Freiherrn von der Goltz, wel cher u. a. erklärte: „Die Lage in Belgien ist voll kommen normal. Die belgische Bevölkerung hat sich davon überzeugt, daß die Deutschen alles eher als grausam sind. Auf dem westlichen Kriegsschau platz befinden sich die reichsten franz. Provinzen in deutschem Besitz. Die französischen und englischen Truppen kämpfen todesmutig, aber die Deutschen gewinnen allmählich Terrain. Eines Tages wird der Widerstand gebrochen sein. Deutschland ist für eine jahrelange Kriegführung
vorbereitet. Die un gebrochene Kriegsbegeisterung wie die Moral und die glänzende Verpflegung der deutschen Truppen lassen keinen Zweifel, daß Deutschland Sieger bleibt. Auch im Osten werden das bessere Kom mando und die größeren Fähigkeiten entscheiden. Englands Hoffnung, Deutschland auszuhungern, ist eitel. Deutschland ist bis zur kommenden Ernte gut verproviantiert und steht finanziell bester da als die anderen kriegführenden Staaten. Ueber die Türkei erklärte von der Goltz, daß er mit gro ßer
von Peters burg, Fürst Obolenski, ließ den Redakteur der „Nowoje Wremja", Boris Suworin, vorladen und verlangte von ihm, daß er die Hetzartikel gegen die Deutschen ein wenig mäßige. Suworin ließ durch- blicken, daß er im Aufträge des Großfürsten handle, und dies genügte, daß der Stadthauptmann ihn nicht weiter drängte. Es ist in hohen Kreisen Petersburgs kein Geheimnis, daß der Zar infolge seiner Schwäche ein willenloses Werkzeug in den Händen des Groß fürsten ist. Vergebens" versucht die Kaiserin
wenn man unter sich ist), warum man den Krieg mit Deutschland führe, warum man sich für Eng land ins Zeug lege. Das ist mir von Herren, die im Ministerium hohe Stellungen einnehmen, erzählt worden. Die Kaiserin hat sich auf das stärkste be müht, die von dem Großfürsten verfügte Ausweisung aller Deutschen rückgängig zu machen. Leider ver gebens: der Zar soll selbst, so hat mir ein Offizier, der erst kürzlich aus dem Hauptquartier zurückkehrte, erzählt, kriegsmüde sein. Bei seinem letzten Besuche der Truppen war der Zar
Nikolajewitsch habe ihm erwidert: „Wenn du Frieden machst, geht es um deinen Thron und um meinen Kopf? Sieh du zu, wie du mit den deutschen Weibern (die Fürstinnen) fertig wirst. Ich werde schon mit den Deutschen fertig werden!" Es gibt wohl auch niemanden i« ganzen Reiche, natürlich meine ich unter den Ge- bilderen, der im Ernste glauben würde, daß die De peschen an den deutschen Kaiser und der Befehl zur Mobilisierung von dem Zaren wirklich selbständig verfügt worden wäre. In Wahrheit sind sie ein Werk