvois gerächt. Ganz Paris wird lachen über die drollige Wen dung dieser Erneute.' Eugen antwortete nicht. Seine Augen hatten jede Bewegung dieses Menschen verfolgt, den die Gräfin als den Sohn Louvois bezeichnet hatte, und er begriff sehr wohl, weshalb der selbe jetzt so eilte, sich durch die Menge hindurch zu drängen. „Er will zu den ersten gehören, welche das Tor passieren', murmelte Eugen. «Er hofft, unerkannt hinaus zu kommen. Ich habe aber Luft, ihm ein paar Abschiedsworte zu sagen

des Gitters gehabt', sagte Eugen zu seiner Mutter. „Sic haben ihn benachrichtigt, daß seine Sache hier schlimm'stände, und er hat sich daher beeilt, zum Schutz des Pöbels die Scharwache zu senden, die wir vergeblich zu unserem Schutz requiriert haben'. Der Anführer der Scharwache war zu dem Gitter herangeriliten, und hatte versucht, das Gittertor zu öffnen, das indessen von seinem kräftigen Schütteln unbewegt blieb. „Was bedeutet dies?' .schrie der Offizier. „Warum sind die Tore geschlossen

? Was will das VcM da im Hof?' „Mein Herr', rief Eugen hinab. „Schauen Sie die zertrümmerten Fensterscheiben und die zerschlagenen Mauern des Palastes an, und Sie werden wissen, was das Volk hier im Hof gewollt hat. Ich habe die Tore hinter ihm ge schlossen und die Mäuse eingefangen. Aber wir haben einen Vergleich geschlossen, und jetzt, da man mir Genugtuung gegeben, habe ich den Leuten sreien Abzug versprochen. Ich bitte also um Padon für diese armen Kerls, die man auf geregt hat, und die nicht wußten

der strafenden Gerech tigkeit entziehen?' „Du glaubst also, daß derselbe sich gegen diese Leute erhoben hätte?' fragt« Eugen mit einem feinen Lächeln. „Ich ergM die Initiative um »ins. eins Beschämung zu ersparen.. Die Schar-. wache ist offenbar hierher gesandt, um den Pö bel zu beschützen, und wir würden, wenn wir Bestrafung der Schuldigen beansprucht«!,, wahr scheinlich sehen müssen, wie man sie entschlüpfen ließe. Es war daher besser, dem auszuweichen und sich keiner Demütigung auszusetzen

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Pagina 2 di 6
Data: 06.01.1928
Descrizione fisica: 6
die Maske ab, damit ich Dein Ant litz sehen kann, und dann wiederhole mir Dei nen Schwur'. Antonio zog die schwarze Maske fort und ließ Eugen sein bleiches in seltsamer Erregung zuckendes Angesicht sehen. „Lege Deinen Finger auf die Narbe, >as Ehrenzeichen Deiner Tapferkeit', sagte Eugen, und wenn Du dann Deinen Schwur wieder holen kannst, will ich Dir glauben, daß Du die Wahrheit sagst'. Antonio hob die linke Hand empor und legte die beiden ersten Finger derselben an die Narbe auf seiner Stirn

, ihm seine Hand darreichend, „und möge der Himmel ge ben, daß Du bald mir zurückkehrst'. Antonio hatte kaum das Zimmer verlassen, als die Tür sich wieder austat, und Konrad den Kurfürsten von Bayern meldete, der sofort, ohne eine weitere Botschaft abzuwarten, in das Zim- „Ich komme, meinen lieben Einsiedler und Eremiten aus seiner Klause herauszuholen', rief der Kurfürst, indem er Eugen herzlich 'm- armte. „Sie machen sich vollkommen unsichtbar, mein lieber Eugen, man ficht Sie bei keinem Feste

, in keiner Gesellschaft, Sie entziehen sich selbst mir, Ihrem besten Freunde. So oft ich komme, Sie abzuholen, sagt man mir, daß Sie nicht zu Hause find, sondern entweder auf den Schiffswerften, im Arsenale, in der Gewehr« sammluna. in der Gemäldegallerie oder irgend wo sonst in einer gelehrten Anstalt sich befin den'. „Ich mache meine Studien', sagte Eugen, „und ich versichere Sie, daß man hier in Vene dig sehr viel lernen kann'. „Wem sagen Sie das, mein Freund', rief der Kurfürst lachend

. „Als ob ich nicht auch meine Studien machte, nicht auch sehr viel lernte in dieser schönen Stadt Venedig, nur daß meine Studien anderer Art sind, wie die Ihrigen. Und wissen Sie woher das kommt, Eugen?' „Weil Sie schon alle die Kenntnisse besitzen, die mir noch mangeln und die ich erwerben muß, um dereinst ein tüchtiger Feldherr zu wer den'. „Nicht doch, Eugen, Sie sind bereits jetzt, ob wohl Sie viel jünger sind als ich, schon viel ge lehrter. Nein, es kommt einfach daher, weil Sie an einer unglücklichen Liebe kranken

und Ihren Schmerz mit Ihren Studien einschläfern wollen, während ich, — nun ja, während ich viel Glück in der Liebe habe'. „Möge Gott Ihnen Ihr Glück erhalten', sagte Eugen feierlich, «mögen Sie nie die Qua len einer unglücklichen Liebe zu erduldeil ha ben'. «Ich gebe Ihnen Ihren Wunsch zurück, und ich füge hinzu: ein junger Mann muh kein» unglückliche Liebe empfinden können, und wenn solch eine Giftblume sich in sein Herz einschlei chen will, so muß er sie mit fester und entchlosse- ner Hand mit der Wurzel

