, denn schon wiederholt brachte er Berichte über die Unterdrückung der Wälschen sowohl von Neumarkt als Salurn, indem jedesmal auf die deutsche Schule in Trient und den hiesigen deutschen Kaplan hingedeutet wurde. Jedesmal behauptete 'der „Trentino' die Deutschen, die dem Italiener gegenüber in Bozen und andern OrtenDeutsch- tirols in viel geringerer Anzahl als in Trient sind, sehen sich von der Regierung besonders bevorzugt, da eigens für sie nicht nur allein ein dÄitscherSeelsorger, son dern
auch eine deutsche Schule aus dem NeligionS-und Studieufonde erhalten wird. Wir zweifeln kaum über die Echtheit der vom „Trentino' gebrachten Adresse, die von den Wälschtirolern in Bozen an den dortigen Probsten und Stadtpfarrer gerichtet und welche auch von einigen Deutschen mitunterzeichnet wurde; denn der „Trentino' schöpft bekanntlich in solchen Ange- legenheiten aus sehr verläßlichen Quellen und wünschen auch, daß diese ihren Zweck erreichen möge, erwarten aber, daß der „Trentino' das Beispiel der Deutschen
in Bozen befolgen möge, und durch sein Blatt der durch die hiesige Municipal-Friedhof-Ordnung aus gesprochenen Gehässigkeit gegen die Deutschen, welchen sogar nach ihrem Tode die Anwendung ihrer Mutter sprache auf den Grabsteinen untersagt wird, entgegen trete. Wir würdigen den Wunsch der Wälschtiroler in Bozen, einen eigenen Seelsorger zu besitzen, und nehmen es dem „Trentino' keineswegs für übel, für dieselben einzutreten, finden es aber höchst unpassend, daß dasselbe Blatt solche Korrespondenzen
unter der Rubrik: „Orouaoa. äol l'rvntino' bringe, denn wir glaubten seinen historischen Studien über das wieder- aufgefundene „Trentino't mehr Ernst beimessen zu sollen, nach welchen eben die Grenze des sogenannten „Trentino' vor Salurn wäre, und hoffen, r» habe diese Korrespondenzen unter der besagten Rubrik auf genommen, weil eS sich um Wälschtiroler handelte, nicht aber aus Lust, die Grenzen des „Trentino' zu erweitern. — Dasselbe Blatt behauptet immer, die Deutschen in Trient und Roveredo seien
in sehr ge ringer. Anzahl und Trient besäße keine >300 deutsche Inwohner. Uns stehen zwar nicht, wie dem „Tren- tino,' die.genauen statistischen Daten über die Bevöl- kerung TrientS zur Verfügung, aber wir glauben nicht zu irren, wenn wir, abgerechnet auch jene Deutschen, die ihre Namen bereits italienisirt, und jene, die wie wohl noch kauderwälsch sprechend, sich auf den Ultra- Italiener hinausspielen, eine weit größere Anzahl von Deutschen hier in Trient vermuthen, und sind in dieser unserer Ansicht dadurch