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Bozner Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 18.10.1944
Descrizione fisica: 4
Küsse die jüdische Erde, deutsches Schwein! Das Schicksal eines Bauern vom Hohen Venn - Grenzernot zwischen den Fronten . Im Westen, 17. Oktober. Kurz vor dem Dorf G ... dort, wo die Straße von Trichtern aussefranst. ist und in jähem Gefälle zu dem mit Kniippehveiden umstandenen Dorfteich führt, stand er mitten auf der Straße und winkte uns zu halten. Cr war ein alter Mann und seine äußere Erschei nung in ihrer Abgerissenheit ebensowe nig vertrauenerweckend wie das in Abständen kommende grelle

. Er sprach, als ob er Schmerzen habp. Doch wehrte er unsere Fragen dadurch, daß er schneller sprach, - als wolle er-dem Mitleid zuvorkommen. Die Famillentragödie Vor vier Tagen war er von seinem Dorf im Hohen Venn aufgebrochen, hatte sich durch nordamerikanische Streifen geschlagen und an die Wäld chen an der Rur gehalten, um dann nach Norden abzubiegen, da er im Dorf B. Verwandte hatte. Er hatte zu meist bei Tage geschlafen und war bei Nacht marschiert, da er nicht wußte, wo das feindbesetzte Gebiet

endet, bis er unseren Wagen gesehen und als deutsches Fahrzeug erkannt hatte. So sei er jetzt hier und wohl in Sicherheit, wenn es für Menschen wie ihn über haupt noch Sicherheit gebe. Auf unsere Frage nach dem Grund zu dieser selt samen Behauptung gab er' zusammen hängenden Bescheid. Er berichtete folgendes: „Als die Nordamerikaner kamen, gingen wir fast alle vom Dorf in die Wälder, wo wir Verstecke im Dickicht kennen, in die uns kaum jemand folgen kann. Mit mir selbst gingen Luise G„ ihre beiden

und das Brot knapp wurde. Am 10. Tage starben zwei Kinder, die Fieber hatten. Da wollten die Frauen wieder ins Dorf zurückkehren, um wegen der Kinder ein Dach über dem Kopf zu haben und auch, weil sie dach ten, daß unsere Soldaten vielleicht un ser Dorf schon wieder genommen hät ten. Matthes und ich sagten, sie sollten lieber warten, aber nach zwei Tagen brachen die ersten auf und wollten nichts mehr vom Bleiben hören. Wir ließen sie gehen. Einen Tag später ging auch Luise mit den beiden Jungen

. Wir hatten nur noch wenig Brot, und die Kinder schrien nach dem Dorf. Nur wenige, die mehr mitgebracht hatten, blieben mit Matthes und mir. Ein Tag verging, ohne daß wir etwas hörten. Dann am nächste Morgen stand plötzlich der Helmut vom Bachbauern vor mir und schrie, wir sollten gleich ins Dorf zur Hilfe kommen. Sie hätten seine Mutter weggeschleppt und mach ten auf die Frauen Jagd. Wir müßten ihm helfen, seine Mutter wiederzufin den. Wir gingen mit, obwohl wir wuß ten, daß wir nicht helfen konnten. Ge gen Mittag

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Bozner Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 07.12.1943
Descrizione fisica: 4
über den Kopf des Knaben. Mit weicher behutsamen Stimme mahnt er ihn: Du brauchst jetzt nicht alles zu erzählen, wenn es so schwer ist. Aber der Junge will sich die peinigende Last von der Seele wälzen »nd spricht weiter, kindlich unbeholfen, stockend und Manchmal in hervorbrechen dem Schluchzen. Die Geschichke eines Fünfzehnjährigen Das Vaterhaus des Jungen steht in einem Dorf ostwärts G., weitab von-den großen Verkehrswegen. Der Bater wur de im Sommer 1941 einverufen. Nur ein Brief erreichte 'eine Familie

. Es war sein letztes Lebenszeichen. Der Krieg ging an dem stillen einsamen Dorf vorüber. Im Herbst 1941 kamen eines Tages bol schewistische Soldaten in den Ort ver langten Essen und Trinken und berich teten. daß ihnen die Deutschen auf den Hacken wären. Bald hörte man Kanonen donner und nach einigen Stunden waren die Deutschen da. Der kindliche Verstand hat die Wand lung. die mit der deutschen Verwaltung begann, kaum begriffen. Der Junge er zählt, einmal höbe die Mutter getagt, nun dürfen sie neben der Kuh

er. daß jeder er schossen werde, der das Dorf versöffe, bevor er einen Boß besitze. Niemand dürfte mit den bolschewistischen Soldaten über die Deutschen lprecken. Da bekamen alle Angst und die Mutter sagte, wir hätten doch mit den Deutschen gehen tol len. Bald wurden wir zu einer zweiten Dorfversammlnna geholt. Am Brunnen stand der siebzigläbrige Iwan Aterewlllch mit gefesselten Händen. Der Kommissar schrie, einen Verräter habe man noch ae- kaßt, und dann wurde der Alte gedenkt. Niemand wagte um-den guten Iwan

Alexewltsch zu weinen und zu klagen. Getreide und die Kartoffeln wärm für die Sowjetarmes beschlagnahmt. Nach zwei Tagen kam wieder ein Offizier, Mit einem Trupp Soldaten. Er verlas in der Dorfversammlung einen Befehl, daß alle männlichen Personen, der Jahrgänge 1883 bis 1928 im Ort zur Armee einbe rufen feien. Sie hätten sich sofort im Starostenhaus bei der „Besonderen Kom- Mission' zu melden. Von diesen Jahrgän gen waren aber nur noch zwei alte Männer und ich im Dorf. Man fragte

uns aus. wie wir zu den Deutschen ge standen hätten. Dann müßten wir uns kür drei Tage Verpflegung holen. Meine Mutter und meine Schwestern weinten, als ich Mschied nahm. Ein Soldat brach te uns nach K. und in ledem Dorf schlos sen sich Männer und Jungen unserem Zuge an. In K. erhielten wir alte uni formen. Zwei Tage laNä marschierten wir bis N.. wo wir Kanonendonner härten. Am nächsten Tag ging es weiter. Ich erfchrack sehr, als plötzlich Granaten in unserer Nähe einsmngen und äng stigte mich. In einem abaebranNteN Dorf

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Bozner Nachrichten
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Pagina 4 di 8
Data: 03.06.1924
Descrizione fisica: 8
Seite 4 - 'i > Vis GemelnösWüh! in Kastelruth. Wahlberechtigt in der ganzen Gemeinde 714. Es waren 2 Sektionen. Die 1. im Dorf fürs Dorf, Seis, St. Valentin, St. Vigil, St. Oswald, Tifens, Tagusens, Michael. Bei der 2. Sektion für Pufels, Runggaditfch und Ueberwasfer war das Wahllokal in Runggaditfch. In der ersten Sektion wurden 340 Stimmen abgegeben. Es waren 3 Listen. Lifte a faschistische Syndikate; Liste b Syndikate und Volkspartei,' Liste e Hei matliste mit Pius Santifaller Lafairer

