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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
! Aber — wenn Sie es hier gar nicht ertragen können - dann gehen Sie fort — nach Oester reich!" „Vielleicht tue, ich es! Sie sind immer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen." Sie schüttelten einander die Hände, beit' Orto ließ Dietrich bei de,n Obstbuden stehen und ging. Wie. anders war es hier als in dyn herben, harten Tälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat, die von Eishöhen bis ins fruchtüberquellende Etschland reichte, durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein

in den Farbenbrand: die Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen ! und Früchten und- Wein. Da lagen P'firsische, purpun in I das Gold des Terlaner Weins rinnend; Pflaumen häuf ten sich zu kleinen Bergen, noch bereift überm dunkeln Violett, anders waren aus durchscheinendem Honig ge ronnen, groß wie schmale- Calvilleäpfel; gelbe Birnen, Sommerzitronen geheißen, barsten, überreif in ihrem Sastz Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochten an Hängen und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger

Rechtsbegriff bezeichnej I werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre, wenigen Dinge zu Mark gebracht hakte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!" — Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte, ßaß diese armen Frauen stundenweit von: Berg

herunterkoinmen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier, fort?" fragte er stuf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte bas bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen Soldo hat sie den Höchstpreis überschritten!" Dietrich sagtze ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!" donnerte die Obrigkeit und machte Miene, mit 'dem Eierkorb zu ver schwinden

. Dietrich sagte drohend: „Gehen Sie ihn der Frau zurück!" „Wer sind Sie denn? Was mischen Sie sich denn ein?" „Geben Sie den Korb zurück!" „Sie hergelaufener Frechling!" Dietrich wollte den Korb fassen, aber mit unbegreif licher Geschwindigkeit war dier einem andern in die Hände geglitten. Sie machen gemeinsame Sache, merkte Dietrich, und er schrie wütend: „Es ist unerhört, was Sie dir treiben!" Der Polizist faßte ihn am Arm. — „Sie kommen mit mir!" Dietrich rang sich los, stieß den Mann vor die Brust

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 01.12.1929
Descrizione fisica: 8
für diesen Zweck in Anwendung, Terror und Zwang und die verschiedensten Arten von Lockmitteln. Die deutsche Bevölkerung aber sucht zäh und energisch auf doch hier an Laurins Rosengarten und an Dietrich von Bern, der den Zwergenkönig bezwang." „Natürlich! Wie könnten Sie anders als an Ihren Namensvetter denken!" fuhr Helene herb heraus. Die dunklen Augen des schönen Mädchens blitzten zornig in das aschfahle gütige Gesicht des jungen Geistlichen hinauf und dann ruhig an seinem eckigen Schwarzkopf vorüber

in das Dunkel der Tannen. „Es scheint mir ein schlechter Beweis dafür, daß die Herren Geistlichen die gepredigte Selbstlosigkeit auch im eigenen Leben befolgen." „Helene!" verwies Marie-Theres erschreckend. „Nimm dirs nicht zu Herzen, Dietrich!" begütigte Alfred. Mit ruhiger Bestimmtheit, die seinem kraftvollen Kör per entströmten, trat er zu den übrigen. „Ich habe meiner schönen Base nämlich meinen deutschen Standpunkt ein ivenig entwickelt, und sie scheint

wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, eine bedeutende Rolle. Ihm aber war es, als fühle er plötzlich zwischen sich und dem blonden Mädchen ein geheimes Band — fein wie aus Sternenlicht gewoben. Wonnig warm schoß es auf in seiner Brust. Und aus diesem Gefühle rief er rasch: „Dietrich, als angehender Pfarrer hast du jetzt die Pflicht, den verfahrenen Wagen wieder ins rechte Ge leise zu lenken." „Soll gern geschehen! Zum Beweis, daß vorhin na türlich nicht ein Schatten von Selbstgefälligkeit aus mir sprach

— obwohl Dietrich von Bern der Held meiner, Knabenjahre ist — will ich von Oswald von Wolkenstein, oder von Walther von de.r Vogelweide ein Gedicht xezi- tieren." „Um Himmels willen!" Helene rümpfte die Nase. „Dann lassen Sie mich wenigstens fortz zu - Regina!" Und sie drängte an Marie-,Theres vorüber!.. Die. aber umschloß rasch ihr Handgelenk. „Gefangen!" sagte sie. Abel jählings schlug sie der Klang des ausgesprochenen Wortes. Und ihre umklammernde Hand löste sich. „Nein! Zum Scherz

will ich das furcht bare Wort nicht gebrauchen. Höre freiwillig an, was Diet rich uns vorträgt!" Doch Helene entschlüpfte wie eine Katze. geschmeidig mit sprühendem Blick um die Tannen. Dietrich aber wollte eben mit warmtönender Stimme beginnen, da fiel ihm Alfred ins Wort: „Das" Kätzlein ist entwichen. Nun sag uns lieber etwas von Dietrich von Bern. Es paßt besser in die Stunde." Der junge Mensch reckte sich noch höher auf: „Dietrich, du reiner königlicher Held," sprach er in die Sternennacht hinaus, „der nie

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Alpenzeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 27.11.1926
Descrizione fisica: 8
Nelke ß »Alp «uzsltuvg* vanutss. dm 27. flommk« à.°à>- Ki.k»«e i»»i2kicie»i Lskmktiicke ^nfraxen wercien nur beantwortet, wenn denselben klickporto beilieZt V0I.2A^0 lnvvksìs ìtìr Sviziano werben im (Ze> sctiàkte Dietrick, Viktor Lmsnuelpl. L entgegengenommen. p«v S0 Oi»t. Smoking, gebraucht, ave? in tadellosem Zustand, silr troße, schlante Figur, zu verkaufen. Off. «ntev „öLS' «n Dietrich, Bolzano. 633-1 Herrschastsvikla, 20 Jahre steuerfrei, in schönster Lage von Bolzano gelegen, preiswert

zu ver» kaufen. Zuschr. unter „Nr. 664' an Dietrich. Bolzano. 664-1 Personen-Auto „O.-M.'» Sechssitzer, Vierrad brems», Boschanlagen, gut bereift, in bestem Zustand, preiswert verkäuflich. Zuschr. unter „Nr. L8S' an Dietrich, Bolzano. 686-1 Zwei Geschäftshäuser, im Zentrum von Bol» zano, geeignet für Metzgerei, umständehalber verkäuflich. Zuschriften unter „Nr. 663» an Dietrich, Bolzano. 663-1 Graf à^Stlft, 28/32 HP., 6 bis 7 Sitzer, starker Tourenwazen, iilteres Modell, jedoch vorzüg» licht Leistung