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Pagina 2 di 8
Data: 03.07.1927
Descrizione fisica: 8
Gruppe (sämtliche Mädchen) wird sich um 10,30 Uhr auf demselben Platze versammeln. Von dort werden die Schüler zum Bahnhof geführt werden. Die Eltern werden aufgefor dert, die größte Pünktlichkeit zu beobachten. Jeder Schüler muß mit dem vorgeschriebenen Kleider-Päckchen versehen sein. ü <Ü0.,kol?SN0 8e!«Zen-, VVoll- uncj Laumivollvvsrèn /ìrbeilei'lZeàen k'rm? LuZen vc> Lavo^en Historischer Roman von L. Mühlba ch- (12. Fortsetzung) „Es bedeutet', rief Eugen triumphierend, «es bedeutet, daß Latour

in die Vorhalle, in welcher die Dienerschaft bereits versammelt war. Dicht an die Seitenwände ge drückt, um den Steinen nicht ausgesetzt zu sein, welche auch hier durch die Fenster hereingeflo gen waren und noch hereinfliegen konnten, standen die Leute mit bleichen, ängstlichen Ge sichtern da, und ihre Haltung ließ sie sehr wenig dazu geeignet erscheinen, die Verteidigung des von mehreren Tausenden belagerten Palastes zu übernehmen. Eugen überzählte mit ruhigem Auge die Leute und wandte

schien wie von einem neuen Impuls bewegt, sich von dem augen blicklichen Schrecken über das Schließen des Tores erholt zu haben, und zu neuer Tätigkeit sich aufzuraffen. Hundert und aber hundert ner vigte Fäuste reckten sich jetzt mit Steinen be waffnet empor, während diejenigen, welchen es nicht hatte aelinaen wollen eines Steines bab- haft zu werden, sich niederbückten, um den Be waffneten die Freiheit der Bewegung zu er leichtern. . - „Das ist ein gutes Manöver', rie' Eugen „man sieht es wohl

, daß der Anführer sich auf dergleichen versteht. Die Arme find alle erhoben, sie warten, wie es scheint, auf das Kommando wort. Da ruft er's, und jetzt!' ' Ein donnerndes Geräusch, ein furchtbares Krachen erfolgte, aber kein Stein flog diesmal durch die Fenster in die Halle hinein. „Ah, ich begreife', rief Eugen. „Si? wollen das Tör sprengen, und da ihnen der Ausgang durch den Hof verschlossen ist, wollen sie sich einen Eingang in das Palais verschaffen. Nun, Gott sei Dan^k, da sind unsere Leute mit den Waffen

. Jetzt wird die Sache eine andere Phy siognomie annehmen'. Eugen schritt den Leuten lebhaft entgegen, welche jetzt, jeder mit einem Gewehr bewaffnet, wieder eintraten. „Hierher. Ihr Leute', sagte er im Kom mandoton. Die Halle hat sieben Fenster und Ihr seid Eurer zwölf, also an jedes Fenster zwei Mann. Das Mittelfenster laßt Ihr frei. Jetzt öffnet die Fensterflügel! So! Legt Eure Ge wehr« an die Fensterbriistung! Gut! Zieht den Hahn auf und haltet Euch zum Schuß bereit. Sobald ich kommandiere: Feuer! so schießt

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Pagina 2 di 6
Data: 05.11.1927
Descrizione fisica: 6
, Trompetenstöße und Trommelwirbel, überall hörte mail Flüche und Verwünschungen erschal len, nirgends ein heiteres Wort, einen aufmun ternden Zuruf. Die ganze Armee war verstimmt und ging freudlos und hoffnungslos dem Kampf mit einem überlegenen Feind entgegen, dessen Grausamkeit ihnen der von brennenden Städten und Dörfern gerötete Himmel bekundete. Auch das Dragonerregiment, dessen Chef der Prinz Ludwig Julius von Savoyen war, sah schon auf. und der Prinz empfing seinen gelieb ten Bruder Eugen mit lautem