St.,' Santifaller Pius, Lafairer, Dorf, 129 St.,' Göll er Johann, Runggaditfch, 130 St.; Pi t- schieler Lois, Ueberwasfer, 129 St.; Kas- latter Jos., Wirt, Pufels, 131 St.; W ö r n d l e Josef, Schuster, Dorf, 129 St.; Gaß litt er Bernard, Gstattscher, 61 St.; Gasser Josef, Wirt, Seis, 64 St.; Marmsoler Josef, Kam- pideller, St. Vigil, 64 St.; Marmfoler Mar tin, Schuster. Dorf, 69 St.; Proßliner Flo rian, Heißbäck, 17 St.; Fulterer Nikolaus, Schildberger, St. Valentin, 23 St.; Profan- ter Johann, Tomafet

, 20 St.; Malferthei- ner Johann, Katzenlocher, Dorf, 16 St. (Nachdruck verboten.) Die Burg des Glucks. Roman von Erich Ebenstein. l2v. Fortsetzung.) Die Tränen standen Amaranth sehr nahe, so oft sie daran dachte. Vergeblich zerbrach sie sich den Kopf was sie ihm getan habe. Es fiel ihr absolut kein Grund für seine Kälte ein. E i n u n d z w a n z i g st e s Kapitel. Nun war Prosper schon zum drittenmal zu Ebereichens nach Dansberg gefahren, mn den Ma jordomus Pipermann zu treffen. Aber das erstemal war Pipermann

o (Heimatliste) hatte folgende Aus fertigung: 1. Santifaller Pius, Lasaier; 2. Karbon Jgnaz, Turmwirt; 3. Tierler Jakob, Binder; Fraktion Dorf. 4. Mulser Heinrich, Radöller; 5. Gasser Josef, Unterwirt; 6. Schgaquler Paul, Widner; Fraktion Seis. 7. Plunger Christian, Malaier; 8. Mairl Anton, Tschafernagg; St. Valentin. 9. Lageoer Peter, Tatscher, Tagusens; 10. Ob- werer Alois, Pligler, Tisens; 11. Silbernagl Paul, Schmalz!, St. Michael; 12. Plunger Johann, Wer- geser, St. Vigil; 13. Silbernagl August

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Bozner Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 19.04.1944
Descrizione fisica: 4
. Jeder, der vom Fliegeralarm Dar kurzem fand hier d,e Heldenehrung auch durch Ihre Dorf- fluf strafte überrascht wird ltt ver. kür den r ' u ‘' Wagen fährt. Immer ^ ^ Siroge uverraf-yt mwo. ist ver- ffraru S}0 Schwarz der Scheibe berührt. Es ist nun leicht verständlich, daß jetzt ein ruhiges Hal ten des Gewehres viel weniger Schwierig keiten bereiten wird als bei der verkrampften Lage, wie sie vielfach noch gesehen werden kann. Hot der Schütze diese Vorteile einmal herausgefundcn und weiß er sie richtig aus- 1.85

Klänge folgte dann des langsamen zweiten Satzes, die ganze senden Woche versieht für unsere Stadt aus M 0 z a r t's?Don Juan' die gra- Symphonie, denn nach dem Megretto du Adler-Apotheke. Laubengaffe 16. Dorf Kaukasus 13 un Roman von Karl Hans Strobl »Wer: wir?' »Na: Gottesgnad und mr alle.' Es war ein Glück, daß er mir diese Eröffnung bei Nacht machte. Es gab hier auf der Asranda einen guten, bergenden Stl)atten. in den ich mein Gesicht zurück- ziehen konnte. Cs ist immer unangenehm, wenn man, fei

es auch nur für kürzere Zeit, wie ein vollkommener Trottel aus schaut. ' „ „Nun. für ein nichtoorhandenes Dorf', sagte ich nach einer Weile, „geht es ia hier recht rege und wirklich zu!' Er lachte dröhnend auf. Offenbar hatte ihm meine Antwort eine Genugtuung bereitet. 'Nein, es ist kein Traumdorf, in dem Sie sich befinde. Es hat schon alles, seine Richtirjkeit. Sie sind im Kau kasus und in der Siedlung Gottesgnad, Aber mr find dennoch net Vorhände. Mr find net auf der Welt.' Ich hielt es setzt doch für geraten

eine Weile, und ich lah. wie sich die auf dem Tisch liegende Hand langsam zur Fault ballte. „Jischt Ihne tzrt aufgfalle, daß wir beinah keine junge Leut im, Dorf habe! Datz beinah keine junge Bursche, so. Zwilchen Achtzehn und Fünfundzwanzig, Vorhände sind?' Es war mir nicht ausgefallen, aber nun, da ich darauf gewiesen wurde, rief ich mir das Bild der Berfammlung zurück, zu der ich gesprochen hatte. Es stand ganz deutlich oox mir. Ich überflog im Geist alle diese vielen mir mit aller Spannung

ich ihn an, „und fetz dich mit auf die Schulbankl' Da sah er mich immer böse an. tauch? te unter die Fensterbrüstung und tief ge duckt davon. Er war wieder einige Zeit verschwunden gewesen, niemand wußte, wo er sich aufhielt, dann kam er plötzlich wieder zum Borschein. strolchte im Dorf herum und trat dann unangemeldet bei dem oder jenem Bauern ein, um an den Mahlzeiten teilzunehmen. Seine Wohnung hatte er bei Kraus, dem Gemeindeälte- sten. „Er ifcht net recht im Kopf', sagte Franziska, »wir nenne ihn Grigor

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 27.07.1941
Descrizione fisica: 6
, der an Heftigkeit lenem des vergangenen Winters nicht nachstand. Ersten Meldungen zufolge gab es eine Anzahl von Toten und Verletzten und bedeutenden Schaden an Wohnhäu sern, Feldern und Hafenplätzen. Fünf Fischkutter, die von Matzinhos vom Zy klon überrascht wurden, sind vermißt. Die Regierung hat die ersteHilfeleiftung ein geleitet. Keiner wagte den harten sommerstau bigen Weg aus dem Wald ins Dorf hinab mit ihr zu schreiten, als Anna Holtmann in den /späten Nachmittagsstunden das sichere Waldversteck verließ

, in dem die Dorfbewohner ihr Vieh und ihre Habe zusammengebracht hatten, nachdem die letze Schar der Keiserlichen unmensch lich im Dorf gehaust hatte. Ein paar Männerfäuste wollten das Mädchen An na festhalten, als es sich auf den Weg mach te, und ein paar Frauenstimmen weinten verängstigt und beschwörend daß Anna sich daran erinnern möge, wie grausam die Kaiserlichen ihren Vater um ein Le ben gebracht hätten. Aber Anna wehrte mit einer Ruhe und Selbstverständlichkeit ab, die die an deren zum Schweigen brachte

abweisend den Kopf, als das Mädchen sie um Hilfe bat. Die Frauen streckten verstört in Ab wehr die Hände aus. Es gab keinen ein zigen, der mit ins Dorf hinabgehen ooli te Anna Holtmann aber schritt ihren Weg als sei er ihr unerblittilich voriezeichnet. Gespenstisch, wie vom Leben ausge schlossen, duckten sich die niedrigen Hitüser zusammen, glotzten von letzten Brand her mit weit aufgerissenen Fensteraugen wie verstört in das Land. Die ganze Ebene, die sich wie ein breiter Saum gegen die gebirgigen

als die Reiter, die durchs Dorf gesprengt waren, mit der ganzen Türfüllung ins Haus brachen. Da haben wir ja die Hexe!' Irgend eine derbe Faust griff nach dem Mäd chen, um es heroorzuzesren. „Laß sie laufen! knurrte ein zweiter Reiter, der sich über die Schwelle drängte. „Zu jung noch, ist nichts dran!' Und in das rohe Gelächter der beiden Männer misch te sich das Fluchen der übrigen, die im Haus nichts Eßbares fanden. Anna Holtmann hielt die Seine um klammert. Sie setzte sich nicht zur Wehr

hatte sich das Leben in den Tod gekrümmt, und die Furcht sprang aus aller Augen, denen der Knabe in der Schar der Männer begegnete.erwuchs. Jetzt stand dies Mädchen vor ihm und zeigte keine Furcht. „Ich kann dich töten'! sprüchten des Knaben Augen. „Ich habe keine Zeit dazu!' Anna Holt, man» löste ihre schmalen Gelenke ruckar tig aus der harten Umklammerunf „Ich muß den Roggen hereinholen. Er i Brot. Und wir brauchen das Brot alle. Ihr werdet genau so Hungers sterben wie wir in Dorf, wen man keinen Roggen mehr