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oder nur bei vornehmer Familie, möglichst Ausländer im Dienste unterzukommen. Be sonders wird auf feine Behandlung mehr, als auf Lohn reflektiert. Antr. unt. „Arbeitslustig' an Dietrich, Bolzano. 7 23-4 Für Mädchen aus gutem Hause wird Üehiplatz mit Verpflegung bei Damenschneiderin für sofort oder später gesucht. Josef Fent, S. Michele, Appiano 77. 721-4 verläßlicher Chauffeur sucht Dauerposten, ge lernter Mechaniker. Adresse bei Dietrich, Bol zano^ 717- 4 Suche Bedlenungsposten tagsüber, gehe auch als Aushilfe

. Zuschriften unter „71L' an Dietrich, Bolzano. -718-4 Gute, sparsame Köchin, wirtschaftlich, sucht Stelle, geht auch aufs Land. Zuschriften um, „690' an Dietrich, Bolznno. 690-4 Tüchtige Weil,näh« rin Übernimmt Arbeit für Geschäfte und Private. Dolomitenstraße 2, S. Stock. ' 737-4 Anständiges, bürgerliche» Fräulein. 3» Jahre alt, mit Jahreszeugnissen, sucht Posten in frauenlosem Haushalt, als Wirtschafterin. — Adresse bei Dietrich, Bolzano. 736-4 köchln sucht Stelle, geht auch als Wirtschafterin^ Adresse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 26.10.1938
Descrizione fisica: 8
Außenminister von seiner Europareise zurück dnb. Bagdad. 25. Oktober. Der irakische Außenmini ster kehrte am Dienstag vormittags von einer zweimonati gen Europareise zurück. Zu seinem Empfang waren auf dem Flugplatz das gesamte Kabinett, das Diplomatische Korps und viele Freunde des Ministers erschienen. Reichspreffechef Dr. Dietrich in Wien Der Reichsleiter sprach über die Grundlagen des nationalsozialistischen Weltbildes Pari-, 26. Oktober. Auch in der französischen Presse findet die Rede des engllschen

und Frankreichs mit Mißrr^uen. In der Rede von Lord Halifax könne :nan, w e das Blatt abschließend betont, den guten Willen der Pllitik Chamberlains erkennen, und man erwarte, daß Meier zu konkreten Handlungen der eng richen Außenpolit'k in Europa und in der Welt führen möge. dnb Wien, 25. Oktober. Am Dienstag vormittags traf der Reichspresfechef Dr. Dietrich mit seiner Begleitung in Wien ein. Gauleiter Globoenik, der Reichswalter des NS-Lehrerbundes, Gauleiter Wachtler, die Gaupresseamtsleiter, die Haupt

schriftleiter der ostmärkischen Presse und eine Reihe wei terer Vertreter von Staat und Partei bereiteten dem Reichspressechef einen herzlichen Empfang. In den Mittagsstunden empfing Dr. Dietrich die in Wien versammelten führenden Journalisten aus allen Gauen der Ostmark und entwickelte vor ihnen den politi schen Aufgabenkreis der deutschen Presse, wobei er auch -Gelegenheit nahm, in anerkennenden Worten von dem in der Ostmarkpresie binnen kürzester Frist vollzogenen gei stigen Anschluß an das Reich

zu sprechen. Im Mittelpunkt des Besuches des Neichspressechefs stand am Nachmittag eine Kundgebung im festlich ge schmückten großen Konzerthaussaal, bei der Dr. Dietrich im Rahmen einer Veranstaltung des NSILB vor dem Forum deutscher Geistigkeit der Ostmark über die Grund lagen des nationalsozialistischen Weltbildes sprach. Dr. Dietrich schnitt in dieser Rede, die sich mit der Persönlich keit in der nationalsoüalistischen Gemeinschaftsidee befaßte, ein geistiges Zentralproblem

der nationalsozialistischen Weltanschauung an, das zugleich das brennendste geistes, wissenschaftliche Problem unserer Zeit ist. Reichsleiter Tr. Dietrich ging dann zum Kernproblem seiner Ausführungen, die Persönlichkeit in der national sozialistischen Gemeinschaftsidee über, das er bekanntlich schon mehrfach vor Vertretern des deutschen Geistesl-ebens behandelt hat, und das er nun auch in der deutschen Ost mark in scharf geprägten Erkenntnissen und in vertiefter Durcharbeitung darlegte. Dr. Dietrich hob hervor, daß die Größe

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
. Der Kassian sitzt. Am Donnerstag ist die Verhandlung — wir kommen bald Heim. Sie können uns ja nix Nachweisen!" Der Mitterrutzner fand sich dazu, — „Ah? Bist du's> Dietrich? Haben sie dich auch eingsteckt?" „Noch nicht!" — Dietrich hätte gerne gelachh, aber er vermochte es nicht, er gab dem Mitterrutzner Ben Tabaks' den er mitgebracht hatte), für sich und die anderen. Dem Mitterrptzner kam die Sache nicht zu nahe,. — „Ich hör), daß der Hirschenwirt gestern ist aufgehängt wor? den." Der Tschad starrte

ihn au, und der Mitterrutzner ev- klärte: „West er nämlich hat aufg'schrieben, daß es heut> Gnocchi del Tirols bei ihm gibt ttnib hat gemeint Tiroler Knödest der dumme Kerl! Man kann doch nit wissen,, was hinter so Knödel 'für gefährliche Sachen stecken! Hält er nit schreiben können Gnocchi del Trento?" Sie lachten alle drei,, und der Mitterrutzner legte den? Tscholl nahe,, Wem holen zu lassen. Das wurde geduldet) und die Justizsoldaten bekamen ihr Test davon. Aber Dietrich konnte nicht den Vater im Gefängnis sitzen lassen

für seine Tat! Und die Jmma gar! „Nicht rührst dich! Ich übertauchs schon" Dietrich bat Professor Mölgg, die Sache mit der Schule in Ordnung zu bringen Wozu noch weiter latei nisch lernen,, wenn iastes zusammenbrach! — „Vielleicht, komme ich gar nicht mehr zurück!" „Was? Die zwei Monate wiW du nicht mehr aus- halten? Dann bist ,du doch fertig!" Es gab Wichtigeres! Für ihn saß der Vater im Gei° fängnis! Und Dietrich erzählte^ wie er das Bijld von, EggenLienz, das vom Podesta weggenommen worden

war, zurückgestohlen hatte. Mölgg mußte lächeln i— „Deswegen werden sie ihm ! nicht viel tun! Die Fahne fist das gefähblichere!" I „Soljl ich nicht zum Gerichte hingehen?" „Nein! Unbedingt nicht! Du machst dich auch noch vev- i dächtig. Fahr nach «Hause und schau nach dem Rechten! j Aber 'ich bitte dich, komm wieder!" „Ich hoffe schon! Aber ich weiß gar nichts." Als Dietrich durchs Eisacktail hinauf fuhr, sah er, daß schon wieder neue Häuser än der Bahnstrecke gebaut wurden. Ein Bauer,, der in Meran

bei einem Begräbnis gewesen war ünd heimkan^, erzählte ihm,, baß die Leute,, die an der Strecke wohnten,- bis zum Brenner hinauf enteignet würden^ Italiener wurden stn die Häuser gesetzt. Dietrich wies fragend aus die pluinpen steinernen Kasten. — „Sind das Beamtenhäuser?" „Jetzt schon! Aber wirklich sinds Kasernen!" Der Mann zeigte auf Mauern, an denen gebaut wurde. — „Hier ist das Haus von meiner Schwester ge standen. Das haben sie ihr weggenommen- ällle Sachen haben sie ihr auf die Straße geschmissen