Willkommgruß. „Bleibe bei mir, Eugen', rief er, „dicht an meiner Seite. Mein Herz ist freudig wenn ich Dich ansehe, und wenn wir zwei zusammen sind, /o ist es nicht mehr, als wären wir im fremden Lande, sondern in der Heimat. Lustig jetzt, lustig, es.gebt vorwärts, und ich werde bald leben, wie der kleine Abb6 Türkentöpfe absäbelt, als wä ren es Mohnköpfe'. „Sollst auch sehen', sagte Eugen lächelnd. „Und für jeden Türkenkopf mußt Du mir einen Kuß versprechen von den Purpurlippen meiner schönen Schwägerin

dabei, mein Brüder, verspare Dir die Liebe, bis Du Feldmarschall bist'. „Ich werde sie mir für immer versparen', sagte Eugen düster. Sein Bruder hörte es nicht, er war eben an die Tete seiner Brigade vor gesprengt und schrie ihr mit lauter Kommando- stiinme seine Befehle entgegen. Vorwärts ging es jetzt in raschem Schritt. Das ganze Lager war bereits aufgebrochen, und während die Infanterie im Eilmarsch am linken Ufer der Donau dahin zog, nahm die Reiterei am rechten Ufer ihren Weg und ging

in raschen Zü gen gen Hainsburg vor. Als der Morgan däm merte, hatte man das Lager schon weit hinter sich gelassen, und ohne Rast und Ruhe ging es vorwärts, immer vorwärts. Die beiden Prinzen von Savoyen, voraus dem Regiment, ritten dicht bei einander, schweigend in sich versunken. Zuweilen nur begegneten sich ihre Blicke in einem innigen Liebesgruß und ein sanftes Lächeln erhellte dann ihre Züge. „Ich möchte Dich wohl etwas fragen, Eugen', sagte Julius Ludwig nach einer Pause zögernd. „Willst

Du mir versprechen, daß Du mich nicht verlachen willst?' „Ich verspreche es Dir, mein Bruder'. „Sage mir also: Glaubst Dil an Träume und Ahnungen?' „Ja', erwiderte Eugen nach kurzein Besinnen, «ja, ich glaube an sie. Du weißt, daß wir in un. serer Familie wohl Ursache zu solchem Glauben haben, und daß die Träume unserer Mutier sich häufig erfüllten. Mir selber haben meine Träu me schon oft verkündet, was bald darauf mir ge schah, — aber freilich oft genug haben sie mir gelogen. Und dennoch, ja dennoch, glaube

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Pagina 3 di 6
Data: 25.11.1927
Descrizione fisica: 6
Lugen von Savoyen Historischer Roman von L. Milb > baà- (!3l. Foriseljmig) »Ihr sagt, Ihr seid/zu Ende mit Eurem Be richt', sagte der Kaiser freundlich. „Aber ich ge- stehe Euch, Prinz von Savoyen, daß ich eine Lücke finde in Eurem Bericht'. „So bitte ich Ew. Majestät, dieselbe mir gnä digst zu bezeichnen, damit ich sie ausfülle'. „Ihr habt in Eurem Bericht nicht ein ein ziges Mal ?es Prinzen Eugen von Savoyen Erwähnung gemacht, und doch sollte es mich wundern, wenn derselbe bei dieser glorreichen

Affäre ganz untätig im Dunkeln gestanden hätte. Ihr habt mit begeistertem Lob Eures Feldherrn gedacht, Ihr habt von dem Kurfür sten von Bayern, meinem vielgeliebten Schwie gersohn und von dem Markgrafen von Baden, Eurem Herrn Vetter als von herrlichen Kriegs helden gesprochen, die Ihr den Götterjünglin- gen des Altertums gleichstellt. Aber saget mir doch, wo war denn der Prinz Eugen von Sa voyen in allen diesen Kampfestagen? Man er zählte mir doch, daß dieser Prinz der Freund und unzertrennliche

, und daß es die Pflicht eines Soldaten ist, unparteiisch zu sein. Saget mir also, wo war der Prinz von Savoyen in diesen Zeiten der Belagerung Bndas?' „Majestät, er war gewöhnlich da, wo der Kurfürst von Bayern und der Markgraf von Baden sich befanden'. „Das heißt, wo die größte Gefahr war und die meisten Kugeln flogen', ergänzte der'Kai ser. «Die drei Freunde', fuhr Eugen fort, „die drei Freunde hatten sich das Wort gegeben, während der ganzen Dauer des Stürmens selbsttätig daran teilzunehmen, ihre Soldaten niemals

ist?' „Am 2. September, Majestät, hatte Eugen von Savoyen vom Herrn Herzog von Lothrin gen den Befehl erhalten, mit seinen Dragonern zu gleicher Zeit gegen die feindlichen Streif korps und gegen die Ausfälle der Belagerten zu schützen'. „Ein sehr schwieriger und wichtiger Auftrag für einen so jungen Krieger', bemerkte der Kaiser. „Um so schwieriger, gnädiger Herr, als er Eugen von Savoyen zur Untätigkeit verdamm te, während er zuschauen mußte,^ wie seine Freunde und Kriegsgenossen sich Lorbeeren pflückten und Ruhm

erstritten. Aber das Schick sal war Eugen günstig und machte es ihm mög lich, endlich teilzunehmen an dem allgemeinen Kampfe. Der Großvezier blieb untätig auf dem Berge stehen und machte keinen Versuch zum Angriff auf das Lager. So durfte Eugen von Savoyen also seinen Auftrag für erledigt an sehen uud die Bewachung des Lagers aufgeben. Cr drang also mit seinen Dragonern in dse Stadt und kam noch zu rechter Zeit bei dem Schlosse an, nm dS'n Bayern bei der Erstür mung des Schlosses behilflich

