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Lienzer Zeitung
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Pagina 15 di 20
Data: 17.07.1914
Descrizione fisica: 20
, der, wie ein französisches Kamin gebaut, sich allerliebst in dem trauten Gemache ausnahm. Zu Mays Füßen schlummerte ein Windspiel, Diana, der Gräfin verzogener Liebling. Draußen klatschte der Regen an die Scheiben, und um so traulicher war es in dem freundlichen Räume. Die Gräfin war heute nur halb bei ihrer Lektüre, denn immer und immer wieder wanderten ihre Gedanken zu Dietrich, dem Jugendfreunde und in die Vergangenheit zurück. Wie war doch alles so anders gekommen, als sich May einst gedacht! Nach der Eltern Tod

beschäftigten die Gräfin, als ihr der Diener einen Herrn Dietrich Detlefffen meldete. Ein freudiges Auf leuchten belebte einen Moment ihre Züge, als sie befahl, den Herrn sogleich vorzulassen, und wenige Minuten später steht sie demselben gegenüber, der ihre beiden Hände erfaßt und sie erst lange still und wortlos anblickt. Dietrich Detleffsen ist groß und schlank, das Gesicht dunkel' gebräunt. Die tiefdunklen Augen ruhen halb forschend, halb prüfend auf Mays noch immer schönen Zügen. Ja, eS war die May

, glücklich ist May nicht, das muß sich Dietrich zu seinem großen Bedauern gestehen. Denn vielleicht niemand versteht May so gut wie er, der sie schon als kleines Kind gekannt und der im stillen Herzen gehofft, seine May so wiederzufinden, wie er sie vor Jahren verlassen. Natürlich törichter Gedanke. Zwischen damals und heute lag ein Jahrzehnt, und May wurde ja kaum zwei Jahre nach seinem Weggang aus der Heimat Frau Gräfin. Er hatte nicht viel zu fragen, denn er wußte aus den Reden des Pfarrers Ricker

gestaltet und wie es den Eltern ergangen. Ich darf doch wohl noch du sagen, nicht wahr, es ist dir gewiß nicht unangenehm? Bei Gott, ich vergesse immer wieder, daß zwischen dem Einst und Jetzt ein Jahrzehnt liegt, wir sind beide älter und einander fremder geworden!' schloß Dietrich und schaute die Gräfin mit fragendem Blicke an. „Aber selbstverständlich, Dietrich. Wir wollen ganz miteinander Verkehren wie einst. Auch ich freute mich, dich wiederzusehen und aus deinem Munde zu vernehmen

Hauses Glück und Sonnenschein.' »Ja, so sagte er!' ries Dietrich lebhaft. „Roch weiß ich, wie in sein ernstes Gesicht ein Freudenschimmer glitt, wenn du sein Arbeitszimmer betratest und dich zu uns geselltest, wenn ich in irgendeiner Sache deinen Vater um seinen Rat fragte. Denn er war sehr klug, der alte Herr, und hat mir manchen Fingerzeig gegeben, der mir in meinem späteren Leben nützlich wurde.' „Der gute Vater!' sagte May. „Gedenkst du nun hier in Teutschland zu bleiben, oder kehrst

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 8
Data: 25.02.1890
Descrizione fisica: 8
erfolgt am 8. März. Feuilleton. Im alten Schloss» Von M. Brandrup-Widdern. (21. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Zwei Paar Augen folgten wieder der reizenden Ge stalt. Als sich aber die Thür hinter ihr geschlossen, legte Beronica ihre Hand auf die Schulter des Neffen: „Dietrich,' flüsterte sie, dieses Herz gehört Dir! Elisabeth liebt Dich — Dich allein! Du darfst nur die Hand ausstrecken, um die holde Mädchenblume Dir zu eigen zu machen für alle Zeit.' „Tante!' Dietrich war aufgesprungen

ich auch wäre ich denn sonst eine alte Jungfer geworden?! Aber die herzliche Liebe zu diesem Kinde hat mich völlig umgewandelt. Heute meineich nur noch mit dem Dichter: „Dich adeln kann ein Fcderstrich, Doch edel macht kein Kaiser!' „Ueberdies,' fuhr die alte Dame hastig fort, ohne dem Neffen Zeit zu lassen, ihr eine Erwiderung zu geben, „überdies bleibt eS ja auch noch sehr fraglich, ob unser Liebling nicht von aristokratischer Herkunft ist. Ich habe Ahnungen, Dietrich, Ahnungen, die von großem Glück

für sie und Dich sprechen.' — Schon ziemlich früh war Graf Dietrich am nach' sten Morgen aufgebrochen, nm in der Stadt dem feit langen Jahren vernachlässigten Vetter seiner verstor benen Mutter einen Besuch zu machen. Die Hoch- stratenS waren schon seit geraumer Zeit nicht mehr im Besitz von Wagen und Pferden, und so mussten es denn wie gewöhnlich Schusters Rappen sein, auf denen der gelehrte aristokratische Herr den überhaupt auch nicht allzufernen Ausflug unternahm. Der Polizeipräsident war eigentlich keine beliebte

aber war seine Cousine ge wesen — die Mutter Dietrichs von Hochstraten, die er zum ersten Mal gesehen, als er nach L. kam. Der Erinnerung an sie hatte der Graf eS wohl zu danken, dass der Präsident ihn mit außerordentlicher Liebenswürdigkeit empsieng, und nachdem Dietrich sein Ansuchen vorgetragen, auch sofort gestand, dass er seit Jahren schon nach Elisabeths Verbleib forsche. „Wir sind auch sonst des Kindes wegen, das wir freilich überall eher gesucht hätten, als auf der Hoch- stratcnburg, thätig gewesen, meinte

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