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.04.1932
Descrizione fisica: 8
Aufforderung mit, daß sie fortan den ! Balilla, den italienischen Kinderhort besuchen sollten, sie wür den dort gut betreur sein. Dietrich, der damals vierzehn Jahre alt war, hatte alles dies zusammen mit Schreyögg und seiner Familie erlebt. Als der Buchhändler aus dem Gefängnis kam, tief beleidigt in seiner j patrizischen Ehrbarkeit, empfahl er Dietrich, sich ein anderes j Quartier zu suchen. — „Es tut mir leid um dich, aber hier gibt ! es keine Ruhe mehr. Ich sehe es kommen, sie jagen mich arlsj

! dem Land." Dietrich ging die grüne Talfer entlang; lilafarbene Honig- ! duftende Blüten vom Paulowniabaum sanken ihm wie schillernde ; Schmetterlinge ins Haar. Er setzte sich auf eine Bank, heute wur den ihm Dinge offenbart, die er oft gesehen und doch in Wahr heit noch nicht geschaut hatte. Aus fernen Thälern stiegen biö Schatten bergan, alle grünen Berge sanken in Ehrfurcht nie der vor der steinernen Majestät des Schlerns und des Rosen gartens. Dietrich wendete den Kopf: Rotsteinern war Dietrich

herbei, goß Wasser, bis ein kleiner Teich um jedes Stämmchen stand, dann gab er jedem einen Stab als Stütze, schlang Bast herum, nicht zu locker, aber auch nicht zu fest. Eine gute Weile hatte Dietrich hinübergeblickt zu dem gealterten Mann, dem viel Trauriges be gegnet war. Jetzt hob er wieder den Kopf auf: Täler und Kämme dunkelten, über ihnen aber brannte es unirdisch, immer verzückter schien der Rosengarten her, den einst der Zwergkönig bestellt Hatte, Land über Menschenland. Sehnsucht brach

in der Seele oes Jünglings aus, Sehnsucht nach den Geheimnissen der Ferne, der Höhe. Immer gewaltiger wurden die Feuer gefacht, und zuletzt war es, als hätte sich die lang versinkende Sonne selbst in die Flammen gestürzt. Alle Tiefen waren schwarz verwelkt, Schatten züngelten nach oben, dort aber leuchtete es milder und heiliger, bis auch die höchsten Gipfel bläulich der Nacht übergeben waren. In einer nie gekannten Erregung kehrte sich Dietrich dem Helden zu, dessen Namen er trug. Er wußte zum erstenmal

, daß auch die heiligen Höhen geraubt waren, der Rosengarten dort oben sollte nichts sein als eine kahle lange Bergkette — Catenaccio. An diesem Abend weinte Dietrich zum erstenmal um sein geschändetes Land. 19. Schreyögg pflegte jeden Abend im Stadtkaffee zu sitzen und deutsche Zeitungen zu lesen (wenn sie nicht gerade beschlagnahmt waren), redete auch gern mit Freunden und Bekannten. Aber ! seit er im Gefängnis gewesen wag, wußte er sich belauert, jeden j Augenblick sah er um sich — schielte nicht jemand her

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
;, muß für jeden versäumten Schultag zwanzig Lire Strafe zahlen, macht zusammen dreihundertzwanzig Lire. Natürlich habe ich es nicht, ergo werde ich gepfändet." Dietrich sah ihn an. „Am Schlüsse steht auch noch, daß mir von Gerichts wegen alle Rechte der Vaterschaft entzogen werden, wenn der Bub nicht 'gleich wieder zur Schule kommt." „Unglaublich!" Schwanenschneider stand auf. — „Ich bleibe nicht länger hier! Wenn oben der Schnee schmilzt, gehen wir über die Berge." „Das fft sicher am besten. Wissen

Sie schon, was Sie» drüben machen werden?" Ich habe Hoffnung, in Hall als Gemeindesekretär- unterzukommen. Viel ist »es ja nicht,, aber besser als eint | gesperrt und gepfändet. Meine Frau hat sich mit der ; Näherei die Augen schon ganz ruiniert." „Herr Schwanenschneider," sagte Dietrich in schwerem , Ernstz „lassen Sie mich mit Ihnen gehen!" „Was? Sie? Ihr Vater fft doch ein reicher Bauer? ! Da oben irgendwo? Nicht?" „Die -Steuern und die Geldstrafen fressen ihn auf. Den Hof übernimmt ohnehin

, Wenn sie einen sehen, schießen sie!" Dietrich faßte seine Hand. — „Kommen Sie ins Ahrm tal! Ich führe Sie! Ich weiß die Schmugglersteige." Fest hielt ihn Schwanenschneider. — „Wenn der Schnee oben geschmolzen ist komme ich! Aber jetzt gehen wir auseinander! Sie rechts^ ich links!" 26. Der Kurat Christian Schoderböck schrieb an Dieti- rich,, daß sein Vater ins Bozner Gefängnis gebracht wort den war zusammen mit dem Lotterhofer, dem alten Mittßrl- rutzner und den 'beiden Knechten. Dietrich

sollte doch nach Ihnen sehen! Die Jmma war leider im Brunecker Ge fängnis krank geworden und läge jetzt im Spital. Der Valentin hatte seine vierzehn Tage wegen der Sache.mil der Lehrerin wirklich 'abfitzen müssen. Eigentlich wüßte Dietrich immer noch nicht recht, was sich zu Hause begeben hatte. Bei der Prätur wurde er schroff abgewiesen,, aber Professor del'Orto erwirkte ihm durch einen befreundeten Beamten ein Gespräch mit dem Vater. Dietrich wollte den Vater bereden, däß sie alle dem Rechtsanwalt 'Forer ihre Sache