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Pagina 2 di 6
Data: 20.07.1927
Descrizione fisica: 6
Strahlen der Sonne die hohen Turm spitzen der Kathedrale von Reims aufleuchten und bald hielt der Wagen an dem Tore der Stadt, wohin man die Relaispferde beordert hatte. Aber dieses Mal mußte der Kurier seine Pflicht versäumt haben, denn die Pferds waren nicht da, kein Mensch, der die Reisenden zu er warten schien. „Wir werden also in die Stadt hinein und zum königlichen Postgebäude fahren müssen,' sagte Eugen. „Offenbar hat man vergessen, die Pferde hierher zu beordern. Vielleicht wäre

es meiner gnädigen Mutter gefällig, während man an der Post die Pferde umspannt, den Wagen auf eine Viertelstunde zu verlassen und ein wenig zu dejunieren.' Die Gräfin gab mit einem stummen Neigen ihres Hauptes ihre Einwilligung und Eugen er teilte die nötigen Befehle. Der Wagen rollte also durch das alte römische Tor in die Krö- nungsstadt der französischen Könige ein. Das donnernde Rollen der Räder über das holprige Steinpflaster hatte etwas Unheimliches und Er schreckendes und ließ selbst einen Schatten

Postpferd-?' fragte er mit leichtem Kopfnicken „Mein Herr,' sagte Eugen, ihn mit seinen großen, schwarzen Augen anblickend, „mein Herr, Sie wissen ohne Zweifel nicht, mit wem Sie die Ehr« haben zu sprechen, sonst würden Sie, wie es Ihnen geziemt, den Hut abgenom men haben.' „O ja, ich weiß wohl, wer Sie sind,' erwi derte der Mann trotzig. „Das ist die Frau Trä- im von Soissons, welche aus Paris kommt und von ihrem Sohn, dem kleinen Abb«, begleitet wird. Aber ich behalte meinen Hut dennoch

aus, weil es kühl ist und weil es mir so beliebt.' „Es beliebt Ihnen also, ein Unverschämter zu sein,' rief Eugen zornig, „ein Unverschämter, der ' „Still, mein Sohn,' unterbrach ihn Olympia rasch und leise, „still, wenn du nicht willst, daß man uns am Weiterfahren verhindere. Sieh' nur diese Menschen, welche trotz der Morgen frühe hier auf der Straße zusammengerottet stehen. Sie sind offenbar nicht von selbst hierher gekommen, man hat sie herbeordert. Das be weist mir, daß Louvois auch feine Kuriere

hat, und daß sie schneller waren als der meine. Wir müssen also vorsichtig sein und eilen, die Gren zen Frankreichs zu überschreiten.' „Ich soll also diesen Unverschämten nicht züch tigen?' murmelte Eugen. „Ich soll es dulden, daß er meine Mutter beleidigt? „Mein Sohn, er ist nur ein Werkzeug in Lou» vois Hand! Bestrafe nicht das Werkzeug, son dern räche mich dereinst an der Hand, welche es führte.' „Ich werde es tun. beim ewigen Gott, ich werde es tun.' sagte Eugen, und er sank keu chend, zitternd vor Zorn

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Pagina 4 di 8
Data: 18.12.1927
Descrizione fisica: 8
Venedigs kennt, klug und gdwandt ist, und Ew. Gnaden Aus kunft geben kann über alles, was Venedig und die Nobili betrifft'. „Laßt ihn eintreten', sagte Eugen, »ist will ihn selber sprechen'. Konrad öffnete die Tür, und indem er in das Vorzimmer zurücktrat, ließ er dei? „Kommissio när' all sich vorüber in das Gemach des Prinzen eintreten und schloß hinter ihm die Tür. Eugens dunkle Augen ließen einen langen, prüfenden Blick über die Gestalt des Verhüllten hingleiten, der, das Antlitz unter der Maske ver

borgen, schweigend und unbeweglich neben der Tür stand und die Anrede des Prinzen erwar tete. „Weshalb habt Ihr Ener Antlitz verhüllt?' fragte Eugen, der sich mit dem Gehorsam eines Liebenden erinnerte, daß Laura ihm durch ihre Kammerfrau hatte befehlen lassen, vorsichtig zu sein und sich zu erinnern, daß es überall in Ve nedig Bravi und Spione gebe. Eugen wollte also vorsichtig sei» und prüfen. „Weshalb habt Ihr Euer Antlitz verhüllt?' fragte er also. „Exzellenz, weil jeder Venezianer

, der kein Verbrecher ist und unter der Aufsicht der Sbirri steht, während der glücklichen Zeit des Karne vals da? Recht hat, eine Maske vor seinem Ant- litz zu tragen. Es ist also eine Ehre, welche sich kein Venezianer nehmen läßt'. „Aber eine Ehre, die jeder Verbrecher- sich an eignen kann', sagte Eugen lächelnd. «Unter der Maske ist jeder ein ehrlicher Mensch, denn nie. mand weiß ja, welch ein Gesicht darunter steckt'. «Ich bitte Exzellenz um Vergebung, die Väter der Republik kennen jedermanns der heilige Rat

auf die Schulter klopfen und ihm einige Worte ins Ohr flüstern, und sofort werden Ew. Gnaden sehen, wie die Masken vom Gesicht heruntergleiten, oder wie diejenigen, welche diese Maske berührt hat, eilig von bannen gehen und den Markus-. platz, das Paradies der Venezianer, verlassen'. „Auf diese Weise wird man also die schönen Frauen von Venedig gar nicht kennen lernen?' fragte Eugen lächelnd. „Doch, Signore, heute ist ein Tag, wo jeder mann im Maskenkostüm, aber niemand mit der Maske erscheint