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Volksrecht
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Pagina 3 di 4
Data: 27.08.1920
Descrizione fisica: 4
' ich dich nicht, umkoinmen müßt' ich auf der Alp', scherzte Duglore trübselig und sah mir beinahe neidisch nach, als ich eine Last Käse nach Selmatl hinunterzutragen halte. -Im Dorf traf ich merkbare Un ruhe, und mit ingrimmigem Kumor sagte der Vater: „Nun der Schttferhandel hin ist, geht auch der Bruch zugrunde. Im Werk sseufzt es und kracht und dröhnt es,, daß sich kein Mensch mehr hineinwagt. Sei froh, daß du einen gescheiten Alten hast, Jost, der beizeiten Grund und Bodkl kaufte. Das Bauernhandwerk

arbeitete ich die Nacht dahin bei Laternen- und Kienfackelschein. Das ganze Dorf aber hätte nicht genug der hölzernen Kanäle bauen, zimmern und legen können, um die Wasserfluten des Feuersteins über die Spalte zu leiten. Sie klaffte breiter, sie wuchs in die Länge, die Mann- fchaftsaufgebote waren umsonst, in wenigen Tagen konnte man längs des Feuersteingebirges den Erdbruch eine Viertelstunde weit verfolgen. Seine Ränder verschoben sich, der hinlere schien in die Köhe zu steigen. Richtiger

!' Die Entdeckung Duglörlis bestätigte sich. „Sei nicht so kaltblütig, Jost,' jammerte sie. „Sollten wir nicht mit dem Vieh nach Selmalt hinunlerziehen?' „Was hilfi's?' erwiderte ich. „Wenn der Tafelberg stürzen will, ist die Gefahr im Dorf nicht kleiner als aus dem Berg. Kören wir, was die Boten berichten, die von Selmalt auf die Alpe steigen!' Die Boten meldeten aber nur neuen Schrecken. Ein Block, so groß wie ein Kleiderkasten, sei vom Tafelberg mitten ins Dorf geflogen, habe das Kirchendach durch schlagen

und liege jetzt, halb in den Boden gegraben, neben dem Tausstein im-Gotteshaus. Es sei ein Anblick gewesen, wie wenn der Stein aus dem Felsen des Tafel bergs gequetscht oder gestoßen würde, und. als er am Kirchturm vorttberflog, hätten im Luftzug die Glocken, zuerst die kleinen heftig, dann selbst die große mit schwerem Ton angeschlagen. Dieses Läuten ohne Menschen hand ' hätte einen jähen Schrecken im Dorf verbreitet, viele Selmaller hätten' ihre wertvolleren Sachen zusam mengepackt und sich zur Flucht

nach Zweibrücker« 'ge rüstet; ja zwei Familien seien wirklich geflohen. Den anderen aber sei der Gemeinderat entgegengelrelen, er habe sie beschworen, im Dorf zu bleiben, bis die Abge ordneten des Landrals und die von ihm zugezogenen Gebirgslechniker, die unterwegs nach Selmatt seien, ge sprochen hätten. Je nach ihrem Ratschlag wolle man handeln, und wenn eine ernstliche Gefahr bestehe, Dorf und Alpe räumen, aber sich nicht dukch eigenmächtige Entschlüsse in der Stunde der Not und Gefahr trennen

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Volksblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 04.06.1924
Descrizione fisica: 8
der Fahrt vom Penserjoch herab von einer Schneelawine überrascht worden sein; er starb wie der Soldat in der Rüstung: die Skis an den Füßen, den Nucksack am Rücken auf recht stehend, so überraschte ihn der Tod. Die Gemeinöewahl in Kastelruth. Wahlberechtigt in der ganzen Gemeinde 714. Es waren 2 Sektionen. Die 1. im Dorf fürs Dorf, Seis, St. Valentin, St. Vigil. St. Oswald, Tifens, Tagufens, Michael. Bei der 2. Sektion für Pufels, Runggaditsch und Ueberwasser war das Wahllokal in Runggaditsch

. Fertschöller, St. Oswald, 131 St.; U r- taler Josef. Seis. 121 St.; Lage der Peter. Tagufens. 131 St.; Obexer Alois, Tifens, 130 St.; Gaffer Jakob, Turnmüller, Seis, 127 St.; Vanzo Carlo. Maurermeister. 116 St.; Santifaller Pius. Lafairer. Dorf, 129 St.; Göll er Johann, Runggaditsch. 130 St.; Pi t- fchieler Lois, Ueberwasser. 129 St.; Kas- latter Jos., Wirt, Pufels. 131 St.; W ö r n d l e Josef. Schuster. Dorf. 129 St'.; Gaßlitter Bernard, Gstattfcher. 61 St.; Gasser Josef, Wirt. Seis. 64 St.; Marmsoler

Josef, Kam- pideller. St. Vigil, 64 St.; Marmsoler Mar tin. Schuster, Dorf, 69 St.; Proßlin er Flo rian, Heißbäck. 17 St.; Fulterer Nikolaus, Schildberger. St. Valentin, 23 St.; Profan- ter Johann. Tomaset. 20 St.; Malferthei- ner Johann. Katzenlocher. Dorf. 16 St. Die Liste c (Heimatliste) hatte folgende Aus fertigung: 1. Santifaller Pius, Lafaicr; 2. Karbon Jgnaz, Turmwirt; 3. Tierler Jakob, Binder; Fraktion Dorf. 4. Mulser Heinrich, Radöller; 5. Gasser Josef, Unterwirt; 6. Schgaguler Paul, Vidner

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Dolomiten
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Pagina 5 di 8
Data: 28.07.1937
Descrizione fisica: 8
Die Neberschwentttinrig Hott Slndcrno 1737 Am Eingang in da? Matscher Tal breitet sich eine der fruchtbarsten Gemeinden des oberen Dinschgauer Gebietes ans. Eingebettet zwischen Obstbaumen überragt non der fim- sichen Burg des Grafen Trapp macht dieses Dorf einen besonders schönen Eindruck. Der Glockenturm zeugt non einem Koben Alter der Pfarre zu dem bis 1-000 auch Prato ctcl nio mit SolLa,, Trafo! und Montechiaro ge- Körten. Diese bei 1000 Einwohnern zählende Ortschaft hat wohl unter oielen