übergäben. Der Tschcstl setzte wenig Hoffnung darauf. Er zeigte Dietrich das Schriftstück der Präfektur. — „Jetzt darfst nimmer Tscholl heißen! Bist ein Italiener und heißt Ciolli," Dietrich 'wurde bleich,. — „Das wird nimmer sein!" „Niendersch nicht!" bekräftigte der Bauer, , „Was ist denn 'gewesen daheim?" Dietrich erfuhr von j der Fahne auf dem Dach und von dem Bilst das bei ! ihnen gefunden worden war., Der Atem blieb ihm aus. — „Das Hab ich hinauf ge tragen!" „Du?" „Ich sags gleich

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 4
Data: 24.03.1943
Descrizione fisica: 4
ihre Meinung zum Ausdruck bringen können." Damit bestätigt der englische Premier noch einmal nachdrücklich die Absicht Englands, die europäischen Staaten dem Bolschewismus auszuliefern. Aus dem weiteren Inhalt der Rede des englischen Pre miers ist lediglich noch seine Feststellung verzeichnenswert, daß er die Notwendigkeit sozialer Reformen in England betonte. Dietrich Eckart 75 Fahre Dichter. Künder und politischer Vorkämpfer des neuen Deutschland Seit dem ersten Tage des politischen Kampfes Adolf Hitlers

hat sich ihm ein treuer Weggenosse und un erschrockener Kämpfer bedingungslos zur Seite gestellt: Dietrich Eckart, einer der allerersten „Geistigen", die sich zum Nationalsozialismus bekannten. Der Dichter Eckart, als ein leidenschaftlicher und unermüdlicher Mahner an das Idealbild eines wahrhaft völkischen Zeitalters zugleich notwendigerweise ein alter Streiter gegen die jüdische Ueberfremdung, hatte bereits, die letzten fünf Jahre seines Lebens zu einem unaufhörlichen leiden schaftlichen Kampfe steigernd, im Jahre

nach den Ereignissen des 9. November 1923 mit ins Gefängnis geworfen, erst nach Stadelheim und dann zum Führer nach Landsberg. Kurz nach Weihnachten wurde der in zwischen Sterbenskranke, weil man aus politischen Grün den nicht seinen Tod während der Haft wünschte, ent lassen. Der Abschied von der Festung Landsberg wurde zugleich zum Abschied für immer vom Führer, in dem er mit aller visionären Kraft seines Glaubens an Deutsch land den künftigen Retter erkannt hatte. Am 26. Dezem ber 1923 starb der Dichter Dietrich

der nationalsozialistischen Bewegung um Deutschland, der auch schon ein Entscheidungskampf um Sein oder Nichtsein war und in dem alle Voraussetzungen zum Beginn« der großen Erfüllung seit 1933 erkämpft worden sind, war der Kampfruf der frühen Marschierer und Bekenner des Führers, der immer wieder auf den Straßen er schallte: „Deutschland erwache!" In die Standarten der SA. ist Dietrich Eckarts alter Kampfruf eingelassen, der die Herzen des ganzen deutschen Volkes fängst erreicht und ergriffen hat, und dessen vor zehn Jahren

erfolgte Verwirklichung heute nun uns stark und ehern macht, unseren größten Schicksalskampf zu bestehen und unsere höchste Bewährung zu erbringen. Von Dietrich Eckarts unbestechlicher Wahrhaftigkeit und seinem kompromißlosen Kämpfertum zeugt ein Wort, das bereits die letzte Deutung unseres heutigen Kampfes und der Entscheidung, um die es in ihm geht, vorweg nimmt« üimMtterliAs Vertrauen an den Endsieg Deutschlands Ae eurovSWe Messe zur Rede des MrerS bel der Seldengedenkseter in Berlin Rom. Die Rede

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 19.02.1953
Descrizione fisica: 12
den. Es ist aber wohl selbstverständlich, daß ich als Obmann der Landarbeiterkammer, deren leitender Sekretär Dr. Dietrich war, seiner Arbeit und seiner Tätigkeit nicht nur im eigenen Namen, sondern im Namen aller Kammerangehörigen gedenke. Dr. Dietrich stammte nicht aus ausgesprochen bäuerlichen Kreisen, sondern ist in Innsbruck ge boren, hatte schon früh Kontakt mit dem Land und den Arbeitern der Landwirtschaft. Im übrigen war es einer seiner Wesenszüge, daß er sich rasch in jede Situation hineinfinden

ließ. Es kam ihm dabei zugute, daß er die Entwicklung der Landarbeiterkammer von Anfang an miterlebte und selbst mitgestaltete. Er sah in seiner Tätigkeit eine ausgesprochene Lebensaufgabe. Wenn heute eine Bilanz über die soziale und wirtschaftliche Stellung der Dienstnehmer in der Land- und Forst wirtschaft gezogen wird, so kann man mit Fug und Recht sagen, daß Dr. Dietrich trotz seines kurzen Lebens einen guten Teil und vielleicht ge rade den wesentlichsten seiner Aufgaben erfüllen konnte

. Geordnete Arbeitsverhältnisse, zufriedenstel lende Löhne, ein großzügiges Wohnbaupro gramm, ein Erholungsheim für Landarbeiter sind sichtbare Marksteine seiner Arbeit. Wenn dann wieder ein Werk vollbracht war, dann konnte er sich mit seinem ganzen jugend lichen Herzen freuen, für andere, denen schließ lich seine Arbeit zugute kam. Dr. Dietrich machte aber nicht nur seine Schreibtischarbeit, bei zahllosen Versammlungen, Besprechungen, Sprechtagen usw. war er anzu treffen. Seine Auskünfte waren präzise

Wille nicht verstehen, können wir auch nicht begreifen, daß Ernst Satt ler so plötzlich aus seiner Tätigkeit heraus in eine andere Heimat abberufen wurde. Von uns gegan gen ist nur das Irdische an ihm, in den Herzen besonders der Tiroler bäuerlichen Jugend wird er weiterleben. Der Himmel möge ihm tausendfach vergelten, wofür er hier auf Erden keinen Dank empfangen hat. Ing. Schüler Der Abschied Unfaßbar für das ganze Land und auch darüber hinaus war es, daß Dr. Hermann Dietrich nicht mehr

unter den Lebenden sein sollte. Deshalb ha ben auch so viele, mit denen Dr. Dietrich beruf lich, im besonderen aber als Mensch verbunden war, an seinem Begräbnis am Donnerstag letzter Woche von ihm Abschied genommen. Behörden, Körperschaften, Freunde, Bekannte, Landarbeiter und Forstarbeiter, alle waren sie recht zahlreich vertreten und begleiteten den teuren Toten auf seinem letzten Weg. Unter den Trauergästen sah man auch LH.-Stellvertreter Mayr, Präsident Muigg, Bundesrat Dr. Lechner, die Nationalräte