, llàwelches von der Stirn bis zum Kinn eine breire, rote Narbe hinlief, ward un ter der Maske sichtbar. ' «Ihr seid in der Tat so gut gezeichnet, daß Ihr ohne Maske leicht erkennbar seid.für diejenigen, welche Euch einmal nur gesehen haben', sagte Eugen. „Woher habt Ihr die Narbe?' »Exzellenz, ich erhielt sie vor.zwei Iahreil bei' der Einnahme von Prevosa'. „Ihr seid Soldat gewesen' rief Eugen freund lich. „Ich wäre es noch, Exzellenz, wenn ich nicht im vorigen Jahr bei der Eroberung der Insel Morea

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Pagina 4 di 8
Data: 01.10.1927
Descrizione fisica: 8
von 8avo^en Historischer Roman von L. Mühldal <66. Forisejzung) „Ew. Gnlvden', rief er mit froher Stimme von seinem Gerüst herab, „Em. Gnaden treten soeben e>n m den Bovhof des Tempels. Ich bitte aber, daß Sie durch diese kleine Rosen halle hier eintreten in den Tempel. Er ist be reits vollendet, und ich hoffe, daß Ew/Gnaden mir zugestehen werden, daß ich die Poesie des schönsten Glückes darin zur Anschauung ge bracht habe, und daß alles richtig und schön iin Charakter der Liebe ausgeführt ist'. Eugen

, der Krankheit, der Fioberphantasicn für Eugen von Savoyen. Die furchtbaren Erschütterungen jenes Tages hatten vollendet, was der Gram und Zorn der vorangegangenen Wochen und Monate vorbe reitet hatte. Eugen war tätlich erkrankt, ein hitziges Nervensieber hatte i-hn Wochen lang an.liew Lager aefesselt; es war gewissermaßen der Tröster und Wohltäter- des gramerfüllten Jünglings gewesen, denn in diesen Wochen war er mindestens befreit von dem Bewußt sein, in diesen Wochen wußte er nichts von dem Verlust

in der seinen, und in der Extase seines Glückes erzählte er ihr die gottbegeister ten Märchen seiner Liebe. Vielleicht waren es diese Träume von Glück, >die>se unsichtbare Nähe seiner Geliebten, welche ihn heilte, welche Eugen die Kraft gab, seine Krankheit gii überwunden. Er genas, und nach vier Wollten erklärten ihn ü>ie Aerzte für ge- rette.t, und seine Großmutter, die Fürstin von Carignan, ijnd seine Schwestern, die ihn mit treuer Liebe und Sorgfalt gepflegt, hatten min destens die Genugtuung,, daß die Aerzte

ihnen das Hauptoerdienst an der Genesung des Prin zen zuschrieben. Aber Eugen dankte weder den Aerzten, noch seinen Verwandten dafür, daß sie ihn-dem Tode entrissen, denn seit die Träume und Phantasien von ihm gewichen, war das Bewußtsein seines Verlustes wieder über ihn gekommen, empfand er wieder das unermeß liche Leid, welches wie ein Dolch ewig und ewig m seinem Herzen bohrte. Und er wollte diesen Dolch nicht aus seinem Herzen ziehen, er wollte die Wuniden nicht zu heilen suchem „Entweder töten

sie mich, oder sie machen einen Alami aus mir, der gegen alles Unglück gestählt ist', sagte er zu sich sel ber. „Ich will also den Mut haben, dem Un glück gerade ins Angesicht zu sehen, ich will nicht so feig sein, meinen Gram zu betäuben. Er sott wachen in mir, und mir seine Klage- ' lic-der singen Tag und Nacht. Wer «einem Schmerz entfliehen will, der ist seiner nicht würdig, der entweiht durch diese Flucht das Glück, das er betrauert'. Eugen wollte ihm nicht entfliehen, er machte ihn vielmehr zum Herrn seines Daseins, er ließ

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Pagina 2 di 8
Data: 04.05.1932
Descrizione fisica: 8
!' „Oh — ok>!' machte Oskar leise, halb für sich, halb zn Eugen, als die drei gegen halb iünf Uhr die südwärts gelegene Veranda im Wittenberger Herrenhause betraten. Es gab auch einen sehenswerten Anblick. Frau Olga in weiß — beide nebeneinander auf der ober sten Stufe der Vsrandatrepps stehend, zum Empfang der Gäste bereit. Die Pfarrfrau raunte noch ein hostiges «Was Hab ich euch gesagt? Hab ich wohl übertrieben?' Dann «war man vereinigt, und es ging ans Begrüßen und Vorstellen. „Es war sehr gütig