Kriegs-Feuer und Wasserschäden gelitten, mir selten «ine unseres Landes. Bor dem groszen Wasser- Unglück 1737 mag sich wobl schon früher oft solches ereignet haben, da der Turm viel tiefer eingebettet ist als die erst um 1300 er baute Pfarrkirche. Urkundlich ist uns erst der vo.r genau 200 Jahren erfolgte Wasser einbruch überliefert worden. Am 3. August 1737 sandte die Regierung an den Hof in Wien einen Bericht .in was für einen ellcnden Zustand das Dorf und Gmain SludernF sich befindet.' Bei Hellem

Wetter und Sonnenschein um 7 Uhr abends des 28. Juli 1737 brach !m Gebiet der Palla bianca eine Wasserstube. nahm von den drei Lacken (Seen) gewaltige Wassermassen »ist sich und ergoß sich durch das 13 Kilometer lange Matscher Tal zum engen Talausgang und' dann über das Dorf Slüderno. Im Tal.' schon hatte der Bach großes Unheil gestiftet. Alle Brücken, die Mühlen, die Säge und Schmiede, ferner ein Hof mit 10 Personen wurden .gänzlich hinweggeflösset'. Das Dorf Slüderno wurde vollständig mit „Marast

mangelnden Lebensmitteln sind keine Arbeiter zu bekommen. Auch die Land straße und Fußsteige können wegen dem Wasser nicht in Stand gesetzt werden. Der Schaden und das Ellend sei unbeschreiblich und unerschwinglich die Unkosten.' Der damalige Organist und Schulmeister Johannes Leinbörer schreibt über das Un glück folgendes: Am 27. (?) Juli 1737 ilt ober dem Tiallwald eine Wasscrstuben qe- brochen. dabei sind im Dorf olle Häuser samt Pfarrmidum nermurt. bei 8 Stadel von Grund auf samt Korn und che» hinweg

Schult zu reinigen. Mau behalf sich damit, daß man die Wohnstuben als Keller benutzte. Etliche Häuser wie auch der Pfarrmidum wurden um einen Stock erhöht. Den Frühmeßwidum bat Graf Travp am Fuße seines Schlosses er richten lassen. Im Lause der Zeit führte man die Straße wegen der Steigung statt zum Dorfplatz etwas höher durch das Dorf über die obere Brücke. Bon diesem Unglück sieht der aufmerksanie Beobachter noch heute manche Svuren. so z. B. die tiefliegende Kirche. Diele Häuser und Stallungen

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Dolomiten
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Pagina 2 di 16
Data: 24.05.1930
Descrizione fisica: 16
blondes Mädchen, so ist die Magdalena heiter, vergnügt, dunkel haarig und von ausgeprägterem Tempera ment, das sich auch in ihrem Spiel beweist. Ja, das Dorf lebt für dieses Spiel, es ist eine Sache aller und jedes einzelnen. Könnte mon es sonst verstehen, daß sobald „der Pas sion' begonnen hat, sogar schon vorher, alle Leute im Dorf einander mit dem Namen der Rolle nennen, die ihnen durch die Wahl zu gefallen ist? Fragt man, wo es zu Alois Lang gehe, fo weisen die Dörfler an das Sichende des Dorfes

hatten, sie möchten gerne offen, denn sie seien hungrig. Da habe ihnen die Frau des Kaiphas, obwohl sie gar nicht auf Gäste emgerichtet war und auch keine Pension hatte, von ihrem Effen ge geben, und schließlich für das ganze Mittag brot achtzig Pfennige verlangt. Dies ist eine wahre Geschichte und sie zeigt, wie die guten Oberammergauer in Wirklichkeit siird, und daß niemand im Dorf daran denkt, an diesem Spiel zu verdienen . . . Das es mit den „Reichtümern' der Ober- ommergauer auf sich hat. Man spricht

viel von den „riesigen An nahmen'. die das Paffionsspiel den Dorf bewohnern bringe, — und kaum jenmnd ahnt, welche Urckrften zunächst einmal nötig sind, um Dorf, Straßen, Theater und SolfiSme für jedes Spiel neu ilPavd zu setzen- Das Theater ist vevgröhert, däe- TShm^-k modernisiett und zugleich künstlerisch ver schönert worden. Dieser Umbau hat mehr als eine Million gekostet. Die Straße von Unter ammergau bis zum Kloster Ettal mußte asphaltiett werden. Sie ist außerdem, .um die gefährlichen Kurven für Automobile

, . in die die Ein-trittskarte für das Spiel, die Unterbringung und Derpflegung für den Spieltag, den Borabend und den Morgen danach «inbegriffen find, kann man durchaus nicht als besonders hoch bezeichnen. Ständige Besucher hat das Dorf kaum, es ist lediglich auf die vorübergehenden Ueber- nachbungsgäste angewiesen, die «inen oder zwei Tage zum Spiel dort bleiben. Den wahren Profit — haben die Kurorte der Um gebung und die Etsenbahneu . . . Die Sta-t Aguntum, von welcher in unserem jüngst erschienenen Feuilleton

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Volksbote
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Pagina 7 di 8
Data: 25.09.1941
Descrizione fisica: 8
Tage jammert auch schon des Schusters Hannes seine Alte das ganze Dorf auf und ab. Denn auch bei ihrem Pumpbrunnen ist „Mathäi am Letzten'. Jetzt werden die Eulen burger gewitzigt und winden am Abend um Pumpenrohr und Pumpenhebel ein« Kette mit einem mächtigen Vorhängeschloß, daß ihnen ja keiner den Brunnen über Nacht auspumpen kann. Denn das Wasser wird jetzt kostbarer als das Bier. Hilft aber auch das Vorhängeschloß nichts mehr! Bis es einige Tage ansteht, streiken sämt liche Brunnen in ganz

auf den Feldern droht der Weizen auszufallen: der Hafer wird schon gelb und das Korn mutz heute noch heimgefahren werden. Daheim müssen die/ Schmalzküchel gebacken werden, denn morgen ist ja in Eulenburg der größte Festtag vom ganzen Jahre. Da kommen all die Vettern und Basen zusammen. In den Häusern sind die Stuben zu fegen und im Dorf die Straßen. Die Eulen burger sind stolz an solchen Tagen. Der Mesner und sein Weib wissen nicht mehr, wo sie zuerst hinspringen sollen. Die Kirche mutz vis in den letzten

und die In telligenz haben die Stadt als Wohnort erkoren.' Am Besten kann! man diesen Rückgana im kul turellen Leben und das Schwinden der geistigen wie physischen Kräfte des Landvolkes studieren/ wenn man eine kleine' Gemeinde aufsucht» weil das auch für den Nichtsozialpolitiker viel leich ter übersehbar und zu Überprüfen ist. So soll uns das kleine Dorf S. Martina im Passkria- Tal als Prüfungsobjett dienen. Das Dorf S. Martina entstand durch die An siedlung von Handwerks, und Eewerbeleuten. Rur ganz wenige Höfe

aus dem Dnrggra-, fenamte. Das Leben der Handwerker war lusiia.- gesellia und heiter. Man sang und pfiff ruht«' in die Winde und 'abm bas Lcben E io tragisch, wenn es auch den einen oder anvern verfolgte, man stand sich gegenseitia bei. wie ^Wenn am Sonntaa ein nusgewecktes Berg- bübl vom Hofe zur Kirche niederstieg. wo die vielen Geiger festlich musizierten -■ «Inen ßhö-, nett Gesang gab es von ieher in dassiria so bekam es allerlei Neues und unaewehntes -u sehen und zu hören. Das Dorf befaß damals

nicht !« State»' Bauern werden und dort bleiben können, so mußten wenigstens ■ drei ihren Lebenserwerb anderwärts suchen. Einige Jahre hatte io ein Bub Zeit, sich zu prüfen, für welches der vielen. Handwerke im Dorfe er Freude und Eignung spürte. Der Bauer und Vater konnte, wen Geld schon stets im Tale etwas Seltenes war,, vielfach in Lebensmitteln das Lehrgeld für die! Buben zahlen. Es war leichter möglich, drei Buben im-eigenen Dorf als einen außerhalb des Tale» ein Handwerk lernen zu laifen. Er-, gab