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 15.08.1932
Descrizione fisica: 8
dieser Art lieben es, ihre Arbeit einzuzwängen ! in ein System von Flächen, Linien und Punkten. Sie ! sprechen gern von der Senkrechten Europas. Sie meinen j damit jene Linie, die Europa von Süden nach Norden ver- i „Der Vaher ist nicht gesund!" meinte Dietrich. Der . Arftoniacomi schwieg. Eines Tages würde ihn aus dem j Gebüsch eine Kugel treffest. Aber dann bedachte et, 'daß j er nicht unter Italienern lebte, und daß sich die Deutschen j alles gefallen ließen. „Die Inschrift muß fort!" — Sie lautete

: Hiev liegt ' das unschuldige Mägdlein Walburg Tscholl Gwerchertoch- j ter. — „Wie hat denn Ihre Schwester geheißen? Wal- ! bürg? Das ist doch gar kein Name." Dietrich antwortete nicht. „Vielleicht Marietta? Oder Paolina? Oder Teresina?" Dietrich ging hinter dem Vater ins Hauch und der Kommissär konnte sich den. Stein noch einmal gründlich besehen. Er fand, daß diese Leiste viel Geld haben müßten; Ob man ihnen, die Steuern nicht erhöhen könnte? Der Grabstein wurde in den Holzschupfen getragen

^, i da lag er beim Gerümpeh Am späten Nachmittag stieg Dietrich hinauf, ohne Ar- ! beit und ohne Ziel! Er stieg hinauf zur Felsenschlucht, durch die der Glet- > scherbach stürzte. In wilden Sprüngen bauschte die Gischt auf, Güsse quirlten, verschäumten ineinander, glasgrüne Säulen brachen in tausend Glitzerscherben, die verrollten und sich überschlugen bis hinab in unsichtbare Tiefen. Auf einem Baumgipfel stand die Sonne, breitete eine | Glorie übers Branden. Plötzlich schauderte Dietrich mit versagendem

und schwach. Das lehrt die Ge schichte des deutsch-italienischen Bündnisses. Deutschlands Rechnung auf Italien war 1914 falsch. Hoffen wir, daß uns die von 1982 keine ähnliche Ent täuschung bringt. Mrtf legi dti AM aut einzigen Farbenkreis leuchtenden Luft und Staub und die Tannen. Dietrich war zumut, als wäre ein neues Ele>- ment geboren worden aus Sonnenlicht, und mederstür zendem Gischt und Flimmersprühen — vielleicht mußt auch du einmal wandern als ein lebendiger Tropfen im großen Kreis. Es zuckte

. Glocken erdröhnten schauerlich im Fels, Schmiedhämmer fielen auf Ambosse, ein unterirdischen Sausen war von vielen Glutessen. Dietrich stand im Gestein, ein einsamer Mensch in der Bergnacht. Er trank vom tropfenden Wasser, legte sich unter einem vorhängenden Felsen zur Ruhe. Bäche bäumten sich lauter in ihrer Finsternis, aus Sternen kam i gespenstischer Laut, Trümmer fielen, Geheul von Getrof- ! fenen, fremde Mächte waren, aufgewacht, stürzten sich riesig ! übereinander, Steinzähne bissen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 09.02.1921
Descrizione fisica: 8
Tochter dem Körrig Rother versagten; was muß der für ein Mann sein, der sülche Helden vertreibt über die Meere! König Rother trug einen güldenen Harnisch und einen purpurnen Hassenrock und zwei Reihen schöner Ringe am Arm und beugte seine.Knie vor dem Griechenkaiser unld sprach: Mich Fürsten Dietrich hat ein König in Acht getan, der heißt Rother, nun ist alles, was ich ge arbeitet, zu meinem Schaden. Ich biet' Euch meine Dienste an. Da lud Konstantinus die Helden alle zum Hippodro- mushos nub hielt

er einen Mantel verehren oder ein Stück Gewas- fen. Es kam auch ein landflüchtiger Gras daher, dem schenkte h tausend Mark Silber. und nahm ihn in Dienst, also daß viel hundert Ritter in. sein Gefolge traten. So war in aller Munde des vermeinten Dietrichs Preis, und unter den Frauen hob sich ein Wispern und Raunen, es war keine Kemenate, daß die Wände nicht Herrn Dietrich rühmen hörten. Da sprach die goldlockige Kaiserstochter zu Herlin dis. ihrer. Kammerfrau: Ob weh mir! wie soll ich es anfangen

, daß ich desselben Herrn ansichtitz werde, den sie alle preisen? Herlindis aber entgegnete: Nun, bitte deinen Vater, daß er ein Freudenfest gebe am Hofe und den Helden dazu lade, so magst du ihn am besten ersehen. Die Kaiserstochter tat nach Herlindis' Rat und Konstantinus nickte ihr zu und entbot seine Herzoge und Grafen zum Hippodromushofe und die fremden Helden dazu. All die Geladenen kamen, da hob sich ein unsäglich Gedränge um den, den sie Dietrich nannten, und wie die Kaiserstochter mit ihren hundert Frauen

eintrat, geziert mit güldener Krone und gold- und chklatgesticktem Mantel, brach gerade ein ungefüger Lärm aus. Asprian, den Riesen, hatte ein Kämmerer auf seiner Bank rücken geheißen, daß andere Leute auch Platz bekämen, da schlug Asprian dem Kämmerer einen Ohrschlag, daß ihm der Kopf entzwei brach, und es gab ein bös Durcheinander, so daß Dietrich Ruhe stiften muf Tagesordnung: 1. Durchführung der Kammer wählen (Nominierung der Kandidaten). 2. Organisa tionsangelegenheiten. Die auswärtigen Orte

werden und hätte ihn doch so gerne gesehen.. Da sprach sie daheime wieder zu Herlindis: O weh mir, nun hege ich Tag und Nacht Sorgen und habe keine Ruh', bis meine Augen den tugendsamen Mann erschaut. Der möcht' einen schönen Botenlohn verdie nen, der mir den Helden zur Kammer führen ivollt'. Herlindis aber lachte und sprach: Den Botengang will ich in Treuen tun, ich geh' zu seiner Herberg. Und die Bielschlarre legte ihr zierlichstes Gewand an und ging zu dem Herrn Dietrich. Der empfing sie fröm- miglich

