Volks gefühls in Oesterreich. Fünf Tage lang beherbergte die 8000 Einwohner zählende Stadt gegen 20.000 Menschen, die aus allen Gauen des Reiches, Oesterreichs, des deut schen Grenz- und sogar des Auslandsdeutschtums herbei geeilt waren. Die ernste und doch jubelnde Begeisterung, die alle Herzen ergriff, hat nicht nur die Notwendigkeit der seit Jahren vom Verein für das Deutschtum abgehaltenein Psingsttagungen erwiesen, sondern brachte Saiten zum Klingen, die in der Tiefe der deutschen Seele wohl
Meinung des Auslandes als Trä gerin jener internationalen Moral, die, nach den Worten des Bundeskanzler Seipels über dem internationalen Rechte steht, verschließen. Wir Tiroler verlangen Schutz und aus reichende Sicherheiten gegen unerträgliche Herausforderungen. Psingsttagungen 1928. Gmunden, die landschaftlich bevorzugt gelegene Staor im Herzen Oesterreichs, im Zeichen des blauen Wimpels, der deutschen Treue. Nach- Kufstein, Hirschberg in Schle sien und Goslar zum zweitenmale Festtage deutschen
schlum mern, aber nicht tönen. Hemmungslos überließ sich jeder der gemeinsamen Welle einer bis zu stürmischen Kundge bungen gesteigerten Festfreude, die das Bewußtsein ver riet, daß es um deutsches Gemein int er esse geht. Tausend Sorgen brennen in uns, Sorgen um die Notdurft des Lebens, um das tägliche Brot; doch ungleich drückender sind die Sorgen um die Gestaltung der Gegerr- wart und Zukunft unserer deutschen Heimat. Die Gmünder Tagung in ihren einzelnen Veran- staltungen
, als auch in ihrer Gesamtwirkung stand im Zei chen der Pflicht und des unbeugsamen Willens, Kämpfser für Grenzdeuts chlands Recht, Norddeutsch lands Freiheit und Großdeutschlands Wer den zu fein. Vieles ist!in den letzten Jahren getan wor den; ungleich mehr gilt es für die Zukunft noch zu schaffen. Deutsche Tatkraft fügen Stein an Stein zum Neubau des deutschen Schicksals in Gleichberechtigung und Frei heit. Schritt für Schritt ringen wir, die Saat der Zwie tracht, der Mißgunst rund der Vorurteile, die in der Welt
gegen deutsches Wesen aufkeimt, zu vertilgen. In allen Grenz- und Außengebieten ist das deutsche Volkstum im wesentlichen auf Selbsterhaltung angewiesen, denn die Politik des Mehrheitsstaates pflegt grundsätzlich, wenn auch in mehr oder minder verschleierten Formen Entnationalisierungswille zu sein. Die Erhaltung deut scher Art und Sprache in den Grenz- und auslandsdeut schen Gebieten erfordert die Mitwirkung der gesamten Be völkerung, die im Binnenlande des Reiches und Oester reichs frei und unbehelligt