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Dolomiten
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Pagina 5 di 6
Data: 07.08.1940
Descrizione fisica: 6
man viel von Unwetterkata strophen. Da zogen am frühen Nachmittag Wolken zusammen. Sie waren unheilver kündend. Grau, rot, weiß dampfend, wogte die Wolkenmaffe daher, um in wenigen Minu ten sich auf die Erde zu entladen, In einer Stunde fast alles vernichtend. Es ging ein Hagel und Wolkenbruch nieder, wie ihn die ältesten Einwohner noch nicht erlebt hatten. Bald war der Boden vollkommen weiß, mit Eis bedeckt. Fluten von Waller wälzten sich über die Fluren und durchs Dorf, die Straße war bald überschwemmt. Die Menschen

der frühere Besitzer darin. Mit dem ersten Frühlingswehen kam ein fchwerbepacktrs Fuhrwerk ins Dorf. Es brachte Kisten und Koffer und still und sicher schritt Hans Mohr dem Hof zu. Die Kunde von seiner Ankunft verbreitete sich wie ein Lauffeuer über das Dorf und Heinrich Kuen stand ge senkten Kopfes am Gatter, um den Herrn zu empfangen, der kam. ibn und fein Weib, das im Winter das erste Kind geboren hatte zu vertreiben. Der Fremde reichte ihm die Hand. Was zwischen den beiden Männern drinnen gesprochen

wurde, hat niemals einer im Dorf erfahren. Was aber geschah, sahen alle: Kuen und seine Frau blieben wohnen. Das Haus wurde aufgeteilt, zwei Zimmer blieben für den früheren Besitzer, die Räume ließ Mohr von Malern und Handwerkern alle schön Her richten. und nun bekam das alte Haus ein Gesicht. Und eins wurde für alle im Dorf ein großes Erlebnis: als die Maler begannen, das Haus zu waschen und von außen herzuputzen. kam unter der Schmutzkruste eine alte Inschrift zutage. Sie lautete: Anno Domini 1743

abends im Dorf. Als nun der neue Sommer einzog und di« Sonne Halm um Halm böher bob zum Himmel und zur Fruchtarbeit, standen die Felder und Wiesen rund um den Hof des Mvbr so gut wie die irgendeines Bauern. Sei» Dreh gediÄ S rächtig. feine Kühe und Saue gingen mit hweren Wänsten, Kuen arbeitete froh und verwandelt neben ihm. und das Haus hielt feine Frau schön und sauber. Sie hatte das Lächeln wieder gelernt. Nach der Ernte, die Mohrs Scheuern zum Bersten füllte, kam er zum Vorsteher

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 30.06.1940
Descrizione fisica: 4
und Schnee weltoffen hin. — Der greift hinein mit gigantischer Wollust. Das Haus des Veitbauern lieg halb hoch am Kramer. Es ist, als ducke es sich heut verängstigt an die Erde. Veit erkennt, daß diesmal die Vernichtung darüber hin brechen wird. Der Sturm steht so, daß er die reißenden Wassermassen von der Furt des vergangenen Jahres abdrängen und ins Dorf treiben wird, — wenn — nicht Hilfe kommt! Hilfe — woher- in dieser kurzen Zeit?! Der Sepp denkt schon nicht mehr an sein Haus. Die eigene Not versinkt

. Das Dorf! das Dorf!! Er stürzt ein Stück We. ges hinunter, sieht schon Männer an der Abfahrtsbahn der Holzfäller arbeiten. Sie steilen einen Wall aus den schweren Stämmen. Veit sieht, daß eine Rettung gelingen kann, wenn zu den Stämmey noch starke Bretter zur Versteifung kämen. Das Wasser würde, dadurch abgedrängt, über die Felskante springen, und im Gra ben außen im Dorf voruberfließen.' Wie grelle Blitze sind diese Gedanken. Sie trei ben Veit weiter. Da kommen ihm schon einige Dörfler entgegen

. Mit la stenden Schritten kehren sie ins Dorf zu rück. Vor den Häusern warten die Frauen mit stillen Gesichtern. — Droben beim großen Rutsch steht ein Bollwerk. So Gott will, hält's!' , Die Worte genügen. Keiner sagt etwas über Veits Hilfe. Das hat es hier nicht nötig, das zeigt sich dann, wenn es gilt, beim Ausbau zu helfen. — Die Gewalten der Vernichtung sind entfesselt. In den Ställen brüllt das Vieh, am ärgsten dort, wo die Tiere Veits ein gestellt sià. Sie sind fremd, — schon das beunruhigt

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Südtiroler Heimat
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Pagina 3 di 8
Data: 15.06.1934
Descrizione fisica: 8
Nahe der Stammburg des Landes liegt Dorf Tirol Ein echtes Tiroler Dorf auf dem Mittelgebirge schaut es herun ter auf den „Garten Gottes', wie die Meraner Gegend ge nannt wird. Dorf Tirol ist nicht groß, zählt aber immerhin 1800 Einwohner, meist kleine Bergbauern, die in harter Ar beit ihr. Brot verdienen müssen. Geld ist rar und kommt nur ins Haus, wenn der Wein oder ein Teil des prächtigen Obstes abgesetzt wird. Und dieses Geld verbleibt dann nie mals lange im Hause, es mutz dem Staate

für Steuern ab geführt werden. Die Steuern der neuen Herrschaft haben bas Volk von Dorf Tirol nahe an den Bettelstab gebracht und die bei der Gemeinde angeschlagenen Versteigerungszettel werden immer länger. Auch nur eine Mißernte ist heute imstande, so manche einst gut situierte Bauern von der Scholle zu treiben. Ist die Weltkrise Ursache? War es der Krieg mit seinen furchtbaren Folgen? Sicher hat beides mit gewirkt, am meisten die Grenzziehung am Brenner, die dem Südliroler Weinbau die Konkurrenz ganz

(besonders in sittlicher Beziehung) haben diese beiden Lehrerinnen wiedecholt von den Ellern, aber auch vom Geistlichen Vorwürfe erhalten. Eine Mutter sandte aus diesem Grunde ihr Kind nicht mehr zur Schule, be kam aber natürlich gleich eine Strafandrohung der Schulbe hörde. Der Lehrer hinwieder ist Darwinist, benützt d'e Schule, um für seine Lehre Anhänger zu bekommen und diese wei terzuverbreiten. Seine allzu intensive Werbung für die Ba lilla hat ihm auch keine Freunde im Dorf erworben. Noch übler

noch viele Generationen heranwachsen müssen. Und hoffentlich ist dann Südtivol vom welschen Alpdruck befreit. Besonders empörend ist auch das neue Ringspiel, das der Lehrer eingeführt hat und das wir in der letzten Folge des „Hoamatl' beschrieben haben. So ist die Lage in der Genwinde Tirol. Es ist ein kleiner Ausschnitt und doch rechtaufschlußreich Daß Dorf Tirol keine Ausnahme bildet und daß die Lage überall in Süd- tirvl und vielfach auch in Italien ähnlich ist, kann niemanden ein Trost