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 15.02.1932
Descrizione fisica: 8
, wälzt« sich Dietrich auf dem Bett neben ihm. .Was er oft in Bozen gehört hatte, daß Männer fortgeschleppt wurden und Jahre lang im Kerker lagen — heut war es im Vaterhaus geschehen. Vitus Tscholl, der aufrechte Bauer, saß jetzt mit den anderen auf dem Steinboden drüben, würde morgen gefesselt nach Bruneck gebracht! Weil er vom Franzosenkrieg erzählt und die alte Fahne hergezeigt hatte? Dann hatten sie freilich alle das Hoferlied gesungen zur Klampfen des Lois. Und das Bild — dieses Bild

, das ihm die Seele aufregte! Er sah den rotbärtigen Mönch, der den Säbel schwang und begeistert die Augen zum Kreuz in seiner Linken aufhob. Er sah die Männer mit eisernen Gesichtern im Gleitschritt hinter dem Pater gehen, sie zogen aus, ihr Land frei zu machen. Dietrich saß in seinem Bette, starrte aufs matt schim mernde Fenster. Treu war das Bild gehütet worden vom Eisen stecken als ihrer aller Heiligtum, als di« Verheißung kommender Freiheit! Und jetzt sollte es genommen werden vom räuberischen Feind? Tief

, laut atmete Dietrich. Ich bring es wieder! Sein Herz schlug wild, er bedachte die Tat, Sollte er es allein vollführen oder mit einem anderst? Aber mit wem? Sein Blick fiel auf den schlafenden Bruder, keck genug wäre er dazu gewesen! Aber konnte so ein Bub schweigen, brüstete er sich nicht vielleicht einmal? Dietrich dachte des Karaten. Ja, der hätte viel gewagt, —> aber darf ein Pfarrer einbrechen und stehlen? Dietrich dachte des Ruprechter Lois — aber der saß ja selbst im Gefängnis

mit dm anderen! Der Andexev Sepp, mit dem er in die 'Schule gegangen war? Aber war der nicht vielleicht schon zu tief im Geschäft und Erwerb ver strickt, um sichs mit den Herrschenden verderben zu wollen? Jetzt fiel Dietrich ein, wie vorsichtig der Sepp geredet hatte t bei seinem Besuch. Nein, her durfte nichts erfahren! Allein wollte ers tun! — Mit diesem Entschlüsse schlief er ein, als ob es schon getan wäre. Andern Tages wurden die I fiebert Verbrecher aus dem Kotter geholt, wieder an die lange Kette gehängt

, um sie standen die Carabinieri mit geladenem Gewehr. Den alten Hundertpfund hatten sie losgelassen. Das ganze Dorf war vor dem Hirschenwirtshaus versammelt, der Podesta gebärdete sich wichtig. Dietrich wußte schon, daß es der Valiani ein paar Leuten gezeigt hatte, denn er wollte Herauskriegen, ob sie es kannten. Die einen hatten: „ja!" gesagt^' „das ist aus unserer Kirche". Die anderen wußten nichts. Dietrich war unsicher beim Abmarsch. Er war ins Ge meindehaus gegangen, hatte das Bild, das von zwei Nägeln

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Alpenland
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Pagina 4 di 6
Data: 10.07.1922
Descrizione fisica: 6
sie und sie sah den Dietrich dabei überquer ganz holdselig an, Daß ihm der Rest, welchen er selber trank, so lieblich schmeckte wie Chperwein und ihn gewaltig stärkte. Er konnte sich tnicht enthalten, Züsis' Hand zu ergreifen und ihr zierlich die Fingerspitzen zu küssen; sie tippte ihm leicht mit dem Zeige finger aus die Lippen und er tat, als ob er danach schnappen Wollte und machte dazu ein Maul, wie ein lächelnder Karp fen ; Züs schmunzelte falsch und freundlich, Dietrich schmun. Zelte-schlau und süßlich

; sie saßen auf der Erde sich gegen über und tätschelten zuweilen mit den Schuhsolsten gegen einander, wie wenn sie sich mit den Füßen die Hände geben Wollten. Züs beugte sich ein wenig vornüber und legte die f ^and auf seine Schulter, und Dietrich wollte eben dieses stde Spiel erwidern und fortsetzen, als der Sachse und der ayer zurückkamen und bleich und stöhnend zuschauten. 'Denn es war ihnen von dem vielen Wasser, welches sie an Hie genossenen Backbirnen geschüttet, plötzlich elend gewor

heulend, „wie wer den Sie sich denn verhalten V — „Mie geziemt," antwortete sie und hielt sich das Schnupftuch vor die Augen, „mir ge ziemt zu schweigen, zu leiden und zuznsehen!" Der Schwabe sagte freundlich und listig: „Aber dann nachher, Jungfer Züst?" — „O Dietrich!" erwiderte sie sanft, „wisten Sie nicht, daß es heißt, der Zug des Schicksals ist des Herzens Stimme V Und dabei sah sie ihn von der Seite so ver blümt an, daß er abermals die Beine hob und Lust ver spürte, sogleich in Trab zu geraten

. Während die zivei Nebenbuhler ihre kleinen Felleisenfuhrwerke in Ordnung brachten und Dietrich das gleiche tat, streifte sie mehrmals mit Nachdruck seinen Ellbogen oder trat ihm aus den Fuß; auch wischte sie ihm den Staub von dem Hute, lächelte aber gleichzeitig den andern zu, wie wenn sie den Schwaben aus lachte, doch so, daß es dieser nicht sehen konnte. Alle drei bliesen jetzt mächtig die Backen auf und sandten große Seufzer in die Luft. Sie sahen sich um nach allen Seiten, nahmen die Hüte ab, wischten

ist mit Klugheit und Einsicht und einen tugendhaften Weg wandelt, so geht es sich aus diesem Wege doch viel gemütlicher am vertrauten Freundesarme!" — „Der Tausend, ei jawohl, das wollte ich wirKich meinen?" erwiderte Dietrich und stieß ihr den Ellbogen tüchtig in die Seite, indem er zugleich nach seinen Nebenbuhlern spähte, ob der Vorsprung auch nicht zu groß würde, „sehen Sie wohl, werteste Jungfer! Kommt es Ihnen allendlich? Merken Sie, wo Barthel den Most holt?" — „O Dietrich, lieber Dietrich," sagte