meiner Wesensart geblieben wäre, hättest du dies recht gut wissen können, Oskar!' sagte Fran Olga lächelnd. „Wie steht es denn mit dir, Eugen? Bin ich dir auch inzwischen zur gnädigen Frali ge worden?' , ^, „Ich wollte Tante Olga sagen!'. ^ „Recht so. Nun laßt euch beide einmal an« schauen! Du bist ja ein wahrer Niese gewor den, Eugen! Die kleine Mutter wird es nicht leicht haben, . wenn sie so zu dir emporsehen muß.' , „Ach was, ich werd' schon mit ihm fertig, da können Sie unbesorgt sein, Frau Olga! Grüß

an ihr wahrzunehmen. „Die berühmten Wittsnberger Waffeln!' sante Eugen erfreut. „Die gibts in München nicht.' „Aber du lebst gerne dort!' Fran Olga wies den Gästen ihre Plätze an, Lydia goß den Kas se in die feinen japanischen Tassen. „Liebend gern!' betonte der Gefragte. „Solch kolossale künstlerische Anregung, solch bestän diges Zuströmen neuer Eindrücke findet man nur in München.' „Was du aus eigener Erfahrung freilich nicht beurteilen kannst!' warf Oskar ein. „Ebensowenig wie du den alleinseligmachen

den Einfluß Berlins auf dein Metier!' entgeg nete Eugen ruhig. „Ich habe genug Studkn- genossen in München, die es da und dort pro biert haben, deren Urteil mir wichtig genug ist, um mich ihm anzupassen. Ich würde sagen: Komm und überzeuge dich selbst, wenn ich nicht wüßte, daß du dafür weder Zeit noch Nei gung hast!' „Unmittelbar vor den zwei letzten Stationen zum Staatsexamen vor allem keine Zeit!' be tonte Oskar, „lind Neigung? Ja --- ^-lieber Gott ' „Tante Olga, du hast dich gar nicht verändert

in diesen Jahren — wie viele sind es denn?' Eugen lvar bemüht, die persönlich? brüderliche Noie zu bannen. . . ' ''... . „Laß einmal sehen: 7 vier — ' .nein^Wnf ' Jahres Fünf sind es bestimmt. Niàveran- dert, meinst du? Nun, wenn ein Maler dies feststellt', dürfte es am Ende richtig sein. Mich wundert es aber doch, denn .Mer Nosen ist mein Lebensweg inzwischen keineswegs ge gangen.' „Ich weiß. Mutter hat uns immer getreulich über dich berichtet. Du bist eine tapfere Natur! Bei dir heißt es nie Hindernisse

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Pagina 2 di 6
Data: 30.09.1927
Descrizione fisica: 6
vor einer aben teuerlichen Lisbesaoenture, und er habe das getan mit dem Recht eines Vaters, der sür seine minderjährige Tochter der natürliche Vormund ist'. - «Ich werde das der Herzogin von Orleans berichten', sagte Eugen nut dem Anschein der Ruhe. «Ich werde ihr sagen, daß Sie, aller Wahrheit, aller Liebe unà Ehre Hohn sprechend, eine Menschenseele betrogen Häven, um ihr edelstes und heiligstes Recht, um die Freiheit der Selbstbestimmung und des eigenen Wil lens. Mein Herr. Sie haben durch diese frevel

haste Tat das Glück und die Liebe zweier Her zen gebrochen, Sie haben dadurch zwei gute und unschuldige Menschen für ihr ganzes Dasein verdammt, unglücklich zu sein, zu leideil und sich zu resignieren. Ich sage nicht: möge Gott es Ihnen vergeben, sondern ich sage: möge Gott dieses Verbrechen strafen, und ich füge hinzu: ich, der Prinz, Eugen von Savoyen, ich werde Sie zur Rechenschaft ziehen für das Unglück meiner.Geliebten und für meinen eige nen Schmerz. Sie werden vereinst dieser Sàride gedenken

, und so wahr Gott kebt, Sie sollen es bereuen, daß Sie Eugen von Savoyen nicht Ihren Schwiegersohn nennen wollten!'. Und mit flammeiìden Augen, mit vor Zorn und Schmerz glühendem Angesicht hob Eugen -seine Rechte zum Himmel empor, als wolle er ihn zum Zeugen anrufen für seinen Schwur der Rache. Dann, ohne den Minister nur noch eines Blickes, eines Grußes zu würdigen, durchschritt er das Gemach und trat wieder hinaus ins Vorzimmer. Der Kammerdiener flog vor ihm her, ihm die Tür nach dem Kor ridor zu öffnen

?' „Verloren', sagte er mit heiserer, dünner Stimme. »Verloren auf imme?. Er hat sie ver mählt. Sie ist eines andere Eemahlin. Ver loren! Auf immer verloren!' „Arme Laura, armer Eugen!', seufzte die Herzogin, und sie legte ihre Hände vor ihr An gesicht, um ihre hervorstürzenden Tränen nicht sehen zu lassen. „Warum weinen Sie, Herzogin?' fragte Eugen mit einem selbsamen Lächeln. „Was soll denn ich tun, wenn schon Sie wnnen?' „Warum ich weine?' rief Elisabeth Char lotte. „Ich weine um meinen letzten Sonnen

heftig, und befahl dem herbeßstürzenden Kammerdiener, den Prinzen zum Wagen zu geleiten und ihn nicht zu ver lassen, als bis er ihn in seine Gemächer geführt. Eugen aber schüttelte heftig den Kopf, und wehrte jede Hilfe von sich. „Ich will allein ge hen'. murmelte er. Dann wandte er sich um, und wie ein Trunkener schwankte er hinaus. Und jetzt endlich hielt der Wagen vor dem Hotel Soisfons an und die Lakaien öffneten den Schlag. Eugen hatte noch die Kraft, ruhig und gelassen c-luszustei-gen, ruhig