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 20.01.1935
Descrizione fisica: 8
will, die Knüppel bündelweise vor die Füße zu werfen? Da hat man mir kürzlich in einem kleinen Dorf eine Geschichte erzählt, und alle, die zuhörten, konnten oo der tückischen Zufälle das Lachen immer noch nicht verbeißen, So aber ist das gewesen: Es kann als bekannt vorausgesetzt werden, daß zu einer ordentlichen Bauernhochzeit ein ordentli cher Hochzeitskuchen gehört. Auch hier geschah es nicht anders. Am Vortage der-Hochzeit kühlten im Hase; ,cm,der Scheune - zehn .große Kuchen jener Art

, sich an dem Gepäck der Hochzeitsgäste zu vergreisen. Und um ihrem frevlen Tnn die Krone aufzusetzen, ließen sie auch die letzten beiden, mit Mühe den Sperlngen entrissenen Hochzeitskuchen mitgehen. Jetzt hatten am anderen Morgen die Tanten und Vasen im Dorf einen Grund wie noch nie, über schlechte Vorzeichen und ihre Bedeutung für die zu schließende junge Ehe zu orakeln. „Ja', meinte der Wirt und schenkte die Gläser wieder voll, „so sah es aus, und die Hochzeit hat doch stattgefunden. Es ging

mit ungeheurem Lärm in der Küche herum, mit solchem Lärm, daß sich die gesamte Familie ängstlich duckt. Großer Himmel, was hat die Regina jetzt wieder, sie ist doch nicht gar böse mit uns? Ach, Regina ist böse und auch wieder nicht. Re gina ist traurig und auch wieder nicht. Regina ist traurig und auch wieder nicht. Regina ist empört und auch wieder nicht. Auf jeden Fall aber ist von da ab Gewitterluft in ihr und um sie. Und nun geht es weiter, wie es gehen muß. Kurz darauf geht Regina mit ins Dorf, um zwan

dulden als Regina, wenn man ihr langsam, langsam bald diese, bald jene, seit Jahrzehnten gewohnte Arbeit entzieht. Sie weint fast immerzu. Sie schaut ihre Herr schaft mit gefalteten Händen und Tränen in den Augen an und stammelt irgend etwas u. spricht's doch nicht ganz aus, sondern läuft schließlich mit einer todtraurigen, gänzlich trostlosen Gebärde davon. Aber wer denkt, daß ein so alter Mensch derart um entzogene Arbeit trauern und leiden kann?! Die Familie jedenfalls und die Leute im Dorf

sie nicht, das ist für sie alles. Mehr braucht sie nicht, denn das ist sür sie alles. Die gesamte Familie hat beschämt die Köpfe ge senkt, und die Leute im Dorf haben still vor sich hingesehen, als sie hörten. Sieh' an. so ein gro ßer und ganzer Mensch ist die kleine alte Re gina ... Sie schafft und trippelt jetzt längst wieder, und die Menschen um sie her schauen ihr zu mit einem sanften guten Gefühl, das fast an Andacht arenzt. Aber das weiß sie nicht. Woher auch? Sie Ist ein 'iltes Mädcken und tut das lhre bis zum letzten

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Bozner Tagblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 23.09.1944
Descrizione fisica: 8
hätte entscheiden können: . da ist von der obgren Leiten beim guay Raüchköpfl unserStudent kemmen sehen Regimentern von Bozen herauf mit etlicne Sandwirtsreiter und Schüt- und warf den Aufstand nieder. Die zen, so er sich in der Eil zusammenge- Schützenhaufen wurden zersprengt, die klaubt, und ist an den Feind gangen Bauern verloren-sich in den einsamen und hat ihn ausgeschlagen, wo er einer- Wäldern. Die Adlerfahnen fielen, kemmen ist . . . Und in den Berichten Ohne große Mühe wurde Dorf

um über die Augustgefechle bei Patsch und Dorf genommen. Nur ein letzter Hol Amras, die den dritten großen Kampf der des allen Raffeiner m Mals, ergal n - r r ' — i '«-r — .1« /ihitvim vWiprslunrJ v . . langsam das Tuch von seinem Stutzen, erste Stockwerk. Ein mächtiger Weiß- alte Mahlknecht. Seine Bäuerin w „Nie und nimmerI Hallen bis zum .Hascht recht, Student, mier dürfen üns birtibaum beschattet sie. Oben tritt weit und breit eine bekannte Doktorin. i,fm, ... —-*» • • “ ' ’ 1 Sie sammelte die Heilkräuter

und hat sie dann in einem messingenen Mörser mit einem eisernen Stampfl „zusain- und Tage nur. Dann rückte- General Bara- . nimmert Hallen bis zum .Hascht recht, Student, mie ieim suay d'Hillicrs mit mehreren französi- >Gtzlen, RaiTeineri Das ist mein ucfehi. nit geben, mier Deutschei“ Beim Propstweiiser im Dorf man in eine große Laab mit herrschafl liebem Stuckplafond. Rechter Hand er öffnet sich die geräumige Bauernstube. , In der Stube hängen die Oelbilder mengnuil“. Das dumpfe Stümpfeln der dreier Hofbäuerinnen. Da thront

. laflinger Pferdezucht. el .Siedlungsart der verstreuten Einzel gehöfte zu den anstrengendsten in ganz Tirol. Zwar rückt Jenesieu 1937 durch die Schwebebahn in die nächste Nähe .ter Stadt Bozen. Das aber hat im strußenlosen Gebirge die Entfernungen von der Bergstation aus in die weit aiiseinandei liegenden Ortschaften, über Jöclier und Täler, in keiner Weise ver mindert. Das Gebiet umfaßt außer dem gleichnamigen Dorf und Gericht Jene- sien selbst, Glaning an der Ausbiegung des Sarutales ins Entschtal

, daran an schließend Unter- und Hinternobels, das im Sarntal gelegene Afing sowie das zwei Stunden darüber befindliche Ge liebt Flaas; von hier gelangt man über ein Jöclilein ins Dorf und Gericht Möllen im Etschtal oberhalb Vilpian, sofern man nicht vorgezogen hat, den Weg auf dem herrlicnen Sailen über blumige Matten nach Langfenn zu nehmen. Freilich im Winter bei Eis, Nacht und Nebel sieht die Sache etwas anders aus. Ueberwältigend ist der Blick über den Ritten hinweg auf die Doloniiten

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 25.05.1941
Descrizione fisica: 6
»onntag, den 25. Mai 1941-XIX .5 ! penie « tung- «e-i« Sie MMlsihrt àrzaàlung von Ernst Zahn. Witten im Dorf ragt ein Hügel auf. iluf ihm steht die Kirche. Wer zwischen ihr und der Mauer wandelt, die sie um« lebet, sieht in jedes Fenster im Dorf. „ni> wenn die Kirchenglocken läuten, angt jedes Haus die Tone auf: denn die Hohen Berge lassen sie nicht ins Unend liche hinaus, es sei denn, daß sie in den Himmel flögen, der über Wartnellen blaut. Seit dreißig Jahren ist Konrad Schür mann der Sigrist