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Alpenzeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 20.11.1926
Descrizione fisica: 8
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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 01.05.1932
Descrizione fisica: 12
Der Skandal um die „Blonde Benutz". Paramount und Marlene wollen Frieden schließen. In dem Konflikt Marlene Dietrich und Josef von Sternberg einerseits und Paramount anderseits, von dem wir bereits berichtet haben, ist eine neue Wendung ein getreten. Die „fristlose Entlassung" scheint nicht so bös ge meint gewesen zu sein, denn jetzt läßt die Paramount offiziell erklären, daß Marlene Dietrich ihr Gehalt weiter beziehe, nur Sternbergs Vertrag vorläufig suspendiert bleibe. Der Streit war dadurch

entstanden, daß Sternberg sich weigerte, den neuen Dietrich-Film „Die blonde Venus" in der Fassung zu inszenieren, die die Firma verlangte, er erklärte, die Firma habe ihm schon fünf Jahre lang „schlechte Geschichten" zur Inszenierung gegeben. Marlene Dietrich schloß sich Sternberg an und wollte keinen anderen Regisseur und auch keine andere Filmfassung als die von Sternberg gewünschte akzeptieren. SLernberg aber fuhr von Hollywood nach Newyork, was die Paramount damit beantwortete, daß sie Sternbergs

fristlose Entlassung aussprach, damit er nicht einen neuen Vertrag für die Dietrich abschließen und auch selbst von keiner anderen Firma engagiert werden könne. Jetzt hält die Firma Marlene Dietrich und die Dietrich wird Sternberg wieder halten. So dürfte die Affäre im Sande verlaufen, obwohl sie eigentlich keine „Star-Sensation" war, und Sternberg wird wohl weiter „schlechte Geschichten" inszenieren. Der „Filmkurier" knüpft an diese Hollywooder Neuigkeiten interessante Betrachtungen

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 4
Data: 22.01.1941
Descrizione fisica: 4
der in- und ausländischen Presse und eine grotze Anzahl bedeutender deutscher Wirtschaftsführer beiwohnten. Vor dieser aus erlesenen Zuhörerschaft, an welche der Präsident der Deutschen Akademie, Ministerpräsident Siebert, Begrü- tzungsworte richtete, umritz Reichspressechef Dr. Dietrich in einer grotzangelegten Rede, die mit starkem Beifall ausgenommen wurde, die geistigen Grundlagen des neuen Europa. Ser Wettkampf der Geister In der vordersten Reihe der Männer, die vom Führer mit der geistigen Betreuung des deutschen

Volkes be auftragt sind, steht seit der Kampfzeit Reichsleiter Dr. Dietrich, der als Reichspressechef in der nächsten Um gebung des Führers am Aufbau der Nation mitarbeitet und der schon oftmals in Vorträgen und Büchern grund legende Erläuterungen zu dem großen Geschehen unserer Zeit gegeben hat. In seiner neuen großen Rede in Prag hat er den fundamentalen Gegensatz zwischen den Weltanschauungen aufgezeigt, die bei uns und unseren Gegnern bestehen, und hat somit zugleich eine geistvolle Deutung

des politischen Geschehens unserer Tage unter dem Gesichtswinkel historischer und philosophischer Prin zipien von dauernder Geltung gegeben. Damit sind die geistigen Grundlagen unseres Kampfes in aller Klarheit und weithin sichtbar aufgezeigt worden. Und zugleich wird damit das innere Gesetz des dramatischen Ablaufes der Kriegsereignisse verständlich gemacht. Dr. Dietrich hat eine einleuchtende Parallele zwischen den Anschauungen gezogen, die wir von der Stellung cknb Berlin, 21. Jänner. Das,erneute Zufammen

, haben sie eine Weltkoalition des Hasses gegen uns geschmiedet. Ihre moralische Demagogie aber ist ohne geistigen In halt, und ihre Propaganda macht den Eindruck, als ob sich die Dummköpfe des Jahrhunderts ein Stelldichein gegeben hätten. Im Hinblick auf den militärisch-politischen Kampf der Gegenwart erinnerte Dr. Dietrich an den unbegründeten Vorwurf unserer Feinde, datz Deutschland die Welt er obern wolle. Gerade ein solcher Gedanke aber ist der Grundhaltung des Nationalsozialismus völlig entgegen gesetzt

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 12 di 12
Data: 07.07.1928
Descrizione fisica: 12
den Schluchten bedrohten es Drachen und giftiges Gewürme und die riesigen Hellen Berghäupter waren ihm ragende Heldengestalten. Und dann stak in diesem Lande, dessen Sonnen glut und Früchtereichtum dem Sohn des Nordens ein Wunder schien, schon eine germanische Ueber lieferung. Das große Volk der Goten war schon früher eingezogen, es hatte den Mut des Ent deckers dieses Wunderlandes zuerst gehabt und um die Tage seines Einmarsches und die bestandenen Kämpfe hatte bereits die Sage zu ranken be gonnen. Dietrich

des größten deutschen Helden der deut schen Sage ist, wie tiefverwurzelt ist doch die deutsche ^Art in Salurn, denn über alles alt ist ja die ^age! Wie Dietrich, so sind viele Gestalten seines Sa-. Senkreises in Südtirol zu Haufe. So vor allem Hertnid. Er erscheint in Dietrichs Flucht als Kämpe Etzels, im Rosengarten und im Anhang des Heldenbuchcs heißt er Hartung. Er saß am Garda see und lebte viel in Oberitalien. Er wird als Mutterbruder Dietrichs auch ausgegeben, nach Art der Feenmärchen

ist er dann wieder Sohn des Zwerges Alberich und und in Drachenkämpfe ver wickelt. Neben Hertnid steht Ecke als Drachenkämpfer. Er wohnt bei Jockgrim am Rhein, dem Kö- ginnenschlosse, und zieht von dort nach Nones (Nons- berg) in Tirol. Auf dem Wege zum Nontal nach dem Grimmjoch muß Dietrich mit dem Fasold den Fluß wieder überschreiten: dies tut er bei der Burg des Zwerges, von dem es heißt: „der kanel der was aller sin von Klamme unz hin zu Klüse": am Eingang der Berner Klause liegt Jncanale! — Von hier gelangt

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 26.08.1913
Descrizione fisica: 8
, daß es vergebliche Mühe ist, aus löschen zu wollen, was sich nicht auslöschen läßt." Dietrich war gestern in erhöhter Stimmung gewesen und schämte sich der heftigen Worte, die ihm in der Erregung entfuhren, als er Stahlbachs Liebe zu Willis bemerkte. Jetzt brummte er dumpf: „Sie können es mir doch nicht verdenken, daß es mir unnatürlich scheint, wenn der Sohn meines un glücklichen Freundes Ihre Schwester liebt?" „Gewiß gibt es vieles, was dagegen spricht!" stimmte Rottraut ein. „Sollen aber zwei junge Herzen

unter dem Schatten eines dunklen Verhängnisses leiden, an dem sie keine Schuld haben? Wäre es nicht ein schöner Ausgleich, wenn die Tochter Günter Erichs dem Sohne Stahlbachs durch ein Leben voll Zärtlichkeit das Glück schenkte, das seinem armen Vater geraubt ward?" „Sie haben ihm sein Vermögen zurückerstattet," sagte Dietrich, „diese Tat war allerdings edel!" „Ein Lob aus Ihrem Munde!" rief Rottraut. „Das ist in der Tat etwas Seltenes! Glauben Sie mir, ich bin nicht unempfindlich dafür; so wenig