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Pagina 2 di 8
Data: 17.07.1927
Descrizione fisica: 8
, nach der Uhr hiiniberblickend, deren großer Zeiger sich langsam vorwärts bewegte, „Frau Schwä gerin, Sie haben jetzt nur noch drei Viertel stunden Zeit, um aus Paris zu entfliehen.' „Entscheide dich, teure Mutter,' bat Eugen. „Entscheide dich, ob du entsliehen oder ob du bleiben willst!' Sie schauerte leise in sich zusammen und schien, wie aus einer Erstarrung erwachend, zum Leben, zum Bewußtsein zurückzukehren. Der Schrecken, der Zorn, der empörte Stolz, alle diese Leidenschaften, welche einen Moment

muß. Ja, ich will leben, und darum muß ich fliehen. Zu meiner Rechtfertigung bleibt mir nachher noch Zeit genug.' „Ich werde da sein, um deine Rechtfertigung zu übernehmen,' rief Eugen, die Rechte wie zum Schwur erhebend. „Eilen Sie, Gräfin, eilen Sie,' drängte der Herzog. „Sie haben nur noch eine halbe Stunde!' „Sie haben Recht,' sagte Olympia mit ihrer gewohnten Nuhe und Entschlossenheit. „Die Zeit drängt und ich muß fort!' ^.„Wenn Sie in einer halben Stunde nicht die Paris überschritten

.' „Und ich, meine Mutter, ich werde dich nicht eher verlassen, als bis du- in Sicherheit bist,' sagte Eugen ruhig und einfach. „Wir wollen also alle drei ans Werk gehen,' rief Olympia. „Sie. Herzog, mögen die Güte haben, mir meine Gelder und Wertpapiere ein zupacken. Sie befinden sich dort in jenem Se kretär. Im Innern finden Sie eine kleine Ka- fette und in dieselbe legen Sie gefälligst alles Geld, das sie in den Schatullen finden. Ich selbst werde meinen Schmuck und einige not wendige Kleidungsstücke holen

, und du, Eugen, wirst dich in die Ställe verfügen, um meinen Reifewagen in Bereitschaft setzen zu lassen. Ein Kurier muß sogleich fort, um die nötigen Zie lais zu besorgen und überall acht Pferde für mich bereit .zu stellen. Ich gehe nach Brüssel: der dortige spanische Vizetönig, Marquis de Monteray, ist mein Freund und er wird mir gern zu Diensten stehen. Also Relais-Pferds auf der Route nach Brüssel über Reims und Namur. Kutscher und Dienerschaft in einfacher grauer Livree, ohne Abzeichen. Eile, mein Sohn

, eile. In einer halben Stunde muß ich abgereist fein!' — Die halbe Stunde war noch nicht abgelaufen, als Eugen wieder in das Kabinett feiner. Mut ter eintrat und ihr meldete, daß der Wagen vorgefahren und alles zur Abreise bereit sei. „Auch ich bin bereit,' sagte Olympia, indem sie sich vom Herzog den weiten pelzverbräm- ten Reisemantel überwerfen ließ und die Ka» puze über den Kopf zog. „Und die Schwestern?' fragte Eugen. „Darf ich sie nicht hierher rufen, um das Lebewohl ihrer Mutter zu empfangen

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Pagina 2 di 6
Data: 02.12.1927
Descrizione fisica: 6
. Den Sektionen wird die peinliche Beachtung der Statuten selbst sowie die genaueste Nachfor schung über die Kreditbegehrenden und die Bürgen ans Herz gelegt, denn die Bereinigung muß sich auf diese Nachforschungen verlassen, .während die Leiter der Sektionen perjöni'ch 'dafür verantwortlich sein werden. Gez.: Der Präsident. Prinz LuZen von Lavagen Historischer noch von L. Müh« bock- tl65. Forlsetzung) „Nein, Eugen', rief der Kurfürst, ihm seine Hand darreichend, «nein, ich will meinen Freund, meinen Bruder

bitten, mit mir zu tei len, was mein ist, und was ich besitze, als sein Eigentum zu betrachten'. „Es gibt zwei Dinge, welche sich nicht teilen lasszn, gnädiger Herr', sagte Eugen fSierlich, „zwei Dinge, die jeder für sich allein besitzen muß und niemals mit einem anderen teilen darf, diese zwei Dinge find: die Liebe und die Ehre! Nie würde ich ein Wsib lieben, das außer mir noch einen anderen Mann liebt, nie würde es meine Ehren erlauben zu besitzen, was einem anderen gehört, und mit zu genießen

zu werden und in einem Palaste zu wohnen, den ein anderer bezahlt'. Der Kurfürst hatte anfangs ganz befremdet in das edle, stolze Angesicht Eugens geschaut, dann allmählich, während Eugen sprach, hatte Max Emanuels offenes, belebtes Angesicht den Ausdruck der Bewunderung, der Zärtlichkeit an« Adressierung von Postsachen Die Post- und Telegraphenverwaltung Trento bringt zur Mitteilung: Um die regelmäßige Versendung der Nost- fachen jeder Art zum Bestimmungsort zu sichern, wird dem Publikum wärmstens empfohlen, die Adresse