Be dauern von seinem Weibe ewigen Ab schied genommen und vielleicht sogar sich erinnert haben wird, daß sie einmal das anmutigste Mädchen im ganzen Dorf gewesen ist. Diesen Gedanken hat Konrad Schür mann eben nachgesonnen. Nun läßt er sich auf eine Bank nieder, die an der Kirchenmauer steht. Ein Blick auf die Uhr hat ihm gezeigt, daß es noch eine Weile dauern kann, bis unten der Trauerzug stichbar werden wird. Viel leicht drücken ihn auch die Erinnerungen auf den Sitzplatz nieder, die Hunderte

Djurdjevka zu eineiy hübschen, sehr viel umworbenen Mädchen herange wachsen war. Am heißesten bewarb sich um die Gunst der Jungfrau der Dorf barbier Mitan Miloschew. Er galt als der eleganteste unter allen jungen Män nern des Dorfes. Nicht umsonst hatte er einige Jahre lang in Belgrad gearbeitet. Kein Wunder, daß er deshalb das Ideal aller Mädchen in Dolona war und daß alle Djurdjevka beneideten, weil der schöne Milan am Sonntag überhaupt mehr mit keiner anderen tanzen wollte. Alle hielten

hatte insge Heim, ohne daß im Dorf auch nur einer eine Ahnung davon gehabt hätte, eine Gspusi mit einem Schniedergesellen in Belgrad angefangen. Djurdjevka wußte sehr gut, daß die Mutter nie mit dieser Heirat einverstanden sein werde. Auch unterhielt sie sich ganz geme mit Milan, zumal sie so am besten die Geschichte mit dem Schneider vertuschen kpnnte. Ihn traf sie, wenn sie etwas in Belgrad zu be sorgen hatte. Als ihr Milan wegen des Nikola Vorwürfe machte, ist in ihrem schönen Köpfchen der tolle Plan

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 8
Data: 10.10.1882
Descrizione fisica: 8
und That den Arbeitern bei. .Dank ihm für seine unermüdete Arbeit und Sorge. Kaum war das Dorf Moos theilweise verschüttet, so ertönten zwischen 5 und 6 Uhr dreimal die Sturm glocken in der Pfarrkirche. Die gegen Westen lie genden Häuser im Dorfe Schmieden standen in Ge fahr einzustürzen; schon wurden dieselben vom toben» GewSsser bereits unterwühlt, ihre Habseligkeiten hatten deren Bewohner schon am Tage vorher aufs freie Feld gebracht und den Regenströmen preisgeben müssen, denn eS war nicht mehr

möglich, sie unter ein Obdach zu bringen, da die Verbindung abge schnitten war. Wäre hier nicht schnelle, thätige Hilse gekommen, so wären nun nicht allein diese westlich liegenden Häuser, sondern auch das übrige Dorf Schmieden ein Raub des tobenden Elementes geworden; nur durch große Anstrengung hat man den drohenden Einsturz (bis auf ein Haus, von dem ein Theil zu ebener Erde weggerissen wurde) ver hütet. Jeder sonst kleine Wildbach zu beiden Seiten des Thales stürzte tobend herab, versuchte

aus den Schranken zu treten und risS manches Stück Grund erbarmungslos mit sich oder überschüttete Aecker und Wiesgründe. Besonders gefährlich wurde sür das Dorf St. Veit der Wildbach Wadl. An seinen bei derseitigen wilden, steilen Gehängen drohten Mu» brüche sich zu lösen, und wirklich erscholl am 17. nachmittags die Sturmglocke im Pfarrthurm; links und rechts hörte man Rufe: Der Wadlbach kommt! Mit einem donnerähnlichen Getöse wälzte sich eine ungeheure Masse Schutt und Steine über die Schlucht herab

und richtete sich theils gegen die nordwestlich liegenden Häuser von St. Veit. Aber glücklicherweise thürmten sich ober dem Dorf gegen diese Seite mit gebrachte große Felsblöcke auf, und der Hauptstrom ergoss sich gegen das Oberdorf wie eine Lawine, dort standen aber die Häuser weiter auseinander und der Schutt und die Steine konnten zwischen denselben ihre Laufbahn, ohne gerade großen Scha den nehmen-. Durch große Mühe bei Tag und Nacht bis auf den 21. Sept. wurde das nachfol gende Wasser im Rinnsaale

, auf der man auf die westlich liegenden Felder und Waldungen mit kleineren Fuhrwerken gelangen kann. Monate wer den vergehen, bis die Gemeindewege und Wasserlei tungen zu den nöthigen Gcwerken hergestellt sind. Die westlichen Häuser im Dorf Moos stehen gegen- svärtig ans einer Sandbank mit zu ebener Erde theil weise eingesandeten Lokalitäten. Wenn dem Fische, leinbach mit seinen weißschäumend grabenden Flu ten nicht rechtzeitig Einhalt gethan worden wäre, so wären von demselben die noch westlich gegen Süden liegenden

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Brixener Chronik
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Pagina 6 di 8
Data: 12.01.1924
Descrizione fisica: 8
am Mittwoch, IL. Jänner, um 5 Uhr abends, im Sazellmn des Priesterseminars ihren Monats konvent. Tertiarinnen-Exerzitien in Dorf Tirol. Vom Abend -des 1. Februar bis zum Morgen des „Das gnädige Fräulein hat gewiß nur einen kleinen Umweg gemacht oder dem Pfarrer im Dorf einen Besuch abgestattet, wie doch längst schon geplant war. Jedenfalls werde ich sofort mit Karl noch einmal nach Buchenwerder fahren. Man muß nicht gleich das Schlimmste annehmen!' „Tun Sie das, lieber Herr Günter! Der Schreck

habe. Doch verirrt, auf einen falschen Weg geraten tonnte sie sein. Nach allen Seiten spähte er ans, soweit die grellen Lichter der beiden Laternen das zuließen, und d'.e gualootlen Vorstellungen ver ließen ihn nicht mehr Kurz vor dem Dorf kam der alte Gemeindehirt Borgmann daher. ESwin ließ halten und fragte, ob er nicht einer jungen Dame begegnet sei. „Das Fräulein von Lichtenrode?' erwiderte der Alte. „Die spazierte etwa gegen 5 Uhr durchs Dorf. Ist sie nicht daheim angekommen? 5. Februar finden

und die Bösartigkeit der Erzählim; Herrgott, dann stehe ich für nichts ein. E- wimmelt nämlich diesen Nachmittag von Be trunkenen auf der Landstraße. Petroleit feiert l.7 der Waldfchenke mit seinen Kumpanen Abschied „Also Ihr saht die junge Dame mit eigenen Augen zum Dorf hinausgehen?' fragte der Obsc- inspektor noch einmal. „Ja, ja, bestimmt. Von der Mühle kam ^ Ich kenne doch das Fräulein Selma ganz genau „Karl, dann zur Waldschenke!' befahl Edan' dem Kutscher. Ein furchtbarer Gedanke wiw> wach in ihm: Petroleit

! ^ mehr als zwei Stunden ging er mit Zadowi und noch so einem Burschen ins Dorf, um Frauen leute zum Tauz zu bestellen. Abschied wollte el doch feiern heute. Aber keiner von den dreien ^ nachher zurückgekehrt.' (Fortsetzung folgt,'