-japanisches Uebereinkommen. Nachrichten aus Urga zufolge verlautet in Petersburg, daß bald ein für Rußland unerwartetes Ereignis in der Mongolei eintreten würde, da die Re gierung von Urga ein Uebereinkommen mit Japan abschließen werde, in dem die Einigung zwischen „Eine rauhe Hand," sagte sie, „aber doch die eines Edelmannes! Und wenn ich nun auch um die zweite bäte — da! Geben Sie sie mir!" Sie nahm die Pistole, welche Dietrich noch immer hielt, und ließ sie auf den Boden gleiten. Der Freiherr stand

mit finsterem Gesicht von ihr abgewandt, da legte Rottraut bittend die Hand auf seinen Arm. „Sie haben selbst ein Kind — eine Tochter — die Sie innig lieben", sagte sie mit bewegter Stimme. „Denken Sie, ich sei dies Kind und flehte zu Ihnen: ,Vater, gib deinen Vorsatz auf, tue es mir zu Liebe!'" „Was verlangen Sie von mir?" fragte der Freiherr. „Daß Sie Ihre Uebereilung einsehen, Freiherr von Pfeileck — daß Sie ein versöhnliches Wort an Graf Pfeileck senden! Bitte — Onkel Dietrich!" Zum erstenmal gab

sie ihm diesen Titel, der wie eine weiche Liebkosung an das Ohr des rauhen Mannes klang. Langsam wandte er das Haupt nach ihr um und blickte sie eine geraume Weile forschend an. Und immer mehr glättete sich die Falte zwischen seinen Brauen, immer freundlicher wurde das harte Gesicht. „So" — Rottraut strich liebkosend über seine Züge — „so gefallen Sie mir," sagte sie schelmisch; „nun noch den Mund weniger herb geschlossen und ein kleines, ganz kleines Lächeln darum — Onkel Dietrich," jubelte sie, „ich lerne

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Südtiroler Heimat
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Pagina 3 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
, den das Deutschtum Südtirols durchmachen mußte und der ihm jegliches Recht „Nicht so denken! Aber wenn Sie es hier gar nicht , ertragen können dann geben Sie fort nach Oester reich!' „Vielleicht tue ich es! Sie sind iminer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen' Sie schüttelten einander die Hände, öeü'jCrto ließ Dietrich bei den Obstbuden stehen und ging. Wie anders war es hier als in dein herben, harten Kälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat

, die von Eishöhen bis ins fruchtüberguelleude Etschlaud reichte, I durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein in den Farbeubrand: die^ Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen, und Früchten und Wein. Da lagen Pfirsische. purpun in • das Gold des Terlaner Weins rinnend: Pflaumen häuf . ten sich zu kleinen Bergen, noch bereist überm dunkeln , Violett, andere waren aus durchscheinendem >?omg ge- ! rönnen, groß wie schmale CalviUeäptel: gelbe Birnen. Zommerzitrouen geheißen, barsten, überreif

in ihrem H-astz > Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochren an Zangen ! und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger, er kau,ie ; sich Feigen, giftgrün und doch schon reis im rötlichen ; Fleische quellend, er kaufte sich von den schwarzen Wein- ; trauben, die am Placheuzelr wie aus Holzleisten wuchsen neben glasroten und sumpigrünen, von Gärten, von -öän gen, von sonnigen Wänden waren sie der Ltadt zugereist. Und da er an einer Mauer lehnte und schauend aß, da wich die Oual, die ihn so lang schon gewürgr

, die, wenn sie sich im Privatleben ereignen würde, mit einem ganz besonderen Rechtsbegriff bezeichnet werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre wenigen Dinge zu Mark gebracht hatte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!' Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte

, daß diese artnen Frauen stundenweit vom Berg herunterkommen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier fort?' fragte er auf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte das bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen! Saldo hat sie den Höchstpreis überschritten!' Dietrich sagte ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!' donnerte die Obrigkeit und machtp

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 21.06.1925
Descrizione fisica: 6
dale zu fünf Goldkronen Strafe verurteilt wurden, des Wahlrechtes auf ein Jahr verlustig gehen. * Die Tante ermordet. Brün n, 19. Juni. In T l u c n a bei Wejprnitz verbreitete sich die Nachricht, daß die 54jührige Private Barbara Dietrich ermordet wurde und daß ihr 24jähriger Neffe Eduard Dietrich, ein beschäftigungsloser Arbeiter, der in dem selben Hause wohnte, der Mörder sei. Die Ermordete wohnte mit ihrem Bruder Josef Dietrich und dessen Sohne in einem kleinen Gemach eines Häuschens in Tlucna

. Sie führte dem Bruder die Wirtschaft und dieser sorgte für ihren Lebensunterhalt und gab ihr Geld für den Haushalt. Er ist als Maschinenschlosser auf den Nür- schaner Gruben beschäftigt, wohin er jeden Morgen fährt und von wo er erst am Abend zurückkommt. In letzter Zeit konnte er der Schwester und seinem Sohn nicht mehr so viel geben, weil ihm sein Lohn reduziert worden war. Am Sonntag kam nun Josef Dietrich um halb 10 Uhr nachts aus der Arbeit nach Hause und als er ins Wohnzimmer trat, fand

er seine Schwester Barbara in einer Blutlache tot auf dem Fußboden liegen. Die herbeigeeilte Gendarmerie stellte fest, daß der Mord kurz nach Mittag, nachdem die beiden Dietrich zu Mittag gegessen hatten, vollbracht worden sein mußte. Beim Ofen im Wohnzimmer stand nämlich ein Schafs mit Wasser, das zum Abwaschen des Geschirres vorbereitet war und auf dem Tisch lagen noch die Gedecke. Die Tat scheint aus gering fügiger Ursache entstanden zu sein. Eduard Dietrich hatte von der Kredenz Zucker genascht und wurde

von seiner Tante dabei erwischt. Es kam zu einem Streit. Dietrich versetzte der Tante einen Hieb auf den Kopf und als sie zu Boden stürzte, schnitt er ihr mit dem Rasiermesser die Kehle durch. Sodann ergriff er die Flucht. Die Sparkassebüchel und die Geldbeträge lagen unberührt. Der Mör der wurde in Nürschan verhaftet. * Heilung einer Gelähmten in Lmrröes. Die „Saar länder Zeitung" veröffentlicht den ersten Bericht einer wunderbaren Heilung in Lourdes, dem wir Folgendes entnehmen: Die erste saarländische

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