Mstwoch'. den 2^. Dezember 1921. Landsmann' Seite 7 dies nur das Nebengefchäst: das Hauptziel seiner Wanderungen war. zu erfahren, wie es mit der Landesverteidigung stehe, und was man beabsichtige. Und da die Gemein den Meran, Mais und Dorf Tirol sich an fangs November der Aufforderung des Vize- königs von Italien zur Unterwerfung gefügt hatten, schloß sich der Fanner den Alzun- dern an, wo man sich schon vor dem letzten Aufrufe Hofers vom 15. November zur Er hebung gegen den Landesfeind
entschlossen hatte. Der verhängnisvolle 16. November brach herein. Der alte Stelzer. der in den letzten Tagen auffallend'viel Zeit in der Kirch- zu gebracht hatte, war tagsvorher am Farmer hof gewesen und hatte nach dem Bauern ge fragt. Der sei vor zwei Tagen fort, erfuhr er. Die Bäuerin wußte. dag die Franzosen seil dem Vortage den Segenbühel besetzt halten, und ahn«, daß es möglicherweise beim Dorf Tirol zum Kampfe kommen werde. Aber .zugleich stieg ihr auch die Angst um ihren Mann auf und sie bat
den Greis, er möchte im Dorfe nachforschen, ob niemand von seinem Verbleibe wisse. Der Alte nahm den Auftrag der Bäuerin ernst und trieb sich am andern Tag, trotz dem an, Segsnbühel zwischen Franzosen und den Landesverteidigern bereits der hef tigste Kampf entbrannt war. denn Dorf Tirol herum, in der Erwartung, irgend et- ivas zweckdienliches zu erfahren. Um die Mittagszeit hatte sich de? Greis beim Bauer am Stern etwas gewärmt und euch eine Suppe erhalten, doch trieb ihn eine seltsame Unruhe bald
. Der Kämpfer schlug noch einmal die Augen auf. erkannte den Stelzer und bat ihn, sein letztes Lebewohl seinem Weibe und Kinde zu bringen. Dann schied die Seele von hinnen. Nun litt es den Wien nicht mehr länger. Er dachte nur mehr daran, wie er zum Farmerho-f komme, um den letzten Gruß des Verstorbenen zu überbringen. Der Feind 'wer jedoch inzwischen ins Dorf eingedrun gen und wütete gegen die friedlichen Be wohner in grausamer Weise. Unter andern vu'dl-n hiebe! elf bejahrte und wehrlose Männer
herabgetrieben und zogen sich schon in der Nach! von Meran nach Bozen zurück. Von trüben Ahnungen erfaßt, eilte die Farmerin am nächsten Tage ins Dorf und kam zur Kirche, wo man gerade die Leichen der Gefallenen aus der Umgebung zum Friedhof zusammentrug. Ein kurzes Suchen und mit dem Rufe: Hans! sinkt die Reichar- tin neben der Leiche ihres Mannes nieder. Nicht lange jedoch gibt sie sich dem taten losen Schmerze hm. Entschlossen ordnet sie alles zur Beerdigung Notwendige und kehrt nach Hause zurück