, und daß selbst regierende Herren gegen Geschenke nicht unempfindlich sind. Sie machen hierin, wie in allen Dingen, eine Ausnahme, und ich fühle mich deshalb durch Ihre Weige rung nicht beschämt, sondern erfreut. Aber frei lich', fuhr er seufzend fort, „ich werde nun wohl auf meinen Lieblingswunsch verzichten muffen, und Sie werden nicht mit mir den Karneval in Venedig verleben wollen?' „Vielleicht doch', sagte Eugen mit einem in- nigen Blick. „Ich möchte Ihnen gerne bewei sen, daß ich Sie liebe, und da Sie sagen

, daß ich Ihnen dort nützlich sein, kann, so werde ich nach Venedig gehen, nicht um der Feste und ber schö nen Frauen willen, sondern um mit Ihnen zu sein'. . „Ich danke Ihnen für dieses Vielleicht, .Eugen. Aber sagen Sie doch, wann werden Sie mis die Gewißheit geben, denn ich yefteheAhnen« ich glühe vor Verlangen, die Reise apzutreten und aus dem steif«,, spanischen Zeremoniell des. Rai serhofes befreit zu werden. Ach mochte scho» morgen abreisen, und doch werde ich geduldig warten, bis Sie mir bestimmten Bescheid geben

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Pagina 2 di 6
Data: 05.07.1927
Descrizione fisica: 6
! Wir müssen das Haus stürmen. Wir wollen sie zwingen uns das Gift auszuliefern, mit dem sie den König hat ermorden wollen!' „Vorwärts! Vorwärts!' brüllte und schrie die Menge. „Wir müssen das Haus stürmen! Sie soll uns das Gift geben, mit dem sie den König hat ermorden wollen!' Und blitzschnell erhoben sich jetzt wieder alle Anne und schleuderten mit donnerdem Gekrach die Steine gegen das Haustor, daß di? Fenster erdröhnten und die Mauern erzitterten. „Feuer!' kommandierte Eugen. Zwölf Schüsse knallten

und gaben den Angreifern da unten Antwort. Ein furchtbares Geheul, ein lautes Klagen und Jammern erschallte, und als der Dampf sich verzogen, sah man hier und da einzelne zusammengesunkene Gestalten, um welche die Menge sich sammelte, während andere mit wü tendem Gebrüll ihre geballten Fäuste zu den Jenstern erhoben und Rache schwuren für den begangenen Frevel. ; „An uns ist Naäie zu nehmen', rief Eugen mit stolzer Ruhe hinab. „Ihr habt es gewagt, uns anzugreifen und zu beschimpfen, Ihr sollt

entfuhr ihren Lippen. Sie neigte sich rasch zu ihrem Sohn hin, und legte ihre Hand auf seinen Arm, den er erheben wollte, um das Zeichen zum erneuerten Schießen zu geben. „Mein Sohn', flüsterte sie, „ich glaube diesen Menschen erkannt zu haben, und ich sage Dir, es wird besser sein, wenn wir jetzt einen Vergleich abzuschließen suchen'. «Einen Vergleich?' rief Eugen erstaunt, «einen Vergleich mit dem Gesindel, das uns angegriffen hat? Wer ist denn der Mensch, der so plötzlich den stolzen Sinn

meiner Mutter um geändert hat?' Die Gräfin neigte sich dichter zu Eugen hin< »Ich glaube, es ist der Sohn des Ministers Louvois'. , iK- „Ah. der tolle Barbesieur', r!H Eugen, »der übermütige Knabe, der sich untersteht^ meiner Schwester, einer Prinzessin von Carignan, den Hof machen zu wollen'. ^ „Ja, und für den sein Vater heute um die Hand Deiner Schwester angehalten hat. Ich habe sie ihm natürlich abgeschlagen, und diese Emeubs ist die Folge davon. Ich bin überzeugt, es ist Barbesieur, der da unten steht

, auf welcher er steht'. „Im Gegenteil', sagte Eugen mit blitzenden Augen, „ich möchte ihnen befehlen, alle ihre Gewehre nur auf diesen Menschen zu richten'. „Mein Sohn, das würde heißen, unsere ganze Familie dem Verderben zu überliefern. Louvois würde den Tod seines Sohnes an allen meinen Kindern rächen, und sie alle töten. Ach, mein Sohn, Du siehst wohl, ich bin Frau, ich bin Mutter, und diejenigen, welche mich eine Gift- 'mischerin nennen, würden sehr erstaunt sein, daß ich^sur das Leben meiner Kinder zittere

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