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Dolomiten Landausgabe
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Pagina 3 di 6
Data: 18.02.1943
Descrizione fisica: 6
einen Monat. Tags über geht er im Dorf umher oder macht Handarbeiten, und wenn die Nacht kommt und es im Dorf still wird, aräbt er bei sich im schuppe». Wegen der Steine war es schwer ui graben, aber er rieb die Steine mit der Feile ab und grub unter der Wand ein Loch, durch das inan bindnrchkriechen konnte. Wen» ich nur die Geaend gut kennenlerne, denkt, er, damit ich weiß, nach welcher Seite ich aehen muß. Die Tatar»,, sagen mir nichis. Dann be.iuitzte er die Ze-it, wo lein Herr mrtaeritten war, aing

ich nicht fort. Ich mach dir auch morgen einen Bogen und -Pfeile.' So beredete er den Kleine» und sie gingen. Er betrachtete den Berg — der ist nicht fern, aber mit dem Klotz ist es beschwerlich; er ging und ging und schlevpte sich mühsam aufmärts! Dann setzte sich Zilin und betrachtete die Gegend. Gegen Süden, hinter dem Schuppen, ist eine Vertiefung, dort meidet die 5)erde, und im Tal ist ein anderes Dorf sichtbar Hinter de», Dorf liegt ein anderer, noch höherer Berg;.hstster diesem Berge

wieder ein anderer. Zwischen den Bergen schimmert bläulich der Wald, und dort sind wieder Berge, die immer höher und höher aufwärts streben. Die allerhöchsten Berge aber liegen schnee bedeckt. weiß wie Zucker da. Und ein Schnee- berg, der höber als alle anderen ist, trägt eine Kavpe. I»> Osten und Westen liegen eben solche Berge; hie und da gualmen Dörfer in de» Schluchien. Das ist alles fremdes Gebiet, denkt er, und nun blickt er nach dee^nissischen Seite tu: zu seinen Füßen der Bach, sein Dorf Gärt»» ringsum. Am Bache iiel't

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.06.1910
Descrizione fisica: 8
jener Martin Gunder auf, den das Dorf fortan kannte, der ruhige Mann von knapper Redeweise, dem aber «Herne Unbeugsamkeit aus der hochgehobenen Stirn swud und kalter Wille aus den scharfen Augen blitzte. , - . Jetzt hörte das Wundern. und Kopfschütteln über den romantischen Bauer aus. Der Gunder Martin, der für nichts anderes mchr Sinn hatte als die möglichste Ausnutzung seines Grund und Lodens, die Mehrung semeS Besitzes, das war der richtige Bauer von altem Schrot und Korn. Und doch ahnten

. Einer Begegnung mit Anton, der Weihnachten ans Urlaub kam und eitel wie ein Psau mit den schwarz,veißen Achselschnüren im Dorf paradierte, konnte er nicht so ausweichen. Der trat ihm unvermutet in den Weg. Er salutiere mit ironisch tiefer Verbeugung, während ihm der ätzende Hohn in den Mund winkeln saß. .Dachtest also Hahn im Korbe zu bleiben, Gunderhosbauer?' witzelte er, .da hast dich mal höllisch verrechnet, he? So ein schneidiges Mädel nimmt noch lange keinen Deserteur

auf all jene Vor? und Nächbegebnisse bringen wollte, die mit der Heirat der hübschen Lehreitochter zusammenhingen und das Dorf in Atem hielten. Seine und ihre LebenStage liefen fortan weit auseinander. Aus dem Gedächtnis freilich verlor er sie nie, die süße schmerzliche Torheit seiner Jugendliebe. Sie war doch eine wundervolle, seltene Frühlings- blüte gewesen, die ihm das Schicksal auf den Weg gestreut. Ihr Gift hatte er heroisch ausgemerzt, ihr berauschender Duft umschmeichelte ihn noch oft

in des Lebens platten Nüchternheilen und gerade dann, wenn feine Kleinlichkeiten ihn er Nicken wollten und es ihn in kalter Oede fror bis ins Herz hinein. Und er spürte ihn noch, als er langst ein Weib genommen, die Mutter seiner Kinder. - Wenngleich die Sägemüllerleute zur Dorf gemeinde gehörten, bahnten sich zwischen ihrem und seinem Hanse nicht die geringsten nachbarlichen Be ziehungen an. Die stille Abneigung brach allerdings nicht in. offene Feindseligkeit aus, aber sie mieden sich geflissentlich

. Sie blieben Lust füreinander, für Jahre und Jahre, bis »S dem Schicksal gefiel, dennoch wieder einen Faden hin und her zu spinnen, der aber nicht ein neues starkes Band der Freund schaft wob, sondern sich zu einer Geißel knüpfte. Gleich nach Neujahr ging im Dorf ein neues Wundern über den Gunderhosbauer! an, denn Martin besuchte eine Landwirtichastsickiule. (Fortsetzung folgt.) .

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 6
Data: 20.04.1892
Descrizione fisica: 6
durch unser Dorf geht und sich hier Leute finden müssen,- die cS weiterfchaffen. Die Käthe streift weit und breit in den Wäldern umher, geht auch niit den Waren, die die Schirmers machen, weiter hin in die Städte, um sie dort zu ver kaufen. Da heißtS denn bei den Leuten, es wär' nicht anders, sie müsst's sein, die das heimliche Ge schäft nebenbei betrieb, sonst wär' auch keiner im Dorf, der sich dazu hergeben möcht'.' „DaS ist ein schändliches Gerede!' rief ich heftig. „Das Mädchen kann nichts thun

und ich wollt grad nial dreinfahren, da kani quer übers Feld vom Dorf her der Hermann Reinberg, der grad von der Schul gekommen, die er durchgemacht hatte und jetzt zu Haufe war. Er hörte das Geschrei und sah das Mädchen, dann fragte er mich, wer sie wäre; dann gieng er hin zu deui un nützen Volk und drohte ihnen, er würde sie sogleich vom Acker wegjagen, wenn er noch einmal ein Schimpf wort gegen das Mädchen höre. Auch zu der Käthe gieng er, sie stand vor ihm mit dem Arm voll Aehren und >ah ihn an so sanft

eö ihr auch nicht, man konntS wohl merken, denn die zwei thaten sich, wenn er zu Hause war, alles zum Tort au, was sie nur konnten. Später, ale Hermann so lang fort war und er und das Mädchen verständiger wurden, schlief das allerdings ein uud die beiden kümmerten sich nicht niehr um einander.' Einen weiten Umweg ums Dorf hatten wir ge macht während der Erzählung Halls. Am Fuße der Anhöhe hatte der Pfad entlang geführt, ^'i»lö erhob sich der Ginsterberg und dahinter dehnte sich eine weite, stille, braune, waldbegrenzte

Heidefläche aus. Die Herbstluft war so ruhig und mild; längst warS völlig dunkel geworden, und Stern an Stern am Himmel heraufgezogen; einzelne verlorene Klänge der Fest- musik hallten vom Schützenplatz zu uns herüber; sonst war alles still, auch im Dorf, das augenblicklich wie auSgestorben erschien. „Der Gang hat uns beiden gut gethan,' sagte der Alte, „aber nun istS auch Zeit, dass wir heimkehren, der Peter Bordmann denkt soiist, der neue Schulmeister wär auch ein rechter Nachtschwärmer.' (Fortsetzung

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